Im Dezember kommt der Container und wir müssen anfangen, zu sortieren. Typisch, wir müssen das natürlich im Winter machen, wenn alle anderen in der warmen Stube sitzen rennen wir durch Kälte und Nässe und schleppen unsere Siebensachen durch die Gegend! Aber Männe will keinen Tag länger als unbedingt nötig warten. Also gleich die volle Dröhnung, Manitoba im Januar, Yeah! Für mich wird das bestimmt ne Schocktherapie für meinen Mann wohl die Erfüllung seiner Träume, ihm kanns gar nicht kalt genug sein!
OK, wie das mit europäischen Elektrogeräten in Kanada funktioniert (oder auch nicht) hab ich schon mitgekriegt. Aber was ist mit Batterien??? Gibts in Kanada passende Batterien oder sind die Größen auch anders als in DE? Wir haben auch so eine Funkuhr, funktioniert diese Funkgeschichte auch in Kanada oder können wir die trotz evtl. passender Batterien gleich hier lassen? Herrje, in letzter Zeit erschlägt mich ein Fragezeichen nach dem anderen. Und ich dachte eigentlich, ich wär überm Berg. Leider wartete hinter dem ersten gleich der nächste...! Liebe Grüße Lumagu
In Deutschland werden die Funkuhren vom Langwellensender DCF77 mit der Zeit versorgt, der Sender hat eine Reichweite um die 1500km, reicht also nicht nach Amerika. Die Funkuhren kannst Du in Deutschland lassen.
Es gibt sowas aehnliches hier in Nordamerika, das ist der Sender WWVB in Colorado, der arbeitet aber auf 60kHz mit einem anderen Code.
Dumme Frage: Warum um Gottes Willen wollt ihr im Januar nach Manitoba ziehen? Manitoba is schon schlimm genug, Sprague ist schon schlimmer, aber das alles im Januar ist verrueckt.
Nichts in Deutschland kann dich auf eine Kaeltewelle in Manitoba vorbereiten ... bei -40 C springt der Wagen nicht mehr an, das Gesicht friert ein, jeder Atemzug tut weh, jede Sekunde Aufenthalt im Freien wird zur Qual. Ohne passende Kleidung erfriert man in ein paar Minuten. Wintersachen braucht Ihr aus Deutschland gar nicht mitzubringen, die schmeisst ihr sonst eh nach einem Tag weg. Kauft euch Winterkleidung in Winnipeg, und spart nicht am falschen Ende ... The Bay und Sears haben gute Sachen.
Dein Mann mag den Umzug vielleicht als maennliche Herausforderung verstehen, aber ein Winter in Manitoba ist kein Witz, das is todernst. Wo ihr hingeht ist es einsam, Hilfe kommt nicht immer sofort nach einer Panne. Falls ihr euch einen Wagen kauft, unbedingt warme Schlafsaecke in den Kofferraum packen, und Streichhoelzer zum Feuermachen.
Vielen Dank für Deine Tips! Und die Warnungen. Es wäre sicher einfacher das ganze im Frühling durchzuziehen, aber außer das mein Mann es nciht erwarten kann kostet uns auch jeder Monat in DE Geld, wir wollten ja eigentlich schon diesen Sommer in Kanada sein..., hat aber nich geklappt. Naja, dann eben jetzt.
Wir werden da auch nicht alleine sein, die Familie des Arbeitgebers wird uns unter die Arme greifen, unser Haus ist schon von Ihnen mit Behelfsmöbeln ausgestattet worden damit wir die Zeit bis unser Container da is überbrücken können. Sie heizen auch das Haus, so das wir in eine warme Bude kommen. Diese Familie lebt jetzt seit 20 Jahren dort und haben somit auch schon 20 Winter überstanden. Ebenso wie die restlichen Spague Einwohner.
Es wird sicher hart werden, vor allem für mich aber wir müssen da so oder so durch, da wir uns keinen Winterwohnsitz in wärmeren Gefilden leisten können. Also packen wir Schlafsäcke, Streichhölzer und Funkgerät ins Auto, is für mich kein Problem da ich immer gern auf alles vorbereitet bin und in unserm Auto auch hier in Deutschland schon immer bei längeren Fahrten Notrationen, Reserveklamotten etc. mitgeschleppt habe (falls mal was is...)!
Wir sind keine hinterm-warmen-Ofen-Hocker, mußten hier auch bei Wind und Wetter raus (auch wenn der bayerische Winter natürlich bei weitem nicht so hart ist wie der Winter in MB) so das wir zumindest etwas abgehärtet und nicht verweichlicht sind.
