Bin vorgestern mal wieder von einer Geschäftsreise aus Deutschland zurück gekommen. Ich kann mir nicht helfen, aber auch nach 30 Jahren Kanada schlagen in meiner Brust noch immer zwei Herzen. Bin ich jetzt Deutscher, der in Kanada lebt? Oder Kanadier, der hin und wieder nach Deutschland geht. Geht es euch ähnlich? Ich habe neulich in meinem Blog mal darüber geschrieben. Wen's interessiert: http://canada365.wordpress.com/2...utschland-ruft/ Eure Erfahrungen würden mich interessieren. Beste Grüße aus Montréal, Herby
Zitat von AmstaffFragt sich halt nur, was man darunter zu verstehen hat? Was ist typisch deutsch, was kanadisch?
Ich freue mich immer, wenn ich irgendwo hin komme. Außer dort, wo es kalt ist
Ich vermisse das Essen aus D......... Sonst nüscht.... ach doch, die Lebensmittelpreise! Die sind günstiger als hier.
Ich fands neulich toll, als der Officer bei der Immigration sagte " Welcome back"! War ein schönes Gefühl.....
Gratuliere! Dann bist du ein Stück weiter als ich. Ich lebe total gerne in Kanada, ich habe auch (nach langem hin und her mit den DEUTSCHEN Behörden) einen kanadischen Pass, ohne den deutschen abgeben zu müssen. Aber mir geht nach all den Jahren immer noch das Herz auf, wenn ich in Deutschland lande. Passmäßig ist es mir wurscht, wohin ich gehöre. Aber die beiden Herzen, die da in meiner Brust schlagen, die würde ich gerne auf die Reihe kriegen.
mir geht das auch so. Ich bin erst seit knapp 3 Jahren hier in Kanada mit meiner Familie. Urspruenglich war die Idee, dass wir fuer ein paar Jahre nach Kanada gehen, die Kinder Englisch lernen und wir alle neue Erfahrungen sammeln. Nie haette ich gedacht, dass es schwierig werden koennte wieder zurueckzugehen. Tatsaechlich fuehlen wir uns sehr wohl und nun gruebeln wir staendig. Ich denke, wir werden hierbleiben. Allerdings bleibt meine Heimat Deutschland und es bleibt auch ein Stueck Sehnsucht.
mir geht das auch so. Ich bin erst seit knapp 3 Jahren hier in Kanada mit meiner Familie. Urspruenglich war die Idee, dass wir fuer ein paar Jahre nach Kanada gehen, die Kinder Englisch lernen und wir alle neue Erfahrungen sammeln. Nie haette ich gedacht, dass es schwierig werden koennte wieder zurueckzugehen. Tatsaechlich fuehlen wir uns sehr wohl und nun gruebeln wir staendig. Ich denke, wir werden hierbleiben. Allerdings bleibt meine Heimat Deutschland und es bleibt auch ein Stueck Sehnsucht.
Viele Gruesse, Feli
hi feli, ich glaube, man muss einfach einen modus finden, aus beiden ländern das jeweils beste herauszufiltern, dann kommt man mit diesem dilemma noch am ehesten zurecht. auch bei mir sollten es ursprünglich nur drei jahre kanada sein. irgendwann sind 30 jahre daraus geworden. ich habe mich entschlossen, meinen lebensmittelpunkt hier in montréal einzurichten. aber jedes jahr verbringe ich mehr zeit in deutschland. irgendwann werden es vermutlich 6 monate hier, 6 monate dort sein. das geht natürlich nur, wenn man privat und beruflich flexibel bleibt, was bei mir der fall ist. mit victoria/bc hast du es ja toll erwischt. für jemand, der natur mag, muss das ja das absolute paradies sein. grüße aus dem herrlichen montréal!
Zitat von herbycon Aber mir geht nach all den Jahren immer noch das Herz auf, wenn ich in Deutschland lande. Passmäßig ist es mir wurscht, wohin ich gehöre. Aber die beiden Herzen, die da in meiner Brust schlagen, die würde ich gerne auf die Reihe kriegen.
Bei mir sind es mindestens drei Ländern und oft sogar vier, wo ich Herzklopfen bekomme, wenn ich aufschlage und freudig herzlich willkommen bin und verweilen oder sogar leben will (oder könnte) und den Alltag, das Essen, die Lebensfreude, Musik und die Menschen (Freunde und Verwandte) dort oft bei mir haben möchte, die mir seit Jahren nah sind. Der Trennungsschmerz ist nicht mehr so heftig, weil ich ja jederzeit wieder zurückkomme oder zurückgehen kann. Ich fliege meist mit einem dankbaren Lächeln wieder zurück.
