nachdem ich jetzt einige Tage in die Materie "Auswanderung" eingestiegen bin, möchte ich mich natürlich auch vorstellen.
Seit 2001 bin ich Mitglied in einem Forum für Auswanderung in die USA. Dieses Thema beschäftigt mich schon seit Jahren, allerdings war die Gelegenheit nie da, wirklich auszuwandern.
Sicherlich gibt es jetzt Einige die meinen, man braucht nicht unbedingt eine Gelegenheit um auszuwandern. Dem ist aber leider so, denn meine damalige Freundin, dann Verlobte und heutige Frau war noch nie so begeistert, wirklich Deutschland zu verlassen (Bodenstaendigkeit). Auch heute ist da eine gewisse Überzeugungsarbeit zu tätigen, was ich auch als kleinen "Anker" sehe, der am Auswandern hindert. Ich sehe hier noch Nährboden für Aufklärungsarbeit. Wenn Ihr Argumente für Kanada habt, meldet Euch doch über PN.
Nichtsdestotrotz: ich bin 40 Jahre, Bauingenieur und derzeit in einer deutschen Bauverwaltung tätig. Verheiratet, wie oben angedeutet, mit dem Job eigentlich zufrieden (jeden Monat kommt die Kohle pünktlich, war schon wesentlich anders), aber keine Perspektive.
Irgendwo im Forum habe ich gelesen "... und als nächste Haltestation kommt die Rente!?". Genau so ist es auch bei mir.
Ich habe keine Lust, die nächsten 27 Jahre, wenn es nicht 30 werden, immer die gleiche Arbeit im gleichen Amt in der gleichen Stadt zu erledigen. Die sogenannte "Sicherheit" im öffentlichen Dienst mag toll sein, allerdings befriedigt die keinen Wunsch nach einer abwechslungsreichen Tätigkeit.
Ich arbeite sehr gerne, auch viel. Das ist an meinem Arbeitsplatz auch so, denn es hat sich tatsächlich geändert, was ich früher über die "gute deutsche Bauverwaltung" dachte. Die Strukturreformen treffen überall.
Wie kommt denn der jetzt von den USA auf Kanada? Das werden sich Einige fragen. Die Frage ist berechtigt. Ich hatte vorher Kanada nie als Chance betrachtet, aus Deutschland "auszusteigen". Seit ich mich in Frankfurt bei dieser Vermittlungsfirma eingetragen habe, beginne ich Kanada als interessantes Land zu entdecken. Allerdings sind noch viele Fragezeichen da, denn ich möchte keinen Rückschlag erleiden. Wenn ich nach Kanada gehe, dann soll das für eine seeeehr lange Zeit sein. Möglichst bis zur Rente, wenn auch mit 70. Dann aber so, wie wir uns das vorstellen.
Die aktuelle Situation in Deutschland betrübt mich immer mehr. In der Regierung Deutschlands sehe ich lachende Gesichter, aber keine Ergebnisse. Bestes Beispiel ist die aktuelle Gesundheitsreform. Nach neuesten Nachrichten zufolge geht die Regierung jetzt in die Wirtschaft. Also: wir probieren es erstmal aus, wenn Widerstand kommt zeigen wir unseren guten Willen. Für mich ein Armutszeugnis, werden da doch Vorstandsposten mit Gehältern jenseits von Gut und Böse an die Politiker verschoben, die dann wie jüngst in der Presse aufgezeigt an beiden Stühle n sich mit Pattex festsetzen, um ja keine Gage zu verlieren.
Ein weiterer Grund für mich, Deutschland zu verlassen, ist die drohende Altersarmut. Aktuell zähle ich mich und meine Frau zur Sandwich-Generation in Deutschland. Wir bezahlen in den Generationenvertrag (den es wohl nicht gibt), wir bezahlen in unsere Altersvorsorge (die private) und zusätzlich noch für die weiteren Fehler unserer glorreichen Regierung der letzten 30 Jahre. Das wird irgendwann jedem einmal zuviel.
