seit Jahren schon denken wir über Kanada nach. Wahrscheinlich schon zuuuu lange, denn mittlerweile bin ich 48, meine Frau 45, und die drei Kids sind schon Teenies.
Was mich bislang immer abgeschreckt hat, war das Gefühl, mit meinem Job in Kanada völlig fehl am Platz zu sein. Ich habe eine KFZ-Mechaniker-Lehre gemacht, dann Fachabitur und in Hamburg Fahrzeugbau (Antrieb und Fahrwerk) studiert. Seit 1994 arbeite ich als Prüfingenieur bei einer TÜV-Konkurrenz und habe eine Zusatzausbildung als Schadenssachverständiger gemacht.
Aber all das braucht man in Kanada doch nicht, oder? Jedenfalls habe ich noch kein auch nur annähernd in die Richtung gehendes Stellenagebot gefunden, höchstens Service-Techniker o.ä. Und wahrscheinlich bin ich jetzt wohl auch zu alt, für einen potenziellen Arbeitgeber jedenfalls. Ich fühl mich aber nicht so und habe mächtig Lust, noch einmal eine neues Jobabenteuer anzufangen.
Was meint ihr dazu? Hat jemand Tipps für eine Bewerbung oder kennt wen aus der Branche?
Die Ausbildung spielt eine Rolle und als KFZler solltes Du in Kanada schon etwas finden. OK, eventuell musst DU am Anfang erst beweisen wass du kannst aber das ist in jedem Beruf so. Das Papier ist interessant aber die PRaxis zeigt was in Dir steckt. Was definitiv keine Rolle spielt ist das Alter. ich bin 46 und das ist in der IT schon der Ur-Alt-Eisen Status in DE aber hier interessiert das keine Sau. Integrier Dich und schau DIr alles an und finde dann einen Weg mit deinem Know-How zu punkten. Und das geht recht gut. Das Ausbildungssytem in Deutschland ist nicht schlecht wenn es um umfassende Grund lagen geht und nicht um nen 6 Monate Kurz" Wie werd ich Mechaniker".
Tja, mit dem Eigenkapital ist das so eine Sache. Wir haben vor 8 Jahren einen alten Bauernhof gekauft und seitdem alles Geld und Zeit in die Renovierung dieses Schätzchens gesteckt. Jetzt sind wir fast fertig, aber die Immobilienpreise in DE sind derartig gefallen, dass wir momentan wahrscheinlich weniger für das komplett sanierte Haus bekommen würden, als wir für den "Rohzustand" bezahlt haben. Abzüglich dem, was die Bank dann noch an Kreditrückzahlung bekommt, dürfte wohl fast nichts mehr übrigbleiben.
Und Geduld haben steht irgendwie auch im Widerspruch zu den Tipps, sich auf Grund meinews Alters fix auf die Socken nach Kanada zu machen.
Irgendwie ist das alles schon ziemlich schwierig. Aber wenn ich lese und höre, wie viele nach Kanada gehen wollen, dann kann es doch auch wieder nicht so kompliziert sein, oder? Die können doch auch nicht alle einen Goldesel im Keller haben...
Hab kürzlich etwas gelesen, wo Fahrzeugbauer gesucht wurden, aber ich schätze das war Karosseriebauer/klempner wenn ich mich nicht irre. Bin sicher, Du hast sehr, sehr gute Chancen über PNP. Mir gehts ähnlich, hab vor 10 Jahren ein Haus für 320.000DM gekauft, 100.000DM selbst angezahlt und nochmals so an die 40.000€ und alle Arbeit in Eigenleistung investiert. Jetzt krieg ich vielleicht 180.000€ wenns hoch kommt. Ärgerlich, aber ich werds wohl vermieten und nicht verkaufen. Du bist Noc list 7322 wenn ich das richtig sehe. http://www.jobbank.gc.ca/ShowJob_en.aspx...Bank&Student=No Gruss Detlef
danke für den Tipp! Habs mir durchgelesen -wäre vielleicht eine Einstiegsmöglichkeit!
