hat jemand von euch eine statistik ueber die anzahl der rueckwanderer idealerweise nach kategorien (PR, WP, etc.), herkunftslaendern und anzahl der jahre. Ich habe irgendwo mal etwas von 80% rueckkehrerquote von PRs nach 5 jahren gelesen. stimmt das?
Hab grad keine Statistik zur Hand, aber 80% halte ich fuer etwas hoch gegriffen, 50% koennte eher hinkommen. Je nach Herkunftsland variieren die Zahlen wahrscheinlich recht stark und die Kategorie Weiterwanderer duerfte einen nicht unerheblichen Teil der kanadischen Emigranten stellen.
Zitat von WilmaIch habe diese Statistik hier gefunden
Es gibt da wohl eine gewisse Dunkelziffer, die sich in Deutschland nie abgemeldet hat und bei der Rueckkehr entsprechend auch nicht als 'aus dem Ausland' zuziehend anmeldet...
Da eine Meldepflicht in Kanada nicht existent ist, haben kanadische Behoerden Probleme, die Zahl der abwandernden halbwegs genau zu erfassen; die kanadischen Statistiker handhaben das wohl so, dass alle, die keine Steuererklaerung mehr abgeben, nicht mehr da sind...
Aber egal, nach Deinem Link gibt es jaehrlich ~1500 Rueckkehrer aus Kanada, waehrend nach http://www.statcan.gc.ca/pub/63-224-x/20...4122745-eng.htm in den letzten Jahren um die 3000 "Immigrants to Canada, by country of last permanent residence Germany" gezaehlt wurden. Das wuerde bedeuten, dass jeder 2te Deutsche zum Rueckkehrer wird. Etwas Lebenserfahrung kann nie schaden
Ich glaube was mich am meisten stoert an dem ganzen Thema ist der Begriff "Rueckwandern". Denn dem "Rueckwandern" muss ein "Auswandern" vorausgehen, und viele (vermutlich sehr viele) von denen die zurueck nach Deutschland gehen sind nie richtig ausgewandert. Die sind ins Ausland gegangen, immer mit der Hinterruer geoeffnet - "klappts nicht oder ist es zu unbequem gehe ich halt wieder heim". Das sind fuer mich keine echten Auswanderer.
Ich nehme das vielleicht etwas zu ernst - jedoch sehe ich Auswandern als ein durchaus sehr enstes Thema - und nicht als etwas das man halt mal versucht, vielleicht wird es was - oder auch nicht. Der groesste Schritt in meinem Leben, und vielleicht auch der schwierigste, hat vermutlich nur hervorragend geklappt weil ich mit dem noetigen Ernst rangegangen bin.
Statistiken zu dem Thema kann man wie die meisten Statistiken in die Tonne treten.
@‹(°¿°)›: thanks for the links. vorallem die comments zum cbc bericht sind sehr interessant. zum einen zeigen sie dass canada erheblich schlechter oekonomisch dasteht (vorallem fuer academics) als immer angepriesen (z.b. auf basis von BIP). auch hier spricht man von einem 'brain drain' - sprich auswanderung von highly educated canadians aufgrund von fehlenden jobs im heimatland. darueberhinaus wird sich auch ueber ueberregulierung in canada beklagt (habe ich mittlerweile von vielen seiten gehoert). aber der wohl interessanteste kommentar war ueber mangelende BC experience, d.h. dass einem bewerber aus ON vorgeworfen wurde, keine work experience in BC zu haben. witzigerweise scheint sich die diskriminierung von immigranten bei der jobsuche nun auch auf canadians auszuweiten, die ueber provinzen hinweg auch jobsuche sind... und zwischen den zeilen liest man dann sehr viel missgunst, neid und engstirnigkeit. absolut lesenswert!!!
@ghost:
ZitatIch glaube was mich am meisten stoert an dem ganzen Thema ist der Begriff "Rueckwandern". Denn dem "Rueckwandern" muss ein "Auswandern" vorausgehen, und viele (vermutlich sehr viele) von denen die zurueck nach Deutschland gehen sind nie richtig ausgewandert. Die sind ins Ausland gegangen, immer mit der Hinterruer geoeffnet - "klappts nicht oder ist es zu unbequem gehe ich halt wieder heim". Das sind fuer mich keine echten Auswanderer.
Ich nehme das vielleicht etwas zu ernst - jedoch sehe ich Auswandern als ein durchaus sehr enstes Thema - und nicht als etwas das man halt mal versucht, vielleicht wird es was - oder auch nicht. Der groesste Schritt in meinem Leben, und vielleicht auch der schwierigste, hat vermutlich nur hervorragend geklappt weil ich mit dem noetigen Ernst rangegangen bin.
