Im November 2010 sind ein Freund und ich Jagen gegangen. Ich möchte mal kurz berichten was wir dabei erlebt haben. Unser Ziel war es einen Weiswedelhirsch zu schießen. Ich möchte darauf hinweisen das ich jagen gehe um das Fleisch verwerden und nicht um ein Geweih an die Wand hängen zu können.
Wir erwischenden einen tollen Tag. Es lagen ca. 20 cm Schnee bei Windstille, Sonnenschein und -9 Grad somit beste Bedingungen. Als erstes fuhren wir vom Highway ca. 2 km über einen Feldweg in den Busch. Wir waren voller Hoffnung da die Deer traks, auch ganz frische, überall zu sehen waren. Wir entschieden uns ein clear cut zu durchforsten und liefen somit ca. 1 Stunde durch das Gebiet. Es war ein toller Spaziergang aber es zeigte sich kein Hirsch. Wir fuhren somit etwas südlicher in ein anderes Gebiet. Hier kämpften wir uns noch tiefer in den Busch und trotz Truck mit Allrad mussten wir ihn irgendwann stehen lassen. Erneut gingen wir zu Fuß weiter. Wir trennten uns um ein Gebiet von zwei Seiten zu umrunden. Nach etwa einer Stunde trafen wir uns wieder und Jordan berichtete von einer großen Hirschkuh die er für 5 Minuten im Visier hatte. Da er sein Tack für eine Hirschkuh aber bereits vor 4 Tage verwenden konnte, hatte er nur noch ein 2. Tack für einen Bock und hätte wenn dann mein Tack anbringen müssen. Ich hatte ihm aber zuvor gesagt das er erst ab 15 Uhr auf eine Hirschkuh schissen sollte um mein Tack zu nutzen. Wir gingen zurück um die Fährte zu suchen welche wir auch schnell fanden. Sie führte in sehr dichtes Unterholz und somit verwarfen wir den Gedanken ihr zu folgen. Es war schon so schwer genug den clear cut zu durchforsten. Sobald wir vom Weg abwichen, kamen wir schnell in Schneewehen die uns bis zur Hüfte reichten. Wir gingen zurück zu Truck und fuhren nach Sioux Narrows, den nächst gelegenem Ort, um uns mit Hamburger und Pommes zu verpflegen. Jagen macht Hungrig. Auf dieser Fahrt sahen wir dann unser Wunschtier. Einen stattlichen 10 Ender welcher direkt 5 Meter neben dem Highway im Schnee lag und den Straßenverkehr beobachtet. Er muss gewusst haben, dass er bereits im Stadtgebiet lag wo das Schießen verboten ist. Nachmittags fuhren wir erneut in das schon durchforstete Gebiet und als wir um eine Anhöhe herum fuhren stoppte Jordan plötzlich den Truck und verwies auf einen Bock der etwa 40 Meter vor uns im Strassengraben stand. Auch in Kanada ist es nicht erlaubt eine geladene Waffe im Fahrzeug zu führen somit, Türen auf, Waffe laden, anlegen das Fadenkreuz ist genau platziert, Schuss aber der Bock bewegt sich nicht. Unmittelbar nachdem ich gefeuert hatte, feuerte auch Jordan und nun hüpfte der Bock elegant über den Weg in´s Unterholz. Kaum zu glauben. Wir beide waren sicher in genau im Visier gehabt zu haben. Wir liefen also zur Stelle an der vermeintlich Blut zu sehen war aber wir fanden nicht die Spur eines Tropfens. Etwas frustriert gingen wir zurück zum Truck und fuhren in ein Nachbartaal. Dort versuchen wir erneut unser Glück zu Fuß. Auch hier fanden wir viele Spuren aber die Hirsche zeigten sich einfach nicht. Da ich sicher war in der ersten Situation genau gezielt zu haben, wollte ich sicher gehen, dass die Einstellung des Zielfernrohrs ok war und schoss auf einen Baumstumpf der etwas 30 entfernt war. Der Schuss ging zentral in den Stamm war jedoch etwa 10 cm zu hoch. Ich muss dazu sagen, ich schieße mit einem Schrotgewehr und sogenannten Slugs (Flintenlaufgeschosse) Kaliber .58. Der Büchsenmacher hatte das Fernrohr auf 100 Yards eingestellt und ich musste mir nun wohl angewöhnen auf kürzere Distanz tiefer zu halten. Wir fuhren wieder die gleiche Stelle ab an der wir bereits zuvor den Bock gesehen hatten und siehe da, erneut stand ein Bock an derselben Stelle. Also wieder Türen auf, Waffe laden, anlegen, das Fadenkreuz ist genau platziert, Schuss, aber der Bock bewegt sich nicht. Diesmal