nachdem ich gerade mal ein paar Stunden mit der Suchfunktion zugebracht habe (wir sind jetzt "per du"!!), hab ich eine kurze Frage:
Unabhängig vom Risiko, ist folgendes Szenario möglich?
Meine Frau und ich reisen beide für sechs Monate als Touristen nach CA ein (Richtung London, ON), suchen uns dort eine Bleibe und dementsprechend dann einen Job. Irgendwie rechne ich mir/uns grössere Chancen aus, vor Ort auf jobsuche zu gehen. Bis hierhin: Wie sehr ihr das? Ich denke, ich kann noch ca. 20² Bewerbungen aus Europa schreiben, ohne jemals "angehört" zu werden. Vor Ort hat man ja meist ein anderes "standing". Sobald ernsthaftes Interesse besteht, kann ich dort den regulären Weg gehen und die entsprechenden permits beantragen oder steht mir das als Tourist dann nicht zu?
Wenn ich das hier richtig gelesen habe, besteht ja die Möglichkeit das Touri-Visum für einmalige sechs Monate zu verlängern. Kann das jemand bestätigen?
Zur finanziellen Situation: Wir haben/hätten genug Mittel für wenigstens ein Jahr (inkl. Auto bis 10k$) und Miete von ca. 1000$/monat. Und ja, das Restguthaben überschreitet die Vorgabe zur Existenzsicherung um den Faktor 4.
Ich hoffe, ich habe bei der Suche einen ähnlich gelagerten Vorschlag nicht übersehen und ansonsten freue ich mich jetzt schon aufs "bashing" und/oder konstruktive Vorschläge/Meinungen.
Ich denke, den idiotensicheren Plan gibt es nicht. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du (zwar bereits mit PR), suche ich doch im Moment einen Job aus dem Ausland: vor Ort scheint es einiges einfacher zu sein, da die Firmen Dich dann wirklich auch einladen können - aus dem Ausland ist da immer eine Hemmschwelle, erst recht wenn Du noch keine Arbeits-/Aufenthaltsbewilligung hast.
Zum Besuchervisum: Generell ist dies bis zu 6 Monate gültig und Du kannst dies unter gewissen Voraussetzungen auch verlängern (siehe: http://www.cic.gc.ca/english...nd-stay.asp)
Zum Thema "Arbeitgeber finden":
Leider geht aus Deiner Beschreibung nicht ganz hervor, ob Du den Status als Permanent Resident oder als Temporary Worker anstrebst. Permanent Resident ist ein langwieriger Prozess der bis zu einem Jahr dauern kann und kein AG wird so lange auf dich warten wollen. Beim Temporary worker geht dies etwas schneller (wenn ich die CIC Seite richtig interpretiere so zwischen 1-3 Monate) aber hier wird zuerst eine positive LMO (labour market opinion von HRSDC) benötigt, dh. der AG muss beim Government beantragen, dass sie dich anstelle eines Kanadiers einstellen, weil sie niemanden sonst finden. Dies ist ein Schritt, welcher der AG initiieren muss, welcher Zeit braucht und daher viele AG scheuen (Infos zum Prozess hier: http://www.cic.gc.ca/english...ply-how.asp).
Insgesamt kann die Idee durchaus klappen, da ja auch finanzielle Reserven da sind, sofern Du einen AG findest, der dich unbedingt will und auch dem administrativen Kram auf sich nicht. Leider ist es aber schwierig konkret deine Situation zu beurteilen, da Du auch keine Angaben zu deinem Berufswunsch äusserst.
Ich schiele derzeit eigentlich auf den Temp- mit Hinblick auf später mal Permanent Residency.
Zu uns: Meine Frau (34) ist Disponentin im Bereich HVAC (wobei sich da vor ein paar Stunden sogar etwas ergeben haben könnte - I'll keep you posted)
Ich selber (35) bin IT'ler (MCITP, tätig für HP bei diversen Kunden vor Ort in Alleinverantwortung im Bereich Enduser Support und Server Maintenance (Wintel), PBX und diesen ganzen anderen komischen IT-Kram))
also wie ein Vorredner schon sagte, einen "idiotensicheren" Plan gibt es nicht. Was mir bei Dir allerdings auffaellt, Du machst Dir keine Illusionen. Und was unter Umstaenden noch wichtiger ist, Ihr beide habt wenigstens soviel Kapital, dass wenn nicht sofort alles glatt laeuft, ihr wenigsten Reserven habt.
