Ich habe es mal in einen neuen Beitrag gepackt, damit der Spargelbeitrag nicht zu sehr abwandert. Seit sich der Mühlenbesitzer Julius Maggi Ende des 18ten Jahrhunderts mit der Ernährung seiner Mitarbeiter auseinandersetzte um dem Ausfall seiner qualifizierten Fachkräfte durch Mangelernährungsbedingten Krankheiten entgegenzuwirken und die Tütensuppe entwickelte, ist es um unser Essen schlecht bestellt. Glaubt man aktuellen Umfragen, und ich kann es aus eigener Erfahrung bestätigen, greifen frische Pärchen bei ersten Essen in heimischer Umgebung zum Fertiggericht. Der Mikrowellenherd ist heute unverzichtbarer Bestandteil jeder modernen Küche und über 60% der verzehrten Nahrung wird heute industriell gefertigt. Die Folgen sind auch hinreichend bekannt. Nie zuvor litten die Menschen unter so vielen Allergien, Ernährungsstörungen, Fettleibigkeit und Chronischen Erkrankungen. So musste eine Studie der Uni Tübingen abgebrochen werden, bei der Jugendliche aus Stadt- und Landregionen nach der Ursprungsform von bekannten Lebensmitteln befragt wurden, weil kein einziger Stadtbewohner wusste, wie Sauerkraut und Erbsen in der Natur wachsen. Die Folgestudie unter Schulabgängern war noch verheerender. Es wurde unbehandeltes Obst und Gemüse gereicht und die Aufgabe bestand darin, das Zeug anhand des Geschmacks zu identifizieren. Die Folgestudie beschäftige sich mit den Ernährungsgewohnheiten zu Hause. Zuerst wurden die Teilnehmer nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt, dann wurde zu Hause dokumentiert. Dabei waren die Angaben im Test immer die Gleichen, die den Griff zum Fertigfutter oder der Karte des Pizza-Lieferanten rechtfertigten. Ich habe zu viel zu tun,... Ich muss mich nebenbei um die Kinder kümmern,... Ich schaffe es nach der Arbeit nicht noch einzukaufen, ... Frische Lebensmittel sind zu teuer,... Genau diese Teilnehmer saßen dann aber 2 - 8 Stunden vor dem Fernseher oder der Spielkonsole. Ich koche auch nicht jede Mahlzeit selbst und ein oder 2 Mal im Monat kann es auch passieren, dass uns der Pizza-Bote beliefert aber wenn es z.B. Spargel ist, kommt mir da keine Fertigtunke drauf. Das hat vor allem den Vorteil, dass ich weiß, woraus die Lebensmittel bestehen. Wenn man weiß das Hollandaise hauptsächlich aus Butter und Eigelb besteht, man sich bei einem Irgendwas in ...rahmsoße einen viertel Liter Schlagsahne einverleibt oder mit welchem Mist Brot aufgeblasen werden muss, damit es so locker und zart wird, wie beim Bäcker, dann ernährt man sich bewusster. Das heißt nicht, das ich Vegetarier geworden bin, einen Bogen um Burger King mache oder mit Kruzifixen nach dem Pizzaservice werfe. Das, im Spargelbeitrag aufgekommene Argument, dass man lieber die Fertigsoße nimmt, weil die drei Kinder inzwischen 3 kleine Katastrophen angerichtet haben, finde ich daher schwierig. Was nutzt es, die 3 kleinen Katastrophen abzuwehren, wenn die Kinder vom essen krank werden?
Ernährungsphilosophie halt, nicht mehr und nicht weniger.
Aber genau genommen habe ich nicht verstanden, was Du eigentlich wirklich mitteilen möchtest. Mir fehlt der Kern Deiner Aussage hier. Ansonsten sind Deinem Beitrag wirklich fast keine neuen Erkenntnisse zu entnehmen. Ein aktueller Vergleich von Deutschen zu Kanadischen Ernährungsgewohnheiten wäre dann m.E. aufschlußreicher gewesen.
Trotzdem, für den Einen oder Anderen hier sicher interessant.
Ernährungsphilosophie, das ist natürlich ein tolles Thema zu dem eigentlich jeder genau so viel zu sagen hat wie zum Thema : wer, außer mir, ist der beste Autofahrer.
Ersteinmal stelle ich hier meine eigene Ernährung in Frage. In meinem Job bin ich ausschließlich unterwegs. Da ich morgens nichts frühstücke bedingt das, das ich irgendwann unterwegs Kohldampf habe... Döner, McDoof, Asiaimbiss, Brot & Käse & Wurst von ALDI / Lidl et al. Abends, zu Hause, hat meistends meine Frau was leckeres gekocht und dann schlage ich zu...
Aber : kochen ist meine Passion Ich habe einen Heidenspaß an der Zubereitung von Essen, Ich mache innerhalb einer 1/4 Stunde ein leckeres "Schnellgericht" aber genauso in 5 Stunden ein 5 Gang-Menü.
