nachfolgend ein Auszug und ein paar Bilder aus meinem letzten Kanada-Buch "Südöstlich in die Nordwest Territorien", Abenteuer aus BC, NWT und Yukon - Yukon Rundmails X, 128 Seiten, 42 Farb- und 10 sw-Fotos. Preis: 14,90 €, Erscheinungsdatum: 11. April 2011, ISBN-10: 3842359039, ISBN-13: 978-3842359031, das bei amazon (http://www.amazon.de/S%C3%BCd%C3...3068948&sr=1-12) allen anderen Versandhändlern und natürlich im Buchhandel erhältlich ist:
Morgens erst mal klar Schiff im Auto gemacht und alles neu sortiert. Dann fuhr ich zum Tetsa River Campground, wo die erste Wandertour beginnen sollte. Doch zuerst schüttete es richtig und ich computerte. Als es endlich aufhörte, machte ich mich auf den Weg, nur um 20 Meter weiter wieder umzudrehen. Der Trail startete nicht am Tetsa River Campground, sondern an der ersten Brücke über den Tetsa River. Als ich dort ankam, regnete es schon wieder und zwar äußerst ergiebig.
Neben mir hielt ein Pick up mit einem ATV, das Pärchen zog sich Regenklamotten an und fuhr los. Es hörte nicht auf zu regnen. Die Mounties hielten bei mir und fragten, warum ich dort so dumm rum stehen würde. Als ich sagte, dass ich auf etwas besseres Wetter zum Wandern warten würde, grinsten sie und fuhren weiter. Das Pärchen mit dem ATV kam zurück, lud es wieder auf den Pick up und fuhr weg. Es regnete immer noch. Gegen 17 Uhr gab ich auf und fuhr den Alaska Highway ein Stück weiter. Am Baba Canyon fand ich einen schönen Übernachtungsplatz, etwas abseits vom Highway.
Am Morgen kamen vier Pick ups mit ganzen Familien aus Fort Nelson. Sie wanderten den Canyon etwa einen Kilometer hoch, wieder zurück und hielten ein Barbecue ab. Ich unterhielt mich mit ihnen und erfuhr, dass ich direkt an einem Trailhead für eine Wanderung gestanden hatte. So ganz familiär war ich mit der Gegend und dem Wanderführer, den ich mir schon bei der Hinfahrt in Fort Nelson gekauft hatte, noch nicht. Doch für eine erste Wanderung war mir der Trail zu lang, zumal es schon wieder regnete, als sollte eine neue Sintflut kommen. Für solche Fälle hatte ich mein Kanu mit. Arche Berti.
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Baba Canyon 2.JPG
So fuhr ich zu einem Kurztrail, den ich in einer Regenpause von einer knappen Stunde gerade so trocken über die Bühne brachte. Es ging zu den Erection Pillars. Ach nee, die hießen Erosion Pillars, weil nur einige Pfeiler dem Wetter getrotzt hatten. So wie die aussahen konnte man sich aber auch vertun. Von dort ging es mit dem Auto zum Trailhead der Summit Ridge, wo ich zuerst einen weiteren Schauer abwetterte. Dahinter kamen zwar weitere dunkle Wolken, aber das war mir egal und ich mit meiner Geduld am Ende. Ich wollte was unternehmen und mich bewegen. Übrigens lief ich in kurzer Hose, T-Shirt und ohne Mückennetz oder mich mit Muskol eingeschmiert zu haben. In den NWT wird so etwas zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich als Selbstmordversuch angesehen.
Es ging direkt steil einen kleinen Hügel hoch. Dahinter hatte der Weg mehrere Abzweigungen und ich nahm natürlich die falsche. Ich war auf einem alten Pferdetrail, der jetzt von Wildtieren benutzt wurde. Wenn ich da weiter ging könnte ich auf den nächsten Hügel und von dem auf einen richtigen Berg. Ich muss dazu sagen, dass ich bereits auf gut 1.600 Metern gestartet war. Nee, ich lief doch lieber wieder zurück und ging den richtigen Hügel an. Es war schon zu spät für derartige Vorhaben und ich wollte schließlich bei den ersten Touren meine Form testen. Gucken was ging.
