ich bin 36 Jahre alt, arbeite zur Zeit als Softwareentwicklerin (hab aber auch schon eine Menge anderer Sachen gemacht) und überlege gerade, nächstes Jahr nach British Columbia auszuwandern (genaugenommen nach Longworth, eh, anus mundi ... kurz vor Prince George rechts ab und dann noch 120 km durch die Pampa). Warum gerade dahin ist eine längere Geschichte die ein andermal erzählt werden soll
2002 bin ich einen Monat durch BC getoured, was mir sehr gut gefallen hat. Ich bin so ein Mensch, der immer bis zum Ende der Straße muss und dann noch ein Stück weiter.
Was mir ein bisschen Angst macht ist der kanadische Winter. Und ein bisschen auch die Mücken im Sommer, aber die kenne ich ja nun zumindest schon und weiß, dass man das überleben kann.
Bis jetzt bin ich noch nicht bewerbungsmäßig aktiv geworden, dafür ist die ganze Sache noch zu unsicher und unausgegoren. Ich hoffe, eine Stelle bei einer neu entstehenden Trauma-Therapie Klinik zu bekommen, als Netzwerkadministratorin oder so. Die Klinik wird staatlich finanziert und nach deutschem Vorbild von einer Freundin von mir aufgebaut. Wenn das klappt, würde ich wahrscheinlich sogar als Provincial Nominee eine Arbeitserlaubnis bekommen. Sonst muss ich es über das Skilled Professional Programm probieren, müsste da aber mit Hochschulstudium, etlichen Jahren Berufserfahrung in der Softwareentwicklung und sehr guten Englischkenntnissen ganz gute Chancen haben.
So wie ich mir das im Moment vorstelle, möchte ich mit ein paar anderen Leuten eine kleine Selbstversorger-Farm betreiben und durch die Arbeit im IT-Bereich lediglich mein Existenzminimum finanzieren. Das kommt aber vor allem darauf an, ob ich dafür die passenden Leute finde. Longworth ist traumschön, aber bestimmt nicht jedermanns Sache. Ist halt schon mitten im Nichts und bietet wenig Freizeitmöglichkeiten (wenn wir jetzt mal vor Grizzlys weglaufen, Snowmobilfahren und Mücken erschlagen ausnehmen).
Wenn du sagst, dass du nach BC und in die Großstadt möchtest, meinst du wahrscheinlich Vancouver? Da bin ich auf meiner Tour auch gewesen und die Stadt hat mir sehr gut gefallen (so gut, dass ich mir da damals auch eine Zeitung gekauft habe, um nach Wohnungs- und Stellenangeboten zu gucken, um mal so einen Eindruck zu kriegen, was das Leben da so kosten würde). Die radfahrfreundlichste Stadt, die mir bisher auf dem nordamerikanischen Kontinent begegnet ist auf jeden Fall. Aber ich will nicht mehr in der Stadt leben. Mich zieht es, wie gesagt, in die Wildnis, aber eben auch nicht so ganz ohne die Absicherung über einen Job und wenigstens ein paar Menschen um mich rum.
ja, ich hatte zwischenzeitlich auch Deinen anderen post gelesen.
ja, ich meine Vancouver. Das gefaellt mir einfach sehr sehr gut dort. Vielleicht zieh ich ja irgendwann spaeter in die Wildnis? Wenn mein Sohn aus der Schule raus ist? Schaumermal. Ich will halt Schritt fuer Schritt die grosse Veraenderung in meinem Leben vornehmen: erst mal Kontinent und Land wechseln, aber grundsaetzlich das gleiche Lebensmodell wie hier: Angestellte, Vollzeit, Grossstadt, Kind in der oeffentlichen Schule. Wenn mir das dann alles soweit gelingt, dann kann ich ja immer noch ueber Teilzeit, Wildnis und Unschooling nachdenken...
Jedenfalls finde ich Dein Vorhaben zwar abgefahren aber durchaus reizvoll. Ich wuensche Dir, dass Du die anderen Wildnisbegeisterte findest, die Du zur Realisierung brauchst. Schaust Du Dich auch in Kanada nach Partnern um? Oder nur im deutschsprachigen Internet?