seit etwa zwei Jahren gibt es ein Programm für Indianer, die in der Vergangeheit von der Regierung gegen ihren Willen in Residental Schools oftmals hunderte Kilometer von ihren Familien untergebracht wurden. Viele wurden dort sexuell missbraucht. Jetzt bekommt jeder für das erste Jahr, das er/sie dort verbracht hat 10.000 $ und für jedes weitere 3.000 $. Die Opfer sexuellen Missbrauchs werden noch höher finanziell entschädigt.
Allerdings scheint der Schuss nach hinten los zu gehen. Die Sterberate unter diesen Indianern soll stark angewachsen sein, das viele das Geld für Alkohol und Drogen ausgeben und sich buchstäblich zu Tode saufen, schnupfen, schlicken oder spritzen. Habe das im Whitehorse Star (http://whitehorsestar.com/archive/story/...-for-survivors/) gelesen. Gibt es das auch in anderen Provinzen/Territorien?
das Thema ist wohl eines der heißesten und schwierigsten überhaupt. Zuerst einmal würde ich beide Sachen trennen wollen. Die erhöhten Zahlungen der Regierung sind meiner Meinung nach NICHT der Grund warum die Lebenserwartung der missbrauchten Firs Nations so rapide sinkt. Die eigentliche Ursache liegt denke ich viel tiefer. Dass mehr Geld zu mehr Suff führt, ist aber letztendlich logisch, wenn die eigentlichen Ursachen nicht angegangen werden. Mit einer finanziellen Spritze dieser Art macht es sich natürlich der kanadische Staat leicht. Ist gut für Publicity aber am Ende landet das Geld doch wieder beim Staat durch Alkoholsteuer etc. Sinnvoll wäre eine Entschädigung für konkrete Projekte und Hilfe durch Selbsthilfe,Bildungspriojekte oder an ganz konkrete Bedingungen geknüpft. Darüber kann man aber unendlich diskutieren. Gemeinhin könnte man deiner Aussage entnehmen, dass der kanadische Staat bewußt das Geld so fließen lässt und billigend(bewußt?) die Folgen in Kauf nimmt. Das wäre in der Tat dann schrecklich....
das die Regierung das Geld bewusst den Indainer gibt, damit die sich zu Tode saufen habe ich so nicht geschrieben und gemeint. Sorry, wenn ich das falsch rüber gebracht habe. Ganz so zynsich bin ich denn doch nicht (zumindest nicht in einem öffentlichen Forum). Auch weiß ich ja nicht, ob es stimmt bzw. repräsentativ ist, was der Whitehorse Daily Star schreibt, deswegen das "soll". Mich interessierte mehr, ob diese "Phänomen" auch in anderen Provinzen/Territorien zu beobachten ist.
@ Baumjoe: keine Angst, ich weiß schon wie du es gemeint hast. Habe ja dein Buch gelesen...... . Auch ich würde in einem solchen Forum niiiieee einen solchen Gedanken hegen ! Ich denke, dass alle was mit solchen Entschädigungen zusammenhängt Aufgabe der Bundesbehörde ist. Somit sollte es normalerweise in den Territories (Yukon, NWT und Nunavut gleich geregelt sein) Aber da weiß die Canadian Fraktion sicher noch besser Bescheid...
"Indianer" in Canada nennt man "natives" oder noch besser "first nation canadians". Klingt irgenwie besser. Und damit hoert mein Wissen ueber dieses Thema auch schon auf.
Das ist ja nur eines von vielen Programmen fuer die "Aboriginals". In Manitoba gibt es z.B. viele Stipendien, die es ihnen sehr leicht machen wuerden, zur Uni zu gehen. Das ist schon ne Stange Geld, die da gespart werden kann. Allerdings ist die Quote mehr als bescheiden. Aber was will man auch erwarten von Kindern, die in einem Umfeld (Reserves) aufwachsen, wo Drogen und Alkohol auf der Tagesordnung sind.
Das Ganze ist ein sehr schwieriges Thema, welches man nicht mit ein paar Absaetzen abhandeln kann.
PS. NEIN, ich habe nichts gegen "First Nations". Das ist nur wie ich die Situation sehe.
@ Jan: Ja, und die Eskimos heißen Inuit, nur wir immer noch "Weiße".. Tja, wenn mich die Indianer "Superior European" nennen, dann sage ich auch "First Nation". Schließlich kann ich genauso wenig dafür, dass die aus Europa kommenden Menschen den im Land wohnenden technisch weit überlegen waren, wie die jetzigen Indianer dafür, dass ihre Vorfahren als erste da waren. Und dabei die jetzigen Inuitziemlich brutal in den Norden verdrängt haben. Hauptsache wir drücken uns immer schön politisch korrekt aus ...
Ach ja, und es gibt keine "Superior European", aber es gibt "First Nation". In Canada gibt es aber einen Lake Superior, vielleicht springst Du da mal rein und kuehlst Dich ab.