Hallo und vor allem schöne Grüße in den Yukon. Beim alljährlichen, winterlichem Dechiffrieren meiner Tagebücher bin ich auf folgende Geschichte gestossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Viel Spaß dabei.
28.07.1998 Yukon River ca. Mile 178
Ratsch, Knirsch,..... ich erwache von irgendwelchen, fremdartigen Geräuschen, die nicht unbedingt in dieses friedliche Lager gehören. Im Zelt ist es ruhig. Der Wind säuselt leise an den Zeltstangen und das fahle Licht eines neuen Tages erhellt das Innere des Zeltes. Langsam richte ich mich auf, denn irgendwas drückt zudem gewaltig an meinem Rücken. Es ist mein Schulterhalfter mit meiner Knarre drin, ohne die ich mich niemals hier in der Wildnis zur Ruhe begebe. Aber irgend was ist faul da draußen. Dann sehe ich es. Ein großer, dunkler Schatten, der sich an der linken Zeltseite hin und her bewegt. Er kommt näher und füllt auf einem Mal die ganze Zeltseite aus. Etwas bewegt sich aus diesem Schatten hinaus. Es macht plong, als wenn man mit einer Stecknadel in einen Luftballon sticht. In der oberen Mitte der Zeltwand sehe ich einen dicken Stachel durch das Zelt eindringen. Mit einem singenden Geräusch schneidet dieser die Zeltwand in einem halbrunden Oval bis zum Boden auf. Es klingelt mächtig in meinem Kopf. Die durchschnittenen Zeltlappen flattern leise im Morgenwind. Da greifen plötzlich zwei pelzige Pfoten durch die schmale Öffnung und biegen sie zur Seite. Na kücke, a Ühü?; ne, keen Uhu! Dazwischen drängt sich ein ebenso bepelzter Kopf hindurch und zwei riesige Augen schauen mich verdutzt an. Jetzt reicht es mir aber wirklich. Nicht nur das ich durch das Geschleiche da draußen in meinem wohlverdienten Schlaf geweckt werde, nein, auch mein bestes Zelt wird mutwillig zerstört und weil das anscheinend noch nicht genug ist, verkleckert sabbender Geifer, der aus einem noch hässlicherem Maul fließt, meinen Schlafsack. Was genug ist, ist nun mal genug. Explosionsartig schnelle ich hoch und mit einem satten Sprung durch die Zeltöffnung verkrallen sich meine Hände um den Hals dieses widerlichen Bären. Der Schreck steht in seinen Augen, als wir uns vor dem Zelt auf dem Boden rollen. Damit hatte er nun nicht wirklich gerechnet. Was fällt diesem Arsch eigentlich ein, unser friedliches Lager durcheinander zu bringen. Aber irgendwie kann er sich aus meiner Umklammerung befreien und versucht sich aus dem Staub zu machen. Da hat er die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht. Mit einem noch größeren Hechtsprung erwische ich ihn noch so gerade an seinen Hinterläufen und mit einem wütenden Gebrüll fliegt er zu Boden und poliert sich dabei so richtig sein Maul. Mit einem weiteren Sprung habe ich ihn dann im Schwitzkasten, gleichzeitig ziehe ich meine Knarre aus dem Halfter und ehe er sich versieht, halte ich sie ihm zwischen seine panikartig aufgequollenen Augen. Seine Hinterläufe kratzen sich wie wild in den aufgewühlten Waldboden. Aber er hat keine Chance. Ich habe ihn voll im Griff. Das kommt nun mal davon, wenn man friedliebende Camper überfällt. Strafe muß sein. Langsam spanne ich den Revolver. Angstvolle, nach Erbarmen flehende Augen schauen mich noch einmal an. Mit einem Blick zur Seite erkenne ich meine Kumpels, die natürlich inzwischen aufgewacht sind und sich das Spektakel aus sicherer Entfernung angeschaut haben. Ihre Meinung ist eindeutig. Mit erhobenem Daumen, der sich ganz langsam bei jedem nach unten senkt, ist das Schicksal dieses Ruhestörers besiegelt. Grinsend schaue ich noch einmal in seine Augen und drücke ab. Wie in Zeitlupe sehe ich den Hahn des Revolvers nach unten schnellen und erwarte den scheppernden Knall, der das Ende des Bären bedeuten sollte.............. ...................dann wache ich auf.
ZitatRatsch, Knirsch,..... ich erwache von irgendwelchen, fremdartigen Geräuschen
ZitatWie in Zeitlupe sehe ich den Hahn des Revolvers nach unten schnellen und erwarte den scheppernden Knall, der das Ende des Bären bedeuten sollte.............. ...................dann wache ich auf.
Cool...1x schlafen und dann gleich zweimal aufgewacht... wie schaffst du das nur??? Muß wohl die frische Luft im Yukon sein, ansonsten könnte der Traum glatt von mir sein.
Klasse, Paul, hab ich schon irgendwo mal gesehen. Werde es mir mal für kommenden Sommer merken, denn bei mir beißen die Fische meist nicht so richtig. Das können dann die Jungs mal für mich übernehmen.
das Video kenne ich auch schon länger, aber ich lach mich trotzdem jedes Mal kaputt. Davon einen solchen Lachs zu fangen, kannich allerdings wirklich nur träumen ...