Der Name Sarah Poolley wird nur Insidern etwas sagen. Bisher war sie in zwei kleinen Filmen aufgetreten. Das hinderte sie aber nicht daran ihre erste Regiearbeit in Angriff zu nehmen. Herausgekommen ist eine wunderbare Adaption einer Kurzgeschichte der kanadischen Schriftstellerin Alice Munro („The Bear Came Over the Mountains“).
Sie verliebten sich Hals über Kopf. Fiona (Julie Christie) und Grant (Gordon Pinsent). Jetzt sind sie seit mehr als fünfzig Jahren glücklich verheiratet. Sie freuen sich auf ihren gemeinsamen Lebensabend. Doch das Glück ist nicht ungetrübt. Fiona leidet immer mehr unter Gedächtnisverlust, bis man bei ihr Alzheimer diagnostiziert.
Sie selbst beschließt daraufhin, in ein Pflegeheim zu gehen. Grant ist wenig begeistert davon. Doch er beugt sich ihrem Wunsch. Seit sie geheiratet haben sind sie zum ersten Mal getrennt. Dazu kommt eine uralte Bestimmung des Pflegeheimes, dass nach der Einweisung 30 Tage lang jeder Kontakt verboten ist. Die Neuankömmlinge sollen sich so besser eingewöhnen.
Als Grant nach dieser, für ihn unendlicher Frist, seine Frau besucht, erkennt sie ihn nicht wieder. Aber es trifft Grant noch schlimmer, dass Fiona sich in Aubrey (Michael Murphy), einen anderen Heimbewohner verliebt hat. Er ist für sie nur noch ein „Bekannter“ der sie jeden Tag besucht. Grant erkennt, dass seine Liebe auf eine harte Probe gestellt wird.
Der jungen Regisseurin Sarah Polley ist ein überzeugendes Debüt gelungen. Mit hervorragend besetzten Charakteren. Allen voran Julie Christie, der diese Rolle eine weitere Oscarnominierung eingebracht hat. Ein ergreifender und zärtlicher Liebesfilm der aber sehr unverkrampft mit dem Thema Alzheimer umgeht. Ausgezeichnete Bilder von den Weiten Kanadas runden mit der sehr gut montierten Filmmusik das Ganze ab.
110 Minuten einfühlsam und ohne Hauch von falschem Kitsch. Sehenswert.