sehe ich aber wie die Kugel hinter ihm, knapp über dem Rücken, Schnee aufwirbelt. Also wieder zu hoch. Verdammt und zugenäht.. Bevor ich nachladen konnte gab Jordan seinen Schuss ab und verfehlte. Gleichzeitig bewegte er sich aber auch Richtung Bock und kam in meine Schusslinie und ich musste meine Waffe herunter nehmen. Nachdem Jordan durchgeladen hatte war er auf etwa 25 Meter an den Bock herangekommen, drückte ab und, es war nur ein Klicken zu hören. Nun war es dem Bock zu viel und er verschwand im Unterholz. Wir schauten uns fassungslos an. Gab es einen Zauber der sämtliche Schüsse von der Laufbahn trieb? Mittlerweile begann es nun zu dämmern. Wir hatten nur noch 10 Minuten bevor wir einpacken mussten. Mit letzter Hoffnung gingen wir noch 20 Meter weiter den Weg entlang um den clear cut unter der Hochspannungsleitung einsehen zu können aber es war nichts zu sehen. Leicht frustriert drehten wir uns um, um zurück zum Truck zu gehen, als Jordan mich anstupste und Richtung Wald zeigte. Dort stand ein deer direkt mit seiner Front zu uns gewannt in etwa 30 Meter und schaute uns verblüfft an. Sofort legte ich an, zielte, drückte ab und das Tier war verschwunden. Erneut schaute ich Jordan fassungslos an aber dieser grinste und beglückwünschte mich bereits. Das deer war in Bruchteilen einer Sekunde zusammengebrochen. Wir gingen nachschauen und es lag bereits tot im Schnee. Ich hatte auf den Brustkorb gezielt aber aufgrund der kurzen Distanz schlug die Kugel in den Hals ein und blieb im Rückrad stecken. Mittlerweile war es dunkler geworden und die Temperatur sank auf -15 Grad. Wir brachen das Tier auf, legten es mit sehr kalten Fingern auf die Ladefläche und fuhren zufrieden nach Hause. Dort hang das Tier dann 4 Tage in unserer Garage bevor ich es verarbeitete.
Also ich an eurer Stelle würde mir eine 30-06 oder ne 270er kaufen und mal auf einen Schießstand gehen um zu üben.Mit Slugs auf Schalenwild zu schießen sollte ultimo ratio sein und nur auf ganz kurze Distanzen eingesetzt werden.Übrigens wenn du auf den Brustkorb zielst und den Träger( Hals )triffst, so sagt uns daß du schon wieder zu hoch gelegen bist und eine Portion Glück hattest.Na trotzdem ein Waidmannsheil und guten Appetit!
Danke für deine Rückmeldung. Ich habe mir aus finanziellen Gründen nach der Einwanderung eine Moosberg 535 mit zwei Läufen gekauft um auf Gans, Ente aber auch auf Deer und Elch gehen zu können. Jetzt wo ich weis, dass die Slugs auf kurze Distanz sehr niedrig liegen werde ich natürlich tiefer zielen. Auf 100 Meter ist sie recht treffsicher. Na vielleicht kaufe ich mir auch mal ein Repetiergewehr.
Ich seh das wie Erwin. Kauf dir ein vernuenftiges Gewehr. Eine gute 30-06 bekommst ab rund $500 gebraucht. Wenn du oefter auf die Jagd gehen willst wuerde ich darin investieren.
Ein anderer Tip noch. Lern selbst dein Zielfernrohr zu justieren. Bist aber in guter Gesellschaft, da das auch viele der "Jaeger" hier in BC nicht koennen. Wobei die auch zum Teil bei riesen Elchen aus 50 Metern vorbeischiessen.
kann dir nur raten die Slugs die bei uns in Europa als Brenecke bekannt sind nicht auf Rehe ( Weißwedelhirsche) zu verwenden. Und auf 100 Meter sind die nicht genau außer du verwendest die Sauvagebreneke die einen extra Flugstabilisator aufweisen.Auch dann würde ich ein Kugelgewehr vorschlagen aber keines unter 6,5mm.Diese Slugs verlieren auf 100 Meter die meiste Energie .Wir haben probiert so einen Slug in eine 100 meter entfernte Eiche zu schießen und der Efekt war daß außer ein Stück Rinde die weggerissen wurde ist nichts passiert ist.Am besten ist du nimmst dein Zielfernrohr und montierst es auf einer Repetierbüchse! Wie AMR schon schrieb mann muss auch lernen ein Gewehr einzuschießen.In meinen Augen ist es unerlässlich für einen verantwortungsvollen Jäger mindestens drei -vier mal im Jahr Übung zu scdhießen!
