es ist in sofern ausschlaggebend, da du - je nach vorbildung - - verschiedene möglichkeiten hast. z.b. lassen sich kurse waiven und dadurch das studium erheblich reduzieren. z.b abi nach 13 jahre kann evtl. ein jahr college ersparen oder für kurse an der uni kann man credits bekommen, so dass man diese nicht mehr machen muss.
achso, noch ein punkt: arbeiten neben dem studium ist grundsätzlich möglich - kann aber manchmal etwas schwierig sein, da es viele präsenzveranstaltungen (einschliesslich hausaufgaben) gibt. darüber hinaus darfst du evtl. auch nur on-campus jobs ausüben.
ich habe hier gerade zwei Abendkurse aus dem NAIT CST Diploma Programm gemacht (SQL und VB.NET) Unterschiedlich im Vergleich zu meinen deutschen FH Kursen:
- VIEL mehr Testen, weniger Lehren. Ein Viertel der Kurszeit geht fuers testen drauf, es gibt "in-class assignments", "Quizzes", "Mid-Terms", "Finals", etc. Nach jedem groesseren Abschnitt wird getestet.
- Viel Hausaufgaben, und natuerlich "Labs" die man zuhause machen kann, aber es wird auch Unterrichtszeit fuer Labs bereitgestellt
- Auswendiglernen bis zum Erbrechen fuer die Tests, und keine Ueberraschungen. Die moeglichen Testfragen werden im Detail besprochen, es gibt kaum Abweichungen. Die Tests waren "Papiercoding" in SQL und VB.NET, manchmal mit einigen Wissensfragen (kein Multiple Choice). Im Programmierkurs wurde strict auf Syntax geprueft, d.h. Punktabzug fuer vergessene "End If" oder "End Sub" Statements, obwohl in real life der Compiler die Statements autogeneriert.
In beiden Kursen war Testvorbereitung = Auswendiglernen. Der SQL Kurs hatte interessante Textaufgaben, aber ansonsten war Kreativitaet nicht gefragt.
Verglichen mit meiner deutschen Schulerfahrung waren die beiden Kurse gleichzeitig die Schwierigsten und die Leichtesten Kurse die ich jemals hatte. Schwierig weil es so immens viel Ueben und Auswendiglernen war. Leicht weil die Tests absolut nichts abfragten das nicht im Kursplan war.
Der SQL Kurs war praxisnah, interessant und hat viel Spass gemacht, den VB.Net Kursinhalt haette ich besser zuhause lernen koennen ... zuviel Arbeit fuer zuwenig Ergebnis.
Beide Kurse habe ich mit A+ bestanden. Weil soviel getestet wird ist es praktisch unmoeglich einen Kurs nicht zu bestehen, ausser man schreibt duchgehend "F"s. Dies bedeuted aber auch das die spaetere Durchschnittsnote sehr direkt die tatsaechliche Arbeitsleistung des Studenten wiederspiegelt, anders als in Deutschland wo man einen Abschlusstest schonmal versauen kann wenn man einen schlechten Tag hat.
Ich habe die Kurse als einzelne Abendkurse genommen, da kostet jeder Kurs so um die $600. Ich habe PR, nicht WP, koennte also auch viel billiger Vollzeit studieren. Dann muesste ich mich aber fuer zwei Jahre hier festlegen, und das will ich hier nicht. Die Wohnungssituation in Edmonton geht komplett den Bach runter ... Ich habe gerade eine 25%ige Mieterhoehung erhalten, und der Vermieter verkauft nur nocht 1-Jahres Vertraege, selbst nach Ablauf der ersten 1-Jahres Lease. Hier herrscht Turbo-Kapitalismus, und es wird ausgequetscht bis aufs Blut ... Zeit, nach BC zu ziehen.
Es gibt so grosse Preisunterschiede weil die Provinz einheimische Vollzeitstudenten subventioniert. Im Gegenzug muss der Student aber auch entsprechende Schulnoten vorweisen, d.h. mit auslaendischer Schulbildung muss man bei IQAS ein Assessment beantragen.
Disziplin zum Lernen ist schon ganz schoen, aber anstelle 50 Zeilen Code bis zum letzten Semikolon auswendig zu lernen haette ich lieber mehr von anderen Klassen und Methoden gelernt, oder knifflige Programmierprobleme geloest...
Yup, die Preise sind heftig, aber man muss ja auch nicht das teuerste College nehmen ... Schau doch mal das Fanshawe College in London, Ontario an. Ansonsten werden die Colleges in kleineren Staedten billiger sein.
@timm: ich denke mal, dass drei faktoren für dich relevant sein sollten: a) abschluss grad b) reputation c) kosten
zu a) - es muss kein master sein, aber ein "richtiger" BA sollte es schon sein. wie gesagt, bei Abi und einigen scheinen uni bekommst du einige courses angerechnet, so dass dein studium nicht länger als 2 jahre dauern sollte hierfür.
b) siehe zu, dass die uni bzw. fachbereich mindestens über die gängigen accreditations verfügt (Z.b. AACSB bei business). darüber hinaus ist die uni/college teilweise schon wichtiger als der abschluss bzw. major, da man in CA relativ ranking orientiert ist. in DE gibt's das zwar auch, ist aber nicht so extrem ausgebildet. soll aber auch nicht so sein wie in usa oder ostasien.