Ein deutscher Freund, der die Möglichkeit hatte, ein halbes Jahr in Kanada zu arbeiten und ein halbes Jahr in Deutschland, meinte, das wäre für ihn die idealste Lösung. 2007 verstarb er mit 43 Jahren. Ein anderer deutscher Freund praktiziert eine ähnliche Lösung mit Deutschland, Kanada (USA) und Australien seit Jahrzehnten.
Was passieren wird, wenn ich in Rente komme, darüber mache ich mir fast keine Gedanken. Andere fragen mich seit vielen Jahren danach z.B. meine Mutter und Freunde. Wenn keine Flieger mehr nach Übersee gehen, dann nehme ich ein Schiff. Zwei gehbehinderte Cousinen (damals Mitte 50) waren noch nie alleine im Ausland und sind dann doch sechs Wochen zur Tante, Onkel und unserer Familie nach Australien. Sie sind durch die einsamen Outbacks alleine lange Strecken gefahren. Beide konnten nur wenige Worte Englisch. Eine kann jetzt fast garnicht mehr gehen und sagte mir oft, dass es die beste Entscheidung war, dorthin zu reisen und ich sollte nicht auf andere hören und reisen, so lange es möglich ist und zwar jetzt und nicht für später aufheben.
Es war mir schon immer egal, welchen Pass ich habe oder Nationalität.
Um das urspruengliche Bild aufzugreifen .... bei mir schlaegt momentan ueberhaupt kein Herz in der Brust ... weder Deutsch oder Canuck. Nach 3 Jahren fuehle ich mich zu keiner Nation wirklich zugehoerig. Natuerlich bin ein Deutscher in allem was ich mache und denke ... nach 40 Jahren in DE ist das ja auch voellig normal. Aber ich weiss, dass ich nicht nach DE zurueck will, werde aber auch nicht wirklich warm mit B.C. Ich sitze quasi zwischen den Stuehlen, aber nicht weil beide Stuehle besonders attraktiv sind sondern weil ich sie eher als abstossend empfinde.
Ich mach mich aber auch nicht verrueckt darueber. Zeit wird es schon richten ... und wenn nicht ... auch nicht schlimm, man macht sich sowieso zu viele Gedanken ueber zu viele unwichtige Dinge.
Zitat von krautUm das urspruengliche Bild aufzugreifen .... bei mir schlaegt momentan ueberhaupt kein Herz in der Brust ... weder Deutsch oder Canuck. Nach 3 Jahren fuehle ich mich zu keiner Nation wirklich zugehoerig. Natuerlich bin ein Deutscher in allem was ich mache und denke ... nach 40 Jahren in DE ist das ja auch voellig normal. Aber ich weiss, dass ich nicht nach DE zurueck will, werde aber auch nicht wirklich warm mit B.C. Ich sitze quasi zwischen den Stuehlen, aber nicht weil beide Stuehle besonders attraktiv sind sondern weil ich sie eher als abstossend empfinde.
Ich mach mich aber auch nicht verrueckt darueber. Zeit wird es schon richten ... und wenn nicht ... auch nicht schlimm, man macht sich sowieso zu viele Gedanken ueber zu viele unwichtige Dinge.
Irgendwie finde ich mich in dieser Aussage wieder, wobei fuer mich das Wort "abstossend" zu hart formuliert waere.
Zitat von krautUm das urspruengliche Bild aufzugreifen .... bei mir schlaegt momentan ueberhaupt kein Herz in der Brust ... weder Deutsch oder Canuck. Nach 3 Jahren fuehle ich mich zu keiner Nation wirklich zugehoerig. Natuerlich bin ein Deutscher in allem was ich mache und denke ... nach 40 Jahren in DE ist das ja auch voellig normal. Aber ich weiss, dass ich nicht nach DE zurueck will, werde aber auch nicht wirklich warm mit B.C. Ich sitze quasi zwischen den Stuehlen, aber nicht weil beide Stuehle besonders attraktiv sind sondern weil ich sie eher als abstossend empfinde.
Ich mach mich aber auch nicht verrueckt darueber. Zeit wird es schon richten ... und wenn nicht ... auch nicht schlimm, man macht sich sowieso zu viele Gedanken ueber zu viele unwichtige Dinge.
Irgendwie finde ich mich in dieser Aussage wieder, wobei fuer mich das Wort "abstossend" zu hart formuliert waere.