So, ich habe nun genug Gründe aufgezählt, Deutschland zu verlassen. Anhand meiner Argumentationen oben könnt Ihr mich als Person vielleicht etwas einschätzen. Wenn nicht, Fragen sind willkommen.
ich bin auch im öffentlichen Dienst und kann deinen Satz voll verstehen,
"Ich habe keine Lust, die nächsten 27 Jahre, wenn es nicht 30 werden, immer die gleiche Arbeit im gleichen Amt in der gleichen Stadt zu erledigen. Die sogenannte "Sicherheit" im öffentlichen Dienst mag toll sein, allerdings befriedigt die keinen Wunsch nach einer abwechslungsreichen Tätigkeit."
Ich habe vieles ausprobiert, bis hin zur Selbsttändigkeit aber in diesem Land wird man nur bestraft, da hat man noch nicht einen Cent verdient und wird von allen Seiten abgezockt. Wie soll man da was erreichen. aber das ist nicht das Thema in diesem Forum.
Also ich wollte schon immer nach Canada, bin 8 Jahre quer durch Europa LKW gefahren und es war mein leben, bin dann ausgestiegen, die Gesetzlichen Bestimmungen und Strafen usw... in Deutschland haben einen das Fahren zur Hölle gemacht.
So wie ich aber weis, sind Fahrer in Canada gesucht, warum auch immer es gibt ja auch hir Arbeitslose. meine Freundin muss ich nicht überzeugen, die will auch weg und so sind wir nun fleissig am Englisch lernen und werden auswandern.
dann mal ein herzliches willkommen in unserer Runde.
Zu der Thematik mit Deiner Frau kann ich leider nur ein Wort der Warnung an Dich richten: Mache Dich bitte nicht unglücklich. Ich denke, es bringt in den seltensten Fällen etwas, wenn man nur dem Partner zuliebe mitkommt - eben weil man sich hat überzeugen/überreden lassen.
Man lässt Familie, Freunde, die gewohnte Umgebung zurück - und muß da von sich aus den Willen haben, dieses auch zu tun. Ein geschmettertes "EIGENTLICH wollte ich nie aus Deutschland weg - ich bin nur wegen DIR mitgekommen" tut bestimmt keiner Partnerschaft gut. Natürlich knüpft man auch in Kanada Kontakte, findet neue Freunde - aber "etwas" bleibt doch immer in der Heimat zurück.
Wer nach Kanada möchte, muß das auch als seine neue (Wahl-)heimat akzeptieren, ansonsten stehen die Sterne für eine glückliche Zukunft beider nicht gerade unter den am hellsten leuchtenden Sternen.
Warum ich das alles schreibe? Weil ich es absolut wichtig finde, dass BEIDE es wirklich wollen. Wenn einer nur mitkommt, um dem anderen gefällig zu sein, ist früher oder später großes Heimweh nach der gewohnten Umgebung, den alten Freunden, Weihnachten und sonstige Feiern im Kreise der Familie, etc. vorprogrammiert. Ich hoffe, ich ´habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt....
Mein Vorschlag: Eine Reise nach Kanada, ggf. zu Menschen, die bereits dort wohnen (die Kontakte kann man ja z.B. über dieses Forum knüpfen). Erst so kann Deine Frau sich einigermaßen selber ein Urteil bilden - denn das kann ja auch ganz offiziell der Grund der Reise sein. "Komm, lass uns mal in Kanada Urlaub machen, schau es Dir an, rede micht Leuten, die bereits ausgewandert sind - und erst DANN reden wir weiter." Mit einer von dritten gesammelten "Pro-Canada" Liste wirst Du allerdings weniger Erfolg haben...
Ich war bei uns derjenige der Canada vorschlug. Meine Frau, damalige Freundin, hatte Canada noch nie besucht und waere eigentlich gerne in London geblieben. Und wenn nicht London, dann wuerde sie am liebsten an der Kueste wohnen.
