Am nächsten Morgen - es war noch früh - paddelte ich erst mal allein um den See. Danach gab es ein ausgiebiges Frühstück, für das wir uns einige Eier und die Hähnchenreste vom Vortag in die Pfanne schlugen. Müsli und Obst rundeten das Morgenmahl ab, und natürlich durfte die Thermoskanne Kaffee nicht fehlen. Anschließend ging es wieder auf den See hinaus. Vom gegenüberliegenden Ufer hatten wir einen zauberhaften Blick auf Mt. Burnham und Grady, zwei majestätische Berggipfel in der Gold Range der Monashee Mountains.
Nachdem wir unser Zeltlager abgebaut hatten, brachen wir auf und setzten unseren Weg fort. Unser nächster Stopp war der Pingston Canyon. An der Brücke hielten wir an und sahen uns die Schlucht an.
Unser nächstes Ziel war das Pingston Cabin, eine ziemlich große Blockhütte, die jeder benützen darf. Holzofen und Bettgestelle sind vorhanden, auch Tisch und Stühle, und was die Benützer sonst noch so gestiftet haben. Von dort aus unternahmen wir eine kleine Wanderung zu den Pingston Falls, terrassenartigen Wasserfällen, kurz bevor der Pingston Creek in den Arrow Lake fließt. Die Felsen bei den Fällen laden zum Herumkraxeln ein.
Hier hielten wir uns eine Weile auf und spazierten dann am Ufer des Arrow Lake entlang wieder zurück zum Fahrzeug. Dabei konnten wir noch ein niedliches Streifenhörnchen beobachten und fotografieren.
Von hier aus ging es ein ganzes Stück auf der Shelter Bay Road weiter. Dann steuerten wir Eagle Bay an, einen Camping- und Picknickplatz am Arrow Lake, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Es sollte Bratwürste, Sauerkraut und Kartoffeln geben, aber nachdem wir noch Nudelsalat vom Vortag übrighatten, ließen wir das Sauerkraut in der Kühlbox. Zum Nachtisch gab es wieder Pudding mit Obst.
Nun war es nicht mehr weit bis zur Kreuzung, wo auch die Abzweigung nach Shelter Bay ist, der Fährenanlegestelle. Bald befanden wir uns auf der Dry Creek Road, die uns in Serpentinen hoch oberhalb des Arrow Lake führte. An einem Aussichtspunkt hielten wir an.
Weiter ging es hinauf in die Berge. Bald lag das Massiv der Mts. Burnham and Grady vor uns, daneben erstreckten sich Mt. Odin und Thor.
Dann gelangten wir an die Abzweigung zum Pingston Lake. Der Weg war noch mehr zugewachsen als beim letzten Mal, trotzdem zwängten wir uns im Schritttempo durch das Erlengestrüpp. Die ausgewaschenen Stellen konnte man nur noch erahnen, aber wir meisterten alle Hindernisse.
Wo der Pfad zum See beginnt, stellten wir unser Fahrzeug ab und drückten erst mal kräftig auf die Hupe, um das Wildlife zu warnen: jetzt kommen wir!
Nach etwa einer Viertelstunde sahen wir schon das türkisfarbene Wasser des Pingston Lake durch die Bäume schimmern. Noch ein paar Schritte weiter, und wir standen am Seeufer, beeindruckt von seiner gletschergrünen Farbe und dem Bergmassiv im Hintergrund. Wir gingen noch ein Stück weiter, zu einer anderen Uferstelle, wo man auf die Felsbrocken im Wasser gelangen kann.
Nach einer Weile kehrten wir wieder zum Auto zurück und fuhren nach Shelter Bay, wo wir gerade rechtzeitig die Fähre über den Arrow Lake erwischten. Von Galena Bay aus, der Fährenanlegestelle auf der anderen Seite, fuhren wir nach Trout Lake, unserem letzten Ziel an diesem Tag. Es ist nur ein kleiner Ort, der offiziell dreiundzwanzig permanente Einwohner hat, die Sommergäste nicht mitgezählt. Im historischen Windsor Hotel, einem alten Hotel aus der Goldgräberzeit, das zum größten Teil noch so erhalten ist wie damals, hatten wir Zimmer bestellt. Nachdem wir uns ein wenig frisch gemacht hatten, trafen wir uns im Saloon, wo wir noch etwas aßen und tranken.