Ich bitte um Hilfe oder Kommentare zum Thema Telefon Interview, nächste Woche werde ich von aus Kanada angerufen.
P A N I K !!!
Nein, nicht komplett, aber es wird dann mein erstes Gespräch dieser Art werden. Persönliche Interviews in Deutschland mit Deutschen oder Kanadischen Unternehmen habe ich bereits geführt, aber nur durch das Telefon ist es schon eine starke Erweiterung des Horizontes.
Wobei sich die Anbahnung des Interviews auch wieder lustig gestaltete. Beworben habe ich mich auf eine in Deutschland aufgegebene Anzeige einer Kanadischen Firma.
Also fasste ich mir ein Herz, überarbeitete meine Papiere und sandte die Unterlagen an die angegebene Kontaktperson. Die Antwort ließ dann keine 48h auf sich warten und ich erhielt die Aufforderung, mich erneut, aber diesmal über das Web-Portal der Firma zu bewerben.
Da meine Berufliche Qualifikation nicht 100% passte und eh noch ein paar Fragen offen waren, rief ich den Kontakt in Kanada direkt an. Im Zuge des Gespräches hatte ich dann Gelegenheit ausführlich meinen beruflichen Werdegang zu schildern und glücklicherweise war starkes Interesse geweckt. Auf ein paar Nachfragen hin musste ich dann aber feststellen, dass man meinen Lebenslauf zwar überflogen hatte und zumindest eine kurze Gegenantwort verdiente, auf die Details wurde aber nicht geguckt und die Papiere gelöscht.
Es wurde dann ein weiterer Kontakt vermittelt, wieder Bewerbungsmappe gekabelt, direkt an die Person. Auch hier wieder ein schnelles positives Feedback und die erneute Aufforderung, die Bewerbung durch das Firmenpartal einzureichen, um einige „Screening Questions“ zu beantworten!
Das Screenen beschränkte sich wohl auf die Computerauswertung meines Lebenslaufes. Aber auch hier Erfolg, auch wieder einen Tag später kam eine Mail mit Ergänzungsfragen von der nächsten Person (Lfd Nr.3) und unter anderem der Bitte, Zeiten für eine Telefoninterview zu übermitteln.
Nach unmittelbarer Beantwortung der Fragen habe ich dann 13 Tage ohne weitere Reaktion der Dinge geharrt und am 14 Tag den Sachbearbeiter direkt angerufen, ob mein Fall überhaupt noch aktuell wäre. Warum er sich nicht gemeldet hat bleibt erst mal sein Geheimnis, aber postwendend wurde mir Interviewtermin via Telefon angeboten.
Ob ich den Termin auch ohne Nachfrage bekommen hätte…. wer weis.
Hat schon jemand Erfahrung mit dieser Art der Jobsuche gemacht und vielleicht nen Tip, wie der Weg zur (Kanadischen) Sonne am besten zu beschreiten ist?
Zitat von Ohms-LawAuf ein paar Nachfragen hin musste ich dann aber feststellen, dass man meinen Lebenslauf zwar überflogen hatte und zumindest eine kurze Gegenantwort verdiente, auf die Details wurde aber nicht geguckt und die Papiere gelöscht.
Aeh ja..., ich hab auch schon mal mit meinem Arbeitgeber telefoniert. Vermeide solche Saetze (besonders auf Englisch)! Keep it simple!
Stell Fragen ueber die Firma anstatt zu detailliert von Dir zu erzaehlen. Wer fragt, der fuehrt - alte Verkaeuferweissheit. (Aber bitte kein Verhoer... )
Wahrscheinlich wird das ein mitternaechtliches Telefonat - nen Kaffee parat haben schadet nicht.
Hallo zusammen und vielen Dank für eure Antworten und Tips.
Logisch heist es locker bleibern. Bis ich im Englischen Deutsch gedachte Schachtelsätze interpretationssicher mal eben mündlich formuliere, werden noch einige Monde vergehen.
Der technische Teil ist weniger das Problem. Eher die persönlichen Floskeln und harmonischen Zwischentöne, die man als NonNative ohne Auslandslebenserfahrung eben nicht schnell aus dem Ärmel schüttelt.
Gott sei Dank ist der Zeitunterschied nur 6h. Das Telefonat findet zu einer zivilen Zeit (18:00 local time) statt.
Also, Danke noch mal, ich berichte dann später von grandiosen Erfolgen oder erbärmlichen Scheitern.
Mein Maenne hat sich da auch tapfer geschlagen. Der quatschte einfach drauf los, aber mit einem Englisch sag ich Euch. Deshalb. Auch mein Rat. Locker bleiben.
