ich beschäftige mich schon lange mit dem thema auswanderung und würde mich freuen, wenn mir die leute hier mit ihrer kanada erfahrung weiterhelfen können, da wir leider niemanden dort kennen. es geht um mich und meinen freund, hier etwas zu uns:
ich bin deutsche rumänin und studiere volkswirtschaft, das studium schließe ich kommendes jahr ab. an berufserfahrung habe ich praktika. ich möchte im bereich rechnungswesen, finanzen o. ähnl. arbeiten, bin aber auch für anderes offen. mein TOEFL ist gut. mein freund ist israeli und rumäne und im letzten jahr seines englischen humanmedizin-studiums in der slowakei. er macht derzeit arztpraktikum. er würde in CAN gern eine fa-ausbildung machen, gegenfalls auch später als "fertiger" fa dort arbeiten. er wird u.and. auf jeden fall das US-amerik. examen machen (weiß nicht ob das relevant ist für CAN)
wir sprechen untereinander vorwieg. engl. für uns kommt nur in frage in bzw. im umland einer grosstadt zu leben, bevorzugt toronto, da wir auch event. religion leben möchten und wert auf eine multikulturelle, kinderfreundliche, tolerante umgebung und viele freizeitmöglichkeiten legen.
das größte problem: wir haben eigentlich kein startkapital bzw. wissen nicht wieviel wir brauchen werden. für den beginn dort und die visumskosten, anwälte, agenturen usw. wir würden dort von 0 anfangen, ohne möbel etc. wir sind derzeit ein einfaches leben gewöhnt, ein zimmer, kein TV, kein auto usw. wir brauchen zum start nur die basics zum leben.
später möchten wir dort ein haus, 1-3 kinder. wir möchten gut verdienen und uns event. auch gute schulen für die kids leisten. das übliche eben :)
über visa habe ich mich noch nicht umfangreich informiert. ich weiß nur, das es eine art punktesystem für die einwanderung gibt.
meine frage ist, wie bewertet ihr unsere chancen und welche probleme wird es geben? freue mich über alle möglichen ratschläge :)) danke euch.
Die gute Nachricht: Als Arzt kommt man relativ einfach nach Kanada (ist in der NOC Liste der Berufe fuer das PR-SW1 Visum, d.h. man kommt ueber das Punktesytem rein). Die schlechte: Man kann dort als auslaendischer Mediziner nicht so ohne weiteres arbeiten ohne die dortigen Voraussetzungen zu erfuellen. Das kann im Ernstfall bedeuten, nochmal fuer eine ganze Weile auf die Uni gehen zu muessen. Falls Dein Freund ohnehin vorhat einen Teil seiner Ausbildung im Ausland zu absolvieren, wuerde ich tatsaechlich dringend empfehlen, dies direkt in Kanada zu versuchen, nicht z.B. in den USA. Eine Bekannte von uns (Aerztin) ist auf diesem Weg nach Kanada gekommen (hat ihren FA zwar in D gemacht, aber immer mal wieder ein paar Monate in Kanada gearbeitet/Praktika gemacht) und konnte dort dann danach auch problemlos einwandern/arbeiten. Ich selbst bin allerdings kein Mediziner und kenne die Details daher nicht. Die Tuer nach Kanada steht euch aber mit einem Mediziner in der Familie recht weit offen!
Grundsaetzlich interessiert man sich in Kanada ausschliesslich fuer kanadische Abschluesse/Berufserfahrung. Der weit verbreitete Irrtum Kanada=USA ist genau das: ein Irrtum.
Dein eigener Beruf berechtigt uebrigens nach aktuellem Stand NICHT (mehr) zur Einwanderung ueber das Punktesystem! Du braechtest ein Jobangebot, was ohne vorherige Kontakte zu kanadischen Unternehmen, gelinde gesagt, aeusserst schwierig ist.
PS: Schaut' euch Toronto vor der Einwanderung lieber genauer an. Die Stadt ist im Rest des Landes nicht sehr beliebt und ich kenne einige Einwanderer, die dahin gezogen sind und nachher schwer enttauscht waren.
