Ich habe da mal eine Frage zu unserer Ferienplanung. Wie unter meiner Vorstellung bereits erwähnt mache ich mit Familie eine Reise durch Ost-Canada, von Halifax nach Toronto, inkl. Newfundland. Mai bis Juli 2009.
Im Reiseführer "Reise KnowHow" steht dass es zwei Fähren von Nova Scotia nach Newfundland gibt. Die eine von North Sydney NS nach Port-aux-Basques NFL, die andere von North Sydney NS nach Argentina NFL. Ich war auf der Website von marineatlantic.ca, da finde ich im Mai nur jene nach Port-aux-Basques. Diejenige nach Argentina hat erst am 19. Juni einen Eintrag, aber keine weiteren Hinweise. Weiss jemand warum diese Fähre erst dann fährt? Kann ich mich auf diesen Fahrplan verlassen bzw. ist der verbindlich? Oder ist das "nur" die offizielle Streckeneröffung und je nach Wetter, Eis usw. fahren die schon früher? Wenn ja, wie komme ich an Informationen? Google hilft da nicht wirklich weiter. Wohnt da jemand in der Gegend und kennt sich damit aus? Wäre froh um Hinweise und Tipps. Wir möchten eigentlich quer durch NFL fahren, dazu sind wir aber bereits ab Anfang/Mitte Mai auf die 2. Fähre angewiesen. Sonst müssen wir den gleichen weg zurück, bei ca. 1000km wohl nicht sehr spannend.
lebe zur Zeit in Neufundland, hab' die Fähre selbst noch nie benutzt, kenn' aber viele Leute, die regelmässig nach Halifax fahren (viele hier lebenden arbeiten dort). Die Argentia Fähre fährt wirklich nur im Sommer und der Fahrplan ist daher schon verlässlich. Es kann sein, dass sich das mal um eine Woche oder so wegen aktueller Bedingungen ändert, aber auf mehr brauchst du meiner Ansicht nach auch nicht zu hoffen! Ich denk' die fährt früher nicht wegen mangelnder Auslastung und nicht unbedingt wegen Eis,... Touristen sind zu dem Zeitpunkt keine da, Neufundländer gibt es nicht so viele und die meisten nehmen die kürzere Fähre weil es wohl trotz Sprit deutlich billiger ist! Ich weiss nicht, ob du schon mal in NL warst oder was ihr hier machen möchtet, aber ausserhalb der echten Touristensaison im Juli und August (teilweise evtl. die zweite Hälfte vom Juni) ist hier einfach alles zu, Museen, Bootstouren, teils auch B&B's oder Campingplätze. Ich fand (und finde) das noch immer sehr seltsam und gewöhnungsbedürftig, dass das Freizeitleben auf 2 Monate im Jahr beschränkt sein soll. Ausserhalb der Saison geht halt nur Natur + Wandern und wild campen. Aber hi und da ein Museum oder eine Bootstour wär' halt schon auch nett . Bis Mitte/Ende Mai ist das Wetter zumindest auf der Avalonhalbinsel (an der Westcoast mag es etwas besser sein) auch sehr ungemütlich: Regen und Nebel ... Nebel und Regen und nie mehr als 10 Grad. Man sagt hier, der Frühling ist etwa einen Tag lang.
Zurück zu deiner Eingangsfrage: Früher braucht ihr nicht auf die Fähre zu hoffen, so wild ist ein Tag Autofahren aber ja auch wieder nicht. Aber wenn ihr könnt, plant eure Reise um, so dass ihr möglichst spät hier seid, dann habt ihr mehr davon. Es sei denn, ihr kommt wegen der Eisberge, dann ist Mai natürlich schon die richtige Zeit. Die Wale kommen dann Ende Juni/Anfang Juli.
Meld' dich ruhig, wenn du mehr Fragen hast. Neufundland ist im Forum glaube nicht so arg vertreten .