Witzig war ja, dass sein Boss deutsch spricht und die beiden wunderbar haetten in deutsch reden koennen. Des hat mein Mann aber net gewusst und sein Boss net rausgelassen.
ich habe schon ein paar Interviews hinter mir .. zwar in Canada aber auch am Telefon. Mit dem Englisch mach Dir keinen Kopp .. da wird nichts unmoegliches von Dir erwartet. Immer positiv sein und wie schon gesagt locker bleiben.
Keine Infos ueber Religion oder "ethnicity" oder sogar Alter rausgeben ... ich mein die koennen sich das Alter ja grob ausrechnen .. aber es ist nicht ueblich das man sein Alter usw erwaehnt.
Auch Bemerkungen ueber Politik koennen nach hinten losgehen .. selbst so was "unschuldiges" wie das mann man President Obama gut findet oder so. Das ist natuerlich auch in DE so aber hier ist mann noch politisch korrekter.
.. und niemals negativ ueber ehemalige Arbeitgeber sprechen .. kommt ganz schlecht !!!
Du wirst wahrscheinlich einige klassische Interview Fragen hoeren die Deine Schwaechen aufzeigen sollen ... like : if you could buy a strength or talent, what would it be and why ?? oder Did you ever had problems with your colleagues, boss or company policy and what did you do to solve it ?? oder If you get the job with all the conditions and terms you wished for, why would you leave ??
Was immer gut ankommt ist wenn Du Dich gut ueber die Firma informiert hast und sogar ueber den Markt und die Konkurenz bescheid weisst. Ich wurde einmal gefragt welche Farbe deren Homepage hat !!
Good Luck !! and remember ... nicht mit Steinen schmeissen, wenn mann im Glashaus sitzt !!
Ich möchte das Thema Telefoninterview mal wieder aufwärmen.
Aus dem Interview, in dessen Vorlauf dieser Thread entstand, wurde dann nichts. Die HR Abteilung sah die Dinge anscheinend etwas zu rosig und Plantmanager hatten dann auf einmal doch nicht mehr so viel Interesse. Also rief nur eine HR Dame kurz an, sagte erst mal ab und empfahl, dass ich stets die Website der Firma im Blick behalten sollte, wir würden uns sehr auf ihre erneute Bewerbung freuen. Das meine Daten bereits System standen, war dann irgendwie nicht mehr relevant, schließlich hätte die HR keine Zeit, den ganzen Tag im System nach Kandidaten zu suchen.
Somit erklärte sich mir, warum die Firma immer wieder vergeblich nach Fachpersonal sucht. Die könnten wahrscheinlich zehn Kandidaten im System haben und sie trotzdem nicht finden.
Abgehakt, weiter gesucht.
Mich führte dann die Stellensuche gezielt zu bestimmten Fachbetrieben. Ich engte meine Suche auf Firmen ein von denen ich wusste, dass meine Qualifikation in deren Haus ein 100%iger Treffer ist. Interessiert waren diese Firmen dann auch alle, aber man ließ sich doch Zeit mit den Antworten, ist ja Ferienzeit und die Wirtschaftskrise tat ihr übliches.
In einem Fall hatte ich jedoch etwas mehr Erfolg. Nachdem kein career portal auf der Website der Firma ausgeschrieben war, rief ich wieder mal an und fragte mich Richtung HR durch. An dem Tag war ich etwas neben der Spur und dachte mir nach dem Telefonat nur, die Kanadier müssen jetzt denken, der Kerl hat ne Vollmeise. Trotzdem weckten meine Schilderungen doch so viel Interesse, das man mich bat, meine Bewerbungsunterlagen einzureichen. (Lebenslauf extra long und extra detailliert 6 Seiten, eine Kurzversion auf zwei Seiten, Anschreiben mit Herzblut geschrieben und eine pdf Mappe mit ALLEN professionellen Dokumenten ab / mit dem Schulabgangszeugnis). Gesagt, geschrieben, gemailt, zwei Tage später die erste Mail vom President der Comapany persönlich im Briefkasten!
Daraus wurde dann ein intensiver Mailverkehr über unsere Immigration, berufliches, privates, Umzug etc. Eigentlich wollte man mich ja gerne persönlich zum Interview sehen. Aber so eine Aktion kostet ja nun auch mal rund 2000 Euro, Flug, Auto, Übernachtung, eine Woche usw.
Also drängte ich auf eine tendenzielle Aussage nach dem „Was wäre wenn“ Motto. Natürlich drängte ich nicht, wie das gute Deutsche tun, wenn sie eine Entscheidung brauchen. Ich habe nur höflich und wiederholt gefragt und um Verständnis für meine Situation gebeten, schließlich ziehe ich mit Familie nicht mal 200 Km um.
