mich wuerde mal eure erfahrung bei der jobsuche in canada interessieren. ich fange einfach mal mit meinen erfahrungen an:
Ich war vor einigen wochen bei einem headhunter und er sagte mir, dass mein profil in canada sehr gut vermarktbar waere, d.h. die chancen einen job zu bekommen nicht schlecht stehen. Aber er erwaehnte auch die „canadian experience“ die mir fehlen wuerde. Ich wusste genau was er meinte, habe gegrinst und dann mussten wir beide laut lachen, denn dass das totaler schwachsinn ist mit der canadian experience wussten wir beide...
nach 3 monaten toronto bin ich hinsichtlich stellenanzeigen und bewerbung mittlerweile sehr vorsichtig geworden in canada. die ausgeschriebenen stellen bei monster/workopolis sind oftmals fakes oder aber auch duplikate, d.h die anzahl der echten ausgeschriebenen stellen ist sehr begrenzt. Fakes bedeutet hierbei, dass die stellen nur proforma ausgeschrieben werden, aber die kandidanten eigentlich schon feststehen oder aber es sind lockangebote von headhuntern, die ihre database auffuellen wollen. ich habe mich auf stellen beworben, die 101% auf mein profil passten samt resumes vorher auf die stellen angepasst und von einer agentur kanadisieren lassen. ergebnis: keine reaktion! ein bekannter hat sich bei der gleichen firma bewerben lassen (kumpel von ihm arbeitet dort und hat dort den CV beim recruiting "platziert"). sein profil passt nur ungefaehr zu 70% (ihm fehlte die spezifische berufserfahrung) aber er hat immerhin ein interview bekommen (aber die stelle am ende nicht)...
interessanterweise hatte ich vor wenigen tagen zumindest ein phone interview fuer eine stelle in toronto - but guess what: die recruiter sitzen in den USA. zufall?
Meine empfehlung bisher: geht zu einem headhunter. Die sind in der lage zumindest in CV bei den richtigen leuten zu platzieren – das ist schon mal sehr viel wert...
@dbo73: canadian experience: bei immigranten aus asien oder suedamerika mag dies ja durchaus nachvollziehabr sein, aber selbst bei leuten die z.b. in den USA gearbeitet haben wird oft nach 'canadian experience' gefragt... wie gesagt in vielen faellen ist dies eine reine schikane und/oder vorwand fuer eine absage oder um das gehalt runterzudruecken....
resume "kanadisieren": damit meinte ich den resume auf kanadische hr erwartungen anzupassen bzgl. struktur und inhalt. ich habe meinen CV einer agentur vorgelegt und sind diesen gemeinsam durchgegangen. was kommt rein, was darf rein, was muss rein und wie kommts rein. entprschende mit der position abgeglichen. ich wuerde den CV allerdings nicht ueberbewerten. du kannst einen tollen CV haben und trotzdem kein interview bekommen. die chancen auf ein interview sind mit einem crappy resume und kontakten im unternehmen erheblich hoeher, als mit einem erstkalssigen CV ohne kontakte - zumindest meine bisherige erfahrung.
also ich für meinen Teil komme zwar weder aus dem Management- noch aus dem Finanzbereich, kann aber trotzdem kurz meine Erfahrungen schildern.
Ich habe mich auch erst einmal darüber informiert, wie ein CV/resume in Kanada auszusehen hat, dann habe ich die Bewerbung mal zusammengestellt und einer Bekannten gemailt, die Lehrerin in den USA ist. Die hat das Ganze mal kurz durchgeschaut, ein paar Kleinigkeiten verändert und mir dann wieder zurück geschickt.
Ich habe dann teilweise auf Stellenausschreibungen im Internet reagiert, sowie auch einfach für mich interessante Firmen herausgesucht und Initiativbewerbungen zugesandt, die dann natürlich auch immer auf die entsprechenden Firmen zugeschnitten waren.
Teilweise ergab das keinerlei Resonanz, teilweise brachte mich ein kurzer Anruf, einige Tage später, einen Schritt weiter, sodass ich dann zumindest mit einer Firma auch ein Videointerview via Skype hatte, allerdings haben die sich dann doch anders entschieden.
Ich bekam dann von einer anderen, für mich sehr interessanten Firma, bei der ich mich auch beworben habe, eine Email mit ein paar Fragen. Wenige Emails später kam dann nur noch die Frage, ob ich evtl. bereit wäre, für ein persönliches Kennenlernen nach Kanada zu kommen, was ich dann natürlich auch getan habe. Bei diesem Besuch habe ich dann glücklicherweise eine Superfirma vorgefunden, mit Arbeitsbedingungen, von denen ich immer geträumt habe.
Es gehört zwar etwas Glück dazu, aber manchmal erreicht man mit ein wenig Eigeninitiative mehr, als ein Headhunter für einen tun kann.
@dbo73: um missverstaednisse vorzubeugen: mit kontakten meine ich keine liste mit irgendwelchen namen, sondern vielmehr buddies und gute bekannte. die bekommt man nicht so schnell...
@hus: bin mir nicht ganz sicher, ob du eigeninitiative meinst oder glueck. dass man natuerlich entsprechend pro-aktiv sein muss (augen/ohren offenhalten, netzwerk angraben, positionen suchen und bewerbungen verschicken) setze ich mal als bedingung voraus. ich denke, es gehoert auch eine portion glueck dazu bzw. zur richtigen zeit am richtigen ort, etc....
Zitat von hrt2fnd@dbo73: um missverstaednisse vorzubeugen: mit kontakten meine ich keine liste mit irgendwelchen namen, sondern vielmehr buddies und gute bekannte. die bekommt man nicht so schnell...
