Es gibt in Deutschland Projekte die Kontaktmoeglichkeiten und Umgangsformen im oeffentlichen Dienst zu verbessern.
Es geht hier um IT Projekte, Internetauftritten und dergleichen. Ziel ist es Behoerdengaenge zu erleichtern, etwa das Ummelden Online erledigt werden kann. Oftmals werden "Codenamen" wie z.B. "digitale Behoerde", "digitales Rathaus" oder "elektronische Verwaltung" benutzt.
Canada ist in dieser Hinsicht aber weitaus staerker fortgeschritten.
Die Hektik wird subjektiv empfunden.
In Canada wuerde ich eher die Verstaedterung, den sogennaten Anteil der Bevoelkerung der in Staeten lebt, in Zusammenhang bringen. Demnach sind die Grosstaedte weitaus hektischer, als das Hinterland, haben mehr Verkehr als das Hinterland, dies ist aber verstaendlich.
Lebensmittel sind in Deutschland extrem billig, kann ich nur bestaetigen, nur hinkt der Vergleich. Die Qualitaet und auch der Geschmack der Lebensmittel ist in Frankreich oder auch Oesterreich weitaus besser.
Deutschland regelt den Ladenschluss seit kurzem auf Landesebene. Viele Laender haben sich auf 6 x 24 geeinigt, bzw planen dies zumindest zu machen. Sonntags bleibt mehrheitlich geschlossen - sehr zum Leidwesen von Freunden anglikanischer Verkaufskultur.
Interessantes Detail am Rande: Norddeutschland scheint sich hier leichter zu tun, waehrend der wirtschaftsstarke Sueden sich offenbar mit der Freigabe schwerer tut.
Eigentlich schade und total kontraer, dass das wirtschaftsschwache Berlin in Sachen Oeffnungszeiten liberaler ist, als Stuttgart oder ganz extrem Muenchen.
Zitataber dafür gibts kaum ein land, wo man so billig lebensmittel einkaufen kann. alles hat eben seinen preis...
Als ich in DE war kam eine Reportage bezüglich Discount-Shopping. ALDI, LIDL, Penny Markt versucht den kompletten Supermarkt mit 3 Mann (bzw. Frau) pro Schicht zu schmeißen. Die 3 Mann haben wir hier bei Safeway alleine um die Obst- und Gemüsabteilung auf Trapp zu halten. Deutschland ist Discount-Shopping und Kanada ist Erlebins-Shopping ... zumindest ist das mein Begriff dafür.
Über die Käsepreise komme ich allerdings auch nach 20 Monaten nicht so leicht hinweg. Dafür habe ich hier auch noch keinen Milchbauer über die niedrigen Milchpreise schimpfen hören.
Die Dinge die mir aus Deutschland fehlen (Backwaren) mache ich in der Zwischenzeit selbst (vom Bauernbrot zum Laugenbrötchen). Ist mittlerweile mein Hobby geworden.
Bezüglich Miete überweisen kann ich folgendes sagen. Mein Vermieter in MB war damals bei der selben Bank wie ich und somit habe ich einen Dauerauftrag eingerichtet.
Insgesamt finde ich das Banksystem hier viel besser. Weniger versteckte Kosten bei Krediten, Sonderzahlungen jeden Monat möglich (auch online), Ratenzahlungen können online ausgesetzt werden. Alles in allem ist es hier extrem flexibel, auch was Rentenversicherungen angeht (RRSP). In DE habe ich eine private Rentenversicherung die ich gerne weiterlaufen lassen wollte, jedoch mit einem geringeren monatlichen Betrag. Geht nicht. Der Vertrag müsste gekündigt und ein neuer abgeschlossen werden. Was solls, dann steht er halt still bis zur Rente.