c) an deiner stelle würde ich im vorfeld bei jeder einzelnen uni prüfen lassen, wie viele scheine du jeweils angerechnet bekommst. das kann durchaus von uni zu uni unterschiedlich sein und kann evtl. auf verhandlungbasis geschehen. darüber hinaus gilt das gleiche für stipendien und jobs. grundsätzlich ist das leben in kleineren unistädten natürlich billiger - möglicherweise ist es aber besser in metros zu studieren, da du nach dem studium wahrscheinlich sowieso nur dort einen job bekommen wirst und auf on-campus jobfairs dort schon mal die ersten kontakte knüpfen kannst.
vorsicht bei den drei zentren montreal, toronto und vancouver
das studium dort erlaubt nicht unbedingt die gleiche freiheit bei der job-annahme nach dem studium - wie bei einem studium ausserhalb dieser zentren - für ausländische studenten gibt es da einschränkungen
damit ist auch der übergang zum wp und pr in diesen regionen schwieriger
man ist übrigens mit dem studium in einer provinz auch an arbeitsplätze in dieser provinz gebunden
Das zwei Jahre Diplom ist auf jeden Fall nur in Kanada gültig und wird vergleichbar mit der "Red Seal" Ausbildung sein. Da es im Grund nur drei Fachbereiche gibt, kann man das mit den Industrieelektroniker vergleichen (Ausbildung).
Der Bachelor ist gleich einen FH-Diplom in Deutschland. Allerdings gibts er hier einen Unterschied. Ein Bachelor mit Auszeichnung wird mit einen Master gleichgesetzt und berechtig zum PhD.
Der Ausbildungsberuf Prozessleitelektroniker (seit 2003 Elektroniker für Automatisierungstechnik) ist eine schlechte Wahl, da dieser Beruf für eine Ausbildung das Tätigkeitsfeld zu stark einschränkt. Besser ist hier der Elektoniker für Betiebstechnik, da er in allen Fachrichtungen arbeiten kann.
Zitat von TimmAutomatisierungstechniker werden gesucht wie Hacke.
Das merke ich auch grade. Ich hab damals bei einen Energieversorger (Kohlekraftwerk) gearbeitet und im Laufe der letzte Jahre bestimmt 50-60 Frequenzumrichter in Betrieb genommen und ausgezeichnet Kenntnisse im Bereich SPS vor allen S7 300/400 mit Step7 und WinCC.
Nachdem unser Kraftwerk still gelegt wurde hab ich aber keine Stelle gefunden und daher fast ein Jahr bei einer Zeitarbeitsfirma als Produktionsleiter für €13 gearbeitet.
Daraufhin hab ich mir ein Herz gefasst und wollte nach Kanada auswandern, weil es so nicht weitergehen kann. Allerdings wollte ich zuerst für 1,5 Jahr nach Österreich um ein Masterstudium (Master of Science) zu machen.
Deshalb schreibe ich seit Anfang August Bewerbung in Deutschland und Österreich. In dem einen Monat hab ich ungefähr 200 Bewerbungen geschrieben, davon ca. 150 Online.
Hier ist was los. Das Telefon klingelt jeden Tag. Emails voll. Fast jeden Tag ein Vorstellungsgespräch. Ich komm nicht mal dazu, nach Österreich zu fahren.
Das kann doch nicht sein, das sich innerhalb von ein paar Monaten der Arbeitsmarkt so gedreht hat. Damals gab es keine offenen Stellen in der Betriebs- oder Automatisierungstechnik.
Das wird wohl auch die nächsten Jahre so bleiben, da es kaum noch Ausbildungsplätze in diesen Bereich gibt und die Anzahl der Studenten in Bereich Elektrotechnik/Automatisierung und Maschinenbau sehr niedrig sind. In Österreich stehen 22.000 Medizinstudenten – 5000 Studenten in Bereich Maschinenbau gegenüber.
Zitat von TimmSoweit die Theorie - stelle mich gerne kritischen Meinungen dazu !
Leider gibt es in Kanada auch ein Ausbildungssystem. Du musst um in Elektrobereich zu arbeiten eine Ausbildung mit Trade oder Red Seal absolvieren. Die Ausbildung dauert insgesamt vier Jahre mit 1800 Stunden pro Jahr. In diesen vier Jahren musst du das College besuchen und die Studiengebühren dafür zahlen. Auszubildende gehen im Normalfall mit Schulden aus der Ausbildung.
Ohne eine Ausbildung darfst du in Kanada (und auch in Deutschland) keine Nieder- oder Mittelspannungsanlagen betreten. Schau dir herzu auch den „Canadian Electrical Code“ (VDE, VBG bei uns) an.
Das Zertifikat und das Diplom sind gute Zusatzqualifikationen zum „Red Seal“ und geben dir in Kanada die Möglichkeit Supervisor zu werden. In Deutschland sind sie ebenfalls gute Zusatzqualifikationen aber ohne Ausbildung wertlos.
Der Bachelor hingegen ist eine anerkannte Ausbildung. Falls du den Bachelor mit Auszeichnung abschließt, kannst du an einem P.Eng Programm teilnehmen. Das ist ein praxisorientiert Programm und läuft parallel zur Berufstätigkeit über vier Jahre. Als P.Eng wirst Du auch in Deutschland keine Probleme haben eine Stelle in der Automatisierungstechnik zu finden.
Nur mit Bachelor ist es in Deutschland schwer, da du -nach dem Studium- 45 Jahre alt bist und keine Berufserfahrung hast.