Vielen Dank für Deine ausführliche Auskunft. Vorallem auch bezüglich Wetter. Es ist echt schwer über Internet verlässliche Angaben zu finden und sich das ganze auch noch vorzustellen. Wir können unsere Reise leider aus geschäftlichen Gründen nicht nach hinten schieben. Die Daten sind also gegeben, wir werden Ende Mai in Halifax landen und zuerst durch Nova Scotia reisen. Anschliessend wollten wir nach Newfundland rüber, Argentina, und quer durch bis L' Anse aux Meadows oder umgekehrt. Dann wird es so Anfang/Mitte Juni sein, da sollte dann gem. meinen Abklärungen schon was laufen. Dies müsste meiner Meinung nach so in 1-2 Wochen zu schaffen sein. Die Feinplanung steht aber noch nicht. Wenn dann die Fähre in Argentina noch nicht fährt macht ein Querdurch für mich keinen Sinn. Auch weil wir mit zwei kleinen Kindern reisen, die finden schon 300km in die Ferien (IT/DE) mühsam. Ich werd da wohl oder übel den Weg über Port-aux-Basques nach L' Anse aux Meadows wählen. Da müssen wir zwar auch den gleichen Weg zurück, aber nicht ganz so weit. Doch da hoch möchten wir einfach wegen den Eisbergen und auch die Landschaft tönt im Reiseführer sehr spannend.
Wenn Du also noch Tipps hast was in dieser Gegend sehenswert ist, so lass es mich wissen. VorOrt-Tipps sind meist besser als der Reiseführer.
wenn ihr erst Anfang/Mitte Juni kommt, sollte das Wetter schon ok sein und auch die wichtigeren Museen, etc. offen haben. Das ist grade so der Anfang der Touristensaison. Im ersten Post stand halt was von Anfang/Mitte Mai für die Fähre.
Wenn ich das so recht sehe, wollt' ihr gar nicht auf die Avalonpeninsula kommen, sondern nur aufs 'mainland'? Gut, mit Kindern sind die Kilometer schon etwas schlimmer, nur find' ich, hat sich mein Entfernungsempfinden seit ich hier bin ein wenig verschoben. Alles ist einfach weiter außeinander und hier ist einfach "viel nichts" zwischen den Dörfern. Das Autofahren ist auch viel weniger angenehmer, da auf den Autobahnen nix los ist, keiner drängelt etc... Das ist sogar noch entspannter wie die 120 in der Schweiz . Aber du hast nat. recht, den Kindern, die hinten auf dem Sitz sitzen, ist das wohl relativ egal . Aber das meiste, was ihr hier sehen werdet ist halt schöne Landschaft und Dörfchen, ich stell' mir das grade eh' schwer vor, da die Kinder so arg von zu begeistern? Aber naja, das weißt du besser, wie ich!
Wenn ihr nicht auf die Avalon kommt, geht ihr also genau dorthin, wo ich mich am wenigsten auskenne. Eine Freundin von mir (alleine) ist letztes Jahr von St. John's bis noch nach Cartwright und dann wieder zurück nach Blanc Sablon und hat sich dafür 2 Wochen Zeit genommen, mit einigen Tagen zum Wandern oder so. Ist nat. schwierig das auf einen Familienurlaub zu übertragen, aber das ist halt ein Beispiel.
Wenn ihr Zeit habt, würd' ich aufjedenfall 'rüber nach Labrador und bis Battle Harbour oder so. Das ist echt schön dort - insbes. wenn ihr "nur" Port-Basque-Nord und zurück macht und nicht in den Osten geht. Eine Möglichkeit zur Rundreise wäre auch von Blanc Sablon nach Westen und dann mit dem Schiff weiter nach Sept Îles in Québec und von dort weiter nach Toronto ... oder eben umgekehrt. Weiß nicht, ob das eine Lösung von euch wäre (und kenne den Fahrplan der Fähre ehrlich gesagt auch nicht). Auto darf in Kontainer verladen mit auf dieses Schiff!
Burgeo ist ein schöner Fleck an der Südküste (Sandstrände), aber vermutlich sind das zu viele Kilometer durchs Nichts, um bloß dort hinzufahren. Aber fahrt wenigstens die paar km nach Osten bis nach Rose Blanche, damit ihr was von der Südküste seht, die so anders (sein soll) wie der Rest von NL. Gros Morne dürft ihr nat. nicht auslassen.
Ansonsten haben die hier in NL viele "scenic drives" und für jeden davon gibt es ein kleines DinA5 Heftle, das so alle Orte, Sehenswürdigkeiten, etc. beschreibt. Meist nix Großartiges, weil es nicht viel gibt, aber das ist ein kleiner Führer. Ob die euch jemand nach Europa schickt, weiß ich aber nicht -aber aufjedenfall im Touribüro dann danach Ausschau halten und schon mal googeln. Das wichtigste dazu gibt es jetzt auch im Internet.