Vor 2 Monaten wollte ich ein Konto in DE auflösen. Das ging nicht. Ich musste ein Formular ausfüllen und von der Bank in Kanada (RBC) meine Unterschrift bestätigen lassen. Das Formular war selbstverständlich in deutsch. Ich ging zur Bank und wollte wissen ob sie es unterschreiben können (Übersetzung hätte vermutlich mehr gekostet als Guthaben auf dem Konto war). Die Bank behielt das Formular für ein paar Tage ein und eine Mitarbeiterin hat es mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms übersetzt, unterschrieben und abgestempelt. Kosten hierfür ... KEINE!!!
Die Flexibilität in Kanada ist enorm. Geht nicht, gibt es nicht.
Insgesamt empfinde ich es auch so, dass man in Deutschland eher skeptisch ist wenn jemand freundlich zu einem ist (was will der bloß von mir). Hier ist man einfach freundlich und vermutet nicht gleich etwas schlechtes.
Wer aber glaubt wir sitzen hier den ganzen Tag nur beim Fischen und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein, der täuscht sich. Musste mir erst am Wochenende von der Verwandtschaft anhören das es nur in Deutschland Stress gibt und wir in Kanada eine ruhige Kugel schieben. Ich kann nur für mich reden, aber ich bin jetzt 20 Monate hier und hatte insgesamt 5 Tage frei. Wie früher mal 3 Wochen im Okanagen mit dem Wohnmobil umherkurven geht nicht mehr. Die Wochenarbeitszeit hat sich bei mir um einiges erhöht. Das Wochenende hat nur noch einen Tag (wenn ich Glück habe). Ich bin da nicht der einzigste und es liegt nicht daran, dass ich Deutscher bin. Vielen Kanadiern die ich kenne geht es genau so.
im spiegel nachzulesen - es leben über 7 millionen ausländer in de - auch kanadier
Was auch immer ein "Spiegel" schreibt, wir wissen ja, Papier ist geduldig und was heute wahr ist, ist morgen Lüge. Sieh dich um und du siehst aus was diese 7 Mio bestehen, wenn es denn 7 Mio sind. Ich schätze mal 5 Mio sind alleine aus der Türkei, 1 Mio aus Italien und der Rest setzt sich zusammen aus osteuropäischen und anderen islamischen Staaten. Sicher leben hier auch Canadier, vielleicht auch 12 aus Neuseeland, aber ins Gewicht fallen die bei der Einwanderung nun beim besten willen nicht und von Immigrants im herkömmlichen Sinne kann da nicht gesprochen werden.
Zitat von Peter Wrba In Canada hast Du ebenfalls Verkehr, es ist ebenfalls hektisch, nur faehrt man dort nicht alle Tage von Nuernberg nach Wuerzburg. Die Geschwindigkeitsbeschraenkungen und kein permanentes deutschlanduebliches draengeln tragen zu entspannterem Autofahren bei.
Toronto ist die einzige Grossstadt weit und breit und bis Montreal braucht man mindestens 6 bis 7 Stunden, je nach Verkehr. In und um Vancouver, durch Burndaby und nach Richmond bzw Steveston runter ists aehnlich hektisch zu fahren.
Sicherlich hast Du in den Ballungscentren mehr Verkehr als auf dem Land, trotzdem ist es in Vancouver in der Rushour entspannter und relaxter zu fahren als hier in Rostock, das gilt auch für Calgery, durch die gegenseitige Rücksichtnahme empfindet man die höhere Verkehrsdichte als nicht so bedrängend. Sicherlich liegt es wohl insgesamt am Empfinden jedes einzelnen wie er den täglichen Verkehr beurteilt.
Du hast im Grunde ja Recht. Es ist weniger hastig, weniger gedraenge, weniger Eile, vieles wird lockerer gesehen, offenbar auch der Verkehr.
Ich vermute auch, dass es daran liegt, dass die Mehrheit Automatik faehrt, und nicht so schnell beschlaeunigt wie jemand der schaltet.
Vancouver hat nur das konkrete Problem, dass man dort besonders haeufig "links abbiegen verboten" bzw. "rechts abbiegen verboten" findet (obwohl schachbrettartig angelegt), sodass eine normale Orientierung nicht ganz so einfach ist, - zumindest fuer denjenigen der neu dort ist.