Eigentlich bin ich (jedenfalls hier) dafür wohl etwas überqualifiziert. Das Problem bei der Sache ist, dass unsere ganze Finanzierung hier auf mein Ingenieursgehalt ausgelegt ist. Eine finanzielle Rückstufung auf ein Handwerkerentgelt wäre schwierig zu tragen (wegen der Bank). Und dann müsste ich ja auch erstmal allein rüber, und es fallen doppelte Kosten für Miete usw an. Ich weiss nicht so recht, wie man das ohne große finanzielle Rücklagen managen soll. Ich würde unser Haus hier auch gerne nur vermieten, aber das wird hier im ländlichen Raum schwer werden. Beim Gedanken an einen Verkauf kriegt man aber auch einen Kloß im Hals - soviele Ideen, Schweiß und Geld stecken drin, da fiele das Loslassen echt schwer.
Wie ich bereits schrieb, uns gehts genauso. 10 Jahre jede freie Minute investiert, naja, musst wissen was du willst. Was deine Überqualifizierung angeht, das trifft so ziemlich auf jeden Handwerksmeister zu, der auswandert. In Kanada interessiert das überhaupt niemand. Du musst dich damit anfreunden, von vorn anzufangen. Kann dir hier sicher jeder bestätigen, der es hinter sich hat. Ich mache jetzt gerade den LKW Führerschein und sammle noch Erfahrung auf 40Tonnern(fahre zur Zeit nur 7,5 und 12 Tonner) um dann auf absehbare Zeit zu gehen. Mein erlernter Beruf ist nicht mehr in der neuen Liste und für Minigehalt will und kann ich nicht arbeiten. Dann muss ich erst einmal 2 Jahre in Kanada Truck fahren um die PR zu kriegen, das muss jetzt sein und gut. Du wirst dich auch für irgendwas entscheiden müssen(oder in D. bleiben ).
seit Jahren schon denken wir über Kanada nach. Wahrscheinlich schon zuuuu lange, denn mittlerweile bin ich 48, meine Frau 45, und die drei Kids sind schon Teenies.
Was mich bislang immer abgeschreckt hat, war das Gefühl, mit meinem Job in Kanada völlig fehl am Platz zu sein. Ich habe eine KFZ-Mechaniker-Lehre gemacht, dann Fachabitur und in Hamburg Fahrzeugbau (Antrieb und Fahrwerk) studiert. Seit 1994 arbeite ich als Prüfingenieur bei einer TÜV-Konkurrenz und habe eine Zusatzausbildung als Schadenssachverständiger gemacht.
Aber all das braucht man in Kanada doch nicht, oder? Jedenfalls habe ich noch kein auch nur annähernd in die Richtung gehendes Stellenagebot gefunden, höchstens Service-Techniker o.ä. Und wahrscheinlich bin ich jetzt wohl auch zu alt, für einen potenziellen Arbeitgeber jedenfalls. Ich fühl mich aber nicht so und habe mächtig Lust, noch einmal eine neues Jobabenteuer anzufangen.
Was meint ihr dazu? Hat jemand Tipps für eine Bewerbung oder kennt wen aus der Branche?
Danke schon mal,
lg
Hallo Harald,
einen Job im KFZ Bereich fuer Dich zu finden duerfte kein groesseres Problem sein, hab letzte Woche gelesen das sie hier KFZ Mechaniker mit Journeymen fuer 50$ die Stunde Anfangsgehalt suchen. Das groessere Problem ist glaube ich Dein Alter. Wenn Du aber einen Arbeitgeber findest der Dich mit WP nach Kanada holt( auf den Seiten von CIC Canada konnte ich nichts mit Alterbegrenzung fuer ein WP finden) und Dich PNP nominiert, muesste es auch mit dem PR klappen. Also Kopf hoch, es gibt immer einen Weg!!!!