Grauenhaft wenn ich mir vorstelle wieviele Tiere nur angeschossen werden und dann elend zugrunde gehen. Dass da erst experimentiert werden muss mit Entfernungen etc. Lernt man sowas nicht beim Erwerb der hunting licence??
Heidi, du willst nicht wissen, was in deiner Nachbarschaft alles passiert!
Kauf dir mal rein aus Spass die beiden Buecher fuer die PAL und dann fuers Jagen. Ich hoffe, dass Erwin das noch nicht gelesen hat. Sachlich gut beschrieben, koennte aber auch aus der DUMMIES Buecherreihe stammen.
Sollte schon Aussage genug sein, dass bei der Sachkundepruefung hier wichtiger ist wie man unter oder ueber einen Zaun geht mit bzw. ohne Waffe, als die tatsaechliche richtige Handhabung.
Es steht zwar im Buch irgendwo drin, dass man mit einer .22er nicht auf Grosswild schiessen soll, weil es keinen Sinn macht und das Tier nur gequaelt wird, aber dennoch muessen die CO's jedes Jahr Baeren und Pumas erlegen, weil so ein Vollpfosten genau das gemacht hat.
Richtiges Handwerkszeug ist in jedem Beruf das A & O. Faktisch muss das so sein, dass das Tier den Schuss garnicht mehr hoert. Treffen, umfallen und gut ist. Alle anderen sollen die Finger vom Gewehr lassen, oder einfach nur auf dem Schiessstand bleiben. Ist wie bei einem Freund von mir, der ein Zielfernrohr braucht um auf Gopher zu schiessen mit einer .22er. Und selbst damit schiesst er noch staendig dran vorbei. Bis 20 Meter ist das Ding nur im Weg. Kimme und Korn sind vollkommen ausreichend.
Da habe ich fuer die Handhabung hier absolut kein Verstaendnis. Jeder, der die theoretische Pruefung besteht darf eine Waffe besitzen und auf Tiere schiessen. Es gibt keine Schiessuebungen usw. Da koennen Sie hier echt noch dazulernen. Beim Autfahren haben sie ein Graduierungssystem, aber Jagen darf jeder 6jaehrige.
Ja da bin ich mit dem AMR absolut dacor.Dazu hat mann ja einen Schießstand um sein Gewehr kennen zu lernen und einen waidgerechten Schuss auf Wild zu tätigen damit es nicht leiden muß.Darum wird ein verantwortungsvoller Jäger ein Leben lange üben müssen.Ganz wichtig ist auch die richtige Waffe zum richtigen Wild!Darum die guten Ratschläge für den Jungen Jäger.Übrigens Tiere leiden in so manchen Schlachthäusern sehr viel mehr als durch die Jagd,bzw das ganze Leben im Tierreich ist Jagd!
ja Heidi da bin ich ganz bei dir nur ist es so dass auch Fehler passieren obwohl sie nicht passieren sollten.Und da reden wir über einen Fehler der lediglich 5-10 cm betragen kann.Ein zu schneller eigener Herzschlag kann das auslösen und mann muss dann das angeschossene Wild suchen.Beim fischen ist es leichter entweder hängt der Fisch oder er hängt nicht.Bei der Jagd ist das nicht so einfach.Ich habe vor Jahren einen europäischen Rehbock geschossen mit einer 222rem alerdings nur auf 60 Meter,und der Schuss konnte nicht besser plaziert werden und der Bock ging 200Meter und tat so als habe er nicht das geringste .Nur dann fiel er tot um.Genausogut hätte er sofort tot umfallen müssen aber auch das ist eben Jagd!
Falls sich jetzt noch jemand fragt warum es Jagertee heisst, dann weiss ich auch nicht mehr. Immer nen Schnapps dabeihaben, gelle? Gibt nen ruhigen Finger.
Bin ja froh, dass du den Herzschlag angefuehrt hast und nicht die Witterungsumstaende.