Sie ist auf alle Faelle mir zuliebe mitgegangen und das erste halbe Jahr war nicht einfach fuer sie, besonders eine Hochzeit in the old country, wo sie viele alte Freunde wiedersah. Da gab es Traenen bein Abschied und 'we won't have to stay forever, right' auf dem Flughafen.
Inzwischen hat sich das alles geaendert. Unsere alten Freunde sind immer noch Freunde, dank email und web chats und Skype, wir haben beide wirklich gute Freunde hier gefunden und sie hat sich in die grossen Seen verliebt, inbesondere Lake Huron. Vor einigen Monaten meinte sie voellig unannounced: 'I am so glad we went to Canada. I love it here'
Dazu muss Ich aber auch sagen das sie Abenteuer mag, gerne reist und schnell Kontakte knuepft.
besten Dank für Eure Willkommensgrüße und Meinungen.
@Greywolf: Du hast völlig recht. Allerdings ändert meine Frau Ihre Meinung immer mehr in Richtung Auswandern. Nur, dass dies hier unter Umständen geschieht, die nicht Deinen Hinweisen entsprechen. Damit will ich sagen/schreiben: die Situation am Arbeitsplatz, auch Sie ist im öffentlichen Dienst, wird immer unbefriedigender. Wenn Du Deine Frau nachts hörst, wie sie gähnt und wach liegt, weil die Aversie gegen die Arbeitsstelle sie aus dem Schlaf treibt und der Tinitus immer lauter wird, denkst Du anders.
Meiner Meinung nach wäre eine totale Veränderung für meine Frau aktuell das Sinnvollste. Wie das mit einer Auswanderung aussieht, das ist natürlich fraglich. Aber erstmal weg von dem Ganzen, was sie so unglücklich macht wäre sicherlich nicht das Schlimmste.
Ich habe in keinem Fall vor, zwei Menschen unglücklich zu machen. Weder mich, weil ich meine Frau "einfach mitnehme", noch meine Frau, die aus Pflichtgefühl mitkommen würde. Das auf keinen Fall.
Wir haben den Vorteil, dass wenn ich nach Canada gehen würde, meine Frau sich beurlauben lassen könnte. Sofern wir in Canada nicht klarkommen würden, wäre eine Arbeitsstelle natürlich gesichert. Somit würden wir nicht unbedingt nach einem "Versagen" in die Arbeitslosigkeit reinschlittern.
Das allerdings wäre nicht mein Ziel. Für mich ist es natürlich, um eine Existenz zu kämpfen. Nicht gegen meine Frau, aber gegen alle anderen Widrigkeiten. Es mag sich dekadent anhören, aber mit der deutschen "Michel"-Gründlichkeit und dem festen Willen es zu schaffen, kann auch der Sprung nach Canada gelingen.
Viel Text, um viel zu sagen. Sorry, aber momentan gehen meine Gedanken bzw. der Gaul durch.
Wichtig für mich persönlich ist es, mit einem Job in der Hand und einer work permit erstmal ein Fundament zu haben, auf dem man aufbauen kann.
@Gerd2: ja, ich denke wir verstehen uns. English ist bei mir, zumindest umgangssprachlich, zum Glück weniger das Problem. Nur die generellen Fachtermini im Bauingenieurwesen, da müßte ich auch noch büffeln. Aber ich denke, das ist zu schaffen.
So, damit möchte ich mich nochmals für Eure Meinungen bedanken. mas hat so den Zustand beschrieben, den meine Frau auch erreichen könnte. Nach über 11 Jahren Ehe kenne ich meine geliebte Frau auch etwas. Sie hat zwar Angst vor Veränderungen, das ist aber auch eine Eingewöhnungssache.
Lasst mich aber auch weiterhin an Euren Meinungen teilhaben. Ich bin offen und für alles empfänglich.