Es gibt Sachen die wir absolut ablehnen : Microwave ist so eine... hab´s in meinem "Spargel - Thread" gepostet warum. Kuhmilch ist wirklich nicht soooo gesund wie uns die Massenmedien und die Kuhmilchproduzenten glauben machen wollen. Manchmal nützt es, einfach mal ein Lebensmittel in die Hand zu nehmen und sich Gedanken darüber zu machen wofür die Natur es eigentlich gedacht hat...
Ich mache keinen -ismus aus der Frage der Ernährung, ein Kollege von mir ist Vegetarier und bezeichnet mich als Aasfresser Natürlich esse ich oft in Hotels und da will ich auch nicht hinterfragen wie das gemacht wurde, ob es in der Mocrowelle aufgewärmt wurde. Aber da wo ich es beeinflussen kann, bei mir zu Hause, da bin ich Herr der Materie ( Meine Frau ist Frau der Materie ). Für mich ist der Umgang mit Lebensmiteln auch eine kulturelle Handlung... ( jetzt wird´s philosophisch, stimmt )
Es sollte wirklich nicht "wurscht" sein, was man so tagtäglich verspeist und was man seinem Nachwuchs zu essen gibt. Wenn die Tiefkühlpizza neben Pommes, Cola und Chips zur Hauternährung wird, dann ist eigentlich jedem klar das so etwas nicht taugt. Trotzdem wird es massenhaft praktiziert, weil man "keine Zeit" hat, weil man es verlernt hat Essen zuzubereiten, weil unser Leben mehr und mehr denaturiert... ach, und weil die Microwelle so herrlich praktisch ist !
Zitat von hoxxIch mache keinen -ismus aus der Frage der Ernährung, ein Kollege von mir ist Vegetarier und bezeichnet mich als Aasfresser
Da würde ich ihn doch glatt fragen ob es ihm lieber wäre, wenn ich das Schnitzel essen würde, solange es noch lebt.
Zitat von hoxxWenn die Tiefkühlpizza neben Pommes, Cola und Chips zur Haupternährung wird, dann ist eigentlich jedem klar das so etwas nicht taugt.
Besorgniserregend finde ich das Phänomen, dass die Leute nicht mehr merken, wie tief sie schon der Tiefkühlpizza-Falle stecken. Irgend wo schrieb mal jemand etwas über Kartoffelpüree aus der Fertigpackung... Und viele sind sich der chemischen Zusätze eben nicht bewusst und schon gar nicht der Folgen für den Organismus. Wenn Sie dann mit Allergien, Hautkrankheiten oder chronischen Erkrankungen beim Arzt sitzen, ist ihnen die mögliche Ursache häufig nicht bewusst. Gerade in Kanada, wo man als Außenstehender schnell den Eindruck bekommt, das die Ernährung etwas einseitig ist, sollte man mit besonderer Bedacht seine Lebensmittel wählen, finde ich. Ich erinnere mich lebhaft an den Supermarkt-Angestellten den ich bat mir zu sagen wo ich Hirse finde. Der musste erst mal nachfragen was das ist. Bei Leinsamen das gleichte Trauerspiel, ebenso wie bei Vollkornmehl und Roggenschrot. Inzwischen war die Chefin des Ladens gekommen um den "Chinesen" selbst in Augenschein zu nehmen, der so seltsames Zeug essen will. Sie hat mich dann an einen Laden verwiesen (etwas abgelegen vom Ort) und da konnte man plötzlich alles bekommen. Ein netter Plausch mit der Inhaberin ließ mir dann aber nicht viel Hoffnung für die kanadische Ernährung, als sie mir erklärte das "Cranbarry Classic"?? und Honeyroastet Cashew" als gesunder Snack für Kinder angesehen werden. Junge Menschen kämen so gut wie gar nicht mehr, klage sie, und die Alten stürben langsam aus.
Was dem Leuten offenbar nicht klar ist, ist das Problem, dass sie sich mit jeder Tütensuppe mehr zum Sklaven der Nahrungsmittelindustrie machen. Bald werden sie einfach nur noch diesen Fertigfraß essen können, weil es keine Alternativen mehr gibt. Vor dem Hintergrund, dass wir gerade mit dem Gen-Food ein neues Kapitel der Nahrungsmittel-Perversion aufgeschlagen haben, finde ich die Gleichgültigkeit mit der Menschen der Industrialisierung ihrer Lebensmittel begegnen ausgesprochen verantwortungslos.
Es fängt bei Säuglingen an, die Mütter kommen mit Sprüchen wie : "...ich bin doch keine Kuh die Ihren Euter hinhält." und stillen so schnell wie möglich ab. Die Fertignahrung für´s Baby wird in der Microwelle auf Temperatur gebracht und rein damit... das ist ja soooo bequem.
Wenn ich diese fiesen Fettschwabbel-Monster sehe die mit 14-15 Jahren null Figur haben und Ihre Schwabbelrollen auch noch stolz zur Schau stellen wird mir einfach nur schlecht. Wenn ich sehe was da so vertilgt wird.... Herr gib mir Kraft !
