Hallo, was macht ihr eigentlich mit euren Elektrogeräten die mit 230 V gehen, wie z.B. PC, E-Piano, Bohrmaschine, Staubsauger, Kaffeemaschine, usw. Habt ihr die mitgenommen oder in Deutschland vorher alles verkauft und in Canada neu gekauft? LG aus der Pfalz
Alles mit Gleichstrom (also in deiner Aufzählung denke ich nur das E-Piano) kannst mit einem voltage converter (die gibts billig in den USA zu bestellen, z.b. http://www.voltageconverters.com) betreiben. Denn die Hz.Zahl ist das wurscht.
Bei den anderen Geräten ist die Frage, ob und wie sie von der höheren Wechselstromfrequenz beeinflusst werden. Bin kein Elektrotechniker, hab davon keine Ahnung. Deshalb lasse ich davon auch die Finger. Bohrmaschine würde ich auf keinen Fall verwenden.
- gehe in den Keller (Basement) - suche die drei Kabel, die ins Haus kommen (meist zwei rote ein weisses) - klemme die beiden roten einzeln in einen Breaker mit Sicherung - gehe von dort zu einer deutschen Steckdose - nun you haben 240V 60Hz - vertragen alle deutschen Geraete, weil im deutschen Stromnetz auch Schwankungen einkalkuliert sind - Geraete mit Motor werden ca. 5% mehr Umdrehungen pro min machen
Aber bei all dem nicht vergessen: Im Brandfall zahlt die Versicherung nicht! Wobei dazu gesagt werden muss, das man mit 220V Netz im Haus, die Brandgefahr quasi halbiert, weil man ja dadurch automatisch auch die Stromstaerken, welche durch die Leitungen fliessen, halbiert hat.
Hier wird ja allerhand haarsträubendes geschrieben..
1. Geräte "Mit Gleichstrom" gibt es in dem Sinne im Haushalt nicht! Alle Geräte im Haushalt sind hier in Europa für 50 Hz, dort drüben für 60Hz Wechselspannung gebaut, oder "vertragen" beides. Solche ein Converter schafft daher auch immer eine 50Hz Wechselspannung mit Hilfe elktronischer Bauteile, ähnlich wie man das bei einem Frequenzumrichter für Drehstrommotoren hat. Daher sollte man auf keinen Fall solch einen Converter mit einem "Netzteil" vergleichen. Im Übrigen muss man bei den Convertern aufpassen, welche Leistung sie "liefen". Diese kleinen Urlaubsgeräte sind oft nur für 50W dinemsiniert, wenn man etwas mit höherer Leistung anschlieft, "schmelzen Sie dahin"!
2. Was Matze beschreibt ist soweit richtig, das ist nichts anderes, als wenn man hier in Deutschland 400V Drehstrom für Durchlauferhitzer etc. aus der Verteilung "holt". Sowas macht in meinen Augen aber nur für die Waschmaschine Sinn, ansonsten kann man sich schnell mal dort gekaufte Geräte damit zerschießen. Und wenn man seine Bohrmaschine etc so betreiben will, sollte man aus meiner Sicht genug Ahnung von der ganzen Sache haben, das man sich da selber anschließen kann, und auch versteht, warum das alles so ist. Denn wie gesagt, ist sowas auch immer etwas mit Vorsicht zu handhaben. 3. Den 5% mehr Drehzahl kann ich so nicht zustimen. Müssten eigentlich 20% sein, weil die Drehszahl von der Frequenz, und nicht von der Spannung anhängt.
4. Die meisten Geräte mit elektronischem Netzteil funktioniren, z.B. PC, Lapton, eigentlich saämtliche Ladegeräte, wie für Digicam oder Cellphone, Rasierer ging bei mir zum Glück auch.
Allerdings ist es auch so, das ich unter umständen auch keine 220V "zeubern" kann. Wo ich disen Sommer in Manitoba war, liegt (zumindest außerhalb der Orte) nur Einphasen Wechselspannung, weil die sich dort 2 Drähte einsparen wollten. Betrifft hier wohl die wenigsten, solche Situationen gibt es aber auch.
