ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thema posten soll, man weiß ja nie, wem man auf die Füße tritt. Aber mal eine Feststellung und direkt deshalb auch eine Frage: Auf meiner letzen Reise durch Ontario sind mir die extrem vielen verschiedenen Kirchen aufgefallen, teilweise empfand ich sie schlicht und ergreifend als regelrecht übermächtig. Nun bin ich nicht mehr in der Kirche und habe leider aus eigener Erfahrung (Verwandte in den Staaten, die extrem religiös, sprich kreationistisch veranlagt sind) erlebt, dass sehr religiöse (christlich-fundamentalistische) Menschen äußerst bekehrungswütig und auch intolerant sein können (das ist jetzt noch leicht untertrieben). Wie sind eure Erfahrungen in Kanada? Gibt es Probleme mit den Kanadiern, wenn man selbst null Interesse hat, seine ungetauften Kinder in die Kirche zu schicken? Rümpfen die Leute die Nase, wenn ich nichts mit der Kirche am Hut habe? Oder ist die berühmte Toleranz und Liberalität auch in diesem Bereich sprichwörtlich???
Wäre interessant mal zu hören, was Ihr zu berichten habt.
ich hab jetzt nicht direkt Erfahrung mit den Kirchen in Kanada und weiß auch nicht, ob die "bekehrungswütig" sind. Aber während unseres Urlaubs im September/Oktober ist uns etwas passiert, was ich so auch nicht erwartet hätte.
Vor dem Thanksgiving-Wochenende sind wir auf einem etwas abseits gelegenen Highway (also nicht auf einem der 4spurigen Monsterstrassen ) an einer Methodisten-Kirche vorbeigekommen. Dort fand, wie wir auf einem Schild lesen konnte ein Gottesdienst, mit anschließendem Turkey-Supper statt. Wir mussten unsere Fahrt etwas verlangsamen, weil am Strassenrand schon etliche Autos geparkt standen, sich viele Leute bereits um die Kirche tummelten und ein Auto vor uns genau da hinwollte und einen Parkplatz suchte. Er wurde dann von einem älteren Herrn eingewiesen und auf eine Wiese gelotst, die kurzer Hand zum Parkplatz erklärt worden war. Als der Mann sich anschickte uns ebenfalls auf den Parkplatz zu lotsen, meinte ich, wir seien nur auf der Durchfahrt. Er meinte dann das sei ja egal, wenn wir Lust und Zeit hätten könnten wir ja trotzdem an der Veranstaltung teilnehmen. Haben wir dann auch gemacht und einen wirklich tollen abend erlebt, mit vielen interessanten und lustigen Gesprächen. Von Bekehrung oder so keine Spur.
Ich weiß nicht, obs deine Frage wirklich beantwortet, aber ich dachte, es sei erwähnenswert
Danke Micha für deine Info. Mag sein, dass ich etwas überempfindlich reagiere und die Flöhe husten höre, sobald ich Kirchen sehe, das liegt aber sicherlich daran, dass ich es schon öfters mit ziemlich radikalen Ansichten zu tun hatte. Mir wird auch heute noch schlecht, wenn ich an diese geradezu widerliche Art und Weise denke, wie George W. Bush seine (Un-)Taten mit einer völlig falsch verstandenen Auffassung von Christentum und Religiösität rechtfertigen wollte. Ich hatte einfach nur Sorge beim Anblick dieser vielen Kirchen in Ontario, aber auch in den Maritimes, dass es in Kanada auch viele von diesen bigotten, schwarz-weiß denkenden Menschen gibt, die alles was nicht konservativ ist oder nicht in der Bibel steht, in die Ecke des "Bösen" stellen - ich hoffe ich werde hier richtig verstanden - ich will keinesfalls Leuten an den Karren p....., die einfach nur gläubig sind und/aber trotzdem ihren Verstand weiter benutzen...
Meine eigenen Nichten (20 und 22 Jahre alt) in den USA sind durch ihre lieben Mitmenschen an Schulen und Kirchen, aber auch durch ihre Eltern soweit, dass sie Stein und Bein darauf schwören, dass unsere Erde nicht älter ist als 5000 Jahre und dass der liebe Gott deshalb Dinosaurier-Knochen verteilt hat, da er dadurch lediglich seine Größe und Allmacht beweisen wollte, uns solche Rätsel aufzugeben Arztbesuche sind verpönt, da man dadurch seinen Unglauben offenbart - der liebe Gott wird's schon richten.... wenn man an Krebs erkrankt, hat man eben nicht fest genug geglaubt... Dieser Schwachsinn stammt nicht von mir, sondern wird in bestimmten Kirchenkreisen, aber auch an Schulen in Ohio verbreitet, wo es mittlerweile teilweise verboten ist, die Darwinsche Evolutionstheorie zu unterrichten! Soviel zu meiner Kirchenphobie...
die Kanadier sind sehr tolerant. Du musst nicht in die Kirche gehen um Teil der Gemeinschaft zu werden. Genauer gesagt wurden wir in Bayern (kleiner Ort) mehr beaeugt als hier, in dieser tief katholischen Gemeinde ging fast jeder Sonntags in die Kirche, meine Frau und ich eben nicht, und das wurde wahrgenommen.
Die Kirche ist hier natuerlich zum einen was sie ueberall ist, der Ort zum beten. Aber die Kirche ist hier auch ein Ort wo die Leute zu Festen zusammenkommen, jeder wird freundlich begruesst, deshalb wundert mich Micha's Erfahrung nicht.
Da Kanadier alle Immigranten der 3., 4. oder 5. Generation sind, ist der gauben hier so vielseitig wie die Menschen selbst. Katholiken, Protestanten, Muslime, Hindus, alles vorhanden, jeder akzeptiert den anderen. Vielleicht auch deshalb die vielen Kirchen.