Die Einreise als Tourist, mit gleichzeitiger Suche von Arbeitgebern, KANN natuerlich funktionieren. Aber stellt euch das nicht so einfach vor, wie ein Vorredner schon schrieb, ihr muesst einen finden, der bereit ist ein paar Monate auf euch zu warten und eine LMO beantragen will. Das wird bei den immer noch hohen Arbeitslosenzahlen nicht gerade einfach werden.
Eines weis ich genau, wenn ihr das wirklich durchziehen werdet, dann ist dass auf jeden Fall ein grosses Abenteuer, mit ungewissem Ausgang. Aber bei soviel Mut, wuerde ich euch die Daumen druecken, dass es klappt.
ZitatDie Einreise als Tourist, mit gleichzeitiger Suche von Arbeitgebern, KANN natuerlich funktionieren.
Dein Vorschlag ist die Garantie, das Geld zu verpulver. Ich kann nicht fuer ausnahmslos jeden sprechen, aber aus eigener Erfahrung: nein, dich stellt keiner ein, klassischer Catch 22. Ohne Arbeit kein Visum, ohne Visum keine Arbeit. Vielleicht laedt dich mal jemand zum Interview, wenn du das mit dem Visum verbirgst, aber mehr auch nicht. Ohne Visum keine SIN und ohne SIN keine legale Arbeit.
nemesis: da kenne ich aber schon Faelle, die das genauso gemacht. Genug Geld fuer ein Jahr, sollte es nicht (gleich) klappen und dann sich vorstellen.
Kenne Ontario PNP nicht, mit dem MB PNP kann dann ohne weiteres PR erreicht werden. (Arbeitsplaetze wurden fuers meiste gefunden nachdem nominiert und die LMO nicht mehr notwendig war)
Jeder muss mit seinem geld machen was er fuer richtig haelt,nur dneke ich das auch manitoba,Sk etc nachziehen werden,was die PNP Regulationen betrifft.
*grins* ..und ich hoffe halt, das MB und SK sich genauso eigenwillig verhalten wie normalerweise Qc..und ihren eigenen Weg gehen. Schliesslich haben wir ja noch einen "bevoelkerungsnachholbedarf" gegenueber einigen anderen Provinzen (allerdings..so ueberlaufen muss es ja auch nicht werden)
Zitat von schinksJeder muss mit seinem geld machen was er fuer richtig haelt,nur dneke ich das auch manitoba,Sk etc nachziehen werden,was die PNP Regulationen betrifft.
Erstmal danke für den Einwand, Nemesis!
Folgendes ist uns klar: Niemand wartet auf uns und unsere Workforce
Wir haben JETZT die Möglichkeit (ganz klar auch die finanzielle) es zu probieren und wir sind beide der Meinung, das wir - irgendwann in 10 Jahren - nicht daheim sitzen wollen und denken müssen, das wir es nicht wenigstens versucht haben.
Einen kleinen Fallschirm hätten wir ohnehin - dafür ist alleine meine Frau schon viel zu sehr safe-player.
Bist du auf CA festgelegt? Es gibt ja noch andere schöne Länder, die Fachkräfte suchen. IT-Leute waren auch immer in der anderen Liste mit den händeringend gesuchten.
Bist du auf CA festgelegt? Es gibt ja noch andere schöne Länder, die Fachkräfte suchen. IT-Leute waren auch immer in der anderen Liste mit den händeringend gesuchten.
Die derzeitige kanadische IT Krise ist mehr krisenbedingt als strukturell. Die Firmen haben sehr viele IT-ler entlassen die jetzt noch auf dem Arbeitsmarkt sind. Gleichzeitig sind dann immer noch massenweise IT-ler aus dem alten PR-Antragsberg zugewandert (in Indien lagern ja immer noch Antraege aus dem alten System...), obwohl die IT Berufe seit 2008 ueber die SW1 Kategorie eigentlich nur noch schwer (und seit dem letzten Update der NOC Liste gar nicht mehr) einwandern koennen.
Ich wuerde vermuten, das legt sich in ein paar Monaten, dann gibt's auch wieder IT jobs. Vor allem nachdem Kanada ja gerade dabei ist, die Zuwanderung gezielt abzuwuergen. Wenn die Alt-Antraege erst mal weg sind, kommt ja fast niemand mehr rein...
