aus gegebenen Anlass muss ich mal was in die Runde fragen. Heute Abend kam unsere Tochter von einer Freundin nach Hause und hatte Ohrweh, wir nun gleich zur nächsten Apotheke und ein Medikament geholt. Die Nummer vom Notdienst gab es dazu.
Nun meine Frage: Wie ist denn das ärtztliche System in Canada in so einem Fall? Wie geht man in Canada vor, gibt es da auch solche Notfall Apotheken oder muss man sich direkt ans nächste Krankenhaus wenden?
Wäre gut zu wissen wenn wir denn dann in Canada sind und vor solch einem Problem stehen.
Wenn es ausserhalb der Sprechstundenzeiten deines Arztes hier ist oder du noch keinen Hausarzt hast dann geht man ins Krankenhaus. Manche Staedte haben auch "after hour's praxen.
Aphotheken haben hier sehr oft sehr lange auf...speziell Shopper's Drugmart.
Sorgen machen muss man sich nicht, aber das Gesundheitssystem ist definitiv nicht mit DE vergleichbar. Wir waren schon oefters im Hospital, weil unser Sohn seine Unfaelle gerne aufs Wochenende verlegt - die Betreuung war meines erachtens super. Im Moment haben wir ein groesseres Problem, unser Kleiner hat seit ein paar Wochen epileptische Anfaelle. In so einem Fall merkt man den Unterschied zu Germany - es dauert alles viel laenger. Nachdem sich erst unser Family Doctor damit befasst hat wurden wir zum Kinderarzt in Fredericton ueberwiesen (100km einfach). Dieser hat uns dann zum Kinderneurologen ueberwiesen in St John (220km einfach). Letzte Woche war ich mit meinem Sohnemann zum MRI unter Vollnarkose auch in St John - in DE waere das alles im KKH gemacht worden un kuerzester Zeit. Ich muss ganz ehrlich sagen das ganze zehrt sehr an den Nerven, vor allem wenn das eigene kind betroffen ist......trotzdem habe ich den Eindruck dass das Personal (Aerzte, Schwestern usw.) sehr gut ausgebildet ist und die Betreuung ist viel persoenlicher als ich das aus DE in Erinnerung hatte. Mein Fazit: Du kannst das nicht vergleichen und es koennte Dir auch keiner ausreichend Beschreiben - aber wie gesagt, wir leben hier nicht im Busch
erst mal danke für die Antworten. Es bleibt noch zu sagen, dass ich mir natürlich im klaren bin, dass Canada nicht der tiefste Urwald ist. Jedoch ist gestern in der Familie die Frage aufgetaucht, da wir mit unserer Tochter Tamara noch abends zur Apotheke mussten um wegen Ohrweh Medikamente zu besorgen. Wir waren uns halt nicht bewusst wie das in Canada abläuft und wenn wir im nächsten Jahr da sind ist es sicher kein Fehler auch so etwas zu wissen.
@RaiMai
Das tut mir leid für euch, dass ihr solche Probleme habt, was mich bei euch noch interessieren würde ist, wieso musstet Ihr so weit fahren? Wohnt Ihr soweit ausserhalb, oder ist der Arzt einfach so weit weg beheimatet? Ist der Hausarzt in Canada auch ein allgemein Mediziner oder bedeutet der Ausdruck Hausarzt in Canada etwas anderes?
@RaMai, ich wuensch Euch von ganzen Herzen dass es Eurem Kleinen sehrbald besser geht. Da nimmt man auch mal lange Strecken auf sich.
@Navigator ich kann Euch gut verstehen , am Anfang macht man sich einfach Sorgen wie es hier wohl sein wird aber ich denk bestimmt nicht schlechter wie in D.