Das erinnert mich an jemand, der nach NRW gezogen ist und dort als einziger nicht der Kirche angehört. Im gazen Ort ist das bekannt und dagegen kann niemand was tun. Nicht nur Bayern schauen sich zugereiste genau an, sondern in NRW auch.
Wenn euch die Kirche gefällt, fahrt doch mal nach Alaska rüber. Die nette Sarah P. kennt sich mit den Sachen besser aus und hat eine normale Haltung zu den Themen.
ja die Bayern sind da schon ihr eigenes Voelkchen.......... Im Wirtshaus in Hoehenrain (gab nur eins) wurden wir vom Stammtisch schon immer beaeugt. "Der neue und 'd Amerikanerin"...... Hat 2 Jahre gedauert (wir waren fast jeden Freitag-Abend dort), dann hat der Buergermeister (am Stammtisch) zum ersten mal "servus" gesagt. Laut unseres Nachbarn waren wie damit als Dorfbewohner akzeptiert...........
Und bei uns (komme gebürtig aus dem tiefsten Schwarzwald) war alles, was nördlich der Main-Linie lebte, ein Fischkopf. In Bezug auf Sarah Palin (stellvertretend für die Zweibeiner, die ich in meinem Posting meinte) stelle ich mir nur die Frage, ist das jetzt ein "typisches US-Problem" oder macht sich eine solche Einstellung zu "Gott und die Welt" auch in Kanada breit? Oder dramatisiere ich ganz einfach etwas, was gar nicht von Euch "Neu-Kanadiern" wahrgenommen wird, weil es nicht existiert?
Kann Jan nur recht geben, in Bayern ist es um ein vielfaches schlimmer, gerade in den kleinen Orten ( Nesselwang hat ca.3000 Einwohner, im Sommer schon mal 7000+), obwohl es da nur eine Kirche im Ort gibt. Ich wundere mich auch des oefteren , wenn wir in den kleinen Orten hier um Edmonton unterwegs sind , wieviele Kirchen es da gibt. 20 Haeuser und 6 Kirchen!!!!!, aber die sind hier wirklich lockerer drauf was die unterschiedlichen Glauben angeht. Die leben hier nach dem Motto: Leben und Leben lassen.
da leben die in canada und bringen beispiele aus bayern oder nrw - lustig
also - selbstverständlich gibt es solche extrem religiösen überall - vereinzelt auch in ca was allerdings in familien abgeht - ???? - da ist immer alles möglich
positives beispiel Mennonite country manitoba - gilt auch für die anderen großen gruppen in ontario ebenfalls
in den firmen der mennoniten arbeiten alle möglichen menschen unterschiedlicher religionen z.b auch moslems in leitenden positionen
auch leute, die mal eine neue "kirche" gründen - sich abtrennen von der im ort führenden
in den dörfern und städten hast du allerdings entsprechende regeln - z.b. kein alkohol in einer stadt - aber ausserhalb der stadtgrenze : - ))) - was du aber zu hause machst ist deine sache
und du wirst natürlich freundlicher betrachtet, wenn du dich einer der gemeinden anschließt und sontags dich der gemeinde anschließt
die sind aber im allgmeinen sehr modern eingestellt und vertreten keine "fundamentalistischen" positionen sondern sind sehr tolerant
wir haben hier im forum einige - die sind heute nur in ca, weil es dort für sie arbeit gab und hilfe diese zu finden - die sind aber sauer, weil es kein bier in der kneipe gibt, beispielsweise - die wollen nun da wieder weg - gibts einen thread
religion ist allerdings in vielen bereichen, besonders in kleinen gemeinden, sehr wichtig
aber mir sind solche fundamentalisten in canada nicht als gruppe bekannt, die in einem ort dominieren
ausser diese gruppe in bc - wo der mann frauen ohne ende haben kann - da gibts aber presseberichte zu
Religion in Canada - Wikipedia, the free encyclopedia
Religion in Canada encompasses a wide range of groups, and Canada has no official religion. The preamble to the Canadian Charter of Rights and Freedoms ... en.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Canada
du bist doch in BC - also einfach die zeitungen lesen : - )))
Legal experts recommend Canada legalize polygamy Melissa Leong, The National Post; with files from CanWest News Service Published: Friday, January 13, 2006
TORONTO -- A new study commissioned by the federal government recommends Canada legalize polygamy and change legislation to help women and children living in plural relationships.
The paper by three law professors at Queen's University in Kingston, Ont., argues a Charter challenge to Section 293 of the Criminal Code banning polygamy might be successful, said Beverley Baines, one of the authors of the report.
"The polygamy prohibition might be held as unconstitutional," she said in an interview Thursday night. Keeping an eye on a stranger, young boy with his mother goes for a walk in Bountiful, where polygamy is part of a breakaway Mormon sect's faith.View Larger Image View Larger Image Keeping an eye on a stranger, young boy with his mother goes for a walk in Bountiful, where polygamy is part of a breakaway Mormon sect's faith. Ian Smith, Vancouver Sun
"The most likely Charter (of Rights and Freedoms) challenge would be brought by people claiming their freedom of their religion might be infringed. Those living in Bountiful (B.C.) would say polygamy is a religious tenet."
allerdings hast du dann tag und nacht zu beten : - ))))
Hallo, Ich kann ein ähnliches Beispiel geben wie mlu. Als wir 1999 in Nova Scotia wurden wir auch auf ein Kirchenfest mit gemeinsamen Grillen eingeladen und das, obwohl mein Mann deutlich sagte, daß er mit der Kirche nichts am Hut hat. Es war ein toller Tag und wir hatten viel Spaß Beate