Kann dem Kommentar von Duesentrieb nur zustimmen. Was haste gewonnen, wenn Du auf Diener Hacienda zwar vegetieren kannst, aber nicht LEBEN. Geht mir ähnlich. Vor 2 Jahren alles slebst in sehr sehr großer Bauweise gebaut und nun zur Vernunft gekommen, soll heißen, so richtig geht hier nichts mehr vorwärts ( und das meine ich für die nächsten Jahre). Natürlich wird Dir niemand Gold in den Rachen schmeißen , wenn Du rüber gehst, aber mit der nötigen Motivation geht alles. Im übrigen mußte ich hier Stunden ohne Ende arbeiten ( habe ich mir als Selbstständiger, sagt das Wort ja schon) auch selber ausgesucht. Wird sicherlich ncht mehr so einfach sein alles zu wiederholen, aber wo ein Wille ist ist auch ein Weg. Try it or leave it out of your head. , denn Neuanfang heißt wirklich Neuanfang. Ich ärgere mich auch völlig ( alleine schon wegen meinem Haus, aller Werkzeuge etc.) Nun denn, man/frau muss Wissen was er/sie will.
ZitatUnd was hier oft als Haus durchgeht, hat den Namen nicht verdient.
Nun, die Preise in Toronto sind auch kuenstlich gemacht und representieren nicht den wirklichen Wert des Hauses. Haueser koennen tatsaechlich nicht mit dem aus Deutschland verglichen werden. Ich kann aber auch keinen Unterschied darin sehen ob man nun in Toronto oder Berlin wohnt. Fuer mich ist Kanada Platz und die Freiheit zu tun was man will. Doch auch das - sehr individuell.
Auf dem Land kann man doch noch fuer unter 100'000 Dollar eine Wohnbehausung kaufen oder sich fuer das Geld ein schoenes Stueck Land kaufen und sich das komplette bewohnbare Haus in einem Sommer selber bauen. Ob man mehr als ein Dach ueber dem Kopf und eine Heizung braucht ist jedem seine Sache. Ueberleben kann man aber.
Dann braucht man auch keine Hypothek bezahlen und meist sind die Steuern auch billiger. Der Geldbedarf ist deshalb auch massiv kleiner. Deshalb braucht das Einkommen nicht so hoch sein und man kann sich ja mal ueberlegen was ganz anderes zu machen. Mit den Tugenden von Schweizern und Deutschen ist man auch als kompletter Neueinsteiger in einem Gebiet, auch meist in kurzer Zeit besser als die Einheimischen. Denn Nichtwissen kann man innert kuerzester Zeit erlernen. Doch der Wille, etwas richtig zu machen, ist Erziehung und das ist bei den Einheimischen nicht sehr ausgepraegt.
Fazit: Auswandern ist die Chance sein ganzes Leben umzukraempeln. Es ist die Chance gelerntes von aufezwungenem unterscheiden zu koennen und all den ganzen unnoetigen Balast ueber Bord zu werfen. Und vielleicht bist Du als Tischler - der geile Kuechenmoebel macht - glueklicher als Dein mit 'representativer' Job als Ingenieur. Denn auf dem Land scheissen die auf Dein Titel. Entweder kannst Du saufen oder nicht - Sinnbildlich gesprochen.
Wir diskutieren ja hier nicht ob es sinnvoll waere Auszuwandern ( das muss schon jeder fuer sich entscheiden), sondern ob Harald und Familie auch eine reelle Chance haben hier Arbeit zu bekommen und Fuss zufassen!!!
Zitateine reelle Chance haben hier Arbeit zu bekommen
Richtig - doch das kann ja eine andere sein.
was das aber für eine sein könnte, kann man ja erst vor Ort und nach längerer Einschätzung der Lage entscheiden. Fakt ist, dass ein Einstieg erstmal wohl über den erlernten Beruf erfolgen muss.
Meine Wunschprovinz wäre BC. In der Berufeliste finde ich denn auch mechanic engineer. Maschinenbau und Fahrzeugbau sind ja in manchen Bereichen ähnlich gestrickt, vielleicht wäre auch in dem Gebiet was möglich. Aber passende Jobangebote in der Richtung habe ich bei allen möglichen Kanada-Jobvermittlungen nicht gefunden - und ich habe keine Ahnung von Petroleum oder so.
Schade, dass man nicht mal für ne Zeit rübergehen, sich den Arbeitsmarkt in Ruhe ansehen und dann aktiv werden kann. Dafür ist es leider ein bißchen weit.