Wir schaffen das, die anderen schaffen es ja auch jedes Jahr, nur fällt es denen wahrscheinlich etwas leichter.
Verstehe auch nicht warum es immer wieder welche ausgerechnet nach Manitoba zieht. Nach Sibirien würde keiner freiwillig gehen, nach Manitoba aber rennen alle hin ohne sich bewusst zu sein, was sie dort erwartet. Dabei zählt Winnipeg zu den kältesten Städten der Welt!!! An 5 Monaten im Jahr liegt die Temperatur unter dem Gefrierpunkt... Nee, nix für mich auf Dauer.
Eiskalte Winter die wie beschrieben richtig nervig eiskalt sind. Temperaturen die man als Deutscher wohl nie erlebt hat und auch nicht gewohnt ist. Dann die Weite wo meilenweit absolut nichts, aber auch gar nix ist. Muss man schon für geboren sein glaube ich.
Da gibts kuscheliger Regionen in Kanada. Im Winter auch kalt aber mit europäischen Verhältnissen eher vergleichbar. Kanada ist halt überall völlig anders.
Hi! Also, ich glaube nicht das alle (wir jedenfalls nicht) nach Manitoba gehen ohne zu wissen was sie erwartet.
Wir wurden sowohl auf die Extreme im Winter wie auch auf die Mückenplagen im Sommer ´hingewiesen.
Und eine schöne Landschaft allein macht nicht satt! Wäre auch schlimm, wenn alle nur in eine Gegend wollten, da wäre es dann hoffnungslos überfüllt und woanders menschenleer. Zudem bin ich als gebürtige Westfälin im Flachland ohne Berge aufgewachsen und nur aus beruflichen Gründen im bergigen Bayern gelandet.
Es wäre natürlich angenehmer in einer wärmeren Jahreszeit umzuziehen aber es geht jetzt nun mal nicht anders und früher oder später müssen wir ja auch den Winter meistern. Also kommen die bayrischen Schneeanzüge (danke Maxim!) in die Koffer inkl. der Snowboots, den dicken Socken und der warmen Unterwäsche und in CA gehen wir dann noch "Eisanzüge" kaufen!
Nee im Ernst, die Mückengeschichte is schon krass und äußerst unangenehm! Ich hoffe, das die Einheimischen uns dort Ihre Geheimtips mit denen sie überleben verraten werden. Dummerweise bekommen die Mücken auch noch Verstärkung durch ein Heer von Bremsen. Autsch!!! Diese Biester haben uns heuer schon in DE das Leben schwer gemacht, war aber ein gutes Aufwärmtraining.
Die Biester werden bestimmt ein Problem aber da müssen wir irgendwie durch. Der Mensch an sich ist ja gottseidank doch recht anpassungsfähig und ich hoffe, das diese Eigenschaft bei uns genügend ausgeprägt ist und wir uns in der Schlacht gegen die Blutsuager behaupten können.
Kurze Antwort bezueglich der Kleidung: Nein. Und ich habe 4 Jahre in Muenchen gelebt (bevor ich nach Kanada zog), habe im Schnee in den Alpen gewandert, und war auch schon mal auf nem Ski-trip in Oesterreich.
Einmal ganz davon abgesehen das Manitoba im Januar/Februar garantiert mehrere Wochen unter -25C hat, die Umstaende sind einfach anders, und deutsche Ski-Kleidung nimmt nur unnoetig Platz weg.
Ein Manitoba Winter ist kein Ski-Urlaub, wo auf dem Berg sich die Maedels halbnackt sonnen, man jederzeit in die Stube gehen kann wenns zu kalt wird, man nur in die Berge geht wenn das Wetter gut ist, und die Ski-Anzuege farbenfrohe Overalls sind.
In Manitoba ist fuer mehrere Wochen -30C und beissender Wind der Alltag, dass heist: - Man muss auch raus wenn mal nicht die Sonne scheint, sondern Blizzards den Schnee horizontal herumblasen - Man muss bei -30C an der Haltestelle stehen (oder sonstwo), ohne viel Bewegungsmoeglichkeiten. (Ski-Kleidung hat als Sportkleidung andere Prioritaeten). - Man kommt von -30C zu +25C im Buero rein und raus (je nachdem wo man arbeitet), und kann sich nicht jedesmal aus einem Skianzug herauspulen. - Das Wetter kann sich schnell aendern, und die Kleidung muss anpassbar sein (Layers!). - Die Kleidung sollte aussehen wie Alltagskleidung; Ein rosa Skianzug und gelbe Skistiefel beim Geschaeftsessen machen keinen guten Eindruck (Je nachdem wo man arbeitet.)
