Habe mir gestern mal wieder eine der Auswanderungs-Sendungen angesehen, Norwegen, USA und Panama waren das Thema. Und da machte ich mir Gedanken, mal sehen was ihr denkt.
Ich wuerde Auswanderer in 3 Klassen unterteilen (soll keine Wertung sein!).
Zum einen die Auswanderer die, sagen wir mal, innerhalb der EU auswandern. Norwegen und Schweden sieht man haeufig, aber auch Oesterreich und Schweiz. Also nicht wirklich weit weg, man kann das ohne Pass reisen, das Geld ist haeufig das gleiche, von der Distanz ist es moeglich Oma zu ihrem Geburtstag in Deutschland zu besuchen. Sieht man das im Fernsehen hoert man ab und an "na ja, klappt es nicht gehen wir halt zurueck".
Dann die Auswanderer wie uns, wuerde mal sagen die, die z.B, nach Nordamerika, Australien, Suedafrika, etc. gehen. Weit weg, komplett anderes Land, fast alles ist anders als in Deutschland, zu weit und zu teuer um "mal eben" nach Deutschland zu reisen. Andererseits doch vergleichbar mit dem "alten" Leben, viele bleiben in ihrem Beruf, bauen sich ein durchaus vergleichbares Leben auf.
Und dann, ja dann die Auswanderer wie z.B. das Paerchen das ein Hotel in Panama aufmachen will, dazu aber erstmal per Hand eine Bruecke im Dschungel bauen muss nachdem sie ihr Pferd hinterm Haus begraben haben. Ein komplett anderes Leben was mit dem bisherigen Leben eigentlich nichts zu tun hat.
Ich glaube Du hast eine wesentliche Kategorie vergessen, die Auswanderer, die mit viel Geld weit weg gehen, sich ein super Haus hinsetzen und einheimische Handwerker feuern, da sie nicht den Qualitätsansprüchen von daheim genügen, sich öffentlich über German Brassing aufregen und nebenbei noch erklären was die Leute alles nicht können, im neuen Land, wovon die alles keine Ahnung haben und alles falsch machen. Ich beziehe mich dabei auf den Auswanderexperten von Kabel1 und sein Buch "Abenteuer Kanada". Aber er ist damit kein Einzelfall. OK, es ist vielleicht keine neue Kategorie, aber doch Wert für eine Unterkategorie.
Habe mal ganz bewusst weggelassen warum die Leute auswandern, und unter welchen vorraussetzungen. Geht hier jetzt nur mal um das land, wobei das schon irgendwie zusammenhaengt.
Beispiel: Man hoert oft (und auch ich beziehe mich auf die Sendungen), das Leute nach Norwegen gehen weil es dort Arbeit gibt und man gut verdienen kann. Nach Spanien gehen sie weil dort die Sonne scheint (Zitat: wenn schon Sch...e, dann mit Sonne").
Deutsche gehen aber nach Suedafrika, Camnada oder Australien weil sie dort z.B. ein Jobangebot bekommen haben. Habe noch nie gehoert das jemand wegen dem Wetter oder den guten Verdienstmoeglichkeiten nach Canada gegangen ist.
Na Norwegen hat seinen eigenen Reiz, es ist Europa aber wird wohl nie zur EU gehören und ist so eine echte Auswanderalternative, wenn man aus der EU heraus will und doch nicht weit weg von dem Geburtsland.
Zum weiteren Auswandern (CA) die meisten die ich kenne sind dahin gegangen, weil Sie eine Chance erhalten haben (es geht nicht vordergründig um den Verdienst dabei), bzw. weil sie sich dort etwas ermöglichen konnten was hier in D nicht so möglich gewesen wäre. Es ist oft der Reiz, die Herausforderung und die Chance, alles ab zu werfen und noch einmal von ganz vorn zu beginnen.
Bei uns offensichtlich ein ernstzunehmender Anteil ( und sicherlich sind wir nicht die einzigen ) Wir stellen uns immer häufiger die frage "brauchen wir das alles" um ein vernünftiges Leben zu führen?
Canada ist ein sehr großes Land mit vielen Möglichkeiten. Es ist ein Land in dem nicht diese Agressivität im Alltag herscht, wo es den Nachbarn nicht juckt wenn der Rasen mal nich gemäht ist, und wo es insgesammt etwas ruhiger zugeht. Für uns ist Sasketchawan interessant. Klar hat dazu jeder eine andere Meinung,wie sagt ihr "KORNKAMMER", aber wir finden es eben, für uns,richtig.Zubetonierte Großstädte kotzen uns an. Da dieses Land eben auch zufällig für unsereiner Arbeit hat die gemacht werden will ist es eine gute Kombination. Ohne Arbeit geht es nicht und unsere Ansprüche sind nicht so hoch das wir sie dort nicht finanzieren könnten.
