Kanada ist eine großartige Marke, allerdings müsste das Land sich besser vermarkten. Zu diesem Ergebnis kommt der Anholt Nation Brands Index im zweiten Quartal dieses Jahres. Kanada ist es gelungen, noch vor Deutschland und der Schweiz auf Platz zwei von 35 Ländern des Indices zu landen. Vor dem zweitgrößten Land der Welt liegen - wie erwartet - nur die USA und die Europäische Union, die allerdings nur als Gastland an der Umfrage teilnahm.
Mehr als 26.000 Personen aus den 35 reichsten Ländern der Welt wurden von Mitte Mai bis Anfang Juni befragt. Sie sollten die in Frage kommenden Länder hinsichtlich ihrer kulturellen, politischen, sozialen und kommerziellen Aspekte und ihres Investitionspotentials und touristischer Attraktionen beurteilen. Kanada bekam die beste Note für seine Bevölkerung, war zweiter bei den Investitionen und auf dem dritten Platz, was seine Regierungsführung anbelangt.
Simon Anholt, der die vierteljährlich durchgeführte Untersuchung für Global Market Insite betreut, erklärte allerdings, dass Kanada sein positives Marken- und damit sein Marktpotential kaum ausschöpfen würde. Fraglos würde die Mehrheit der Menschen weltweit sehr viel von Kanada halten, so Anholt. Aber das setze sich nicht in Aktionen um. Als Beispiel nannte er den BlackBerry. "Es ist eine Tragödie", sagte Anholt. "Niemand weiß, dass der BlackBerry aus Kanada kommt." Er riet Kanada, an einer Markenstrategie zu arbeiten. "Leute würden eine Menge Geld dafür ausgeben, etwas aus Kanada zu haben, solange es nach Kanadas positiven Image klingt." Die olympischen Spiele in Vancouver in vier Jahren seien eine hervorragende Gelegenheit, die Marke Kanada in der Welt zu präsentieren.