Auch ich moechte - aus eigener leidvoller Erfahrung - davor warnen, davon auszugehen, dass eine Beziehung/Ehe den Stress, der mit einer Auswanderung verbunden ist, unbeschadet ueberstehen wird. Bei mir schienen die Voraussetzungen sogar besser als bei Juergen. Zwar war auch ich der Initiator der Auswanderung, aber meine Lebensgefaehrtin war sofort Feuer und Flamme, undzwar aus mehreren Gruenden. Sie hatte zum ersten Mal in ihrem Leben Arbeitslosigkeit (nach dem Konkurs einer Firma) erfahren. Sie hatte dann zwar wieder eine neue Stelle gefunden, aber auch hier gab es bald Uebernahmegeruechte und Aengste, welche Arbeitsplaetze denn der Fusion zum Opfer fallen wuerden. Da klang unser Konzept fuer die Selbstaendigkeit in Kanada nach sicherer Alternative. Zumal sie immer schon davon getraeumt hatte, sich mit ihrem Mann selbstaendig zu machen, ein eigenes Unternehmen zu fuehren (sie kam aus einer Bauunternehmerfamilie). Ausserdem waren ihre Englischkenntnisse auch viel besser als meine, und sie hatte schon Auslandserfahrung durch ein Studium in den USA sowie eine viermonatige Taetigkeit in der englischen Niederlassung einer der deutschen Firmen, fuer die sie gearbeitet hatte. Ich (und sie selber) haette also nie daran geglaubt, dass es Schierigkeiten geben wuerde. Und ich war natuerlich auch so euphorisch, dass ich Warnzeichen, die es durchaus gegeben hat wie ich im Nachhinein weiss, nicht wahrgenommen habe (oder vielleicht wahrnehmen wollte?).
Ich will nicht zu sehr in die Details gehen, um zu vermeiden, dass jemand denkt, ok, bei uns sind (oder werden) die Umstaende ganz anders (sein).
Was hat zu unserer Trennung gefuehrt? - Die in jeder Beziehung auftretenden Probleme wurden durch fehlenden Rueckhalt durch Familie und Freundinnen verschaerft, oder: Heimweh. Meine Frau begann, ihre Familie zu vermissen. Und da sie nicht sehr erfolgreich war, in Kanada neue Freundschaften zu schliessen, hielt sie auch die Kontakte zu ihrer deutschen "besten" Freundin. Die Telefonate wurden immer laenger, und die Deutschlandbesuche immer haeufiger (von anfangs einmal im Jahr bis zu viermal im Jahr). Natuerlich gab es auch Probleme in unserer Beziehung und auch durch die Belastung infolge unserer Arbeit im eigenen Unternehmen. In meinen Augen wurden diese Probleme groesser und schliesslich nur durch eine Trennung loesbar, weil eben das Auffangnetz fuer meine Ex durch Familie und Freundinnen nicht staendig und jederzeit da war.
Juergen schreibt, dass seine Frau bodenstaendig ist. Ihr muesst also sehr sorgfaeltig diskutieren, was Deine Frau an Deutschland bindet und sehr ehrlich damit umgehen, welchen Effekt eine Trennung von den Dingen oder Menschen, die diese Bindung bewirken, haben kann bzw. wie und ob Deine Frau ohne eine solche Bindung in einem fremden Land leben kann. Sorry, ich sehe in allem, was Du schreibst, noch nicht, dass Du offen und ehrlich mit den Bedenken Deiner Frau umgehst. Nicht Deine Meinung ist gefragt, auch wenn Du sicherlich gutgemeinte Loesungsvorschlaege fuer die Stresssituation Deiner Frau in Verbindung mit ihrer Arbeit hast, sondern wichtig ist die Meinung Deiner Frau, die sie sich selber bilden muss und dafuer natuerlich alle guten wie schlechten Erfahrungsbeispiele braucht. Ihr muesst also durch alle moeglichen Schreckensszenarien gehen ("was ist ... wenn"), wobei es guenstiger ist, wenn sie selber entsprechende Loesungsvorschlaege findet als wenn Du ihr solche auf dem silbernen Teller servierst.
