Montréaler Forscherteam entdeckt Therapieansatz gegen AIDS
Kanadischen Forschern ist ein Riesenfortschritt in der AIDS-Forschung gelungen. Einem Bericht der Canadian Broadcasting Corporation entsprechend haben die Wissenschaftler der Universität von Montréal ein Protein isoliert, das das Immunsystem bei HIV-Infizierten unterdrückt. Den Wissenschaftlern soll es auch gelungen sein, diesen Prozess rückgängig zu machen. Zwei US-amerikanische Kliniken haben die Ergebnisse ihrer kanadischen Kollegen bestätigt. Nun hoffen die Forscher, dieses Wissen innerhalb eines Jahres für klinische Behandlungen nutzen zu können.
Bei dem Protein handelt es sich um PD-1, das normalerweise dafür zuständig ist, die Abwehrreaktion des Körpers zu stoppen, sobald er Virus-frei ist. Bei AIDS-Patienten ist der Anteil des PD-1-Proteins wesentlich höher, was dazu führt, dass die für die Abwehr zuständigen T-Zellen das HI-Virus nicht ausreichend bekämpfen. Durch die Stimulation des PD-1-Proteins kann dieser Prozess umgekehrt werden. Sollte aus dieser Forschung eine Therapie entwickelt werden können, kann diese wohlmöglich auch gegen andere Krankheiten eingesetzt werden.