Das wäre 'the Frensh anscestor route' südl. von Corner Brook, der 'Viking Trail' hoch in den Norden, der 'Labrador Costal Drive' in Labrador (die verschicken info per Post, es gibt 'ne extra webseite und die Broschüre ist auch ganz gut, nur weiß ich nicht genau ab wann die Straßen wie weit in den Norden offen haben). Falls ihr weiter in den Osten kommt, ist da die 'Exploits Valley route' (weiß ich gar nix drüber) und dann the 'road to the isles/the road to the beaches/the island experience' um Twillingate. Und das ist eine echt schöne Ecke. Da lohnt es sich aufjedenfall der Küste lang zu fahren (Twillingate ist auch die Eisberghauptstadt) und hoch nach Twillingate, evtl. auf die Fogo Island. Terra Nova ist nat. auch schön (Abstecher nach Salvage zu empfehlen), sowie auch der 'Discovery trail' auf der Bonavista peninsula. Aber wenn ihr's vom Westen bis nach Twillingate und zurück schaffen könntent, wär's schon eine schöne Reise, das ähnelt sich dann ja auch wieder. In Anbetracht dessen, was ihr alles vorhabt und wieviel Zeit ihr habt, würd' ich Burin Peninsula auslassen.
Falls ihr doch auf die Avalon kommt, ist Cape St. Mary und St. John's + Umgebung nat. ein 'muß', vielleicht auch Mistaken Point und Cape Race.
Die 'Traveller's Map' habt ihr euch evtl. schon bestellt? Das ist eine kostenlose Landkarte von der ganzen Provinz und was besseres gibt es (zumindest für die Straße) sonst auch nicht. Die gibt's an jeder Ecke (also Touribüro + Sehenswürdigkeiten), die verschicken sie aber auch kostenlos mit dem 'travelers guide' (ich glaub' so heißt der, hab' grade keinen mehr da). In dem guide sind auch diese ganzen 'scenic drives' nochmals in Kurzfassung drin.
Mehr fällt mir jetzt spontan nicht mehr ein, oder doch halt, es gibt auch noch die Fähre Lewisporte Cartwright (falls sie die nicht dieses Jahr abschaffen, weiß nicht, ob das schon entschieden ist). Ihr könntet also bis nach Lewisporte fahren, mit dem Schiff nach Cartwright hoch und dann wieder 'runter nach Porto Basque ... vorbehaltlich daß zu eurem Zeitpunkt die Fähre fährt UND die Straße offen ist. Allerdings ist das erste Stück von Cartwright los nicht geteert, ob ihr da mit eurem Leihwagen (?) hindürft, weiß ich nicht. Aber damit hättet ihr auch wieder eine Rundreise bis auf das Teilstück Port aux Basques - Corner Brook.
Jetzt ist wirklich Schluß, gute Nacht! Meld' dich einfach, wenn du noch Fragen hast. Es passiert selten genug, daß sich jemand hier her verirrt .
Viele Dank, das ist ja mehr als ich erwartet habe. Die Avalon-Peninsula ist dort wo St. John's liegt, richtig? Da wollten wir eigentlich schon hin. Darum die Fähre über Argentina. Nur eben hin und zurück ab CornerBrook schein mir mit den Kindern nicht sehr sinnvoll. Und mit dem Besichtigen von Dörfern usw. und Kindern hast Du schon Recht, aber wir wollen ja auch etwas von dieser Reise haben. Das Fahren ansich ist für mich kein Problem, ich war schon mehrfach in USA und Canada und kenne die Verhältnisse. Zudem war ich jahrelang geschäftlich mit dem Auto unterwegs, 800km pro Tag sind kein Problem, wenns sein muss sogar auf der Vespa... Ich denke nur, dass es mit einem WoMo nicht ganz so einfach ist und wir halt auch wegen der Kinder gewisse Kompromisse machen müssen.
Lewisporte-Cartwright kommt für uns nicht in Frage, da wir zuviel Zeit verlieren würden und vorallem auch noch NB und PEI besuchen möchten. Aber weisst Du das zufällig: gibt es die Fähre von Lewisporte nach St. Anthony noch? Hab das auf einer alten Karte aus den 90zigern gesehen und finde im www nichts dazu, nur was von einem Postschiff.
