wir sind PR und wollen im Sommer nach Kanada auswandern. Nun wurde meine Frau ganz unverhofft schwanger. Eigentlich ist es zu früh drüber zu reden, weil sie noch in der kritischen Zeit ist. Aber man muss sich ja damit auseinander setzen.
Sie will das Kind ggf. im Oktober in Deutschland bekommen, wegen vertrauter Umgebung usw usf. Ich versuche ihr schmackhaft zu machen, das Kind in Kanada auf die Welt zu bringen, weil es viel Aufwand spart.
Wer kann mir einen Tipp geben, wo frau als deutscher Einwanderer in Kanada ein Kind auf die Welt bringen kann und auf möglichst vertraute Umgebung trifft? (Deutschsprachiger Arzt? Deutschsprachige Hebamme? Und was sonst alles denkbar wäre...)
Außerdem: Was kommt auf uns zu, wenn das Kind in Deutschland auf die Welt kommt? Was müssen wir dann tun, um den Säugling mit uns nach Kanada zu nehmen? Und: Was wäre eigentlich, wenn meine Frau in Deutschland ein behindertes Kind auf die Welt bringt? Dürfte dieses Kind mit uns nach Kanada einwandern? (Wir haben keinen besonderen Grund zu der Annahme, dass wir ein behindertes Kind bekommen. Aber berücksichtigen möchte ich die Möglichkeit schon.)
Wenn ihr PR seit und das Kind in DEutschland zur Welt bringt,dann muesstet ihr fuer das Kind noch einmal einen Extra PR sponsorantrag stellen.SEHR aufwendig,Ich wuerde es mir sehr stark ueberlegen.Und wenn man nicht weiss wo in Kanada ihr hin wollt,kann man euch auch nicht mit der Arztwahl helfen. Bezueglich behindertes Kind,ja das kann zu einem Problem werden,aber nur wenn es in Deutschland geboren ist,ist es hier geboren ist es ja dann Kanadier.
wir wollen vielleicht nach Manitoba gehen. Aber das berührt nicht die andere Frage, wo es in Kanada ein Krankenhaus gibt, das ich meiner Frau schmackhaft machen kann. Das kann überall sein, hauptsache das Kind ist sofort Kanadier und wir sparen uns den ganzen erneuten Einwanderungsprozess.
ich verstehe deine ueberlegungen durchaus und ich persoenlich wuerde auch CA als geburtsort vorziehen. aber ganz ehrlich, ich denke sprache wird das geringste problem sein. denn du stehst vor ganz anderen herausforderungen: du kommst als PR nach CA hast weder job noch wirklich rosige berufsaussichten in deinem job (lehrer?) und anscheinend auch ohne canadian experience und kontakte(?). du hast vor, den gesamten hausrat mitzunehmen, was ansich schon ein ziemlicher aufwand und stress darstellt - mal abgesehen von der schwangerschaft. du spielst mit dem gedanken nach MT zu gehen (wieso auch immer). aber bedenke dass es im winter (also dann wenn's soweit ist) mal eben schlappe -40 grad sein wird. da gibts einiges zu beachten... auch solltest du bedenken, dass die gesundheitliche versorgung (und qualitaet) von region zu region unterschiedlich ist. hinzukommt, dass ihr erstmal keine KV habt fuer einige monate (in einigen provinzen). und eine AKV wird vermutlich keine schwangerschaft abdecken, wenn dies bereits zu vetragsbeginn absehbar war...
also ich habe meine Tochter in Deutschland bekommen und meinen Sohn in Kanada und ich muss sagen, ich war positiv ueberrascht von Kanada. Ich hatte Panik vor der Geburt, fremdes Land, fremde Sprache, aber ich hatte ne super Aerztin Was fuer mich echt gewoehnungsbeduerftig war, dass die hier sehr viel auf dich als Mutter und dein Gefuehl vertrauen. Man bekommt nur ein Ultraschall zwischen der 20. und 22. SSW. Ist man ueber 35 (oder war es 30, bin mir jetzt nicht ganz sicher) bekommt man zwei Ultraschalluntersuchungen. Von der Geburt her, gibt es keinen grossen unterschied, nur das es hier keine Wannengeburt, wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt. Die Versorgung waehrend der Geburt war super. Unterschiede gibt es im System. Hier hat man entweder eine Hebamme oder einen Arzt. Wie es mit Hebammen ablaeuft, weiss ich nicht, ich hatte die Arzt-Variante. Zur Krankenversciherung: In Manitoba ist es so, dass man ab dem ersten Tag versichert ist, wenn man mit WP oder PR einreist.
also wir haben hier in MB nicht durchgehend -40 im Winter. Und man gewoehnt sich dran!! Wenn man laenger hier lebt ist es gar nicht so schlimm. Normalerweise haben wir im Schnitt -20.