Zum Schluss noch einmal der Hinweis: Auch wenn die Arbeitsmarktlage generell in Kanada viel rosiger aussieht, bedeutet das aber noch lange nicht, dass das Klima am jeweiligen Arbeitsplatz deshalb besser sein muss. Auch hier gibt es inkompetente Vorgesetzte, missguenstige Kollegen und unmoegliche Kunden/Klienten. Wenn man in den quasi-Vollbeschaeftigungsregionen in BC oder Alberta arbeitet, ist es dann zwar leichter, vor solch einem schlechten Arbeitsklima zu einer anderen Firma zu fluechten. Aber Stress hat man dann trotzdem erleiden muessen.
Und wie sieht es ueberhaupt mit den Jobaussichten fuer Euch beide aus? Soweit ich mich an Postings in einem anderen Forum erinnern kann, bringt Deine Ingenieursausbildung zwar Punkte fuers Einwanderungsvisum, wird dann aber hier in Kanada in der Praxis nicht unbedingt anerkannt. Du wirst also noch einmal die Schulbank druecken und eine kanadische Pruefung ablegen muessen.
Dies ist kein Beitrag von einem seit 11 1/2 Jahren in Kanada Lebenden, der sagt, bleibt lieber zu Hause, sondern ein Beitrag, der sagt, bereitet Euch gruendlicher vor und seid Euch Beide bewusst, was Anderen vor Euch schon passiert ist, damit Ihr es besser und erfolgreicher meistern koennt.
welcome im Forum. Du hast sicher schon die Schnautze voll von Leuten, die dich warnen . Aber ich muss mich leider anschliessen. Eine Auswanderung funktioniert nur, wenn beide das 100% ig wollen. Vor Ort kommen anfangs so viele Schwierigkeiten auf einen zu, dass man - wenn man es eigentlich eh nicht 100% wollte - sehr schnell das Handtuch schmeisst. Und so eine Auswanderung bringt wirklich die Beziehung an die Grenzen. Ich bin mit meinem Partner extrem halbherzig nach Australien gegangen (ich selbst wollte eigentlich nach KAnada). Bei jedem Problem habe ich gedacht: klasse, ICH wollte ja eh nicht hierhin. Unsere Beziehung ist zwar letztlich nicht deshalb gescheitert, aber es war einer von vielen Punkten.
Deine Frau sollte erstmal die Arbeitsstelle in D wechseln, sofern das geht und wenn sie eh schon sehr gestresst ist: eine Auswanderung waere dann das Stressigste, was du ihr antun kannst. Kann sein, dass es dann in Kanada relaxter fuer euch wird - irgendwann.
Ich glaube, dass eine Auswanderung eh fuer Frauen immer schwieriger ist. Weil Frauen in der Regel mehr an Familie und Freunden haengen. Vor allem, wenn sie selbst Familie und Kinder haben. Ich hoffe, ihr findet eine gute Loesung fuer euch. Alles Gute.
@Calgarian und Canadabound: Mit den Inhalten liegt Ihr völlig richtig. Die Auswanderung wird mehr von mir betrieben als von meiner Frau. Sie fragt immer öfters nach, wie den das oder jenes in Canada sei. Was noch lange nicht heißt, dass Sie es verinnerlicht hat.
Seit über 25 Jahren, also schon mit 15, begann ich von der Auswanderung zu träumen. Es ist auch heute noch mein Traum. Allerdings reizte auch immer das Abenteuer, in einem englischsprachigen Land zu arbeiten.
Gerade eben kommt meine Frau rein. Wir werden jetzt noch ein Gespräch haben. Ich poste später.