Ohne Probleme stieg ich bis zur Spitze des Hügels auf und hatte einen tollen Rundumblick auf die Gegend um den Summit Lake des Parks. Überall Berge und Gipfel, die im Sonnenlicht erstrahlten. Die hatte sich nämlich hinter den Wolken hervor gewagt und die Gewitter zogen vorbei beziehungsweise gingen woanders nieder. Vor hier aus warf ich einige Blicke auf andere Trails im gleichen Bereich. Vom größten Nationalpark Kanadas kommend, dem fast 45.000 Quadratkilometer umfassenden Wood Buffalo Park, war der Stone Mountain Provinzpark mit seinen 257 Quadratkilometern natürlich ein Winzling. Auch auf dem Rückweg machten meine Gräten mit und ich fühlte mich zu höheren (Wander-) Aufgaben berufen.
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Erection Pillar.JPG
Summit Ridge 1.JPG
Summit Ridge 2.JPG
Summit Ridge 3.JPG
Abends zurück zum Baba Canyon. In der Einfahrt stand ein Wagen mit kalifornischem Kennzeichen und zwar mittendrin, so dass keiner vorbei kam. Typisch Amis. Ich kam aber doch vorbei und stellte mich demonstrativ auf „meinen“ Platz. Kurz darauf kam das Pärchen zurück, wunderte sich über mein Auto und inspizierte seinen Wagen genau. Sie sprach auf ihn ein, deutete auf die Beifahrerseite und dann zu mir rüber, als hätte ich ihren Wagen beschädigt. Das wäre wahrlich ein Wunder gewesen, denn ich war auf der Fahrerseite vorbei gefahren. Sie trollten sich in ihr Auto und fuhren weiter.
Da ich wieder am Baba Canyon übernachtet hatte, nahm ich diesen unter die Wanderschuhe. Es ging durch den Canyon am Bach entlang langsam höher hinauf. Dabei musste ich den Bach häufiger kreuzen. Da der jedoch ziemlich schmal war und lauter dicke, fette Felsen drin lagen, war das kein Problem. Das Wasser war glasklar, eiskalt, bildete kleine Wasserfälle und Pools sowie einige richtige Terrassen. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war das Wetter erstklassig. Sonne und Wolken im richtigen Maß, dazu ein bisschen Wind. Ich stieg zum ersten Aussichtspunkt hoch und blickte auf die gelaufene Strecke zurück. Klasse waren auch die tollen Gesteinsformationen.
Für etwa 25 Meter hatte sich der Bach im Canyon einen weiteren Canyon gegraben, nur etwa zwei Meter breit. Da bin ich natürlich durch und kletterte sogar ein wenig. Der Weg bog nach links ab, durch ein von vielen Bergen umringtes Tal. Es ging weiter am Bach entlang, doch der führte kaum Wasser. Schneefelder sah ich ebenfalls nur ganz vereinzelt. Plötzlich sah ich mich auf etwa 30 Metern drei Steinschafen gegenüber, die genauso überrascht waren, wie ich. Als ich zur Kamera griff, ergriffen sie die Flucht.
Schafe beobachten
Der zweite Aussichtspunkt schien mir nicht erstrebenswert, da der Hügel von weitaus höheren Bergen umringt war und ich nicht über sie hinaus hätte gucken können. Also änderte ich den Trail ab – ein richtiger Weg war über weite Strecken eh nicht vorhanden – und ging zu einem Hochplateau auf gleicher Höhe, aber mit besserer Aussicht. Dort oben ruhte ich mich aus und genoss die Landschaft. Nach einer Weile sah ich Bewegung unter mir: Fünf ausgewachsene Schafe mit drei Lämmern. Ich beobachtete sie und stieg außer Sichtweite und gegen den Wind zu ihnen herab.
Von meiner neuen Aussichtswarte schaute ich mir ihr Treiben an. Die Lämmer waren verspielt, neugierig und sprangen herum, während die Mutterschafe in Ruhe ästen. Große Felsen wurden zum Schubbern benutzt oder die Lämmer spielten darauf das Burgkönig-Spiel. Teilweise kämpften sie auch und stießen mit ihren Köpfen zusammen, wie die Widder während der Brunftzeit. Als ich weiter herunter ging entdeckten sie mich, flüchteten aber nicht. So schoss ich munter meine Bilder. Drei Schafe liefen oberhalb von mir über die Felsen und ich knipste sie in ihrem ureigensten Revier. Nach knapp sechs Stunden war ich am Auto zurück.