Hi Maxi, denkt auch daran, das die Fluggesellschaften keine Schwangeren ab den 7.Monat befördern.Geht dann nicht, mal eben vier Wochen vor Endbindung nach DE fliegen. Habe hier auch nur eine Ultraschalluntersuchung bekommen(bin Ü40). Es werden regelmässig Blut und Pi Test gemacht und auch den Chromosom 21 wird getestet.Das Krankenhaus Personal (Hebamme u. Schwestern)waren sehr gut bei der Endbindung.Die Frauenärztin die man hat,wird auch im Krankenhaus dabei sein.Bei kleinen Krankenhäuser ausserhalb von Winnipeg ist es meist so,falls ein Kaiserschnitt gemacht werden muss, wird man nach Winnipeg transportiert.Deutschspachige Ärzte, vielleicht gibt es ja welche in Steinbach oder Winkler.Habe hier(Nördlich von Winnipeg) bisher zu 95% nur Eingewanderte Ärzte aus Indien,Ägypten usw. gehabt.Teils sehr gute aber welche auch nicht.Meine Ansicht! Man kann den Arzt ja auch wechseln.Ein Family Doctor auf dem Land zufinden ,der noch Patienten annimmt ist schon schwieriger hier.Ist in DE ja auch schon so. naja,Minus 40Grad kommt schonmal im Januar vor,das sind dann aber nur 1-2 Tage.Bin im Winter auch mit meinen kleinen im Kinderwagen unterwegs.Warm anziehen und die Sonne geniessen.Canadische Abhärtung Tschau Amy
erstmal vielen Dank an alle, die geantwortet haben.
hrd2fnd, warum ich nach Manitoba will? Weil ich es total schön finde. Ich war zweimal dort und liebe die ländliche Ruhe. Meinem Beruf als Lehrer werde ich dort wahrscheinlich nicht nachgehen können, aber ich habe gute Kontakte und hoffe, einen anderen Job zu finden und mich dann hochzuarbeiten. Vor den kalten Winter habe ich schon Respekt, aber die Kanadier erfrieren ja auch nicht. Ich hoffe, es ist alles eine Sache der Ausrüstung. Wenn ich irgendeinen Job finde und eine Unterkunft, die ich im Winter gut heizen kann, wo ist dann das Problem? Was den Hausrat angeht: Wir lassen einen Kontainer mittlerer Größe kommen, was reinpasst passt rein, der Rest wandert auf den Sperrmüll. Bei uns hat sich viel Schrott angesammelt die letzten 10 Jahre. Eine gute Gelegenheit auszusortieren. Die Sache mit der KV werde ich im Auge behalten.
pittie und Amy, vielen Dank für die Infos und die aufmunternden Worte. Ich werde eure Antworten meiner Frau zeigen.
Sabine, danke für den Kommentar zu den Temperaturen im Winter. Vielleicht ist es besser, dass man sich das als Mitteleuropäer sowieso gar nicht vorstellen kann. Mich kann das alles nicht abschrecken. -20 oder -40 Grad, ich nehme es wie es kommt.
niezos, wusste ich es doch! Kanada ist ein modernes Land und heizt im Winter sein Krankenhäuser. Ich sehe mich bestätigt!
Danke noch mal an alle und schreibt mir, wenn euch noch was einfällt.
interessant wieviele auf die -40 grad angesprungen sind.... wenn man mal zwischen maxi's zeilen liest, scheint die holde nicht wirklich angetan zu sein die geburt in CA durchzuziehen. natuerlich wird geheizt (m.e. sogar erheblich zu viel!!!) und zimmertemparaturen sind von den aussentemps nicht unbedingt betroffen. ich wollte in dem zusammenhang darauf hinweisen, dass die temps auch gewisse aspekte mitsichbringen.. ihr muesst ja z.b. auch erstmal ins hospital kommen. gerade im ersten winter wird man mal so seine ersten erfahrungen machen und als hochschwangere, die gerade in CA angekommen ist kann ich mir bessere szenarios vorstellen...