Canadabound und Calgarian haben natürlich recht, ein einseitiges Projekt kann problemlos eine Beziehung zerstören, jedoch geht es auf der anderen Seite ebenso, eine nichtgenutzte Chance wird ewig im Hinterkopf bleiben und kann genauso die Beziehung unterschwellig belasten. Es hilft oft nur der Mittellweg, wenn jeder etwas von seinen Zielen wegstreicht und dem anderen entgegenkommt. Bei vielen Dingen nützen auch sachliche Gespräche nichts, wenn das Herz nicht will.
nach dem Posting von gestern (wurde abgebrochen wegen Gespräch) hatten meine Frau und ich ein längeres Gespräch.
Also es ist im Grunde genommen so, wie Calgarian und Canadabound, aber nun auch Dreiauge gepostet haben.
Zuerst nochmals danke für Eure Meinungen. Die sind mir und nun auch meiner Frau sehr wichtig.
Was war das Ergebnis dieses Gesprächs? Sie geht mit. Und das freiwillig.
Soziale Bindungen tieferer Art hat meine Frau nur zu Ihrer Mutter. Das ist soweit der einzigste Punkt, wo Sie Bedenken hatte. Das wir nach erfolgreicher Umsiedelung und Erreichen der PR diese nachholen, sehe ich nicht als das Problem an.
Wir haben über viel gesprochen, auch über eine potentielle Zukunft hier in Deutschland. Unfairerweise haben wir als Angestellte des öffentlichen Dienstes die Möglichkeit, Sonderurlaub zu bekommen. D.h., bis zu 5 Jahre! können wir uns freistellen lassen, wenn es die geschäftlichen Belange der Dienststelle zulassen. In meinem Fall wären die geschäftlichen Belange zu wichtig, als dass ich Sonderurlaub bekommen könnte. Es sei denn, mein Chef hätte ein Einsehen. Bei meiner Frau ist aufgrund von Personalabbau (ja, auch das gibt´s im ö.D.) der Sonderurlaub überhaupt kein Problem. Sollten wir es, aus welchen Gründen auch immer, nicht schaffen, gehen wir wenigstens nicht in die Arbeitslosigkeit zurück. Oder wenigstens meine Frau.
Ich habe mal irgendwo gelesen, man soll ohne ein Rückflugticket in das Auswanderungsland gehen. Sonst schafft man es nicht. Ich persönlich finde das Quatsch. Das ist eine Frage der Einstellung. Mein Wille ist es, z.B. in Calgary die Zeltstädte zu beenden und endlich den Leuten dort gute feste Häuser zu bieten, hähähä .... Spaß beiseite. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Quintessenz: meine Frau kommt mit. Ohne große Reue, aber halt auch etwas Angst vor dem Ungewissen.
Sie muß, ich natürlich auch, sich etwas intensiver mit der Sprache und dem Land auseinandersetzen. Aber Ihr Interesse wächst seit Wochen schon. Ich muß manchmal schmunzeln, auf welche Fragen meine Frau da kommt. Und einige waren derart gut, dass ich die als Grundlage für weitere Vorbereitungen genommen habe (z.B. und was ist mit Vollkornbrot?). Vielleicht macht meine Frau eine Klein-Bäckerei mit guten Vollkornprodukten auf (Idee).
In jedem Fall, das haben wir so besprochen, wollen wir uns nichts vormachen. Es wäre eine Katastrophe, auf einer Lüge basierend ein neues Leben zu beginnen. Es ist in der Tat so, dass Träume erfüllt werden sollen, bevor der Traum zu lange geträumt wurde. Denn irgendwann ist jeder Traum ausgeträumt. Und mich freut es, dass wir das nun gemeinsam tun können.
Sodele, ich wollte hier eigentlich keinen neuen Thread eröffnen, aber die ganzen Gedanken und Meinungen sind mir zu wichtig, als dass ich nicht nochmals Danke oder Thank you bzw. Merci (Franko-Canadians) sagen möchte.
Jetzt muss es nur noch nächstes Jahr im Sommer / Herbst mit dem Job und der WP klappen, dann gehts los.