Da es noch früh war, wollte ich einen weiteren Kurztrail machen. Zum Cut Trail fuhr ich ein paar Kilometer mit dem Auto. Dabei sah ich weitere Schaffamilien direkt am Highway, wo sie das Salz auf leckten, doch meine Schafsbilder waren mir viel wertvoller. Außerdem rannten einige Kamikaze-Karibus – pro Durchfahrt durch den Park mindestens fünf – auf dem Highway herum, ebenfalls um das Salz auf der Fahrbahn auf zu lecken. Die ließen sich von Autos und Trucks nicht besonders stören. Wenn man hupte liefen sie ein paar Meter, nur um dort weiter zu lecken. Saublöde Viecher, die Karibus in BC.
Starker Hosenverschleiß
Der Cut Trail ist ein Stück des alten Alaska Highways, während der neue richtig aus dem Gestein geschnitten – wahrscheinlich eher gesprengt – wurde. Ich lief die drei Kilometer und zurück durch den Wald, hatte einige nette Aussichten, aber auch viel Motorenlärm. Außerdem ging mir der Reißverschluss meiner Wanderhose kaputt. Wenn das so weiter gehen würde, hätte ich bald keine mehr. Die billigen Hosen der Discounter haben Auflösungserscheinungen nach drei Jahren Benutzung wohl serienmäßig eingebaut. Auf jeden Fall war ich nun richtig müde und fuhr zufrieden zurück zu „meinem“ Baba Canyon.
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Baba Canyon.JPG
Canyon im Baba Canyon.JPG
Cut Trail.JPG
Steinschaf Baba Canyon.JP
Als ich morgens aufstand, schien die Sonne und ein Stone sheep mit Lamm lief etwa 13 Meter von mir entfernt auf dem Grat entlang. So oder ähnlich sollte jeder Morgen beginnen und nicht mit Neuigkeiten über Kriege, Überschwemmungen, Hungersnöte, Kindesmisshandlungen und den ganzen anderen Mist aus der Tageszeitung, dem Radio oder dem Fernseher. So gestärkt machte ich mich auf zum Duned(a)in Trail (sollte ich dort Aragorn und den Waldläufern begegnen? Nach langer Zeit ließ J.R.R. Tolkien wieder grüßen). Rund eine Stunde suchte ich den Trailhead, denn der Wanderführer schrieb, dass der markiert sei. War er aber nicht. Machte nichts, denn beim Fahren lud ich den Akku der digitalen Knipsmaschine auf.
Der Trail begann mit einem kurzen, knackigen Aufstieg bevor es langsam aber stetig bergab ging. Im Wanderführer stand, dass man hier viele Tierspuren sehen würde. Stimmte auch und wenn man die passenden Tiere dazu sehen wollte, fuhr man den Highway entlang, wo die verrückten Karibus herum lungerten. Es ging durch ein liebliches, grünes Tal mit schönen Aussichten auf die umliegenden Berge. Der Weg erinnerte mich an die Portagen am Jennejohn Lake, so sehr stand er teils unter Wasser. Nach zweieinhalb Stunden kam ich zum Dunedin River. Hier pausierte ich eine Weile und schoss Fotos mit voll erblühten Zwergweideröschen.
Uhr weg und wieder da
Als ich wieder los wollte, stellte ich fest, dass ich Uhr, Trillerpfeife und Feuerzeug verloren hatte. Nun fiel mir ein, warum ich diese Wanderhose so selten anzog: Die Seitentaschen waren so bescheuert angebracht, dass alle Sachen raus fielen. Das Feuerzeug fand ich auf den Steinen wieder, Pfeife und vor allem Uhr wären mir lieber gewesen. Die gute Polar-Uhr, die ich zum Joggen – die paar Kilometer, die ich im Jahr noch mache – selten benutzte, die im Urlaub aber ungemein praktisch ist, weil wasserdicht und mit Alarmfunktion. Da das Armband kaputt – habe ich eigentlich irgendetwas, das nicht ein bisschen kaputt ist? – ist, trug ich sie halt in der Hosentasche. Mist, verdammter.
