Ich komme wieder auf unserem Fall zurück. Nochmals zusammengefasst: Mein Freund hatte vor über 5 Jahren einen Selbstunfall mit Alkohol am Steuer. Wir sind Schweizer, es wird also evt. etwas anders gehandhabt als in Deutschland. Im Strafregister ist nichts verzeichnet. Wir haben dann die genauen Gerichtsakten beantragt und die Leute dort sagten alle folgendes: Der Fall bleibt 10 Jahre registriert, werde aber nur im Fall eines Umzugs in einen anderen Kanton an die dortige Polizeistelle weitergegeben. Es gelange auf keinen Fall an die ausländische Behörde?!? Also wie sollen es die Kanadier dann noch rausfinden?
Ich hatte schon hier nachgefragt wegen überhaupt angeben beim Antrag oder nicht. Doch jeder hat mir irgendwie etwas anderes gesagt. Aber das liegt vielleicht auch daran dass es in Deutschland anders ist als in der Schweiz. Wir planen einen Berater zu engagieren, weil wir denken dass unser Fall deswegen und weil wir schon einmal abgelehnt wurden etwas schwieriger wird. Er kann uns jedoch nur unterstützen wenn wir es auch wahrheitsgemäss angeben (wegen seiner Lizenz) und er denkt auch dass die Behörden es trotzdem herausfinden werden. Er würde mit einem in solchen Dingen erfahrenen Anwalt das Ganze angehen, sodass der Fall nicht unter Kriminalität fallen würde sondern als erste erfasste Tat eine Art 'Entlassung' mit Busse war. Klar liegt die Entscheidung letztendlich beim Visa Officer. Das würde aber uns neben den Beratergebühren auch fast 1000 Euro Anwaltskosten bescheren.
Was haltet ihr davon? Haben wir eher Chancen wenn wir es mit diesem Anwalt versuchen oder die WP ohne Angabe zum Vorfall beantragen?
In Deutschland ist es so, das dass Bundeszentralregistergesetz eine Straftat bis 90 Tagessätzen nicht ins Führungszeugnis aufnimmt um die Interessen des Einzelnen zu schützen. Bei mehr als einer Straftat oder einer schweren Straftat (mehr als 90 Tage) zählt das nicht mehr.
Grundsatz: Die Behörden, bzw. das Konsulat vergleich die Tat mit den Gesetz in Kanada. Sollten diese auch in Kanada eine Straftat sein, dann sieht es schlecht aus. Dazu muss man sagen, das Recht im Osten zum Teil vom Islam geprägt wird und viele Straftaten dort keine Straftaten im Sinne des „westlichen“ Rechts sind. Das gilt aber auch für einige Bundesstaten der USA. Deshalb werden die Straftaten verglichen.
Das diese Tat nicht ins Strafregister aufgenommen wurde könnte oder kann daran liegen, das es in der Schweiz mit Straftaten wie in Deutschland gehandhabt wird (Siehe oben, Einleitung). Sollte auf dem Führungszeugnis nichts stehen, dann kannst du dir die €1000 sparen.
Informiere dich auf jeden Fall im einen Juraforum.
Das Ihr 1x abgelehnt wurdet kann von vielen Faktoren abhängen. Das muss nicht immer mit den Bewerbern zusammenhängen (z.B. Aufnahmestop für Immigranten in Kanada zu dieser Zeit).
es gibt hier nur zwei möglichkeiten - ihr verschweigt es - was nach kanadischen recht heute eine "strafttat" ist - und geht davon aus: die erfahren das nie - erfahren sie es doch habt ihr pech gehabt
die zweite möglichkeit ist: ihr stellt ganz normal einen antrag auf "pardon" in der schweiz und bei den canadiern.
das könnt ihr selber machen und jeder berater, der einen anwalt dafür einsetzen will ist --unfähig!!!!
wenn der berater zu doof ist das alleine zu machen, dann ist er nicht qualifiziert - ein schweizer, der sich als berater aufführt, ist dafür in der liste negativ bekannt
jetzt der entscheidende punkt - wenn ihr von den canadiern den "pardon" erhalten habt, dann habt ihr für den rest eures lebens in canada keinerlei probleme mehr mit dieser tat - ihr seit damit kommplet "frei"
wenn ihr es verschweigt und es kommt nach 10 jahren oder mehr durch einen dummen zufall heraus - die behörden erfahren davon - dann kann das zur aberkennung der pr oder einer staatsbürgerschaft führen
Ich stimme Maxim in seiner grundsätzlichen Antwort zu.
Vielleicht mit anderen Worten, der Berater hat keinen Einfluss auf igrned eine Entscheidung der kanadischen Behörden.
Die Straftat zu verheimlichen kann euch irgendwann "das Genick brechen", jede Entscheidung müsst ihr allein treffen und die daraus resultierenden Konsequenten allein tragen.
Gerade in einem solchen Fall würde ich (persönlich) nie eine Entscheidungshilfe geben.
wenn das der schweizer berater mit dem berühmten namen "B..." ist, dann ist das erstens kein lizenzierter berater und zweitens als abzocker inzwischen hier im forum von anderen bezeichnet worden - einfach unfähig
Nein, es ist nicht der Berater B... Wie lange dauert denn nun das Pardon wirklich? Das mit der Bewährung steht nirgends in den Gerichtsakten. Könnte man es denn nun sofort beantragen? Die Tat war im Januar 02. Und was sagt ihr zu dem was die Beamten meinten dass nichts ins Ausland weitergegeben wird?
Ein Pardon kann nach fünf Jahren beantragt werden. Dazu braucht das Konsulat das Urteil und (wenn möglich) ein Führungszeugnis.
Es findet dann eine persönliche Einschätzung statt. Wobei diese schon mal in einer Woche, andere waren nach vier Wochen noch nicht abgearbeitet. Kommt halt immer drauf an, wie viel los ist.
Weitehrin ist ein Pardon davon abhängig ob die Straftat mit Deinem Beruf in Verbindung gebracht werden kann, also eine gewisse Abhängigkeit besteht. Ist diese gegeben, wird's schwer.
In wie weit sich kanadische Behörden bei Fremdstaaten erkundigen und auch Auskunft bekommen, liegt wohl im eigenen Ermessen des Staates. Deutsche Behörden sind da recht schmerzfrei und haben teilweise auch von ganz oben Rückendeckung (Danke Herr Schäuble).
Ob die kanadischen Behörden eine Freigabe von Dir haben, steht auch noch auf einen anderen Blatt, aber das würde den Rahmen hier sprengen und sollte eventuell von einem Rechtberater geklärt werden, der sich mit Personen- & Datenschutz auskennt.
ja er arbeitet in Vancouver und ist lizensiert. Auch hat er einen guten Ruf und wirkt schon fast extrem seriös. Er will halt den Fall so auslegen, dass es gar kein Pardon braucht, er meint es würde mit Pardon 2 Jahre dauern(wegen Bewährung?!? aber warum steht die nicht in den Gerichtsakten?). Und dazu braucht er den Anwalt, damit es gar nicht erst unter Kriminalität fällt. Denkt ihr denn sowas wird nicht funktionieren? Wir wollen einfach wirklich schon diesen Winter rüber können und wenn es mit Berater eher funktioniert dann sind es uns die Kosten allemal wert.