Hallo, ich bin neu hier und wollte mal ein paar Erfahrungen zu Work&Travel erfragen. In den Reiseberichten im Internet stehen ja zumeist nur die überaus positiven, erfolgreichen Reisen drin.
Ich würde gerne mal was von Leuten hören, die nicht so lange da waren.
Wie sieht es aus mit den Aushilfsjobs, findet man die leicht (in Toronto) und ist es richtig, das man die Lebenshaltungskosten damit nicht decken kann.
Soviel zum Ersten, würde mich über zahlreiche Antworten sehr freuen.
"Aushilfsjobs" sind in Toronto nicht leicht zu bekommen. Als Auslaender der nur begranzt bleibt und noch nie in Kanada gearbaitet hat wuerde ich sagen dei Chancen stehen ungefaehr bei Null.
Auch wenn die Krise offiziell vorbei ist, auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich das nur sehr langsam. Jobs (aller Art) sind generell schwer zu kriegen, die fehlenede "Canada-experience" und die Tasache dass sich fuer einen temporary worker die Schulung kaum lohnt tun iht uebriges.
Um einen Job zu kriegen brauchst Du viel Zeit, oder sehr viel Glueck, oder Du kennst jemanden der Dir dabei hilft.
Ob Du davon leben kannst - rechne es Dir selber aus. Minimal-Lohn in Ontario sind ab 31. Maerz 2010 $ 10.25 ( http://www.labour.gov.on.ca/english/es/p...ide/minwage.php ). Zimmer kriegst Du wenn Du Glueck hast fuer vielleicht 400-500 im Monat, Lebenshaltungskosten entsprechen in etwa denen in Deutschland. Ja, man kann davon schon leben - kommt auf Deine Ansprueche an.
ich sammele zur Zeit aus Interesse einige Informationen zum Thema Work & Travel in Kanada und versuche mal so extremfälle abzuwägen.
Angenommen man wäre in einer teuren Stadt wie Toronto, hat dort ne "befristete" Unterkunft oder sowas und hat nicht mehr viel Geld, sagen wir so um die 300 Dollar, und man hat keine Aussichten auf einen Job. Wie stehen denn in so nem Beispiel so die Chancen? Also das man nochmal die Kurve kriegt?
Solche Sachen werden im Netz nämlich irgendwie nie erwähnt, aber ich habe so mitbekommen, dass es doch einigen so geht, dass sie es dort nicht schaffen.
Sorry, aber ich kann Dir leider ebenfalls keine negativen Erfahrungen berichten. Ich bin seit 9 1/2 Monaten in Toronto und bisher lief alles wie am Schnürchen. Im Vergleich zu Deutschland ist hier alles irgendwie total unkompliziert, es gibt Service Stellen an jeder Ecke, es gibt einen Newcomer desk, wo Du ein welcome package mit den wichtigsten Infos zusammengestellt bekommst und überhaupt sind hier alle sehr hilfsbereit (eine ziemliche Umstellung zu der Servicewüste Deutschland und der deutschen Kaltschnäuzigkeit). Die Wohnungssuche ist hier ebenfalls sehr unkomplenziert, insbesondere, wenn Du kein Problem damit hast, in einer WG zu leben, was in sofern auch den Charme hat, dass Du gleich Anschluss zu Gleichgesinnten bekommst. Toronto ist riesig und dementsprechend das Wohnungsangebot, wenn man keine großen Ansprüche hat, ist es durchaus möglich Zimmer für unter $450 im Monat zu bekommen, wenn man außerhalb des downtown cores geht, wird's wahrscheinlich noch günstiger. Was die Jobsuche betrifft, hab ich bisher nicht allzu viel Erfahrung, weil ich es einfach in der ganzen Zeit viel zu sehr genossen habe, diese großartige Stadt zu erbobern und meine Ersparnisse aus irgendeinem Grund länger halten als gedacht. *grins* Ich muss aber insofern wiedersprechen, dass wenn man wirklich arbeiten will, dann findet man hier auch was. Ich hätte einen Job im Gastronomiebereich haben können und hatte diverse Interviews. Meine Work & Travel Kumpanin hat innerhalb von 4 Wochen eine Anstellung gefunden und hat den Job bis dato. Es ist allerdings ein Unterschied, ob Du auf Jobsuche gehst während den Sommermonaten, wenn die Studenten ebenfalls auf Jobsuche sind, dann ist die Konkurrenz natürlich entsprechend größer, dennoch gilt "anything is possible". Es ist hier halt sehr viel Eigeninitiative gefragt und im Gegensatz zu Deutschland kommt es hier nicht allzu sehr drauf an, was in deinem Lebenslauf steht, sondern wie Du Dich vermarktest und man muss penetrant sein! All in all, Toronto ist für mich die absolute Traumstadt und ich kann jedem nur empfehlen, diesen Schritt zu gehen! Aber ich muss zugeben, das es schon hilft ein gewisses finanzielles Polster zu haben, aber das ist ja schließlich auch eine Bedingung für das Visum.