Den Travellers Guide werd ich mal bestellen. Danke für den Tipp.
Noch was anderes, aus persönlichem Interesse: Was machst Du denn da in NFL? Wenn ich richtig gelesen habe für ein Jahr. Arbeitest Du oder bist Du zum engisch lernen und was anderes sehen/erleben dort. Und warum ausgerechnet NFL? Sorry, wenn ich da so blöd frage. NFL ist sicher schön zum reisen, aber Leben kann ich mir da nicht so recht vorstellen. Auf jeden Fall find ichs spannend und mutig von Dir dort hin zu gehen.
ZitatViele Dank, das ist ja mehr als ich erwartet habe. Die Avalon-Peninsula ist dort wo St. John's liegt, richtig? Da wollten wir eigentlich schon hin. Darum die Fähre über Argentina.
Ja, Avalon ist diese Halbinsel im groben von Placentia an bis in den Osten. Wenn ihr hingeht und eh' schon so viele km fahrt, würd' ich dann nicht die ganze Habinsel umfahren, das bringt auch nix neues, sondern halt nach St. John's + Umgebung (Cape Spear u.a.) und evtl. 'runter bis zum Mistaken Point und von Placentia 'runter zum Cape St. Mary (Vögel).
ZitatUnd mit dem Besichtigen von Dörfern usw. und Kindern hast Du schon Recht, aber wir wollen ja auch etwas von dieser Reise haben.
Keine Ahnung, ich kenn' eure Kinder nicht. Wenn ich mir nur anschaue, was ich hier so mache (wandern, kayaken oder halt hin- und wieder einen 'road trip', dh. man fährt halt 'rum und hält in jeden Dorf 'ne Weile an um ein paar schöne Photos zu machen), wäre das früher im Familienurlaub mit meinen kleinen Geschwistern nix gewesen.
ZitatAber weisst Du das zufällig: gibt es die Fähre von Lewisporte nach St. Anthony noch? Hab das auf einer alten Karte aus den 90zigern gesehen und finde im www nichts dazu, nur was von einem Postschiff.
Ne, die haben sie abgeschafft, weil es nun die Autobahn (ähm Schotterstraße) nach Cartwright hoch gibt. Genauso wollen sie ja Lewisporte-Cartwright-Goose Bay abschaffen, sobald die Autobahn (Schotter) Cartwright-Goose Bay fertig ist. So ein Quatsch. Als ob 2000km Straße und davon etliche hundert km Schotter eine Alternative zu einem Tag Fähre wären ... Aber naja, nach dem gleichen Prinzip hat man ja überall (nicht nur NL) auch viele Zuglinien zerstört und ärgert sich heute drüber.
ZitatNoch was anderes, aus persönlichem Interesse: Was machst Du denn da in NFL? Wenn ich richtig gelesen habe für ein Jahr. Arbeitest Du oder bist Du zum engisch lernen und was anderes sehen/erleben dort. Und warum ausgerechnet NFL? Sorry, wenn ich da so blöd frage. NFL ist sicher schön zum reisen, aber Leben kann ich mir da nicht so recht vorstellen. Auf jeden Fall find ichs spannend und mutig von Dir dort hin zu gehen.