Statistiken zu dem Thema kann man wie die meisten Statistiken in die Tonne treten.
sehe ich absolut anders. es ist eher eine frage der persoenlichkeit, wie man die auswanderung angeht. der eine hat halt gerne einen plan b und haelt sich die hintertuere offen, der andere nimmt's wie es kommt. Ich habe leute hier gesehen, die sind spontan ohne grosse planung und ‚ernsthaftigkeit’ mit einem WT visum eingereist und haben sich danach auf PR basis hier niedergelassen. Dann gabs auch genug leute, die trotz langjaehriger akribischer planung nach einigen monaten wieder die koffer gepackt haben. gerade bei einer auswanderung kommen so viele nicht planbare fakten und infos die man vorher nicht wissen kann auf einen zu, dass man vor antritt ueber nicht sagen kann, was werden wird. Ob’s einem gefaellt im neuen land haengt auch sehr stark vom timing und glueck ab (vorallem in bezug auf job). es ist daher absolut legitim von anfang an, ein rueck- oder weiterwandern in erwaegung zu ziehen.
Hinzukommt, dass man per se aufgrund von verwandtschaft nachwievor einen bezugspunkt zur alten heimat hat, so dass ein absoluter bruch sowieso selten geschieht.
Auswandern vor 100 jahren war halt etwas anders als heute, wo man seine koffer wieder packt, sich in den flieger setzt und ein paar stunden spaeter wieder in der alten heimat befindet.
Natürlich gehört zum Auswandern der nötige Ernst, aber was wäre gewesen, wenn es bei dir aus irgendeinem Grund nicht so gut geklappt hätte? Wärst du dann als "echter" Auswanderer mit allen Konsequenzen dort geblieben, obwohl du dich dort nicht wohl fühlst ? I don't think so.
Du kannst eine Auswanderung noch so ernst nehmen und gewissenhaft planen und weisst vorher trotzdem nicht, ob dir das Leben in der neuen Heimat gefällt.
Zitat von hus Du kannst eine Auswanderung noch so ernst nehmen und gewissenhaft planen und weisst vorher trotzdem nicht, ob dir das Leben in der neuen Heimat gefällt.
Wahre Worte, gelassen ausgeprochen! Gefiehle es mir hier nicht, waer ich auch schon wieder weg. Meine Statistik im naeheren Umfeld liegt bei 50:50. Wobei ein "Rueckwanderer" grade die erneute "Auswanderung" plant..., so kann's auch gehen.
In meinem Fall - und ich kann nur vor mir sprechen - war das zu erwarten. Ueberraschungen blieben aus weil ich wusste wo ich hingehen werde. Meiner Auswanderung gingen in etwa 10 Aufenthalte in Kanada voran, ich wusste was ich machen kann, was ich machen moechte, wo ich leben will, ich war vorbereitet auf Menschen, Sprache, Wetter und Kaesepreise.
Der "grosse knall" blieb also aus - ich habe ihn auch nicht erwartet.
Dennoch stimmt es schon, es gibt keine Garantien das man sich wohlfuehlt. Ob ich nach Deutschland zurueck gegeangen waere? Nein, garantiert nicht, ich wuerde Kanada auch wieder verlassen wenn mir das Leben hier nicht mehr gefallen wuerde, aber dann woanders hin. Es gibt derzeit in etwa 195 Laender au der Erde (das aendert sich staendig und variiert nach Quellen), in 2 davon habe ich bisher gelebt, bleibt also genuegend Auswahl um weiter zu ziehen.
Wenn ich das hier so lese, frage ich mich, was ich denn eigentlich bin?
Ich bin vor fast 8 Jahren in die Schweiz gekommen. Das ist ja eigentlich auch schon eine Auswanderung. Nun wollen mein Mann und ich halt nach USA oder Kanada, für ihn wäre es dann eine Auswanderung. Was ist es aber für mich? Eine zweite Auswanderung oder einfach nur ein Weiterwandern?
Ezri, Du weißt es nicht? Ist doch ganz klar. Damit Du als Auswanderer gilst, musst Du leiden, ganz wichtig, und darfst nicht zurück gehen können und wollen. Weiter musst Du ganz unten anfangen zu arbeiten und Dich anpassen müssen. Die Schweiz bietet Dir jedoch ein gutes Leben, Du musst nicht leiden, nicht unten anfangen zu arbeiten. Ganz schlimm ist, dass immer die Gefahr besteht, dass Du einfach in Dein Heimatland fährst, sei es zu Besuch. Deine Heimat muss aber unerreichbar sein. Außerdem meinen viele, dass die Deutschen so sind wie die Schweizer und man deshalb keine Anpassungsprobleme hat. Du bist quasi von Hamburg nach Köln bzw. Schweiz gezogen. Damit bist Du kein Auswanderer.