@all, Die gesundheitliche Versorgung laesst in Manitoba sehr zu wuenschen uebrig. Unsere Bed and Breakfastfrau bei der wir nach der Einwanderung eine Weile wohnten musste sterben weil sie ueber ein halbes Jahr auf einen Frauenarzttermin warten musste der dann auch noch nichtmal erkannte dass sie Unterleibskrebs im hoechsten Stadium hatte. Das ist aber nicht ein Einzelfall. Weiter war mit unserem juengsten Sohn ein Kind aus Manitoba im Edmonton Stollery Hospital das mit 3 Jahren ploetzlich einen Schlaganfall bekommen hatte. Sie flogen ihn wenigstens nach Alberta wo festgestellt wurde das er die erste Person auf der Welt sei die einen Tumor am Herzen hatte und im Gehirn. Hier wurde er operiert u. in Reha geschickt weil sein linker Arm u. Fuss gelaehmt waren. Die Aerzte informierten das Hospital in Winnipeg was sie alles zu tun haben , welche Behandlungen , welche Medizin, wenn er wieder nach Winnipeg zurueckkehrt und dass er noch eine Weile im Krankenhaus zur Kontrolle bleiben muss. Was machten die aber? Sie schickten ihn mit Aspirin nach Hause. Die Eltern muessen fuer die Krankengymnastik die jeden 2 Tag notwendig ist selber aufkommen weil sei von der Krankenversicherung nur einmal pro Woche bezahlt wird. Das find ich einen riesen Saustall !! Unser juengster wurde damals im Stollery Hospital wegen eines Herzfehlers operiert und Aerzte wie auch Pfleger kuemmerten sich ruehrend um ihn. Es hiess dass es in seltenen Faellen innerhalb 2 Wochen zu Komplikationen kommen kann indem sich Fluessigkeit um das Herz ansammelt. Bei Michael war es aber erst nach 6 Wochen der Fall und das machte sich durch starke Rueckenschmerzen bemerkbar. Die Familienaerztin verschrieb ihm zwar Krankengymnastik aber so ganz lies es sie nicht in Ruhe und rief gleich paar Std. spaeter ,wie wir wieder daheim waren, bei uns an dass wir am naechsten Tag in der Frueh zum Ultraschall ins Krankenhaus fahren sollten. Das Ergebnis war dass sich 250 ml. Fluessigk. angesammelt hatten. Der Kinderarzt fuhr sofort von der Praxis in KH um Michael zu untersuchen und veranlasste einen Flug ,wo auch ich mitfliegen durfte , nach Edmonton wo die Aerzte zuerst mit Medikamente versuchten die Fluessigkeit zu reduzieren da es aber nicht gelang wurde es unter Narkose abgesaugt. So eine Fuersorge hab ich bei der Behandlung des ersten Herzfehlers in D nicht erlebt ausserdem meinten sie dass es ein grosser Schnitt beim 2. Eingriff werden wuerde und hier war es nur ein sog Bikinischnitt von 10cm . Schon garnicht duerfte ein Elternteil mit im Rettungshubschrauber sitzen. Da sieht man mal wie fortschrittlich manche Provinzen in Kanada gegenueber D sind.
Das tut mir leid für euch, dass ihr solche Probleme habt, was mich bei euch noch interessieren würde ist, wieso musstet Ihr so weit fahren? Wohnt Ihr soweit ausserhalb, oder ist der Arzt einfach so weit weg beheimatet? Ist der Hausarzt in Canada auch ein allgemein Mediziner oder bedeutet der Ausdruck Hausarzt in Canada etwas anderes?
Also nochmal besten Dank
SU Pezi
Der Hausarzt bzw. Family Doctor ist einfach hilfreich um a) nicht solange Wartezeiten zu haben und b) um Ueberweisungen zu bekommen. Ich muss sagen dass ich von unserem nicht unbedingt begeistert bin, aber besser als keinen zu haben ist es allemal. Soweit gefahren sind wir zum Kinderarzt weil wir asap einen Termin wollten, es sind zwar auch Kinderaerzte tageweise in unserem nagelneuen Krankenhaus um die Ecke aber wir wollten eben sofort einen sehen. Zum Kinderneurologen und ins Krankenhaus sind wir nach St John weil der Arzt dort eine Praxis hat und im Krankenhaus Belegarzt ist. Soweit ich weiss ist der Mann der einzige Kinderneurologe in den Maritimes. Ich moechte aber nochmal sagen dass die weiten strecken zwar nervig sind, aber von Kinderarzt und Neurologe bin ich sehr begeistert und wir haben uns von den Aerzten und vom krankenhauspersonal sehr gut betreut gefuehlt.