Das war/ist wohl eine gute Mischung aus berufl. Notwendigkeit und Naivität/Fehlinformation. Ich hab' vor 'nem guten Jahr promoviert und dann ist es heutzutage üblich, daß man danach ein paar Jahre als 'postdoc' verbringt, dh. von einem Forschungsinstitut irgendwo auf dieser Welt zum andern pendelt, dabei Auslandserfahrung,... sammelt. Hört sich ganz wunderbar an (ist es auf eine gewisse Art und Weise auch), ist aber auch eine etwas prekäre Zeit, da man diese ganzen Umsiedelungen aus eigener Tasche bezahlt und auch wenig bis keine soz. Absicherung hat (und da red' ich jetzt nicht nur von Rente oder Arbeitslosengeld oder ähnlichem Luxus, sondern auch von so was simplen wie einer einfachen Krankenversicherung). Arg viele Stellen gibt es nat. auch nicht, dh. man bewirbt sich da am Ende der Promotion (i.a. eh' eine etwas stressige Zeit) kunterbunt auf der ganzen Welt und hofft, was zu bekommen. Auf touristische Aspekte kann man da oft nicht sooo viel Rücksicht nehmen. Soll heissen, ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, die Stelle hier - jetzt wo ich NL kenne - "nur" wegen NL abzulehnen! Dazu kommt, daß ich vermutlich nicht genug Info oder nicht die richtige über NL gesammelt habe. Die webseiten sehen schon alle sehr toll aus, mit den Landschaftsphotos und so. Und ich kenn' auch ein paar Leute, die mal hier waren - wie sich später 'rausgestellt hat, im Sommer für 1-2 Wochen. NL ist glaube ein sehr gutes Bsp dafür, daß der Blickwinkel eines 2 Wochen Sommertouristes was ganz anderes ist, wie der von jemand, der hier das ganze Jahr lebt. Außerdem wurde es mir auch als 'outdoor' Paradis beschrieben - von Leuten, die hier sind. Allerdings weiß ich nun, was für anderweitige Erfahrungen die haben. Für sie mag es ein Paradis sein, im Vergleich zu dem, was sie davor kannten. Für mich nicht (habe 7 Jahre im Herzen der Alpen verbracht). Ich merk's aber auch jetzt, wenn ich Photos heimschicke oder erzähle, es gelingt mir NICHT 'rüberzubringen, wie das Leben hier wirklich ist und daß es nicht dieses Paradis ist, wie es auf manchen Photos erscheinen mag. Und auch nicht, daß hier nicht "das Kanada" ist, daß jeder zu kennen meint: mit Meterhohem Schnee und -30° und Leuten, die das halbe Leben draußen beim Zelten, Wandern,... verbringen. Das einzigen, die begreifen (oder bereit sind, es zu versuchen), sind Leute die selbst etwas NB oder so kennen und so den Ruf der NFler von innerhalb Kanadas kennen. Von daher, vielleicht war ich doch nicht so ganz naiv ... oder bin zumindest net alleine damit. Es ist/war eine interessante Zeit - eine Zeitreise und auch eine menschliche Reise - aber kein Ort, an dem ich mein Leben verbringen wollte oder könnte.
ich würd mir super gern für ein zwei Wochen mal NFL anschauen, bin mir halt noch nicht sicher ob sich die Fahrerei lohnt...ich wohn in NB, wäre also keine Weltreise! gut zu wissen dass man wirklich nur im Sommer vorbeikommen sollte, danke für die Info...ich halt es mir trotzdem auf meinem Reiseplaner fest, eines Tages komm ich nach NFL!
PS: hab ich ein zwei wochen geschrieben?? da muss ich mal mit meinem Chef reden, der wird mich auslachen
Zitat von simon2ich würd mir super gern für ein zwei Wochen mal NFL anschauen, bin mir halt noch nicht sicher ob sich die Fahrerei lohnt...ich wohn in NB, wäre also keine Weltreise! gut zu wissen dass man wirklich nur im Sommer vorbeikommen sollte, danke für die Info...ich halt es mir trotzdem auf meinem Reiseplaner fest, eines Tages komm ich nach NFL!
PS: hab ich ein zwei wochen geschrieben?? da muss ich mal mit meinem Chef reden, der wird mich auslachen
Zitat von simon2ich würd mir super gern für ein zwei Wochen mal NFL anschauen, bin mir halt noch nicht sicher ob sich die Fahrerei lohnt...ich wohn in NB, wäre also keine Weltreise! gut zu wissen dass man wirklich nur im Sommer vorbeikommen sollte, danke für die Info...ich halt es mir trotzdem auf meinem Reiseplaner fest, eines Tages komm ich nach NFL!
Es kommt halt auch drauf an, was du machen möchtest. Klar hat so ein Winterspaziergang (oder Wanderung) an der Küste entlang auch etwas. Nur i.a. wenn man als Tourist kommt, möchte man halt auch ein Bett zum Schlafen, evtl. ein Museum sehen, ein Souvenir kaufen oder eine Bootstour machen . Dann empfehle ich wirklich Mitte/Ende Juni bis Mitte/Ende August. Für Wale und Eisberge ist's dann aber leider schon zu spät! Wie's im Vergleich vom Rest von CA ist, kann ich euch in ein paar Monaten sagen, bisher kenn' ich noch nichts von. Aber im Vergleich zu was ich aus Europa kannte, ist die Landschaft schon ganz anders und diese kleinen verlorenen Fischerdörfchen haben einen gewissen Charm, den man nicht kennt! Wenn du die Argentia-ferry für eine Strecke nimmst, ist's ja quasi neben an für dich .