Zitat von Juergen Mein Wille ist es, z.B. in Calgary die Zeltstädte zu beenden und endlich den Leuten dort gute feste Häuser zu bieten, hähähä .... Spaß beiseite. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Hallo Goos, eine durchaus berechtigte Frage, aber ich denke es ist wohl mehr als Scherz gemeint gewesen. Was aber hinter der Frage von Goos steht ist, man muß sich darüber im Klaren sein das man den Canadiern nicht unbedingt Dinge, wie wir Europäer es gewohnt sind, wie Volkornbrot als Verkaufsschlager nahebringen kann. Sicherlich gibt es genug Menschen die sich über solch Brot freuen und dafür auch ein paar Wege in Kauf nehmen, jedoch der normale Canadier weiß bestimmt nicht warum er dies kaufen soll, er ist doch mit seinem Brot zufrieden.
Zitat von Juergen... z.B. und was ist mit Vollkornbrot?. Vielleicht macht meine Frau eine Klein-Bäckerei mit guten Vollkornprodukten auf (Idee).
Hallo Juergen, wenn Deine Frau selber Vollkornbrot backen kann, ist das gut fuer Euch. Meine Ex hat das damals auch fuer unseren Eigenbedarf gemacht, zumal wir in einem 4,100-Seelen-Dorf in den BC-Rockies mit begrenzten ethnischen Einkaufsmoeglichkeiten gelandet waren. Aber es dauerte nicht lange, bis sich auch dort ein deutscher Baecker niedergelassen, und in der Folge die Filialen der beiden Supermarktketten ihr Backwarensortiment entsprechend erweitert hatten. In den Grossstaedten (wie z. B. Calgary, Edmonton, Vancouver, Toronto) ist es ueberhaupt kein Problem, deutsche Baecker, Metzger und Supermaerkte zu finden. Eine Liste solcher Geschaefte fuer Calgary und Umgebung gibt es auf dem Message Board unserer Webseite http://ca.groups.yahoo.com/g...tscheInCalgary/. Und selbst bei Safeway und anderen kanadischen Supermaerkten kann man Vollkornbrot (Schwarzbrot) einkaufen, welches von einer deutschen Grossbaeckerei in Kanada geliefert wird. Ansonsten hat 'dreiauge' natuerlich recht. Bei allen Geschaeftsideen muss man vorher Marktforschung betreiben, ob sich auch der Canadian Average Joe fuer das Produkt oder die Dienstleistung begeistern laesst, und wenn nicht, ob der "deutsche Markt" vor Ort gross genug ist, bzw. wie die Wettbewerbssituation aussieht, um die Geschaeftsidee erfolgreich werden zu lassen.
Calgarian hat voellig recht. Es gibt hier alles, zumindest in den Staedten, was es auch in Deutschland gibt. Und einiges was Ich in DE, oder auch in England, nie sah. Mein butcher zum Beispiel ist Portuguese, hervorragende steaks, great chicken.
@calgarian: danke für die Tipps. Das ist ganz hilfreich zu wissen, wo es zum Eingewöhnen deutsche oder deutschähnliche Lebensmittel gibt. Bei allem Respekt vor den Weismehlprodukten, aber wir vertragen Vollkorn wirklich besser. Und für meine Trommel (ich meine natürlich meinen gestählten Adoniskörper) brauche ich mal 2-3 Scheiben Brot und bin satt. Aber genauso dick. Was solls.
Sonst: meine Frau rennt seit heute morgen um 5:00 Uhr mit nem dicken Langenscheidt Studienwörterbuch D-E-D durch die Gegend und beklebt unsere Möbel mit englischen Begriffen. Irgendwie kommt mir das komisch vor ...
Sie wird doch nicht freiwillig nach Canada gehen .... wollen ??
@all: danke für Eure Meinungen. Was die Marktrecherche angeht, warten wir mal ab. Es ist gut, wenn ich mit einem Jobangebot in Canada ankomme. Das Gehalt wird wohl erstmal für zwei reichen. Die Recherchen kann dann meine Frau machen. Da findet sich sicherlich was .... Gruß,