Traurige Besispiele gibtes überall und jeder ist für sich tragisch. Mein Opa hatte krebs. Der eine Arzt verschrieb ihm Tabletten gegen die Beschwerden, weil er gar nicht kapiert hatte, dass er Krebs hatte. Der nächste Arzt rief meine Oma an und sagte ihr, dass man den krebs mit bloßer Hand spüren kann.
Ich meine es geht um die Grundversorgung. Als Frau brauch man einen Gynokologen und nicht umsonst kann man sich in DE als Frau auch direkt bei Gyn anmelden und ort seine 10€ zahlen. Ich hatte hier bis jetzt 2 Familydoc´s. Der in Toronto war ja ganz gut, aber auf Grund seines kulöturellen Backgrounds etwas "unsicher" beim Umgang mit Frauen. Und dann soll der gyn. Untersuchungen machen. Den ich jetzt habe, der schaut einen mit Mühe und Not an. Abtasten wegen Brustkrebs. ha, keine Chance. All die Standartuntersuchungen, die jeder Gyn sofort routinemäßig macht, habe ich seit 2 Jahren nicht mehr bekommen. dafür werde ich dann nach DE gehen.
Ich bin immerhin überhaupt beim Gyn in Behandlung wegen eines problems. Ich weiß, welche Masnahmen in De ergriffen werden und ich könnte kotzen, wenn ich sehe, was hier passiert. Ich muss hier um alles kämpfen. Total gerne machen die irgendwelche Tests und schieben einen damit auf die Warteank. Ganzheitlicher Ansatz. Was ist denn das. Beim letzten Mal habe ich nochg erfahren, dass eine unterstützende Massnahme, die in DE sofort und überall durchgeführt wird, in edmonton erst seit neuesten gemacht wird und auch nur mit einer langen Wartezeit.
Meine Erfahrung, die Versorgung ist very basic. Mir ist egal, ob die freundlich sind, ich möchte Zugang zu Standartmethoden haben und das in jeder größeren Stadt. Ist das zuviel verlangt von einem ölreichen 1-Welt-Land?
Zitat von toronto07Ich habe hier mal einen interessanten Link, vor allem für Eltern: http://www.unicef.de/4264.html Da wird die Situation von Kindern, auch vor allem Gesundheitsversorgung, in den Industrieländern vergleichen und Deutschland ist auf Platz 11, Kanada auf Platz 12 (siehe blaue Tabelle).
Sehr interessante Studie. Ich habe sie mir jetzt ganz durchgelesen, denn erschreckenderweise liegt Österreich noch weiter hinten, auf Platz 18! Objektive Kriterien und subjektives Empfinden sind offensichtlich zwei ganz verschiedene Sachen. So schlecht fand ich es jetzt nicht mit Kind in Ö, v.a. die Gesundheitsversorgung fand ich sehr gut dort. Ich gehe mit meinen Landsleuten konform, denn bei der Selbsteinschätzung sind wir auf Platz 4
Lustig finde ich auch, dass es bei den USA das Kriterium 'Eigene Einschätzung' gar nicht gibt - sprechen wir mal von Selbstreflexion
Ich bin bis jetzt nur vorwärts gekommen,w eil ich mich informiert habe und dem Arzt klar gesagt habe, was ich will. Willst Du eine Sonderuntersuchung, dann musst Du das einfordern. Da Du selber zahlst, wird es wohl kein Problem geben. Wobei eine ähnliche Untersuchung wurde bei meinem Mann von der KK übernommen.
Ich hatte schon letztes Jahr im Mai einen Verdacht, was bei mir behandelt werden sollte. Vor 3 Tagen war es soweit, mein Arzt stimmte mir zu und hab mir die Tabletten. 10!!!!!!!!! Monate um mir Tabletten zu verschreiben die mich 20$ kosten. Statt das gleich zu machen, haben die hier Geld für 10000 Tests rausgehauen. Gnade denen, ich hatte recht.
Zum US noch mal. Für US musst Du ja zu einer Praxis gehen, die sich darauf spezialisiert hat. Die, zu der ich in GTA gegangen bin, war eher simpel. Mein Mann war in Edmonton bei einer, die super professionell war. Beides Mal wurde es von der KK bezahlt. Schau Dir die praxen an und lass Dich dahin überweisen, wo es Dir besser gefällt.