gauchito> da muss ich mal kurz Deiner Pauschalisierung zu BC widersprechen, es kommt naemlich wie ueberall auf den Beruf und auch auf den AG an. Mein Mann ist zB Software Architect/Consultant und da sind eher Fachkraefte Mangelware und bei entsprechender Quali die Gehaelter auch sehr gut (6stellig). Genauso gibt es Lohnsteigerungen, mein Mann bekommt demnaechst sogar irgendwas zwischen 30 und 40% mehr inkl. Befoerderung, da man ihn behalten moechte (gab bereits eine Lohnerhoehung nach dem jaehrlichen performance review). Weiterhin gibt es Bonuszahlungen. Natuerlich hat man solche Gehaelter nicht gleich als Frischling hier, aber nach 6-12 Monaten ist das natuerlich moeglich, wenn man sich bewaehrt hat. Wir sind somit natuerlich auch kein Massstab, aber es ging mir dadrum zu zeigen, dass eben doch mehr als Minimumlohn als Neuankommer moeglich ist.
Genauso ist die Autoversicherung hier bei weitem nicht so teuer wie in Ontario, da man sich seine deutschen Schadensfreiheitsjahre anrechnen lassen kann. Wir haben beide 43% Rabatt auf die staatliche Haftpflicht und zahlen knapp 80 Dollar Grundversicherung pro Auto (dazu beim Ford F150 nochmal 80 on top fuer Vollkasko). Finde ich jetzt nicht extrem teuer.
Lebensmittel sind teuer, keine Frage. Liegt aber eher daran, dass man in Deutschland extrem verwoehnt ist von Niedrigpreisen und Discountern.
Es ist wohl immer die Frage, was man sich von einem Umzug nach Kanada vorstellt und da haben viele eben oft eine falsche Vorstellung. Wir sind nicht gekommen, weil das Leben hier so viel besser als in Deutschland ist, sondern einfach, damit wir soviel wie moeglich von der Natur hier sehen koennen und reisen etc.
an Emerson: Studium kostet unheimlich viel Geld, gerade wenn man kein PR/citizen ist. Jeder Kurs wird mit credits gewertet (idr 3-6 pro Kurs) und Du bezahlst nach credits. Zahlen Einheimische hier 150 Dollar pro credit, ist man als foreign student schnell mit dem 3-4fachen Satz dabei. Dass macht bei 6 Kursen ( ich nehm jetzt mal zum rechnen 3 Kurse a 3 credits und 3 Kurse a 6 credits) pro Trimester dann schon rund 12000 Dollar (1 credits = 450 Dollar, das macht dann bei 27 credits CAD 12150, und das ist wie gesagt nur ein Trimester). Dazu kommen Pflichtbeitraege fuer die die Studentengemeinschaft und Monatskarte (um die kommt man nicht drumherum), Buecher, Du willst irgendwo wohnen, essen etc. Und ein Studium geht auch hier idR 3 Jahre, also 9 Trimester.
Zitat von gauchito im Beitrag #11Um gleich mit der beruehmten deutschen Direktheit (auf canadisch: rudeness) es auf einen Punkt zu bringen - hier ein paar Fakten:
W&T ist machbar, aber nach diesem einen Jahr wird es nicht einfach, ein Dauer-Visum zu bekommen (was fuer eins es auch immer sein mag). Canada ist in einer Rezession, Arbeitsplaetze Mangelware (gerade fuer "Frischlinge") BC heisst auch scherzhaft "bring cash" und das nicht umsonst: Teures Leben, wenig Lohn, hohe Steuern und Abgaben (Autoversicherung!) Das Leben allgemein wird in Canada immer teurer, leider steigen die Loehne nicht mit.
Also: Viel, viel Geld mitbringen (was noch viel schneller wieder weg ist) und NIEMALS von einem Urlaub auf das "reale Leben" schliessen!
Noch etwas aus eigener Erfahrung (in nunmehr 8 Jahren hier im Land): Das Canada, von dem jeder traeumt, gibt es nicht mehr! Alles wird nun geregelt, buerokratisiert, verteuert und "verbessert". Habe immer deine credit card bereit und lebe nach dem Motto: "Erst mal haben und fuenf Meter weg sein"!
Da gibts einige Sachen, hier bei den Beitraegendenen ich nicht ganz zustimmen kann, vorallem das Land von dem jeder traeumt, gibt es wohl nirgends auf dieser schoenen Erde. Aber man kann in Canada sehr gut leben und auch etwas erreichen... natuerlich muss man etwas dafuer tun!!! Geregelt und buerokratisiert war es hier auch schon vor 8 Jahren. Man hat tatsaechlich einiges verbessert... die Einwanderungsregeln wurden verschaerft... naja in DE schreit man nach solchen Gesetzen. Aber die schuetzen auch meinen Arbeitsplatz. Die Kreditkarte ist ein Werkzeug, nicht mehr nicht weniger! Emerson, du kannst im Winter schon das reale Leben in Canada/BC erleben.Aber nur wenn du nicht in Vancouver bleibst. Einfach mal ein Trip durch die Rockies... so auf dem TC1 nach Calgary... kann natuerlich sein, dass du dafuer drei Tage brauchst. Oder einfach mal nach Pince George u.s.w.