Aber Erwin beim Fischen darfst auch nicht nur vom 0815-Angler ausgehen, der sich eine Forelle angelt. Brauch ich nicht weit fahren, dann steh ich am Fraser und da angeln sie das ganze Jahr bald nach Stoeren. Weiss nicht so recht was daran so toll ist einen grossen Fisch zu fangen, den man dann ohnehin wieder aussetzen muss und davor mal noch schnell ein Foto macht und den Fisch dabei fuer Minuten aus dem Wasser holt.
Weisst du das mit dem Jagatee is mehr was für Schiefahrer aber is nimmer so leicht wegen der Alk Kontrollen.Ja ich finde es auch unsinnig nur wegen der Größe und an Foto Störe zu fangen.Hattte das mal irgendwo gelesen dass da am St. Lorenz Schleppgeangelt wird. Ja gehe auch fischen aber die esse ich auch.Nur wegen Fotos und dass ich sagen kann ich habe einen so undso großen Fisch gefangen interessiert mich nicht genausowenig wie irgendwelche Riesentrophäen.A guter Wildschweinbraten von an Überläufer schon! Wie du weisst sind auch die Fehler beim Jagen vielschichtig und die gehen vom Herzschlag, über mucken oder nur einfaches verreißens des Gewehrs bis zu schlampigem einschießen oder verwendens anderer Munition und dergleichen aber auch durch besoffene ( verantwortungslose Menschen) Jäger!
Ich habe auf meiner Moosberg ein Bushnell 3-9X50E Zielfernrohr.
Zitat von AMREin anderer Tip noch. Lern selbst dein Zielfernrohr zu justieren. Bist aber in guter Gesellschaft, da das auch viele der "Jaeger" hier in BC nicht koennen.
Nachdem der Büchsenmacher es montiert hatte, habe ich es selber erneut eingeschossen. Mit jedem Klick kann man auf 100 Yards 0,25 Zoll justieren. Ich konnte es bis auf eine Abweichung von ca. 5 cm einstellen (Herzschlag?). Ich verwende natürlich 385 Grain Sauvagebreneke. Mein Fehler war, dass ich keine Probeschüsse auf 30, 50, 70 Yards gemacht habe. Das werde ich natürlich in diesem Jahr nachholen. Das Zielen habe ich bei der Bundeswehr und einem Schiessverein gelernt und ich stimme dir zu, dass nur die Übung einen Meister macht.
Das Glas ist nicht schlecht zumindest auf Kugel Gewehren.Das was wir dir erklären wollten ist dass die Brenecke keine hohe Durchschlagskraft hat.Eine 30-06 jedoch schon und Kugelgewehre sind Präzieser.Stell dir vor es passiert dir dass du einen Weißwedel Hirsch weich schießt.Die Folge ist dass mangels Ausschuß das Stück Wild kilometerweit gehen kann und unter Umständen eine ganze Nacht leiden muss.Ebenso dass du keine Schweißfährte hast um das Stück zu verfolgen und zur Strecke zu bringen. Mit keine Schweißfährte meine ich dass sich das Fell des Tieres über die Einschusswunde schiebt und du auch mit einem Hund das Stück nie mehr findest. Du kannst sicher sein dass dieses Reh sicher qualfoll eingeht darum die Bitte kauf dir ein Kugelgewehr es ist in jedem Falle besser!Übrigens sah ich schon neue Gewehre in Whitehorse Yukon um 350$. grüße Erwin
Hartmut, ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Ontario von der Wildlife Branch auch eine Publikation und einen Leitfaden fuer das Jagen gibt. Darin findest du zum einen eine relativ gute Empfehlung fuer Kaliber in Bezug auf welche Tierarten und zum anderen auch die entsprechende Darstellung ueber Distanzen usw.
Eine Schrotflinte ist einfach keine Distanzwaffe und m.E. nur gut fuer Gefluegel. Ein weiterer massiver Unterschied zwischen Kugel und Schrot ist der, dass die Kugel etwa 3mal so schnell den Lauf verlaesst als die Schrotladung und eine stabilere Flugbahn aufweist. Selbst mit modernem Schrot vergroessert sich die Streuung von Meter zu Meter solange das Schrott genuegend Antrieb hat. Dann kommt es noch auf deinen Choke an. Ein Full Choke waere hier sicherlich am idealsten, aber selbst der kann eine Streuung von 76cm auf 32-36m aufweisen.