Es hat ja lange gedauert, bis sich wieder jemand an meine Lieblingsdiskussion gewagt hat. Es wäre schön einfach einmal die Suche zu benutzen, denn dann findet man folgendes: topic.php?topic=563
1. Wer solch eine Frage postet, solle auf keinen Fall im Keller nach Kabeln suchen gehen und schon gar nicht etwas daran anschließen, weil er bereits durch seine Frage eindeutig klar gestellt hat, das Strom sein Ding nicht ist und dann lässt man besser die Finger davon.
2. Diverse elektronischer Geräte wie z.B. PCs, Notebooks, Digig-Cams ect. arbeiten intern mit Gleichspannung, die von einem Schaltnetzteil erzeugt wird. Denen ist es in der Regel Schnuppe ob am Stecker 230V AC 50Hz oder 110V AC 60Hz ankommen. Das muss man aber nicht erraten oder ausprobieren, sondern kann es am Typenschild ablesen. Wenn das nicht mehr da ist, steht es in der Regel auch noch einmal in der Bedienungsanleitung. Darüber hinaus müssen die meisten Geräte nicht einmal ihren Stecker für den Umbau opfern. Meist sind die Anschlussleitungen austauschbar oder, bei Steckernetzteilen ein Trick eingebaut, mit dem man an den richtigen Stecker rankommt. Einige Geräte haben eine Umschalter, den man vorher auf 110V umschalten muss.
3. Es gibt Geräte mit eingebauten Transformatoren. Ein Fachmann kann diese Transformatoren austauschen, dann kann man das Gerät auch an 110 V / 60Hz betreiben, jedoch muss man es natürlich wieder umbauen, wenn man zurück an das 230V Netz will.
4. Geräte die zeitabhängig funktionieren, (Waschmaschinen, Herde, ... ) nehmen gerne die Netzfrequenz als Zeitbasis. Diese Geräte können mit einem Trick an das 110V Netz angeschlossen werden, aber sie funktionieren nicht unbedingt richtig und es besteht eine hohes Risiko, denn die darin ggf. verbauten Transformatoren sind etwas preiswerter und kommen u.U. mit den 60Hz nicht klar, was zu üblen Bränden führen kann. In Häusern, die aus Holz gebaut sind, ist das so, als würde man mit einem Streichholz schauen, wie viel Sprit noch im Tank ist.
5. Handgeführte Werkzeuge können mit dem gleichen Trick, wie unter 4 an das 110V Netz angeschlossen werden, jedoch ist auch hier das Problem, dass z.B. u.U. Schalter mit eingebauten Reglern nicht mit den 60Hz klar kommen und die Geräte schlicht abbrennen. Ausserdem kann man die Geräte nur dort verwenden, wo man sich eine entsprechende Steckvorrichtung entsprechend umgebaut hat, was schnell lästig wird. Missbraucht man dann noch sträflicher Weise eine kanadische Steckdose mit der Idee, dass man sie ja nur selber benutzt, ist die Katastrophe praktisch nur noch eine Frage der Zeit. Darum sollte man hier einfach die Geräte in Deutschland verkaufen und durch 110V Geräte ersetzen. Hilti lässt sich in Dt. auch als 110V Gerät beschaffen, Fein hingegen nur in Amerika, weil die Geräte auch nur dort produziert werden.
Die Kittchen Aid kann man bequem in Dt. lassen, für den Verkaufserlös bekommt man 2 neue in Kanada.
6 Home-Builder. Wer auf das Europäische Netz nicht verzichten will, kann dies auch in Kanada haben. Dafür kann z.B. mittels eines Frequenzumrichters (Mitsubischi stellt sowas z.B. her) ein 230/400V 50Hz-Netz erzeugen. Die Steckvorrichtungen müssen dann allerdings Verdrehungssicher und in Kanada zugelassen sein, also CECON zum Beispiel. Kabel-, Querschnitts-, und Kurzschlussberechnungen sind obligatorisch. Davon unbenommen bleibt das Problem, dass die Geräte, die zum Einsatz kommen sollen, in Canada zugelassen sein müssen ...