Zitat von Emerson im Beitrag #14Zugegeben habe ich mich noch nicht intensiv mit den Vorraussetzungen für ein Visum befasst, ist super wichtig, dass ihr schreibt, dass ein W&T ein Dauer-Visum beeinflusst. @gauchito @mattes Entschuldigt die Frage aber ist das in den Work & Travel Regelungen oder in den Visum Regelungen beschrieben? @ mattes: Meinst Du mit Roadmap einen genauen Plan wie ich nach Kanada einwandern könnte?
In den Antragsunterlagen zum W&T findet sich nix zu weiterfuehrenden Prozessen. Deshalb quasi "die roadmap". Falls Du dich nicht ueber ExpressEntry/skilled worker (http://www.cic.gc.ca/english/immigrate/eligibility.asp) fuer eine PR qualifizieren kannst, muesstest Du eine andere Route waehlen. Ein Studienvisum koennte eventuell gehen, wird aber teuer. Nach dem W&T Jahr moeglicherweise noch ein Jahr Young Professional anhaengen und wertvolle "Canadian Experience" sammeln, um in eines PNPs zu kommen, ist auch eine Ueberlegung. Die PNPs unterscheiden sich teilweise deutlich. Ich wuerde mich da nicht auf BC festlegen, sondern auch die anderen Programme anschauen.
Es ist ein ziemlicher Papierkrieg, die vielen Aenderungen der letzten Jahre machen es nicht einfacher. Und wie "Flieger" erwaehnte koennte sich nach den Wahlen schon wieder was andern... mach erstmal nen Winterurlaub in BC, abseits der Touri-Zentren und dann schau weiter.
B.t.w.: Wenn man nu ein gaaaanz klein wenig mehr ueber deine Qualifikation/Ausbildung/Unternehmung wuesste, koennt man ja mal die eligibility tests durchspielen.
B.t.w.: Wenn man nu ein gaaaanz klein wenig mehr ueber deine Qualifikation/Ausbildung/Unternehmung wuesste, koennt man ja mal die eligibility tests durchspielen.
Qualifikationen:
-Abitur -HP-Psych
Ich arbeite als Heilpraktiker für Psychotherapie und habe eine Firma (GmbH) die fair produzierte Kleidung zum Großteil produziert in Portugal und Spanien vertreibt.
sorry, mit Berufen im Gesundheitswesen kenne ich mich wenig bis gar nicht aus. Es wird vermutlich recht schwer eine genaue Entsprechung zum "HP-Psych" im kanadischen System zu finden, und deinen Abschluss entsprechend anerkannt zu bekommen. Wenn es um Arbeit mit/am Menschen geht sind die Vorschriften hier im Allgemeinen sehr restriktiv.
Ich denke Gehalt, Lebensmittelpreise u.s.w. sollten nicht ganz so weit oben stehen, wenn man in einem Land, Provinz leben will. Es gibt sehr viele Dinge, die man bei einem Urlaub eher nicht kennenlernt und spaeter zu unangenehmen Ueberraschungen fuehren koennen. z.B. die Blueten der can. Buerokratie. In DE dachte ich immer , komplizierter geht es nicht.... in Canada geht es! Dazu kommen in den meisten Faellen noch unkompetente Sachbearbeiter . Was auf der Liste zum abhaken steht, geht gerade noch.... stell nur keine spezifischen Fragen. . Auch die "always nice" Mentalitaet kann manchmal ganz schoen anstrengend sein. Ein einfaches " ... geht nicht" waere da schon hilfreich. Dazu die Puenktlichkeit.... Uhrzeit ist ausgemacht.... aber das ist kein Termin, sondern ein Anhaltspunkt.... Termin 09:00 morgens.... ja wenn der am abend 18:00 kommt, ist der immer noch puenktlich, war ja am gleichen Tag. Dann sollte man sich auch im klaren sein, dass Canada zwar dringend Arbeitskraefte, aber keiner sollte glauben, dass er hier als der "Retter der Nation" gefeiert wird (glauben tatsaechlich manche Immigranten), man ist hier und das ist gut!. Auch "Missionare" werden hier NICHT gebraucht, also "gute Ideen" sollte man einfach mal unterlassen.... obwohl hier manches sehr kompliziert macht... aber das machen wir schon seit 50 Jahren so und dann ist das gut so. Auch sollte man wissen, dass es eine Beratung fuer z.B. einen neuen TV, Auto, oder sonstiges technisches Geraet NICHT gibt.... man sollte sich vor dem Kauf selbst informieren.... selbst bei einem Fahrrad kommt mancher schnell an seine Grenzen.... Ein Verkaeufer tut hier, was der Name sagt : er verkauft, zur Beratung braucht man dann einen "Berater"..... die gibts hier aber gaaaaanz selten. So das waren ein paar Dinge, die einen puenktlichen, zuverlaessigen Deutschen schon die Nackenhaare aufstellen kann.... bitte nicht falsch verstehen, ich kann mit diesen Dingen sehr gut umgehen. Aber das sind die "Gossipthemen" in vielen German Comunities. Und ich lebe gluecklich und zufrieden mit allen negativen Punkten hier in Canada... zwar nicht in BC, aber die aufgefuehrten Dinge sind "federal issues" .
Mittlerweile sind wir ja schon durch zwei Wahlen gegangen und wir gehen seitdem gewaltig den Bach runter hier - unser lieber Trudeau verkauft das Land an China und Indien und mit dem Virus kommt nun auch eine gewaltige Rezession! :-(
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der stärkere!