Ich bleibe bei meiner Empfehlung: Nimm nur soviel deutsche Wintersachen mit wie unbedingt noetig, und kaufe den Rest in Winnipeg bei einem Mall-Cornerstore (Sears, The Bay) . Last Euch vom Verkauspersonal helfen, erklaert die Umstaende, und rechnet mit $400-$500 (minimum) pro Person fuer eine Winterjacke, gefuetterte Stiefel, gefuetterte Hemden, und den restlichen Kleinkram.
Schals und Handschuhe koennt Ihr auch aus De mitnehmen, aber schon deutschen Stiefeln wuerde ich nicht trauen.
Nebenbei: Meine Kanadische Freundin haelt Deutsche fuer verrueckt. Hier im Forum wird immer Manitobo als Naturwunder dargestellt, aber fuer einen normalen Kanadier is Manitoba ein Shiathole. +40C im Sommer, -40 im Winter, Muecken die Babies wegtragen koennen, hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer, und ausser Winnipeg gibts praktisch nix. Selbst Saskatchewan hat zwei groessere Staedte, Regina und Saskatoon.
Ist halt Kontinentalklima: Die Landmasse heizt sich schnell auf, und kuehlt sich schnell ab, es gibt praktisch keinen Fruehling oder Herbst, nur Winter und Sommer. Das kann man fuer ein paar Jahre mitmachen aber irgendwann will man doch wieder ein normales Leben haben, und es gibt wirklich schoene und lebenswerte Gegenden in Kanada, insbesondere an den Kuesten.
Grundsätzlich geb ich Dir ja Recht: Es gibt angenehmere und schönere Orte. Auch sind wir uns im Klaren, das es kein sonniger Winterspaziergang wird, aber es ist ja auch nicht der Nordpol!
Egal ob Eiseskälte oder Mücken & Co. es leben dort ja schließlich Menschen. Will damit sagen, es ist möglich, dort zu überleben. Die Familie unseres AG ist selber in den 80er Jahren von Mitteldeutschland nach Sprague ausgewandert und die fühlen sich wohl dort ebenso wie die anderen Einheimischen mit denen wir gesprochen haben als wir da waren. Einkaufsmöglichkeiten haben wir groß in Steinbach (ca. 100km) und auch in USA (ca. 30km) wo es auch ein Krankenhaus gibt für das die Behandlungskosten von der MB-Krankenversicherung übernommen werden, weil es näher ist als ein kanadisches. Für die kleineren Wehwehchen gibt es direkt in Sprague eine Krankenstation die wir damals sogar mit unserem Sohn (leichte Mittelohentzündung) aufsuchen mußten! Absolut erstklassig! Unser kleiner kam sofort dran obwohl andere vor uns waren, Medikamente gab es umsonst!!!! und für die Behandlung haben wir 20 CAD bezahlt plus freiwillig Kaffee und Kuchen für die Schwestern.
Ansonsten bietet Sprague noch Post, Lebensmittelladen, Schule/Kita(haben wir auch besichtigt), Kneipe, Tankstelle, private Müllabfuhr, Autowerkstatt und viele nette Leute!
Was die Schneeanzüge betrifft: rosa haben wir eh nicht und arbeiten tun wir in der Landwirtschaft da is nix mit Bürokleidung oder Geschäftsessen, oder rein und raus! Im Winter is nur sehr wenig zu tun (Viecher füttern, Holz machen) so das wir auch nicht den ganzen Tag in der Kälte rumrennen müssen. Wir hatten sowieso die Einkleidung mit Wintersachen vor Ort schon eingeplant, haben den Posten jetzt allerdings etwas erhöht!
Wie auch immer, vielen Dank für die vielen Kommentare, auch die negativen! Die bewahren uns davor, zu leichtfertig an die Sache ranzugehen. So können wir uns auf Schlimmeres vorab schon mal einstellen und fallen nicht aus allen Wolken, wenn wir dann damit konfrontiert werden. Und falls es wirklich auf Dauer nicht auszuhalten sein sollte können wir ja auch noch nach einem angenehmeren Fleckchen suchen und uns dann dort niederlassen.
Wir werden auf jeden Fall demnächst hier berichten, wie es uns in unserem ersten Winter ergangen ist.
Ich wünsche euch zumindest viel Glück da und das ihr euch schnell einlebt. Ich weiß was du meinst mit "nach einem Berg kommt gleich der nächste" denn ich werde im Februar auch einen Job drüben anfangen aber in B.C., Victoria. Das packen und planen nimmt kein Ende und der KOpf ist 24 Std am rotieren, lach. Alles Gute dennoch für euch!