PS2: Wieviel Geld ihr brauchen werdet, haengt von vielen Dingen ab, vor allem davon ob bei der Einwanderung ein Job auf euch wartet oder nicht. Falls nicht: UNBEDINGT informieren, wie lange der Anerkennungsprozess fuer den Medizinerabschluss dauern wird. Das kann sehr lange dauern, und ihr haettet im Notfall waehrend dessen keinerlei Einkuenfte (Rechnungswesen ist hier ebenfalls reglementiert, das dauert auch lange, bis Du in dem Beruf hier arbeiten kannst)! Der von CIC geforderte Mindestbetrag fuer das SW1 Visium ist streng genommen eigentlich ein Witz. Davon kann man in Grossstaedten hier bestenfalls einige wenige Monate leben, selbst dann wenn man eine billige Bruchbude mietet. Wuerde ohne konkretes Jobangebot ein Mehrfaches davon empfehlen.
Das wird fuer euch eher mehr als schwierig. Wobei das groesste Problem eure Ausbildungen sein werden. Du bist zwar fertig hast aber null Berufserfahrung. Dein Freund ist noch nicht fertig und soll nach Meinung von Fantus in Canada studieren???
Womit denn bitte? Zur Schule gehen in Canada ist gelinde gesagt extrem teuer, fuer jemanden der kein Canadier ist und keine PR hat. Nach euren eigenen Angaben habt ihr NULL Geld, hab ich doch richtig verstanden, oder?
Noch etwas anderes solltet ihr bedenken, ihr moegt ja Toronto, habt ihr auch ne Ahnung was dort Mieten kosten. Denkt mal in Dimensionen von $1000 und mehr fuer ne Wohnung weit ausserhalb, was dann wieder das Problem des Transport zur Arbeit oder Uni hervor bringt. Also werdet ihr mindestens 1 Auto brauchen, was an sich schon Geld kostet. Nicht zu Vergessen die Versicherung sind hier in Canada wesentlich teurer als in D. Dann wollt ihr in eurer Freizeit, nach eingenen Angaben viel unternehmen, ihr werdet es nicht glauben, das kostet auch eine ganze Menge Geld.
Und nicht zuletzt habt ihr ja, nachdem ihr das alles mal gerechnet habt, noch nichts gegessen.
Das alles ohne Startkapital? Was denkt ihr? Wird wohl ein mehr als steiniger Weg werden!
er hat eigentlich nicht vor, dort noch vor der fa ausbildung hin zu gehen. soweit ich weiß muss man eine art staatexamen des jeweiligen landes ablegen, um im land als mediziner in einem krankenhaus einen job suchen zu können. für das US examen z.b. lernt er 1-2 monate und schreibt es dann, wo es möglich ist. dafür muss man nicht in die USA oder dort an die uni. mit dem englischen EU examen kann man EU weit arbeiten, vorraussgesetzt man kann die jeweilige landessprache gut. muss man während der lern / prüfungs- und anerkennnungsphase in kanada bleiben? ich werd mal versuchen mehr darüber rauszufinden.
das mein bereich nicht gefragt ist, habe ich schon befürchtet. ich habe auch noch nicht wirklich einen beruf, gehe ja erst anfang kommenden jahres auf jobsuche. ich habe auch einen BA in betriebswirtschaft, ich könnte fast alles im office manager administration bereich machen.
zur liste : -1122 Professional Occupations in Business Services to Management --> sind damit consulting tätigkeiten gemeint?
was das leben betrifft, haben wir ja schon heimatländer zur auswahl, aber am besten würde uns ein englischsprachiges einwanderungsland gefallen.
mich interessiert noch am rand - wieso ist toronto nicht sehr beliebt?
wir wollen nicht jetzt sofort auswandern, das soll (wenn) in 2-3 jahren passieren. nein studieren möchte er eigentlich danach nicht mehr. nur notwendige examen ablegen.
wir haben ersparnisse, jedoch kein 5stelliger bereich.
ich habe nicht geschrieben, das wir viel unternehmen wollen. falls wir mal freie zeit haben, sollte es gewisse strukturen geben. es geht nicht um irgednwelche clubs, bars, kino, mega malls o.ä. sowas besuchen wir nicht.