Rostock kann ich leider nicht beurteilen, dies finde ich eher schade. Die Stadt selbst duerfte nett sein.
Als ich 1996 das erste Mal in Canada (und als allererstes von Vancouver Airport nach Downtown - Lions Gate Bridge - West Vancouver) gefahren bin, fand ich es weder kompliziert, noch stressig. Die Meinung habe ich bis heute noch, wobei alles ja auch subjektiv ist. Die Aggressivität fehlt halt und das macht viel aus!
Klar fahre ich nicht jeden Tag von Würzburg nach Nürnberg (da wäre der Zug eh' besser), aber wer mal den Stadtverkehr von Würzburg erlebt hat (besonders in der Rush Hour - Baustellen gibts ja sowieso immer irgendwo), der wird sich nach Canada zurücksehnen...
Nach deiner Aussage hast du die ersten 4 der 5 Jahre in Canada pro Monat 1200 CAD verdient, hast dir ein Haus gekauft - was sebst in der preislich moderater Ottawa Region- trotzdem so um die 140.000 CAD sein sollte.
Trotzdem wirst du das Haus in 5-7 Jahren abbezahlt haben. Wow was für ein Zauberer !.
Oder könnte es sein das du deine Hütte aus deinem Ersparten aus Deutschland gekauft hast.
Dir zufolge kaufen sich die Kanadier Ihre Häuser aus der Portokasse.
Reality ist das sich die Kanadier genau so schwer tun mit dem Häuserkauf wie Deutsche, die meisten nehmen eine25 jährige Mortage auf, daneben für den Downpayment ein Personal Credit. Private Haushalte in CND sind mit 69.450 CAD verschuldet, die Ratio Verschuldung / Einkommen lag voriges Jahr bei 105,4 %, die Sparrücklagen mal mickrige 1,3 % des Einkommens ( Deutschland 10,7 % )
In diesem Sinne wie mein kanadischer Arbeitskollege sagte - life is not easy in this f....... paradise.
Zitat von 0815 Wer immer mal nach Ottawa kommt ist auf einen Kaffee /Bier eingeladen um die Lage vor Ort zu erkunden. Habe ich Zeit spiel ich auch noch den Tourist Guide ! (Bezahlung erfolgt in Form von Bier !!)
Das Angebot finde ich sehr verlockend Würdest du mir deine Mail Adresse mitteilen, bzw. Tel-Nr., damit man dich vor Ort erreichen kann (weiß zwar noch nicht, wann wir unseren Trip machen, aber dann hab ich die Daten schon mal parat). Wäre super, wenn das mal klappt - und hoffentlich gibt es dann Pils?!?!?
Deine Bilanz habe ich mir übrigens ausgedruckt und hänge sie mir jetzt in mein Büro als Motivationsunterstützung!!!
hm, also ich habe mich sehr über den Bericht von 0815 gefreut. Sicher nur eine Meinung eines "einzelnen" - aber immerhin von jemanden, der schon 5 Jahre Leben und Arbeiten in Kanada vorzuweisen hat. Ich finde es nicht sehr schön, wenn solche persönlichen Berichte typisch deutsch "nieder" gemacht werden. Leider habe ich keine Erfahrung in Kanada sammeln können, da ich bisher leider noch nie (außer Zwischenstopp in Montreal) dort gewesen bin. Freundlichkeit findet sich in Europa auch schon wieder Spanien und Frankreich (nicht in den Touri-Gebieten). Es kommt auch immer darauf an, wie man auf die Leute zugeht.