ZitatDas war/ist wohl eine gute Mischung aus berufl. Notwendigkeit und Naivität/Fehlinformation.
Das tönt ja ziehmlich ernüchternd und auch etwas enttäuscht, oder liege ich da falsch? Was hast Du den spezielles studiert, dass es Dich nach NFL "verschlagen" hat? Ich hoffe Du konntest trotzdem viel profitieren/lernen und Erfahrungen sammeln, denn dass ist schlussendlich das wichtigste.
nein, da liegst du nicht wirklich falsch. Allerdings ist nicht alles wirklich nur die "Schuld" von NL. Die Stelle hier an der Uni hat mir halt wirklich gar nicht gefallen und mir persönlich auch nichts gebracht. Es ist dann schwer zu trennen, was liegt am "normalen Umfeld", was liegt "nur" daran, daß die Arbeit nicht so will, wie sie soll. Im nachhinein gesehen hätte ich wohl nach 2 Monaten einfach wieder gehen sollen, aber das ist halt schwer, wenn man grade mal alles aufgegeben hat und mit seinen 2 Koffern angekommen ist und sich ansatzweise ein soziales Leben aufgebaut hat. Letzteres war wirklich auch schwer, weil hier im Februar angekommen bin, einem Zeitpunkt, wo hier viele im "Winterschlaf" sind und kaum soziale Aktivitäten außerhalb der Familie haben. Auch in irgendwelche Vereine, Klubs,... kam man nur schlecht 'rein, weil die normalerweise nur im Sept/Okt neue Mitglieder aufnehmen. Und dann das wenige, was man hat wieder fallen lassen und wieder irgendwo vor dem Nichts zu stehen? Stelle hab' ich zu dem Zeitpunkt auch keine andere gefunden, dh. ich hätt' erstmal untätig zurück zu meinen Eltern müssen ... nach 10Jahren eigenständigem Leben? Dann doch lieber Zähne zusammenbeißen und durchhalten! Das war so in etwa die Situation von jemand, der mit WP da ist und kündigt mit der Ungewissheit eine neue Stelle zu finden, nur daß das Problem nicht die WP war, sondern eher der Stellenmarkt und ein weiterer Umzug auf welchen Kontinent auch immer.
Ich denk' NL hat viel zu bieten an unberührter Natur und Tierleben. Meine Reise in den Norden Labradors diesen Sommer oder das kayaken mit den Walen werde ich nicht so schnell vergessen. Auch die kleinen Dörfchen, teils noch immer nur per Boot zu erreichen, haben echt ihren Charm. Das Wetter ist etwas speziel, aber man kann sich drauf einstellen und durchaus mit leben. Aber ich denke die Mentalität hier liegt mir einfach nicht. Z.B. war das ganzes WoE über strahlend blauer Himmel und Sonnenschein (was hier nicht sooo oft passiert). Endlich 'n bißle Schnee und net nur dieses Glatteis, auf dem man eigentlich nur von Baum zu Baum hüpfen konnte. Hab' mich so auf das WoE gefraut, aber dann.... von den wenigen, die sonst wandern,... gehen, wollte keiner 'raus, weil es zu kalt war. Es hatte -10°! Als isoliertes Beispiel hört sich das nun natürlich albern an, aber mein Lebensstil ist zu aktiv im Vergleich zu den meisten hier. Habe hier halt ein wenig dieses tolle "outdoor life" erwartet, daß man sich in Deutschland in Kanada vorstellt. Ich weiß jetzt nicht, inwieweit dieses Vorurteil ingesamt falsch ist oder nur hier falsch ist ... ich hoffe mal, es ist nur hier falsch . Ich hab' mich hier oft so 'eingesperrt' gefühlt - räumlich, da es keinen Bus, Zug, etc. gibt und anderweitig, weil ich gerne Sachen getan hätte, erlebt hätte, aber niemanden hatte, um das zu teilen. Und das zweite was mich stört, ich weiß nicht genau wie ich das schreiben soll, damit es sich nicht zu gemein anhört, ich find' die meisten hier sind einfach viel zu engstirning und zu wenig offen für den Rest der Welt. NL ist das Zentrum der Welt und