@hus: bin mir nicht ganz sicher, ob du eigeninitiative meinst oder glueck. dass man natuerlich entsprechend pro-aktiv sein muss (augen/ohren offenhalten, netzwerk angraben, positionen suchen und bewerbungen verschicken) setze ich mal als bedingung voraus. ich denke, es gehoert auch eine portion glueck dazu bzw. zur richtigen zeit am richtigen ort, etc....
cheers
andy
100% agreed!
Ich habe gelinde gesagt so langsam die Nase voll von Bewerbungen. Etliches ist rausgegangen, trotz professioneller Hilfe kam nicht eine Rueckmeldung bisher. (Wir sind seit ca. 2 Jahren in CA) Ich vermute ganz stark, dass das zum Teil Diskriminierung ist aufgrund des Alters (ersichtlich selbst durch die gekuerzte Berufserfahrung) und andererseits herrscht hier wirklich extreme Vetternwirtschaft. Wenn du niemanden in der Branche kennst der an der richtigen Stelle sitzt und dich promoten kann bekommst du einfach keinen Fuss in die Tuer. So unser Fazit. Ohne kan. Ausbildung und den daraus resultierenden Kontakten ist es sehr schwer, es sei denn man hat einen gesuchten Beruf wie zu den Hoch-Zeiten als massenweise bspw. Handwerker angeworben wurden, da spielt dann canadian experience keine Rolle mehr. Unser Sohn studiert hier in CA und so bekommen wir halt mit wie schon im Studium trainiert wird Kontakte aufzubauen. Also entweder heisst es Durchhalten und/oder Durststrecken mit Ausweichsjobs ueberbruecken oder aufgeben...
Also, es gibt da ein paar Strategien: -Workopolis, Monster & Co. - es gibt sicher 20 Stellenboersen online fuer Kanada. Auch mal bei Staat oder der Provinz suchen. -Website von potentiellen Firmen durchsuchen. V.a. bei kleineren Firmen hat man da bessere Chancen, weil nur wenige dorthin surfen. -Initiativbewerbungen. Aktuelles Profil in Bewerberdatenbanken, trotz der geringen Erfolgschancen. -Cold calls. Es gibt Branchenbuecher, die fuehren auch Namen. Oder Bewerbung selbst vorbeibringen bei kleineren Firmen. -Kontakt zu Headhuntern/Recruitern. Auch im Beruf sich gut stellen mit denen. -Netzwerkeln: LinkedIn Account pflegen, professionellen Associations beitreten und da vielleicht mal Leute treffen auf deren Veranstaltungen. Kontakt zu ehemaligen Kollegen halten.
-Wichtig: 10-14 Tage nach einer Bewerbung in der Firma anrufen. Nach einem Interview eine geschliffene Dankesmail schicken. Ein guter CV, passendes Resume ist wichtig, aber nicht entscheidend. Interview ueben mit den Monster-Tips ist viel wichtiger, was nuetzt einem eine Menge Interviews ohne Resultat? Mock-Interviews hefen da sicher, gibt auch Gruppen, die sich fuer sowas treffen (Libraries etc.)
Am Ende ist es dann nur Glueck, aber dem kann man bekanntlich etwas nachhelfen.
Zitat von NemesisAlso, es gibt da ein paar Strategien: -Workopolis, Monster & Co. - es gibt sicher 20 Stellenboersen online fuer Kanada. Auch mal bei Staat oder der Provinz suchen. -Website von potentiellen Firmen durchsuchen. V.a. bei kleineren Firmen hat man da bessere Chancen, weil nur wenige dorthin surfen. -Initiativbewerbungen. Aktuelles Profil in Bewerberdatenbanken, trotz der geringen Erfolgschancen. -Cold calls. Es gibt Branchenbuecher, die fuehren auch Namen. Oder Bewerbung selbst vorbeibringen bei kleineren Firmen. -Kontakt zu Headhuntern/Recruitern. Auch im Beruf sich gut stellen mit denen. -Netzwerkeln: LinkedIn Account pflegen, professionellen Associations beitreten und da vielleicht mal Leute treffen auf deren Veranstaltungen. Kontakt zu ehemaligen Kollegen halten.
-Wichtig: 10-14 Tage nach einer Bewerbung in der Firma anrufen. Nach einem Interview eine geschliffene Dankesmail schicken. Ein guter CV, passendes Resume ist wichtig, aber nicht entscheidend. Interview ueben mit den Monster-Tips ist viel wichtiger, was nuetzt einem eine Menge Interviews ohne Resultat? Mock-Interviews hefen da sicher, gibt auch Gruppen, die sich fuer sowas treffen (Libraries etc.)
Am Ende ist es dann nur Glueck, aber dem kann man bekanntlich etwas nachhelfen.
Schon versucht. Bei kleineren Firmen bin ich der Meinung faellt die Berufserfahrung noch mehr ins Gewicht. Kommt einfach nicht gut an, wenn der auslaendische Bewerber mehr Erfahrung hat als der Firmeninhaber resp. der Vorgesetzte selbst. Am Ende ist es doch eine Glueckssache
Zitat von hrt2fnd@dbo73: um missverstaednisse vorzubeugen: mit kontakten meine ich keine liste mit irgendwelchen namen, sondern vielmehr buddies und gute bekannte. die bekommt man nicht so schnell...
Das habe ich so verstanden daher auch mein Teufelchen - Beziehungen sind halt doch wichtig..
Zitat von hrt2fnd@dbo73: um missverstaednisse vorzubeugen: mit kontakten meine ich keine liste mit irgendwelchen namen, sondern vielmehr buddies und gute bekannte. die bekommt man nicht so schnell...
Das habe ich so verstanden daher auch mein Teufelchen - Beziehungen sind halt doch wichtig..