Kanadische Holzrahmenbauart erhält Bauzulassung für Deutschland ----------------------------------------------------------------
Wer in Deutschland Häuser nach der kanadischen Holzrahmenbauart bauen will, hat es jetzt einfacher. Das deutsche Institut für Bautechnik hat der "Canadian Wood Frame Construction" eine Zulassung erteilt. Zum ersten Mal ist damit ein ausländisches Bausystem in Deutschland baurechtlich anerkannt worden. Für Bauherren entfallen umständliche und zeitraubende Behördenvorgänge und der Zwang, nötige Sondergenehmigungen einzuholen.
Schon in den 60-er Jahren wurden in Deutschland kanadische Holzrahmenhäuser gebaut. Meist waren es Einfamilienhäuser, aber auch ganze Reihenhaussiedlungen entstanden. In Kanada sind mehr als 90 Prozent aller Wohngebäude in dieser Technik errichtet worden. Die Bauweise zeichnet sich vor allem durch ihre Energiespartechnik aus.
Auch der Bau selber ist kostensparend. Es wird noch nicht einmal ein Kran benötigt, auch auf Elektrowerkzeuge kann notfalls verzichtet werden. Die einzigen Werkzeuge, die unerlässlich sind, sind ein Hammer und eine Abkantsäge. Denn nach wie vor werden die Verbindungen in der Holzrahmenbauart ausschließlich genagelt.
Weitere Informationen über die kanadische Holzrahmenbauart erhält man auf der Website des Kanadischen Konsulats Hamburg http://www.canadaholz.info. Quelle: canadische Botschaft, 26.09.06
Zitat Die Qual der Wahl, massiv oder Holz, konventionell "Stein auf Stein" oder Fertigbau.
Wie das Eigenheim gebaut werden soll muss in der frühen Planungsphase entschieden werden. Für die Vor- und Nachteile der Bauweisen bieten nachfolgende Informationen eine kleine Entscheidungshilfe. Der Wert eines Hauses umfasst alle finanziellen Aspekte, von den Baukosten über Unterhalt bis hin zu Lebenserwartung und Wiederverkaufswert.
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen verwirklicht ihren Traum vom Eigenheim in konventioneller massiver Bauweise. Dagegen erscheint der Bau eines Fertighauses mühelos, vorgefertigte Wände und Decken werden innerhalb kürzester Zeit zu einem Ganzen zusammengefügt. Experten weisen auf teils gravierende Unterschiede hin. Denn nicht immer werden beide Varianten allen Bedürfnissen gerecht. Bei den Baukosten erscheint ein Leichtbau auf den ersten Blick im Vorteil. Das allerdings nur für Ausführungen von der Stange. Individuelles Bauen hat immer seinen Preis. Mit fortschreitender Nutzung verliert jedoch die Leichtbauweise gegenüber Massivhäusern noch immer deutlich an Wert. Ältere Häuser werden von Banken teils bis zu 15 Prozent niedriger eingestuft. Grund dafür ist die geringere Lebensdauer einer Leichtkonstruktion, je nach Qualität 35 bis 60 Jahre. Massivhäuser aus Ziegeln halten bis zu 100 Jahren, dabei sind Reparaturen weniger aufwändig und nur in sehr langen Intervallen notwendig. Mit steigenden Energiekosten kommt dem baulichen Wärmeschutz eine immer wichtigere Rolle zu. Beide Konstruktionen erreichen gute bis sehr gute Werte. Stein auf Stein errichtete Gebäude kommen allerdings ohne zusätzliche Dämmung auf der Außenseite aus. Bei Leichtbauhäusern sind immer starke Dämmschichten erforderlich. Eine undichte Gebäudehülle treibt die Heizkosten nach oben. Zudem droht an Wärmebrücken Schimmel zu entstehen. Winddichtheit ist ein klarer Vorteil massiver Häuser, bereits ein einseitiger Putz reicht aus. Der Leichtbauweise sagte man vor Jahren ein unangenehmes Barrackenklima nach. Heute versucht man dem mit konstruktiven Maßnahmen und erhöhtem Wärmeschutz zu begegnen. Jedoch, je höher die Masse der Außenwand ist, desto höher ist die Speicherfähigkeit und desto ausgeglichener sind die Raumtemperaturen. Eine höhere Masse verbessert zudem den Schallschutz. Wichtiger noch ist eine gesunde Atemluft im Haus, denn Allergien und Atemwegserkrankungen nehmen zu. Bei Wandkonstruktionen, die eine Feuchtigkeitsregulierung verhindern, kann sich Wasserdampf im Wandinnern niederschlagen und ideale Wachstumsbedingungen für Schimmel bilden. Ziegelmauerwerk nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie bei sinkender Luftfeuchtigkeit wieder ab und kommt ohne chemische Hilfsstoffe gegen Fäulnis aus.
Der Aussage "Wenn es anstaendig gemacht ist gibt es da keine Probleme" kann ich mich grundsätzlich anschliessen. Leider bietet die Holzrahmenbauweise eine grosse Fülle an Fehlermöglichkeiten, deren volle Bandbreite in Kanada wie auch in Deutschland immer wieder genutzt wird. Das Arbeiten mit Folien, Holzplatten und Dämmmstoffen erfordert eine besondere Sorgfalt bzgl. Verarbeitung und Werkstoffauswahl, sonst gehts sehr schnell in die Hose.
Auch wenn im Urprungsbeitrag "ausschliesslich mit Hammer und Nägeln" erwähnt wird, würde ich solch ein Haus ausschliesslich verschrauben (verspaxen). Das wird auf deutschen Baustellen teilweise auch so per Magazinschrauber praktiziert, ist allerdings aufwändiger (=teurer) als nageln, wobei "Nagel und Hammer" zwischenzeitlich sowieso weitgehend von druckluftbetriebenen Nagel-Schussapparaten verdrängt worden sein dürfte.