Zitat von schinksJeder muss mit seinem geld machen was er fuer richtig haelt,nur dneke ich das auch manitoba,Sk etc nachziehen werden,was die PNP Regulationen betrifft.
Erstmal danke für den Einwand, Nemesis!
Folgendes ist uns klar: Niemand wartet auf uns und unsere Workforce
Wir haben JETZT die Möglichkeit (ganz klar auch die finanzielle) es zu probieren und wir sind beide der Meinung, das wir - irgendwann in 10 Jahren - nicht daheim sitzen wollen und denken müssen, das wir es nicht wenigstens versucht haben.
Einen kleinen Fallschirm hätten wir ohnehin - dafür ist alleine meine Frau schon viel zu sehr safe-player.
Das laeuft auf Urlaub hinaus, und da laeuft das "Visum" nach 6 Monaten aus. Ich hatte es aehnlich gemacht wie ihr, als Tourist rein. Es sagt dir keiner aber ich glaube, es scheitert immer an der Aufenthaltsgenehmigung und dann kommen andere Faktoren wie "no Canadian workexperience" dazu. Ich hab aber dann den PR Status ohne Umweg WP erhalten kurz bevor ich um Verlaengerung haette betteln muessen in Vegreville, mein PR-Antrag lief da auch schon einige Zeit. Du brauchst eine LMO, und die gibt's vielleich noch an Orten, wo keiner hin will. Da wollte ihr aber auch nicht hin. Ontario hat kein richtiges PNP, damit faellt eine sehr attraktive Provinz vollkommen weg.
ZitatIch wuerde vermuten, das legt sich in ein paar Monaten, dann gibt's auch wieder IT jobs. Vor allem nachdem Kanada ja gerade dabei ist, die Zuwanderung gezielt abzuwuergen. Wenn die Alt-Antraege erst mal weg sind, kommt ja fast niemand mehr rein...
au contraire. ich wuerde sagen, wir sind derzeitig auf einem peak was IT jobs anbetrifft. ich vermute dass es in ein paar monaten eher wieder abwaerts geht - zumindest was die anzahl der offenen positionen anbetrift...
ich hatte mir dieses Forum eigentlich nur mal angesehen, mich dann wegen deines Beitrags angemeldet.
Ich denke es ist vor allem eine Frage des ernsthaften wollens. Die bisherigen Beiträge sind sicher aus der jeweiligen Sicht betrachtet alle richtig. Wir haben es genau so gemacht wie du es dir vorstellst. Mein Mann hatte zuvor Hunderte von Berwerbungenm online (ohne bzw. mit geringer Resonanz) verschickt.
Wir sind dann einfach rübergeflogen und haben dutzende Bewerbungen persönlich abgegeben und etwa 10 Vorstellungsgespräche geführt. Nach etwa 4 Wochen haben wir die schriftliche Zusage (job-offer) des jetzigen Arbeitgebers meines Mannes erhalten. Nach sechs Wochen waren wir wieder in Deutschland und haben von dort alles vorbereitet. Nach etwa 9 Wochen erhielten wir die LMO aus Canada, mit der wir unseren Antrag gestellt haben. Etwa fünf Wochen später erhielten wir die Mitteilung das wir uns das work permit beim Grenzübertritt abholen können. Weitere 8 Wochen später waren wir in Canada. Drei Wochen später hatte auch ich Arbeit (open wp).
Wir hatten uns jedoch auf NB festgelegt. Wie das in Ontario passt, weiß ich natürlich nicht. Mein Mann hatte sich hier als Handwerker beworben und in NB hat das (vor allem weil er sich ernsthaft und persönlich bemüht hat) gepasst. Das wir den weiten Weg auf uns genommen haben nur um eine Anstellung zu finden hat den meisten Arbeitgebern imponiert.
Zwischenzeitlich ist unser Antrag für PNP fertig und wird kommende Woche eingereicht. Wir sind eigendlich sehr zuversichlich.
Vieleicht solltest du die Region etwas erweitern, aber wenn es bei dir mehr als nur eine Schwärmerei oder Überlegung ist und du alles gibst sehe ich keinen Grund warum es bei einem Versuch bleiben sollte.