Wer Deutschland Richtung EU-Ausland verlässt, bleibt oft nicht allzu lange: Gut drei Viertel der Abwanderer kommen zurück – insbesondere Hochqualifizierte.
Viele deutsche Auswanderer hält es nicht lange im Ausland. Von schätzungsweise 122.000 Deutschen, die zwischen 1996 und 2006 in andere europäische Länder auswanderten, sind inzwischen 95.000 wieder zurückgekehrt. Das entspricht einer Rückwanderungsquote von 78 Prozent. Diese Zahlen nennen die Forscher Lenore Sauer und Andreas Ette vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in einem Beitrag der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ des Deutschen Hochschulverbandes.
Bei Deutschen mit Hochschulabschluss sei die Rückwanderungsquote mit 85 Prozent sogar noch höher – während sie bei geringfügig qualifizierten Personen lediglich 43 Prozent betrage, schreiben die Autoren. Trotz Netto-Verlusten von 12.000 Personen bei den Wissenschaftlern und 6000 bei den Technikern müsse bei Rückwanderungsquoten von 74 beziehungsweise 77 Prozent in diesen Gruppen eher von einer beruflichen „Circulation“ gesprochen werden, da es sich vorwiegend um eine temporäre Auswanderung deutscher Fachkräfte handle.
Das sogenannte Brain Drain – eine Abwanderung von hochqualifizierten Arbeitskräften – sei dagegen in den Gruppen Führungskräfte und Gesundheitsberufe zu verzeichnen. Von ihnen kehrten nur etwa ein Drittel der ursprünglichen Auswanderer nach Deutschland zurück. Die Autoren verweisen darauf, dass etwa die Hälfte der deutschen Auswanderer einen Hochschulabschluss besitzt – während dies nur für 29 Prozent der Gesamtbevölkerung gilt.
Die Schweiz stellt laut Untersuchung mit jährlich etwa 22.000 Auswanderern mit Abstand das wichtigste Zielland deutscher Migranten dar. Es folgen die USA mit etwa 14.000 deutschen Auswanderern. Weitere wichtige Zielländer seien Österreich und Polen mit jeweils 11.000, Großbritannien mit 10.000, Spanien mit 8000 und Frankreich mit 7000 deutschen Auswanderern im Schnitt der Jahre 2005 bis 2009.
Den Originaltext bzw. Link hast nicht zufaellig, oder?
Wird in der Studie erwaehnt, dass es sich um berufliche, temporaere Auswanderungen mit dem Ziel der Rueckkehr handelt, dann macht doch dieser Teil der Studie wenig Sinn, oder?
Die Schweiz ist inzwischen ein EU-Land? Geographisch in Europa ja, aber gehoert nicht der EU an, oder hat sich das kuerzlich geaendert?
Hochqualifiziert ist relativ. Was bringt das ganze Studium, wenn man nachher nicht in der Lage ist einen Job zu finden, weil man fuer die einfachsten Aufgaben einfach nicht taugt, oder ist es malwieder das Anspruchsdenken, dass man min. 50EUR die Stunde und mehr verdienen muss, weil man ja studiert hat?
Man koennte fast glauben, dass da jemand die Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit dem Buch von Sarrazin vermischt hat.
Wird an irgendeiner Stelle der Studie erwaehnt wieviele, die den Wunsch hatten dauerhaft auszuwandern wieder nach Deutschland zurueckgekehrt sind und wird das dann in Gruende unterteilt? Interessant waere fuer mich hier wieviele in das nicht EU-Ausland gewandert sind und nicht mehr zurueckgekehrt sind. Die 4,300 nach Kanada und die 24,000 in die Schweiz koennen ja nicht alle sein.
Jetzt muss ich doch echt mal polemisch werden: Die Haltbarkeit eines Akademikers ist wohl eher gering.
direkt auf der ersten seite - zumindest heute morgen
und in diesem buch (?)
Eine ausführliche Fassung der hier dargestellten Ergebnisse bietet folgende Publikation: Ette, Andreas; Sauer, Lenore, 2010: Auswanderung aus Deutschland – Daten und Analysen zur internationalen Migration deutscher Staatsbürger, VS-Verlag: Wiesbaden.
Ja, danke ihr beiden. Die hab ich schon auch gefunden. Ich meinte jetzt eher das vom Studienverfasser veroeffentlichte Manuskript und nicht redaktionell geaenderte Fassung.
Eine ausführliche Fassung der hier dargestellten Ergebnisse bietet folgende Publikation: Ette, Andreas; Sauer, Lenore, 2010: Auswanderung aus Deutschland – Daten und Analysen zur internationalen Migration deutscher Staatsbürger, VS-Verlag: Wiesbaden.
Nun ja, die meisten Deutschen bleiben in der Schweiz...! Wieso sollen sie zurück? Billiger (Steuern) und bessere Lebensqualität kriegen sie fast nirgends in Europa. Und Deutsch sprechen die meisten hier....! Grüessli, WW
1996-2006 - hallo?? Und dann nur EU? Wen interessiert sowas? Irgendwie wird da Fluktuation mit Auswanderung verwechselt, wurde ja immerhin angedeutet. Toller Jubelartikel, um die Leute vom auswandern abzuhalten, weil ja soviele zurueckkommen. Komisch, ich kenne persoenlich nur Auswanderer, aber keine Rueckwanderer (von Expats abgesehen).
Also ich kenne mehrere Rueckkehrer die als entrepreneurs kamen aber keinen richtigen business plan hatten und nach ein paar sehr teuren Monaten Kanadaurlaub wieder zurueck gingen. Dann eine schweizer Familie wo die Frau wieder in ihre geliebte Schweiz zurueck wollte und der Rest der Familie mit musste obwohl sie gerne hiergeblieben waeren! Immerhin waren sie so vernuenftig vorher die doppelte Staatsbuergerschaft zu benatragen. Das war suess als sie zu mir sagte "Wir sind jetzt CHanadier damit die Kinder wieder zurueck kommen koennen wenn sie wollen".
ob Menschen zurückkehren in ihr Ursprungsland hängt viel, mit den an ihr neues Land geknüpften Erwartungen zusammen. Vom Bildungsniveau würde ich es mal noch gar nicht abhängig machen, denn wenn man mit rosaroter Brille und fehlendem Konzept sein Heimatland Richtung Kanada od. sonstwo verlässt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass die Unzufriedenheit und evtl. finanzielle Sorgen aufkommen. Ob ich in einigen Jahren zu den Rückwanderern gehören werde wird sich weisen, denn mein/unser Auswanderungsabenteuer geht erst im April los. Habe ja ganz gute Chancen - bin vom Hauptberuf nämlich Krankenschwester. Will see!