Dann sehe ich mir an was da bei ALDI auf´s Band gelegt wird : Tütenfraß, Büchsennahrung, Tiefkühlkost, Fleisch ruhig viel Hauptsache billig. Zum Frühstück diese zuckerstrotzenden Loops, Crispies, CornFlakes mit Kuhmilch, Mittags irgendein Schokoriegel und Abends der o.g. Chemie-Schrott aus dem Supermarkt.
Interessant vieleicht noch : seid es die Wirtschafts-Förder-Zonen in China gibt in denen die dort lebenden Chinesen sich "moderne" Nahrung kaufen können, geht dort die Rate an Allergien, Diabetes Mellitus und Herz-Kreislauferkrankungen sprunghaft nach oben.
I work in a poultry/delicatessen store, so I have a pretty good idea what is going on within the food/meat industry, what people eat and how they prepare their food.
Since I am a true food-a-holic, I love to cook and I love to eat I am still astounded biuj the lack of knowledge of people. Adults who don't seem to have a clue on how to prepare a simple chickenbreast, for example. Lady-customers who admit that they can't cook at all and always prepare microwave food for their family.....
But their is, luckily, another trend, where people become more aware of meat/poultry/game/ food in general. Not especially as in bio-organic foods, but more as in the Slow-food movement: http://www.slowfood.com/ or as in the 100 mile diet idea http://en.wikipedia.org/wiki/100-Mile_Diet
These are, in my opinion, new ideas about food that really catch on and redefine our modern conception about food and cooking, namely that you must be able to get every kind of food in every kind of place at any given moment (like: strawberries in winter at the local supermarket).
There was an article in national newspaper (Netherlands) last week that the sales of vegetable and fruit seeds have exceeded the sales since the last 50 years! The last time people where so into vegetable gardens was just after world war 2! I believe that this is a start of a new trend where people become more aware of what they eat and take matters into their own hands.....you can only be sure what you eat when everything that turns up on your plate has come through your hands.
I'd love to buy what I eat from local farmers.....or better: grow my own.
And my food dream for Canada is: to buy a cow together with a friend from a farmer, to get it butchered (one's not allowed to do it yourself since the Mad-cow disease) and put lots of honest free ranch meat into my freezer.
also ich versuche so viel wie möglich selber frisch zu kochen. Allerdings bei einer 40-stündigen Arbeitswoche, ehrenamtlichen Engagement und Tanzsport als Ausgleich, ist da manches mal die Zeit etwas knapp. Mikrowelle nutze ich ebenfalls zum Kochen/Backen und nicht nur zum Erwärmen. Allerdings habe ich dafür extra mal eine Schulung (richtiges Kochen und Erwärmen) mit gemacht. Man kann nämlich auch lecker Kuchen in der Mikrowelle backen und damit meine ich keine Fertigpackung! Fertiggerichte gibt es so gut wie gar nicht bei uns. Allerdings komme ich mir manches mal vor, als ob ich mit dieser Einstellung zu einer aussterbenden Rasse gehöre .
Zitat von Kiba Allerdings komme ich mir manches mal vor, als ob ich mit dieser Einstellung zu einer aussterbenden Rasse gehöre .
I know the feeling...... In first grade in my kids school they make applesauce once a year to teach the children the difference between home-made and applesauce from the factory
The teacher from my kids was baffled when they told what ingredients their mother uses to make the sidedish
On average the person who makes dinner/supper in a dutch household daily doesn't spend more than 10 minutes in the kitchen I'm happy to spend about 45 minutes to an hour to prepare dinner on average.....and that's not because I'm a clumsy/lousy cook! Imagine.....
So don't worry: you're not the last of the mohicans
Ich habe mir schon den Spass gemacht und mir Restaurant Makeover in HGTV reingezogen. Da geht es kurz gesagt darum Restaurants und deren Kueche neues Leben einzuhauchen. Dann spricht dort ein professioneller Chef mit dem Koch vor Ort as Menue durch und macht vorschlaege was man besser machen kann.
Da war ein Lokal, die haben Tiefkuehl-Musscheln aus Norwegen verkauft und die frischen Muscheln aus dem kleinen Fischladen um die Ecke nicht mal gekannt geschweige den ndas man dort sogar billiger einkaufen kann.. Frage des Kochs: "Wieso sollen die noch leben bevor man Sie zubereitet ??"
Ich habe ja mal eine Ausblidung als Koch gemacht aber das Niveau ist teilweise wirklich erschreckend. Auch in der Gastronomie.
Man muss als Verbraucher eben nur darauf achten was man kauft und sehr selektiv sein dann findet man auch hier entsprechende Produkte. Ohne Transfat und Aspartam und was weiss ich noch was alles
Thanks for the Slowfood-Link. Thanks for your words about food, I agree totaly.
We get our meat from a libanesian butcher ( an so we have meat in the pott and not water ) We have our own garden to grow our veggies... ...and we have chemicalfree german BEER
I envy you, I surely do. Unfortunately our garden has the size of of a poststamp.....with two kids and a dog, not really a good idea for a veg-garden......my father in law has one, so we do get fresh vegetables straight from local soil, so it's no too bad.
But a good butcher....that would be a good idea.....locally grown, localy butchered and locally sold is my ideal