Der Tod eines Polen in Kanada hat offenbar ein Juristisches Nachspiel!Ein Auszug aus der Kronen Zeitung vom 21.06 2010
Elektroschock-Tod hat juristisches Nachspiel Drei Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines polnischen Reisenden am Flughafen von Vancouver droht mehreren kanadischen Polizisten ein Strafverfahren. Der Einsatz einer Elektroschock-Pistole gegen den verwirrten Mann sei ungerechtfertigt gewesen, sagte der Leiter der Untersuchungskommission, Thomas Braidwood, am Freitag. Die fünf Elektroschocks und das Gerangel mit vier Polizisten "trugen wesentlich zum Tod" des 40-jährigen Polen bei.
Laut Braidwood sei die Reaktion der Polizisten gegenüber dem Mann "beschämend" gewesen - die Beamten wären wie bei einer Wirtshausprügelei vorgegangen.
Der Pole war nach seiner Ankunft in Vancouver sehr nervös. Der Mann, der noch nie zuvor in seinem Leben gereist war, wartete aufgrund eines Missverständnisses zehn Stunden lang im Sicherheitsbereich des Flughafens auf seine in Kanada lebende Mutter, die außerhalb wartete. Schließlich öffnete er gewaltsam eine Tür und warf mit einem Computer um sich. Die vier Polizisten umringten ihn und stoppten ihn durch fünf Elektroschocks aus dem sogenannten Taser. "Die menschliche Dimension des Falles ist erschütternd"
Ermittler Braidwood erklärte, Aussagen der Polizisten, der Pole habe sie angreifen wollen, seien "nicht glaubhaft". Der Justizminister der kanadischen Provinz British Columbia, Michael de Jong, setzte nach Veröffentlichung des Berichts einen Sonderermittler ein, der Strafermittlungen gegen die Beamten prüfen soll. "Die menschliche Dimension dieses Falles ist erschütternd", sagte er.
Der Tod des Polen war durch das Video eines kanadischen Reisenden bekannt geworden. Dieser hatte die Szene am Flughafen gefilmt und das Video zunächst der Polizei zur Verfügung gestellt. Nachdem diese sich weigerte, es wieder herauszugeben, klagte er erfolgreich vor Gericht auf die Herausgabe - und gab es dann an Medien weiter.