Ende vom Lied wurde dann, das wir ein Interview vereinbarten; President, Leading Engineer of Lab and Development und HR auf der einen Seite, ich auf der anderen.
Als es dann losging, war aber auch so gar nichts mit Höflichkeitsfloskeln und Einleitung. Nach „Hallo und ich bin…“ ging es sofort und derart in die Fachtiefe, wie ich es in Deutschland noch nicht erlebt habe. Ca 50 min hat mich der Ing Höhe x Länge x Breite x Zeit auseinander genommen, dann war der President dran und legte im Bereich Softskills und Kommunikation nach, die HR Dame gab mir dann den Rest. War aber ein gutes Gespräch von dann zwei Stunden insgesamt, auch wenn mir zwei, drei Wörter absolut nicht einfallen wollten. Interessant auch, das der Presi meine Unterlagen alle vollständig gelesen hatte. Ich hatte einen Datumsfehler in meinem Lebenslauf der sich auf ein paar Monate nach meiner Schulzeit bezog (1989!). Er hat die Lücke gesehen und nachgefragt. Gab noch ein paar weitere Fragen und ich stelle fest, das der Mann meinen Lebenslauf wirklich gelesen hat; Derart intensiv, wie ich es noch nicht mal von Deutsche Personalvermittlern kenne.
Man sagte mir eine verbindliche Zusage ob Hop oder Top drei Tage darauf zu. Sie hielten Wort, ich bekam die Zusage, man würde mir ein Angebot machen. Das war dann ein paar Tage später in der Mail und ich bekam meinen ersten Kanadischen Arbeitsvertrag zu sehen.
Natürlich musste ich einige Dinge erst hinterfragen, aber ich war doch mehr als überrascht. Obwohl nicht lizenziert, will sagen meine Deutschen Abschlüsse sind logischerweise in Kanada nicht offiziell anerkannt, bietet man mir ein Grundgehalt an, das dem Durchschnitt der Berufsgruppe in Ontario entspricht.
In den Benfits wurden die Bedingungen der Krankenversicherung aufgezeichnet. Unter anderem hieß es aber, dass es Gesundheitsversicherung erst nach dem dritten Monat Betriebszugehörigkeit gäbe. Ich habe dann nur schriftlich zurückgefragt, ob ich also dann bis Januar keinen Versicherungsschutz hätte? Antwort: Wir ändern das, sie bekommen Versicherungsschutz ab dem ersten Tag.
Fazit: Initiative lohnt sich. Mut zum Telefon und es einfach versuchen. Wenn man dann im Kontakt steht, immer am Ball bleiben und fleißig zurück schreiben. Ich denke aber, noch wichtiger ist es, den eigenen Geist und die Motivation rüber zu bringen. Ich finde meinen Job total genial und bin mit Feuereifer bei der Sache.
Natürlich habe ich auch Glück gehabt, das meine Spezialausbildung plus 13 Jahre Berufserfahrung auf eine Firma gestoßen ist, die nun sagt:“Wir hatten schon lange vor, etwas bei uns zu verändern, wir brauchen nur noch einen Kandidaten, mit dem wir das durchziehen“.
Yep, that’s me, ab dem 5th October geht’s los bei Ottawa.
Na dann mal Glueckwunsch von mir. Das mit der Krankenversicherung ist ueblich, bei Nachfrage wird das aber schon mal berichtigt. Zumal Du ja mit Familie kommst.
auch von mir herzlichen Glueckwunsch! Ich hatte damals nicht so viel Erfolg bei Bewerbungen von Deutschland aus gehabt. Erst als ich dann in Kanada war, kamen die Vorstellungsgespraeche und Jobangebote. In welcher Gegend wirst du denn jetzt ziehen?
Es wird wohl nach Brockville, ON gehen. Die Stadt hat alles, liegt logistisch spitze (Ottawa 1h, Montreal 2h, Kingston 1h, Toronto 4h, US 1/2h, Arbeitsplatz 3/4h). Auf zu den 1000 Islands.
Aber genau kommt das erst im September raus, aknn auch ein paar Kilometer links oder rechts gehen.
Auf die Frage, wie denn das Wetter so in De ist, kam . Aber auf die Frage, ob er denn BMW mag, kam immerhin "aeh, no". Des Bosses Antwort "I bought one for my wife." fuehrte wieder zu .
Jaja, die Interviews....
Aber immer vorsicht beim antworten.......... “If you’re going to work here young man, ” said the boss, “the number two thing you must learn is that we are very keen on cleanliness in this firm.” “Did you wipe your feet on the mat as you came in?” “Oh, yes, sir.” responded the young man. “And another thing the number one thing we are very keen on is truthfulness. There is no mat.” said the boss.