@maxi: no offense, aber ich glaube so einfach wird die sache nicht, mit dem mal-eben-einen-job-finden-und-dann-hocharbeiten, da du keine passende ausbildung mitbringst und quasi sehr schwer vemittelbar sein wirst. ich denke ich sage dir nichts, was du nicht selber weisst. deine situation birgt ziemlich extreme risk factoren und stellt einen moeglichen beziehungskiller dar, vorallem mit einer hochschwangeren im schlepptau...
wir hatten hier im forum schon mindestens 2 faelle, die aufgrund von schwangerschaft kurz nach landing vorzeitig die zelte in CA abgebrochen haben.
falls du dich entscheidest deine CA-plaene in dieser form durchzuziehen wuerde ich an deiner stelle sehr zeitnah die koffer packen und nicht bis sommer warten...
40 Grad minus ist schon extrem. Aber ich war zweimal in Manitoba und habe keinen getroffen, der beim Gedanken an den nächsten Winter in Tränen ausgebrochen ist. Außerdem habe ich als gebürtiger Rheinländer die Sonne im Herzen. Das wärmt von innen.
Wie schwer die Jobsuche wird, wird sich zeigen, wenn ich nächste Woche wieder nach Manitoba reise. Mein Vorteil: Ich bin flexibel, schlau und fleißig.
Dass die Sache einfach wird, glaube ich auch nicht. Aber wer will denn, dass irgendwas einfach wird? Dann bleibe ich besser zu Hause und lege mich in den Liegestuhl. Gähn!
Früher Koffer packen wäre gut, da hast du recht. Geht aber nicht.
Übrigens braust du nicht "zwischen" den Zeilen zu lesen, dass meine Frau das Kind nicht in Kanada auf die Welt bringen will. Ich schreibe das ganz ausdrücklich in (!) den Zeilen.
Zitat von hrd2fnd @maxi: no offense, aber ich glaube so einfach wird die sache nicht, mit dem mal-eben-einen-job-finden-und-dann-hocharbeiten, da du keine passende ausbildung mitbringst und quasi sehr schwer vemittelbar sein wirst.
Dem kann ich zustimmen. Wie schwer das werden kann haben wir selbst erlebt, als partout nichts im erlernten Beruf zu finden war, weil Zusagen nicht eingehalten wurden, die guten Kontakte nicht hielten was sie versprachen und die Recession dazwischen kam. So musste ein anderer (unterbezahlter) Job her und es wird sich bereits seit einigen Jahren "hochgearbeitet". Und gerade wieder live mitbekommen, dass dies eben sehr schwer sein kann, wenn ausgeschriebene Stellen komplett mit kanadischen Buddies besetzt werden. Wie sagte ein Kollege so passend "in den hoeheren Etagen umgibt man sich gern mit seiner Vergangenheit". Da macht es ueberhaupt keinen Sinn sich zu bewerben.
Es kann ein sehr steiniger Weg werden. Ihr solltet unbedingt genuegend Kapital mitbringen um euch auch laengere Zeit ueber Wasser halten zu koennen. Gerade wenn das Baby da ist, deine Frau nicht mitarbeiten kann und/oder daycare auch nicht gerade guenstig ist. Unter Umstaenden wirst du kanadische Zertifikate brauchen bzw. Fortbildungskurse absolvieren muessen um weiter zu kommen, in der Zeit kann kein Geld verdient werden. Aber das weisst du sicherlich alles selber. Nun kann es in Manitoba vielleicht ein wenig einfacher werden, wenn ich an die anscheinend relativ grosse deutsche community denke...?!?
However, bzgl. Arztsuche, das College of Physicians kann i.d.R. weiter helfen. Wir hatten bevor wir herkamen uns auch dort informiert und auf diese Weise die beste Aerztin die wir bisher in Kanada gefunden haben vermittelt bekommen. Wir konnten sogar schon von D aus einen Termin in der Klinik ausmachen. Anrufen wuerde ich in jedem Fall mal: http://www.mcfp.mb.ca/English/regional/m...default.asp?s=1 Ansonsten, die Settlement Services sollten normalerweise auch weiter helfen koennen. Wenn du sowieso wieder in der Ecke bist naechste Woche kannst du die doch mal ansteuern.
Also wer NUR wegen einer Schwangerschaft seine Zelte in Kanada abbricht,der wollte hier von Anfang an nicht her oder ist ein Weichei! @Maxi,ich habe sowohl in DEutschland als auch in Kanada eine Schwangerschaft erleben durfen und es ist schon ein Unterschied,besonders in der Sorgfalt.Der Arzt hier hat sich sehr viel mehr Zeit genommen und ist sehr viel Mehr auf mich eingegangen,als es das in Deutschland der Fall gewesen ist.