Das Wetter ist sicherlich kein Grund und auch nicht die AUTOS ,die hab ich hier auch. Es ist das Gesamtpaket welches für uns das richtigere zu sein scheint. Wir haben lange gebraucht zu merken was Leben noch ist, ausser Arbeit.
Davon abgesehen sprechen wir kein Wort Norwegisch.
Die 3te von Jan erwähnte Gruppe hat meinen größten Respekt ( die anderen auch )das ist in meinen Augen schon "Zivilisationsausstieg". Man sieht aber daran wie niedrig die Materiellen Ansprüche vieler Menschen sind.
Frei nach dem Motto "TAUSCHE LACKSCHUH GEGEN TURNSCHUH" oder Sandale.
also bei uns war es so, dass wir überlegt haben, welches unsere größten Wünsche sind, und wo wir diese am ehesten verwirklichen können.
- Arbeitsangebot - Großes bezahlbares Grundstück mit Waterfront - Erschwingliche Immobilien - Nicht völlig abweichende kulturelle Hintergründe - Mehrere Jahreszeiten
Danach sind wir noch einmal gemeinsam in medias res gegangen und haben über ein Ausschlussverfahren die vorhandene Liste reduziert.
Im Ergebnis war Kanada ganz weit oben auf der Liste, ein ganzes Stück dahinter auf Platz 2, Schweden und danach Neuseeland.
Ich will damit nur sagen, dass wir nicht in die typische Klusterung fallen, die Jan anfangs vorgenommen hat, vielmehr eine Mixtur aus dem 1. und 2. 'Modell' darstellen.
Vielleicht kann man diese ja noch etwas differenzieren.
Zitat von dreiaugeNa Norwegen hat seinen eigenen Reiz, es ist Europa aber wird wohl nie zur EU gehören und ist so eine echte Auswanderalternative, wenn man aus der EU heraus will und doch nicht weit weg von dem Geburtsland.
Zum weiteren Auswandern (CA) die meisten die ich kenne sind dahin gegangen, weil Sie eine Chance erhalten haben (es geht nicht vordergründig um den Verdienst dabei), bzw. weil sie sich dort etwas ermöglichen konnten was hier in D nicht so möglich gewesen wäre. Es ist oft der Reiz, die Herausforderung und die Chance, alles ab zu werfen und noch einmal von ganz vorn zu beginnen.
Gruß Dreiauge
Ich kann auf jeden Fall unterstreichen was Dreiauge hier geschrieben hat. Wir konnten hier in unserem Beruf (farming)nochmal was aufbauen, man hat hier einfach mehr Moeglichkeiten ohne dauernd von einer Behoerde mit staendig neuen Auflagen gegaengelt zu werden. Das heisst aber natuerlich nicht dass es gar keine Restriktionen gibt. Ausserdem hat uns Canada bei jedem unserer sehr zahlreichen Besuche immer sehr gut gefallen.
1. "Umzieher" Meines Erachtens sind das Leute die innerhalb Europas -umziehen-. Wenn ich von Passau nach Lübeck ziehe, ist das weiter als von Hannover nach Göteborg. Und die "Umzieher" gehen fast alle aus beruflichen Gründen. "Hartz4-Flüchtlinge" in vielen Fällen. Sie werden in Norwegen etc zu "Gastarbeitern". So wie in den 60er und 70er Jahren die Italiener, Jugoslawen, Griechen nach DE gekommen sind weil man besser verdienen konnte. Das Problem : Europäische Länder haben keine echte Immigration-Historie und die "Ureinwohner" werden dir nie die Chance zur echten und vollständigen Integration geben. Du bist und bleibst "Kanacke".
2. "Auswanderer" Wobei ich sagen würde, das ist die Mehrzahl derer hier im Forum. Leute, die sich verändern wollen, möglicher Weise sogar irgendwann die neue Staatsangehörigkeit annehmen. Man geht in die Staaten die von Immigranten aufgebaut wurden wie USA, Canada, Australien, Neuseeland...
3. "Aussteiger" Die schmeißen ihr altes Leben hin, fangen irgendwo in der dritten Welt was ganz anderes an. ( Oder werder "Trapper" im Yukon )
Die 2te Kategorie sollte man mglwse. noch aufteilen:
a) Westlich orientierte Welt
b) andere orientierte Welt
Ich habe zB die Groesste Achtung vor Auswanderer die zB entgueltig nach China oder Japan gegangen sind und sich dortigen Gepflogenheiten angepasst haben. Ein Bekannter ist mit einer Japanerin verheiratet und bin hoechst beeindruckt, wenn er dann Photos von Hochzeiten, Neujahrfesten usw zeigt.