Vielleicht für Kanada-Kunst-Freunde, die gerade in der Umgebung von Stuttgart sind ein Tipp, den ich von einem Bekannten bekam, der den Künstler Stan Douglas neulich beruflich näher kennengelernt hat.
Er gab mir folgendes über ihn mit und ich werde in den nächsten Tagen mir seine Werke gerne ansehen:
"Zu Stan Douglas. Kein einfacher Mensch. Ein richtiger Künstler eben. Fast schon Marke Beuys. In der Ausstellung selbst werden vornehmlich Videoinstallationen präsentiert."
Vom 15. September 2007 bis zum 6. Januar 2008 präsentieren die Staatsgalerie Stuttgart und der Württembergische Kunstverein mit 14 Video- und Filminstallationen sowie zahlreichen Fotografien die erste umfassende Werkschau des kanadischen Künstlers Stan Douglas.
Der 1960 in Vancouver geborene Stan Douglas zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Bereits dreimal nahm er an der Documenta (1992, 1997, 2002) und der Biennale von Venedig (1990, 2001, 2005) teil und war auf zahlreichen weiteren Biennalen vertreten. Große Ausstellungshäuser widmeten ihm Einzelausstellungen. In Stuttgart sind jedoch erstmals seine zentralen Werke der letzten 20 Jahre in einer groß angelegten Schau erfahrbar.
Kein anderer Künstler vermag es, wie Douglas auf gleichermaßen sinnliche wie intellektuelle Weise die Erfahrungsräume des Kinos, Fernsehens und Museums zu erweitern.
Lesen Sie mehr über die Ausstellung auf der Seite unseres Partners, dem Württembergischen Kunstverein.
Gestern habe ich mir die Video-Installationen und Fotografien von Stan Douglas aus Vancouver in der Stuttgarter Staatsgalerie angesehen.
Wirklich empfehlenswert.
In dem Stan Douglas Film "Klatsaasin" werden Justiz und Kriminologie als verlässliche Instanzen der Wahrheitsfindung in Zweifel gezogen.
Wahrheit wird vielmehr zu ein Frage der Interpretation. Im überzeichneten Stil eines Westerns, der in Westkanada zur Zeit der Goldrauschschäre spielt, werden fünf verschiedene Zeitpunkte, die einen Mordfall rahmen, hoffnungslos miteinander verwirrt - ebenso wie die unterschiedlichen Versionen davon, wie sich der Mord zugetragen haben könnte.
In dem Film wurden die Ureinwohner selbstverständlich als I..ndianer bezeichnet, das Wort kam zigmal vor oder i...ndianisch, da es ja damals die Bezeichnung der First Nations noch nicht gab. Die Ureinwohner benutzen selber oft diese Bezeichnung von früher, auch im Jahre 2007.
Im Film "Overture" sind veraltete Medien und deren Ästhetiken, die Douglas in seinen Arbeiten immer wieder auslotet. Für "Overture" verwendet er zum Beispiel Filmmaterial, das zwischen 1899 und 1901 entstand und eine Zugfahrt durch die Rocky Mountains zeigt. Gerade in den Bildern veralterter Technologien hallt jene unwiderruflich verlorene Zeit nach, die Douglas so sehr interessiert. Er spricht in Englisch aus Marcel Proust "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" dazu. Diese Film-Installation dauert m. W. fast 700 Stunden, da der Zug endlos durch die Rocky Mountains fährt. Man sieht die einspurigen Eisenbahnschienen, karge Landschaft, keine Tiere und Wälder, mehr Felsen und Abgründe, manchmal Schnee.
Stan Douglas hatte u. a. ein Stipendium in Berlin und drehte Filme in Babelsberg, entdeckte bei Potsdam die Schrebergärten. Er nahm zuerst an es wären "deutsche Slums" -> die Schrebergärten -
Das scheinbar Unvereinbare wird in Beziehung zueinander gesetzt und durch die besondere Art und Weise, in der Douglas sich der audiovisuellen Medien bedient, zur offenen, mehrdeutigen Erzählung.
mehr darüber in der nächsten Kanada-Radio-Sendung
(die kompetente Kunsthistokerin, die uns viele Hintergründe über Stan Douglas vermittelte, verwirrte mich einmal etwas, da sie das Gebirgmassiv zum Film Overture erst als Grand Canyon betitelte, dann aber doch bei Rock Mountains fortsetzte, was wohl richtig so war.... So Live-Versprecher sind manchmal ganz gut für den Zuhörer....)
LOOK CLOSELY BY CLICKING ON ANY PART OF THE MURAL For those not living in the WEST, Cochrane is NW of Calgary and east of Banff, in the foothills of the Rockies.
This mural was unveiled last week at the Cochrane Ranch House.
Each tile is one foot square, is it's own individual picture and each is by a different artist. All of them together form this huge mural. You can click on each of the tiles to see them in detail.