Nun ging es das ganze lange Bergabstück wieder bergauf. So, den letzten steilen Anstieg – was lag denn da auf dem Weg? Eine Polar-Armbanduhr mit kaputtem Armband. Schwein gehabt! Den Verlust der Trillerpfeife konnte ich verschmerzen. Nach sechs Stunden war ich zurück am Auto. Das erste, was ich sah, wenn ich zum Ende eines Trails kam, war mein gelbes Kanu auf dem Autodach. Es grüßte fein und teilte mir mit, dass ich es bald geschafft hatte. Da noch jede Menge Tag war, fuhr ich weiter an den Tetsa River. Die Wanderung, mit der ich ursprünglich starten wollte. Ich machte mich wanderfertig, öffnete die Autotür und schloss sie direkt wieder – es regnete. Der Tetsa River mochte mich nicht.
Bären am Tetsa River
Doch es war nur ein kurzer Schauer und trotz weiterer Wolken lief ich los. Ich marschierte durch einen dunklen Wald, als sich vor mir etwas noch dunkleres bewegte. Ein Schwarzbär. Ich rief ihm zu, dass er verschwinden solle und er kam dem prompt nach. Gleichzeitig bewegte sich etwas an einem Baum, ein Bärchen. Der hatte genau die richtige Größe zum verkloppen (siehste Lars, es gibt sie doch!), doch da ich nicht mehr die schlechte Laune vom Regen- und Portagentag der Kanutour hatte, nahm ich davon Abstand. Außerdem wusste ich nicht, was Mutter Bär dazu sagen würde, wenn ich den aus dem Baum schüttelte. Mit dem Bärenspray in der Hand passierte ich das Bärchen.
Dahinter führte der Weg am Fluss entlang – genau wie der Highway. Wandern mit Verkehrslärm. Ein kurzer Anstieg zu einem Bergsattel und ich ließ den Zivilisationslärm hinter mir. Bergab ging es zu einem von Gras umgebenen Bergsee. Ich scheuchte acht bis zehn Raben und einen Weißkopfseeadler auf. Dann sah ich einen platt gewalzten Bereich im Gras, als ob etwas Schweres den Berge herunter gefallen sei. Meine nächste Entdeckung waren Knochen eines größeren Tieres an denen noch etwas Fleisch hing. Nun passte alles zusammen: Ein Grizzly hatte hier ein Schaf, ein Karibu oder gar einen Elch geschlagen und in den Wald hinauf geschleppt. Grizzlys mögen es überhaupt nicht, wenn irgendjemand ihrer Beute nahe kommt. Ich wusste nicht, wann das Ganze passiert war, aber mir schien es angeraten, diesen Ort schnellstmöglich zu verlassen. So schön war der See eh nicht ...
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Dunedin River 2.JPG
Dunedin River.JPG
Tetsa Trail 2.JPG
Tetsa Trail.JPG
Von meinem Basislager brach ich Tags drauf zur nächsten Wanderung auf. Nach 100 Metern hielt ich wieder an. Neben und 30 Meter unter dem Highway lag ein Pick up mit Wohnwagen. Das muss in der Nacht passiert sein, 70 Meter von meinem Schlafplatz entfernt und ich hatte nicht das geringste davon mitbekommen. Vielleicht sollte ich doch etwas weniger Rum in meinen Abendtee kippen. Einige andere Autos hielten und wir checkten, ob da wirklich keine Menschen mehr drin waren. Waren sie nicht. Wenn ich beim Fahren mal eine Sekunde nicht aufpasse, mache ich einen Schlenker und gut ist. Mit so einem Monstrum von Anhänger hinten dran, ist das etwas schwieriger.
Ich stellte meinen Wagen am Summit Lake Campground ab. Am See entlang lief ich den ersten Abschnitt des Flower Springs Trail. Danach ging es einige hundert Meter über einen gut ausgebauten Feldweg – die Summit Tower Road führt zu einem Satellitenturm – bevor der Weg an einer Infotafel wieder ins Grüne führte. Ich kam zu dem wunderschönen Bergsee, den ich vom Summit Ridge aus gesehen hatte. Im Talkessel dahinter waren einige Wasserfälle, die ich natürlich aus der Nähe bewunderte. Auf dem Rückweg stolperte ich fast über ein Alpen-Schneehuhn und um mich herum wieselten fünf kleine Alpen-Schneehühner davon.