bin kein mediziner aber ich denke US examen ist ein guter start. mit bwl/economy laesst bist du in toronto schon ganz richtig. aber einen blumentopf wirst du hier ohne berufserfahrung und vorallem ohne canadian erfahrung nicht gewinnen koennen. und die gehaelter sind fuer immigrants eher im unteren bereich - selbst mit berufserfahrung...
ob's einem in toronto gefaellt oder nicht, weiss man erst hinterher, wenn man hier mal gelebt hat. schlecht ist es hier definitiv nicht - ist aber geschmackssache. es soll auch leute geben die aus vancouver des regniersichen wetters wegen wieder abgezogen sind oder weil es einfach keine jobs gibt... hat alles seine 2 seiten...
die job liste wird relativ haeufig geaendert. sofern kann man noch nicht sagen, was in 2-3 jahren aufgefuehrt werden sein wird. falls ihr kein jobangebot habt, werdet ihr um die finanziellen mittel nicht herumkommen - und die bei CIC aufgefuehrten richtlinien sind eher untergrenze!!!. darueberhinaus muesst ihr wenn ihr nicht verheiratet seid, entsprechende voraussetzungen erfuellen damit der eine den anderen sponsorn kann - falls ihr diesen weg gehen wollt. dies sind sachen, mit denen man bereits jetzt beginnen sollte....
wenn ihr keine club, bars, etc. braucht, dann koenntet ihr eigentlich auch in die pampa ziehen... . da sind haeuser erheblich billiger und jobs fuer meds gibts da auch...
Wuesste jetzt allerdings nicht was ich grossartig anders dargestellt habe als Du.
Ich habe nicht gesagt es wird einfach. Eine Auswanderung ist immer ein steiniger und teurer Weg. Das mit dem Studium war vielleicht missverstaendlich, gemeint war es so, dass ich, wenn ich nach Abschluss meiner Ausbilding nach Kanada moechte, das eine oder andere Auslandssemester und/oder Praktika dort absolvieren wuerde. VOR der Auswanderung. Ja, ist auch teuer. Aber machbar! Und ich wuerde schon sagen, dass man das mit etwas Jobben nebenher durchaus finanziert bekommt. Das Vorgehen verhindert nachher das boese Erwachen, als Arzt mit SW1 nach Kanada einzuwandern, und dort gesagt zu bekommen, dass man mit einem Auslands-Medizinerabschluss hier erst mal gar nicht arbeiten darf!
Deinen restlichen Aussage bzgl. Finanzen stimme ich voll und ganz zu. Wenn man ohne Jobzusage nach Kanada einwandert, muss man wissen was man tut. Ich wuerde mal davon ausgehen, dass man zu zweit in einer Grossstadt schon so um die $3000 pro Monat verbrennt. Die muss man erst mal haben.
Schon alleine deswegen wuerde ich auf jeden Fall den Weg gehen, durch Kanada-Erfahrung/Auslandssemester/Praktika etc. den Boden fuer die spaetere Auswanderung zu bereiten und evtl. so sogar an ein Arbeitsangebot einer Klinik zu kommen. Bei meiner Bekannten hat das jedenfalls so funktioniert...
Aerzte stehen zwar auf der Liste der gesuchten Berufe - aber die Anerkennung der Ausbildung scheint exrem schwierig zu sein. Unsere frueheren Nachbarinnen waren zufaellig beide Aerzte. Ihre Ausbildung und mehrjaehrige Berufserfahrung wurde nicht anerkannt. Die eine ist nochmal fuer 2-3 Jahre auf die Uni gegangen um Vorlesungen zu hoeren und Arzt im Praktikum (oder wieimmer das heisst) zu machen. Sie musste ausserdem einige Zeit auf den Uniplatz warten da diese Plaetze (fuer Aerzte von ausserhalb) extrem rationiert waren (das soll sich nun etwas verbessert haben - zumindest habe ich entsprechende Geruechte gehoert). Die andere wollte das nicht und arbeitet nun in der Krankenhausverwaltung (nicht als Aerztin).
Ist schon absurd: es gibt hier einen Aerztemangel - aber Arzten mit auslaendischen Abschluessen werden viele Steine in den Weg gelegt.