Für uns daheimgebliebenen in Deutschland wäre mit Sicherheit auch sehr interessant wie euch die Canadians oder die es schon ein paar 50 Jahre mehr sind sehen, bzw. wie Ihr es, so hoffe ich, geschafft habt, euch einzubinden. Sicherlich habt Ihr auch einmal Feierabend und möchtet euch mal außer den häuslichen sonstigen Arbeiten mal mit Freunden vergnügen oder austauschen. Ich habe mal gehört dass es auch sehr religiöse Menschen dort gibt, natürlich in allen Variationen, und da nicht alle in der Anonymität der Grosstädte wie Calgary, Winnipeg oder Vancouver leben, könnten da nicht irgendwie Zwänge entstehen ? Nun klar ist Kanada ein freies Land und dies nur eine Frage. Sind Freundschaften eher oberflächlich oder nur schwer zu bekommen? Sicherlich hängen solche Dinge auch von einem selbst ab! Wäre wirklich super wenn ihr eure Erfahrungen schildern könntet um mir oder uns greenhorns ein Bild vom Kanadischen Alltag zu machen!
OK, will ich es mal versuchen. Aber vorab mal fuer alle, das ist meine meinung und meine Ehrfahrung. Nicht wieder gleich
Ich denke es haengt sehr viel von einem selber ab wie schnell man Kontakt hat. Man muss extrem hier auf die Leute zugehen. D.h. Kollegen, Nachbarn usw. einladen, auf Veranstaltungen in der Community gehen, in den Schulen der Kiddo's helfen usw. dann ergibt sich das meistens von selber. Die Canadier sind sehr offen, freundlich und hilfsbereit. Deutschen Kontakt genauso, hier gibt es jetzt etwa 2 x im Jahr ein Neu- Albertaner Treffen. Das letzte war sehr gut besucht. Da lernt man dann viele Leute kennen oder was Neu ist, jeden letzten Freitag im Monat gibt es jetzt im DE/CA Club der Feier-Abend fuer die etwas "juengeren" hier. Der letzte war sehr lustig. Die Kirchen bieten soviel ich weiss auch einiges an. Meine Tochter hat jetzt zum Beispiel eine Einladung von einer Freundin bekommen doch mal mit in ihre Kirche zu kommen. Dort spielen die dann Volleyball und so machen Ausfluege, feiern. Obwohl bekannt ist das Marie nicht glaeubig ist, ist sie dort willkommen. Natuerlich auch Erwachsene. Habs aber selber nicht ausprobiert. Eine Freundin geht mit ihren Soehnen auch regelmaessig dorthin. Unsere einzige negative Erfahrung mit Deutschen die vor ca. 50 Jahren hergekommen sind hatten wir gleich in der 1. Woche hier im DE/CA Club. Wir sprachen ein aelteres Ehepaar an, ob sie uns ein paar Tipps geben koennten, wo wir aufpassen muessten beim Autokauf oder Haus mieten. Die Tipps wurden uns verweigert mit der Bemerkung : Probiert erstmal selbst zu schwimmen und wenn ihr untergeht koennt ihr wieder kommen. Andere Deutschstaemmige die auch schon seit Urzeiten hier sind waren entsetzt ueber diese Antwort. Wie gesagt, sowas haben wir auch nur einmal erlebt. So, momentan faellt mir dazu nichts mehr ein.
es kommt meiner Meinung nach darauf an wo ihr landet. Wir sind als erstes in MB gelandet und haben dort sofort Anschluß und Freunde gefunden.
Mittlerweile leben wir seit beinahe 2 Jahren in BC und in dem Ort wo wir leben ist es unheimlich schwierig Freunde zu finden. Anfangs dachten wir es liegt daran, dass wir Ausländer sind. Mittlerweile treffen wir uns mit Leuten die ebenfalls zugezogen und "Kanadier" sind. Sie hatten und haben die gleichen Probleme. Es ist so, dass sich die Menschen hier seit der Kindheit kennen und so einen engen Bund haben. Für sie gibt es keine Notwendigkeit weitere Freunde zu machen. Alle sind freundlich und hilfsbereit, aber doch sehr oberflächlich.
Unser ältester Sohn kennt diese Probleme nicht. Er hat sich sofort mit den Kindern in der Nachbarschaft zusammengerauft und die sind jetzt beste Buddies.
Das Thema Deutscher Klub haben wir uns auch einmal reingezogen. Das Durchschnittsalter dort lag sicherlich irgendwo zwischen 70 und 80. Die Weihnachtsfeier war beinahe militärisch aufgezogen und die Präsidentin meinte "Ihr müsst ziemlich reich sein wenn ihr es unter den neuen Bedingungen nach Kanada geschafft habt." Da blieb uns beinahe die Spucke weg, aber mit der Antwort "nein sind wir nicht. Wir sind illegal eingewandert" hat die Gute nicht gerechnet. Alles in allem machen wir einen großen Bogen um den Klub.
wir haben Erfahrungen in beiden Richtungen gemacht. Als wir hier eingezogen sind, haben wir uns, wie man das so macht, bei den Nachbarn vorgestellt. Mit den einen haben wir nach wie vor super Kontakt, obwohl sie unsere Eltern sein könnten. Mit anderen haben wir ein ganz normales nachbarschaftliches verhältnis. Nur die einen, sehr religiösen, erwiesen sich nach anfänglicher Überfreundlichkeit, als die totalen ........... Bei ihr wissen wir immer noch nicht so genau, was wir von ihr halten sollen, aber er ist der absolute ............ Nur die kids sind nach wie vor sehr gut befreundet. Aber die haben damit ja auch nichts zu tun. Freundschaft haben wir mit einem Pärchen auf unserer Straße geschlossen. Die sind in unserem Alter und die kids sind auch ziemlich gleichalt. Wenn man Kontakte finden will, dann klappt das auch. Zur Religion: Erstaunlicherweise gehen hier sehr viele junge Leute in die Kirche Wir sind der Meinung, dass man die Kirchen hier mit Vereinen vergleichen kann. Das ist wie eine große Gemeinde. Es wird oft was zusammen unternommen, gemeinsame BBQ's, für die Kinder gibts Proramm und und und. Bei unseren Nachbarn haben wir so das Gefühl, das ganze Leben dreht sich um die Kirche.