hat das schlimmste Wetter, die besten Wandernwege, das tollste X und das fürchterlichste Y.... Z.B gibt es hier den Eastcoasttrail, dh. ein Wanderweg der Küste entlang. Der wird inzwischen auch außerhalb NLs bekannt. Es kommen also manchmal Deutsche oder Amerikaner und wandern hier eine Woche. Daraus wird meist die Schlußfolgerung gezogen, daß der ECT einer der schönsten Trails der Welt sein muß, weil sonst keine Ausländer da wären. Klar ist der ECT schön und auch eine Reise wert, insbes. weil es so anders ist wie man aus Deutschland oder Frankreich kennt, aber deshalb ist es noch lange nicht der schönste der Welt und besser wie alles was es in D oder F gibt. Sondern im wesentlichen einen Atraktion von vielen andern zu denen man reist, weil es anders ist wie daheim. Aber naja, ist schwierig in Worte zu fassen. Vermutlich muß man es erleben. Aber andern (auch Europäern) gefällt es hier sehr gut. Soll jetzt nicht heißen, dass alle NL ganz böße Menschen sind. Mir persönlich liegt es nicht, mehr kann ich dazu nicht sagen und möchte auch niemanden angreifen oder beleidigen. Außerdem gibt es nat. auch ganz schöne Momente hier: z.B. reden die Leute noch miteinandern, wenn man an einer roten Ampel als Fußgänger gemeinsam wartet. Als Fahrradfahrer braucht man nicht alle 2min eine Vollbremsung zu machen, um nicht umgfahren zu werden. Ich miete hier nur ein Zimmer, kann aber quasi das ganze Haus mitbenutzen, mal die Nähmaschine ausleihen, mal bekocht man sich, mal schaut man gemeinsam fern. Könnt' ich mir in D oder F nicht mehr vorstellen! Oder man bekommt an der Bank auch mal einen Termin vor den normalen Öffnungszeiten, weil man um die Zeit eh' dran vorbeiläuft und die Angestellte meint "ja dann klopfen sie einfach an dieses Fenster, dann laß ich sie 'rein, ich bin eh' schon da". Ist also nicht alles fies und gemein hier .
Wie ich im andern post geschrieben habe, es war ein interessantes Jahr, eine Reise in der menschlichen Geschichte zurück, in eine andere Kultur. Die Natur und Tierwelt war schön. Aber es war kein einfaches Jahr und man lernt dann auch viel über sich, aber auch über seine Freunde, Bekannte. Es ist nicht einfach, auf Distanz Kontakt zu halten. Ich hab' halt dann auch erlebt, dass wenige bereit sind, zu sehen, daß so ein Neuanfange schwer sein kann (insbes. wenn er schief geht). Sondern eigentlich nur das positive sehen wollen. Und wenn man sich gerade überlegt, die Koffer wieder zu packen und dann x emails bekommt im Stil "ach ich bin ja so neidisch auf dich, das ist ja so toll, was du alles erleben darfst, was hast du für ein Glück", ist das nicht gerade einfach. So manche Freunschaft ist jetzt einfach mal stillgelegt, weil ich es nicht mehr ertragen habe, in diesem Schauspiel des glücklichen Auswanderes mitzuspielen, sondern einfach gerne mit jemand darüber geredet hätte, daß es mir mies geht - auch wenn es tolle Momente gab!
Naja, ist jetzt ein wenig off-topic, aber egal . Immerhin geht's noch um Auswandern und Neufang!
Achso, ich habe Physik studiert, aber in Glaziologie promoviert, also Gletscherkunde. Das ist dann halt immer so, dass die "postdoc" Stellen dann doch sehr speziel sind und man eigentlich nur genommen wird, wenn das Thema der Promotion genau dazu passt. Dh. man wird leider noch ein bischen mehr Fachidiot ... bevor man dann entweder (was nicht mehr sehr häufig ist) wirklich eine feste Stellung in der Forschung bekommt oder dann in die Industrie abwandert und sich wieder etwas ent-Fachidiotisieren muß!