Meine Frau und ich leben nun seit 3,5 Jahren in Kanada und es gibt immer wieder etwas Neues für uns.
Nach der letzten Jagdsaison habe ich das erste Mal selber Bratwurst hergestellt. Ende November habe ich einen Weißwedelhirsch (Deer) geschossen und ihn erst einmal 4 Tage in der Garage hängen lassen. Nachdem am 4. Tag das Fell runter war, begann die Fleischverarbeitung. Als erstes stellte ich 5 verschiedene Schüsseln für Gulasch, Braten, Jerkey (Trockenfleisch), Steaks und Wurst auf den Küchentisch und dann wurde das Fleisch aus der Garage geholt. Die gesamte Verarbeitung dauerte etwa 6 Stunden. Abends kam dann ein Freund vorbei und wir bereiteten gemeinsam zum ersten Mal selbstgemachte Bratwurst. Als erstes braucht man hierfür natürlich die Pelle (Darm). Diese hatte ich schon am Tag zuvor besorgt. Ich fuhr zum Metzger und der hatte einen Beutel für 35,-CAN$. Die Verkäuferin erklärte mir es sei ja auch für 100 Pounds (ca. 50 kg). Ich lehnte freundlich ab da ich ja nur 3 kg zum ausprobieren hatte. Somit fuhr ich zu Zellers und fand ein Kit mit Fertigwürze und Pelle (Caising) für 20,-$. Schnell noch etwas Speck und Schweineschnitzel gekauft (zweidrittel Deer, eindrittel Schwein) und schon war ich vorbereitet.. Wir schnitten das Fleisch in kleine Stücke und drehten es zweimal durch den Fleischwolf. Vor dem zweiten Mal mischte ich die Würzmischung unter und verfeinerte es noch mit etwas Thymian und Knoblauch. Anschließend knetete Hendrik mit Wonne das Gehackte bis alles richtig schön verteilt war. Der Darm wurde ausgewaschen und etwas gewässert damit er schön geschmeidig wurde und dann zog ihn auf die Füllspritze. Nun ging’s los. Hendrik füllte die Füllspritze, presste das Gehackte aus und ich formte schöne, selbstgemachte Bratwürstchen. Am Ende hatten wir 24 Würstchen und ich muss sagen, sie schmecken sehr gut. Am nächsten Tag habe ich dann noch 5 Würstchen in den Räucherofen gesteckt. Die geräucherten „Weisswedelhirschmettwürstchen“ waren der Hammer . Nächstes Jahr werden wir mit Sicherheit mehr Würstchen machen . Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Glücklicherweise habe ich hier einen Schwager, der es sich zum Ziel gesteckt hat, alles was eßbar ist, entweder selbst anzubauen, das Fleisch selbst zu erzeugen (eigene Tiere) und er hat auch Jagdlizenzen für alles was sich bewegt. Somit haben wir unter anderem Zugriff auf hausgemachte Würste aus Wild und auch aus Bärenfleisch. Schmecken superlecker. Wir haben auch schon einen Biber erlegt und als Braten genossen. Selbst Eichhörnchen und Stachelschweine sind als Delikatesse zuzubereiten, die habe ich selbst aber noch nicht ausprobiert... hier sind ein paar Rezepte für die ganz Hartgesottenen http://www.backwoodsbound.com/zsquir.html