Als ich letztes Jahr endlich meine Schwester in Seattle besucht habe, war ich total geplättet, wie sauber und ordentlich die Städte, Parkplätze etc. waren. Am meisten überrascht war ich über die freundliche Begrüßung am Supermarkteingang - für uns Deutschen schon sehr gewöhnungsbedürftig - wenn man beim Betreten des Supermarktes einen schönen Tag gewünscht bekommt. Und die Damen und Herren am Eingang waren keinesfalls unter 30 und auch nicht Spindeldürr. Die Kassierer stehen an der Kasse und sind mit dem Kunden auf Augenhöhe, sehr freundlich gewesen und man bekommt den ganzen Kram auch noch eingepackt. Das ist etwas was ich hier in DE total vermisse. Ich hatte richtige schlechte Laune als ich zurück war und mir diese Unfreundlichkeit wieder entgegen schlug. Wir haben dort viele ältere Menschen arbeiten sehen - selbst die Sekretärin meiner Schwester ist 70! Das hat mich total umgehauen. Wo gibt es denn hier sowas? Hier ist man doch mit 35 schon zu alt. Ich persönlich finde es gut zu hören, dass es in Kanada / USA auch anders geht. Sicher ist nicht alles Gold was Glänzt aber man selbst muss doch seine "Ruhe" finden.
So, das waren jetzt meine 5 Cent zu diesem Thema und freue mich weiter auf Erlebnisberichte von Auswanderern.
@harzmountains: der service im supermarkt ist wirklich erheblich besser als in deutschland. der grund liegt darin, dass die gewinnmarge im einzelhandel erheblich besser in den usa ist als hier. die leute sind bereit für guten service zu bezahlen. in deutschland schaut man lieber auf den preis und ist happy, wenn man zu aldi geht und 2 ct bei der milch gespart hat...
dass du gerade in den usa viele leute findest, die mit weit über 60 noch arbeiten, liegt daran, dass viele leute einfach keine andere wahl haben, da ihre rente einfach zu gering ist... darüber hinaus sind in deutschland viele leute einfach nicht bereit im niedriglohn sektor zu arbeiten, weil sie fast genauso viel geld vom staat bekommen wie wenn sie bei MacD burger drehen würden... vielen leuten in deutschland ist gar nicht mehr bewusst, auf welchem hohem niveau geklagt wird. im vergleich: soweit ich mich erinnere, liegt das arbeitslosengeld in UK bei ca. 40-50 pound pro woche und wird für max. 6 monate bezahlt - aber nur, wenn man vorher min. 2 jahre vollzeit beschäftigt war.
ja, das muss ich Dir voll zustimmen. Die Lebensmittel sind hier schon günstig.
Renter knapsen auch hier in DE rum - haben aber kaum noch die Möglichkeit etwas zur Rente dazu zu verdienen -vor allem - weil so weit ich weiß, dass von der Rente wohl abgezupft wird (?). Naja, ich fand es jedenfalls positiv noch ältere Menschen zu sehen, die relativ fit ihrer Arbeit nachgehen.
Tja, das mit dem Geld vom Staat ist leider auch so ein Problem. Mein Neffe sagte nur max. 3 Monate Wellfare und dann sieh zu. Von unseren 6 Wochen Urlaub können die auch nur träumen - und trotzdem macht ihnen die Arbeit Spaß, verdienen gutes Geld und haben Zeit für Familie. Aber das alles hier zu diskutieren würde den Rahmen sprengen.
Schön, dass es Menschen gibt, die den Schritt Auswanderung gewagt haben, denen es mit Höhen und Tiefen in der neuen Wahlheimat gefällt und die trotz weniger Lohn im Vergleich zu DE und weniger Urlaub mit sich und der Welt zu frieden sind. Das lässt doch hoffen, oder nicht?
ZitatSchön, dass es Menschen gibt, die den Schritt Auswanderung gewagt haben, denen es mit Höhen und Tiefen in der neuen Wahlheimat gefällt und die trotz weniger Lohn im Vergleich zu DE und weniger Urlaub mit sich und der Welt zu frieden sind. Das lässt doch hoffen, oder nicht? emot-drunk
Genau harzmountains,
wir leben naemlich wieder
LG aus Edmonton Caroline
----------------------------------------------- editiert von Greywolf: