Rien (Marinus), Übersetzer auf Vancouver Island

Ich begrüße alle Kanadafans! Und die Betreiber dieses Forums! Vielen Dank!
Ich bin Marinus Vesseur, Niederländer, Übersetzer; Meine Frau, Mony, ist Deutsche. Wir sind seit 19 Jahren glücklich verheiratet, haben zusammen die letzen 10 Jahren in Nordbayern gewohnt und irgendwann festgestellt, dass wir dort nie ganz erden würden, dass wir nochmal etwas anderes erleben, unser Leben kreativer gestalten, uns in einer positiveren Atmosphäre bewegen möchten. Zuerst an Süd Frankreich gedacht oder an Spanien, wo es sehr schön ist, keine Frage, aber dort ist man als Einwanderer ohne viel Geld doch nicht sonderlich willkommen. Außerdem ist die Kultur im Mittelmeerraum sehr familienorientiert, es wäre mindestens genau so schwer dort 'aufgenommen' zu werden, als es in Bayern schon war. Und dann die Sprache, natürlich; ich lerne Fremdsprachen schnell, aber meine Frau nicht und das wollte ich ihr nicht antun, sie hat meinetwegen schon mal mühsam Niederländisch gelernt.
Als wir vor zwei Jahren auf Vancouver Island in Urlaub waren, da wussten wir beide gleich: das ist es . Die Bevölkerung spricht Englisch, ist höflich und zivilisiert und hat uns überall das Gefühl vermittelt willkommen zu sein. Fast jeder weiß noch gut, dass seine Eltern oder Vorfahren selbst unter großen Anstrengungen nach Kanada eingewandert sind und erzählt gerne darüber. Deutsche und Niederländer geniessen hier außerdem einen sehr guten Ruf. Da haben wir dann den Entschluss gefasst nach Kanada auszuwandern.
Damals hatte ich noch kein Übersetzerdiplom, war eigentlich nicht nötig, der Beruf ist nicht geschützt, aber die kanadische Behörde wollte Qualifikationen sehen. Zum Glück kann man in Deutschland unter gewissen Voraussetzungen ohne vorheriges Studium an den Prüfungen teilnehmen, also war das nicht so schwer. Dazu kam, dass ich meine Englisch- und Französischkenntnisse nachweisen musste, also konnte ich so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen -beim Englisch zumindest.
Als das funktioniert hatte, reichten die Qualifikationen aus um mich über die 67-Punktenhürde (skilled worker) zu heben, Mony durfte mit einwandern als Familienangehörige. Ich hatte die Prüfungsergebnisse in Februar 2005 in der Hand und im März darauf haben wir den Antrag in Berlin gestellt.
Es hat dann noch 1 Jahr und 3 Monate gedauert bis zum Permanent Resident Visa. Da wir nicht mehr warten wollten, sind wir im Dezember schon rüber, als Touristen, um das ein oder andere vorzubereiten. Das würde ich im Nachhinein nicht nochmal so machen, wenigstens nicht so lange vorher; Es war schon ein Bisschen hoch gepokert, alle Zelte vorher abbrechen bevor man weiß ob man die Genehmigung überhaupt bekommt.
Aber es hat geklappt und nun sind wir hier, wohnen noch zur Miete - und das wird wohl noch ein Jährchen oder zwei so bleiben. Ich übersetze Gebrauchsanleitungen ins Niederländische und Deutsche über http://www.sprachenmeister.com (noch nicht auf dem neuesten Stand), meine Frau ist meine Lektorin für's Deutsche und verkauft ihre Teddybären über http://www.charmingbears.com . Wir werden so nicht reich, aber es reicht, vor allem weil man hier auch mit weniger Geld gut auskommen kann.
Ich hoffe hiermit den einen oder anderen einen Einblick in den Einwanderungsprozess gewährt zu haben. Für die, die es, wie wir, schon geschafft haben: "Don't worry, you're in Canada now."

Herzlich willkommen Marinus, ich freue mich auf Deine Beiträge! Viel Spaß hier, ich hoffe es gibt Dir auch was.

Vielen Dank für den Willkommensgruß.

Ich war in der glücklichen Lage meine Tätigkeit mitnehmen zu können, denn den meisten Europäischen Kunden macht es nichts aus woher die Übersetzung kommt, somit läuft das noch über eine deutsche Firmenadresse. Eine kanadische Firmenadresse habe ich noch nicht. Wie das funktioniert habe noch nicht ganz herausgefunden.
Wir waren bei einem sog. Access Center und haben dort ein Anmeldebogen mitgenommen, aber ich hatte noch keine Zeit mich darum zu kümmern. Es gibt auch hier eine Art Kleinstunternehmerregelung, wobei man die MwSt, also GST und PST, nicht berechnen und abzuführen braucht wenn der Umsatz unter einer gewissen Summe bleibt. In diesem Jahr wird das sicherlich so sein und bis Jahresanfang werden wir die 'Unternehmen' schon angemeldet haben. Als Selbständiger muss man vor allem am Jahresende alles korrekt deklarieren. Bis dahin kein Stress.

Gruß, Marinus

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Hallo Marinus,

auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN!!!

LG
Izabela