Und dem schliesse ich mich auch an. Bin ich mal wieder in deutschland, will ich zurueck nach kanada, bin ich hier wuerde ich manchmal wieder lieber in deutschland sein. Und trotzdem sind beide "stuehle" nicht bequem, ich habe aber aufgegeben nach dem bequemen sofa zu suchen, da ich glaube das selbst dieses nach einiger zeit die spiralen herraus springen laesst, und ich dann wieder auf einem, oder zwischen zwei stuehlen sitzen moechte. Oh- what the hell, life goes on!
Zitat von krautUm das urspruengliche Bild aufzugreifen .... bei mir schlaegt momentan ueberhaupt kein Herz in der Brust ... weder Deutsch oder Canuck. Nach 3 Jahren fuehle ich mich zu keiner Nation wirklich zugehoerig. Natuerlich bin ein Deutscher in allem was ich mache und denke ... nach 40 Jahren in DE ist das ja auch voellig normal. Aber ich weiss, dass ich nicht nach DE zurueck will, werde aber auch nicht wirklich warm mit B.C. Ich sitze quasi zwischen den Stuehlen, aber nicht weil beide Stuehle besonders attraktiv sind sondern weil ich sie eher als abstossend empfinde.
Ich mach mich aber auch nicht verrueckt darueber. Zeit wird es schon richten ... und wenn nicht ... auch nicht schlimm, man macht sich sowieso zu viele Gedanken ueber zu viele unwichtige Dinge.
So denke und fuehle ich auch.....! Komme gerade von einem Klassentreffen aus D zurueck. War nur fuer 3 Tage in Deutschland. Zum Glueck kann ich per Anhalter fliegen. Diesmal hatten wir sogar das Treffen an den Rhein gelegt, obwohl wir ja alle aus dem Harz kommen. War sehr schoen, tolles Wetter und super Essen. Aber nun bin ich wieder ZUHAUSE..Familie, Hunde usw......................!
Da bin ich aber froh dass ich den Zwiespalt nicht kenne. Ich bin total gerne hier, fuehle mich hier zuhause und moechte auch nirgendwo anders sein. Natuerlich fahre ich gerne mal nach Deutschland, meine Aelteste Tochter, meine Mutter und meine Geschwister leben dort, das ist der einzige Nachteil. Aber nach 2 oder 3 Wochen fahre ich gerne wieder zurueck nach Hause.
puh, ich denke es kommen viele faktoren zusammen. wer in CA schnell anschluss gefunden hat (z.b. job) und nicht allzuviele abstriche machen musste, der wird sich kurz- bis mittelfristig in CA heimisch fuehlen. Allerdings kann sich das gefuehl sehr schnell aendern, wenn’s auf einmal nicht mehr so gut laeuft. da packen dann die heimatgefuehle. ein anderer faktor ist familie. irgendwann wird fuer die meisten der zeitpunkt kommen, wo man seine CA plaene in frage stellt. z.b. aufgrund von pflege der eltern oder geschwister, etc. oder aber wenn man kleine kinder hat, freut man sich ueber jede familiaere hilfe... Fuer mich persoenlich haben beide laender durchaus ihre positive seiten und unter’m strich, tut sich nicht viel. Klar gibt’s viele dinge in CA die auch nach 2 jahren noch gewoehnugsbeduerftig sind. Aber vieles ist auch angenehmer in CA (z.b. landenoeffnungszeiten, auswahl an lebensmittel, geringere arbeitszeiten, etc.). Fuer DE spricht das bessere soziale netzwerk und planbarkeit – und nicht zu vergessen, dass man das system besser kennt... Wir werden demnaechst voraussichtlich weiterziehen. DE steht aber derzeitig nicht auf dem plan (was sich aber auch wieder aendern kann), allerdings aufgrund meiner besseren haelfte, die kein deutsch spricht. Wenn‘s nur nach mir gehen wuerde, wuerde ich wieder zurueck gehen – zumindest nach europa, aufgrund von familie und erheblich besseren berufschancen.
mir sagte der mann von Monique Brunet Weinmann - der OP wird sie und ihn sicher kennen:
erst wenn man aufhört die zeit zu lesen ist man in ca angekommen.
jemand, der ununterbrochen mit de zu tun hat - von dort sein haupteinkommen bezog (bezieht) - hohe rente vermutlich auch, jedes jahr öfters dort ist, der hat es natürlich viel schwerer anzukommen, als jemand anders.