Ich kam zurück zu der Infotafel und da der Tag noch jung war, ging ich auch den Weg zum Satellitenturm. Die Steigung hielt sich in Grenzen und die Aussicht von oben war genial. Sowohl auf das riesige Bachbett des MacDonald Creeks, den Summit Lake und den Alaska Highway, als auch die Bergwelt. Wenn bloß das Gewummere des Dieselaggregats für den Turm nicht wäre. Das (Berg-)Karibu, das nicht weit dahinter stand, war wahrscheinlich schon taub. Aber ohne Turm kein Weg und ohne Weg kein Berti auf dem Berg. Zurück am Campground las ich einen Zettel, dass offenes Feuer verboten sei. Kaum regnete es mal ein paar Tage nicht ...
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Flower Springs Trail.JPG
Knochen am FST.JPG
MacDonald Creek vom Summi
Rock Ptarmigan.JPG
Summit Lake.JPG
So, nach dem Training hatte ich mir als letzten Hike im Stone Mountain Provinzpark den Aufstieg zum 2.126 Meter hohen Mount St. Paul aufbewahrt. Der Berg auf der anderen Seite hieß St. George. Als wenn diese komischen Heiligen jemals hier rum geklettert wären. Laut Wanderführer waren neuneinhalb Stunden für diese Wanderung einzuplanen, obwohl der nicht groß anders aussah, als der Trail zum Mount Haldane. Der Startpunkt lag erneut am Summit Lake, allerdings auf der anderen Seite des Highways. Es ging steil nach oben auf dem Grat entlang und trotzdem ich recht langsam ging, war ich nach zwei Stunden bereits auf dem Gipfel. Bin halt eine echte Bergziege.
Der anstrengende Aufstieg hatte sich wirklich gelohnt, denn die Aussicht auf die Bergwelt der Northern Rockies war einmalig. Ich sah die Trails, die ich am Vortag gewandert war, den Summit Ridge und in das Tal des Dunedin Rivers. Dazu noch die bewaldeten Hügel gen Süden, die höheren, schroffen, von Schnee bedeckten Berge gen Norden (eine schmale Zinne mit Schnee sah aus, wie ein Teil vom St. Berti) und weit entfernt im Osten erhob sich ein großer Klotz, wahrscheinlich Teil der Nahanni Range. Im Westen nichts Neues. Der Summit Lake sah klasse aus, als würde kein viel befahrener Alaska Highway vorbei führen. Und da, am Campingplatz, strahlte mir gelb mein Kanu entgegen.
Da ich nun unendlich viel Zeit hatte machte ich es mir am Gipfelsteinhaufen in der Sonne gemütlich und nickerte anderthalb Stunden beziehungsweise genoss die Landschaft. Zurück ging ich einen anderen Weg, nämlich direkt vom Gipfel auf einem Grat gen Norden. Das hatte mir beim Aufstieg schon interessant ausgesehen und ich glaube, dass dieser Weg viel einfacher war. Nach anderthalb Stunden war ich wieder am Auto. Schnell das Gesicht von Schweiß und Sonnencreme befreit und dann verließ ich den Stone Mountain Park und mein herrliches Camp am Baba Canyon.
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Summit Peak.JPG
Du scheinst wieder eine tolle Zeit im Yukon verbracht zu haben. Danke für den Bericht und die tollen Fotos Hattest du dieses Mal eine neue Kamera mit? Fotos sind besser als in den Jahren zuvor
geniale Bilder, da bekommt man gleich Lust zum wandern. Sind mehrmals dieses Jahr durch den Stone Mountain Provincial Park gefahren, haben uns allerdings nur der Tierbeobachtung hingegeben. Ich glaube wir nehmen uns die Gegend mal nächstes Jahr nochmal vor!
besten Dank. Erlebnisse und Bilder sind allerdings aus dem Sommer 2009. Ich bin so oft durch die Stone Mountain und Muncho Lake Provincial Parks gefahren und hatte mir jedes Mal gedacht, dass ich irgendwann mal dort wandern gehen sollte. In dem Sommer habe ich es wahr gemacht und wirklich nicht bereut. Tausende fahren durch die Parks, aber auf den Wanderwegen habe ich niemanden getroffen. Die Landschaft spricht für sich...
Ja, die Bilder sind mit einer Digitalkamera aufgenommen, allerdings mit einer kleinen Kompaktkamera. Die Bilder mit der analogen SLR waren "eigentlich" auch sehr gut, der Qualitätsverlust entstand beim Scannen. Jetzt sind sie nicht mehr so blaustichig