PS. Wenn jemand was von Hilti für 110V braucht ... PM ... Ich mache aber keinen Angebotsservice.
vielen Dank für die ausführlichen Infos. Ein Teil meiner Handwerkermaschinen läßt sich umstellen auf 110V, andere nicht, aber ein Risiko werde ich auf keinen Fall eingehen. LG aus der Pfalz
kein deutsches oder europäisches elektrogerät ist in kanada versicherbar -
das heißt, bei einem ungllück - brand, etc gibt es von den versicherungen keeinen pfennig /cent, wenn die ein deutsches gerät finden
und sei es der föhn in diesem fall ist ein tötliches beispiel genannt worden - keinerlei versicherungsleistung
bei teuren werkzeugmaschinen kann man das von lizenzierten elektrikern umbauen lassen - dann von einen inspektor das begutachten und genehmigen lassen und zum schluß mit der versicherungs-fackraft entsprechende verträge aushandeln
was du ansprichst, ist auf die recht merkwürdigen Ansprüche der "Amerikaner" an die Isolierung der Leitungen zurückzuführen, und ein paar anderen Kleinigkeiten. Ich bezweile aber, ob es, wenn es sich nicht um etwas ganz exotisches handelt lohnt, gebrauchte Maschinen umzubauen -wenn man dies nicht selber kann. Ansonsten werden im Maschienbau Anlagen, die für die USA/CA bestimmt sind aber schon gleich in AWG/ -oder Dreinormleitung verdrahtet, als exportweltmeister sind wir eben anpassungsfähig. Aber dies sind sicherlich Dinge, die die meisten Leute hier nicht betreffen..
Meine Sache mit dem "in den Keller gehen" und Leitungen suchen,
sollte auch nicht woertlich genommen werden!!!!!!!!!!!!
Handwerklich und Elektrotechnische Blindfloeten sollten besser die Finger
davon lassen!
Sorry mit den 5%! Kleiner Fehler von mir! Aber ich wollte mit der Drehzahlregulierung ueber die Frequenz nicht ganz so ins Detail gehen!
Versteht eh nicht jeder!
Mich hat es heute morgen eher gewundert, dass ich fuer meinen Beitrag
nicht gleich "gekreuzigt" worden bin!
Ist halt ein Thema fuer Leute, die etwas Technisches Verstaendnis haben.
Meine Frau hat auch geguckt wie "ein Schwein ins Uhrwerk", als ich bei uns unten in dem Sicherungskasten rumgeschraubt habe! Mit dem Ergebnis ist sie aber sehr zufrieden! (ihr geliebter Foen und Staubsauger funktionieren endlich wieder)
Positiver Nebeneffekt: Die Verkabelung sieht jetzt endlich ordentlich aus! Dieses "wild wirering" von canadischen Elektrikern war ja eine Vergewaltigung fuer meine deutschen Augen!
Zitat von maximhallo aber der pferdefuss ist kein deutsches oder europäisches elektrogerät ist in kanada versicherbar -
Das ist eine zutreffende Aussage, ebenso wie die, das man sich in Holland nicht gegen Lawinenabgänge versichern lassen kann. Kaum ein Haushalt dürfte über ein in Deutschland hergestelltes Elektrogerät verfügen. hingegen das Notebook-Netzteil, das Ladegerät fürs Handy, der elektrische Nasenhaarschneider und auch der neu angeschaffte DVD-Player, ist alles Made in Korea, Taiwan, China und Singapur und hat trägt, mehr oder minder gerechtfertigt von CE über WEEE GS und UL jedes nur denkbare Prüfzeichen, das über den Globus verteilt wird. Abgesehen davon habe ich es noch nie erlebt, das eine Versicherung in den rauchenden Trümmern nach den Prüfzeichen auf einem Typenschild geäugt hat. Viel mehr wird nach aufgewickelten Kabeln, sichtbaren Verstößen gegen Bau-, Installations- und Brandschutzbestimmungen und nach Hinweisen auf einen warmen Abriss gesucht.