Kanadischer 3-D-Laser geht Leonardos Mona Lisa auf den Grund ----------------------------------------------------------------
Mit Hilfe eines ausgefeilten 3-D-Laserscanners haben Wissenschaftler des nationalen Forschungsrates von Kanada (National Research Council of Canada, NRC) und des Restaurationszentrums der französischen Museen (Centre de recherche et de restauration des musées de France, C2RMF) eines der berühmtesten Gemälde der Welt untersucht - Leonardo da Vincis Mona Lisa, die im Pariser Louvre hängt.
Der 3-D-Laserscanner, der vom NRC entwickelt wurde, kann 3-D-Bilder mit einer Tiefenauflösung von zehn Mikrometern - einem Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haares - liefern. Die Aufnahmen sind für Kuratoren und Restauratoren von unschätzbarem Wert, wenn sie sich an den Erhalt des berühmten Porträts machen.
Der Laserscanner des NRC hat der kanadischen Wirtschaft bisher jedes Jahr rund 50 Millionen Dollar durch Lizenzgebühren aus dem privaten Sektor eingebracht. Mehr als 300 Stellen wurden geschaffen.
In den nächsten Monaten will der Forschungsrat seine Zusammenarbeit mit den französischen Partnern fortsetzen. Dabei will man sich auf feine Details der Maltechnik Leonardos konzentrieren - der berühmten Sfumato-Technik. Diese "Weichzeichner"-Technik erreichte der Künstler, indem er zahllose dünne Farbschichten übereinander legte - und diese können mit dem 3-D-Laser sichtbar gemacht werden.
Der NRC setzt seine Lasertechnik nicht nur für Studien an Kunstwerken ein. Auch für die Industrie, die Medizin- und Pharmaforschung, für die Weltraumtechnologie, die Gerichtsmedizin und sogar die Unterhaltungsindustrie liefern die 3-D-Bilder wichtige Erkenntnisse und Wettbewerbsvorteile. So haben beispielsweise große Hollywoodstudios, die NASA oder auch Autobauer wie Honda, Ford und Rolls Royce bereits Lizenzen erworben.
Ein Video, das die Arbeiten mit dem 3-D-Laserscanner an der Mona Lisa dokumentiert, wurde auf der Website von Spiegel Online veröffentlicht: