Eben das gute networking. Aber selbst das ist sehr schwer. Ich hatte das Glueck in unserem Cafe einen pensionierten Kunst-Professor als Dauergast zu haben. Der hatte sich sehr dafuer eingesetzt, dass ich ein Job-Interview an der NSCAD (Nova Scotia College for Art and Design in Halifax) mit einer Professorin erhielt. Er ist sogar mitgefahren!!! , was mir gar nicht recht war, aber ok, ich brachte ihn immerhin dazu, waehrend des Gespraechs einen Kaffee trinken zu gehen, damit ich da allein rein konnte. Das war eine super gut gemeinte Erfahrung, aber geholfen hat es nicht viel. Alle sind immer total beeindruckt, geben Dir das Gefuehl (etwas ueberspitzt gesagt) "You are the one and only" und danach hoerst Du nichts mehr... Mir ist klar, dass man vielleicht auch noch mehr Geduld und Zeit aufbringen sollte, "bloss ohne Moos nichts los", wenn man auf ein regelmaessiges Gehalt angewiesen ist, kann man sich den Luxus nicht leisten, Monate oder Jahre zu volontieren in der Hoffnung, dass irgendwann einer mal findet, dass Du ja eigentlich ein ganz patenter Mensch bist...Aber wie bereits gesagt, ich will nicht jammern, verflixt, es ist halt so...aber aergern tut es mich total, dass sich Kanada offensichtlich diese Wahnsinns-Verschwendung an manpower leisten kann (und das bezieht sich nicht nur auf uns, sondern ich kenne sehr viele Betroffene, Ingenieure, Aerzte, Krankenschwestern, Automechaniker usw. aus Europa und sonst woher, aber das wisst Ihr ja , die hier fuer $ 9,50 irgendwelche Jobs erledigen, weil ihre Abschluesse nichts wert sind...). Ich denke, das ist ein Thema, das hier und in anderen Foren schon zu Genuege diskutiert wurde..., sorry, dass ich schon wieder damit anfange...
bin allerdings der ansicht ihr solltet so schnell wie möglich eure zelte in der provinz abbrechen - ausser in den nächsten vier wochen passiert ein wunder.
bei arbeitslosenzahlem in NS um die 10 % - je nach region höher oder niedriger, kann es nicht verwundern, dass die "eingeborenen" die jobs unter sich verteilen.
die werden aber auch ärmer. mal infos von einer webbseite
No recovery yet for Nova Scotia By Chandra Pasma | Friday, June 25th, 2010 - 8:56AM Filed under
* Poverty - Blog * Affordable housing * Child poverty * Employment insurance * Income security * Nova Scotia * Poverty reduction strategy
Zitat
... Nonetheless, Nova Scotia saw a significant rise in unemployment, which climbed from 7.6% in October 2008 to 9.3% in October 2009.
Nova Scotia had the second highest EI coverage in Canada, with 97.3% of unemployed workers receiving benefits in October 2009. Still, there was an increase of 1,131 social assistance cases between October 2008 and December 2009, a 4.2% rise.
The Employment Support and Income Assistance caseload rose even higher in January 2010, reaching 28,069 cases. This suggests that the peak has not yet been reached, and more people may be turning to social assistance as their EI benefits are exhausted without finding new work.
Nova Scotians were also feeling the pinch from increased cost of living in 2009. Food prices jumped 5.5%, compared to inflation of -0.2%. The price of fruit (5.9%) and vegetables (12.9%) both increased more than 5%.
Average rent for a two-bedroom apartment grew 2.8% between October 2008 and October 2009, higher than the Canadian average of 2.3%. This growth was due in part to a decline in the vacancy rate from 3.5% to 3.1%. As a result, Halifax was one of 11 major urban centres in Canada to experience a decrease in rental affordability.
Because of this increase in prices, low income families faced a greater challenge in stretching their incomes to pay for rent, food, utilities and other necessities.
The increasing economic insecurity was immediately visible in rising bankruptcies and food bank use. Bankruptcies increased 21.2% between the third quarter of 2008 and the third quarter of 2009.
Food bank use climbed 20% in 2009, higher than the national increase of 18%. 20,344 people needed to use a food bank in Nova Scotia in March 2009. 34% of food bank clients are children.
A significant proportion of low income Nova Scotians are working poor, as demonstrated by the fact that 8% of food bank clients report employment income as their primary source of income. Another 6% of food bank users are EI recipients.
der uralte spruch "stadtluft macht frei" hat auch heute noch bedeutung - wenn man auf dem land nicht ein "freier bauer mit jagdrecht" ist - um mal sehr alte worte zu nutzen.
Danke Maxim, die Zahlen spiegeln unsere Erfahrungen und Beobachtungen wider. Wen wundert's, dass der Kuchen unter den Eingeborenen aufgeteilt werden muss...., wenn es denn etwas zu verteilen gibt. Hier an der Kueste gibt es auffallend viele wirklich wohlhabende Leute (bzw. deren leerstehenden Sommer-Haeuser...), sobald Du aber ins Hinterland faehrst, sieht man immer oefters Behausungen, die eher an Favellas erinnern als an Haeuser, in denen Familien mit Anstand ueber die Runden kommen koennen.... Klar, haetten wir uns diese Statistiken 2008 angesehen, es waere interessant gewesen, ob wir uns davon haetten abschrecken lassen oder nicht - es ist wie mit dem Kind und der heissen Herdplatte - man muss offensichtlich seine Erfahrungen selber machen, um zu kapieren, dass etwas partout nicht so geht, wie man es will....Ich kann meinem Sohn auch 10x sagen 'Mach dass so und nicht so' - er wird trotzdem immer das tun, was er fuer richtig haelt.... J
bin Dir fuer Deine ehrliche Meinung ueber das Leben in NS sehr dankbar, haette beinahe den gleichen Fehler gemacht.
Das mit den Kluengelgeschichten ist allerdings normal, das gibt es ja auch in Dtl. und wenn man umzieht hat man immer ein bisschen das Gefuehl nirgends mehr dazu zu gehoeren. Das gibt sich aber mit der Zeit. Ich denke man ist als Einwanderer am besten in der Stadt aufgehoben - wenn man auf einen job angewiesen ist - oder eben in der tiefen Provinz wo die Leute kilometerweit auseinander wohnen, nervig sind Doerfer und Kleinstaedte mit Alteingesessenen die einen ewig als Fremde behandeln.
Ontario ist bestimmt eine gute Loesung fuer Euch, z.B. die Niagara Region wo es alles gibt: Tourismus, Industrie und laut meiner Freunidn Ellie die aus der Gegend stammt, viele aufgeschlossene Menschen.
ZitatDas mit den Kluengelgeschichten ist allerdings normal, das gibt es ja auch in Dtl.
ZitatKlar in DE ist Vitamin B auch allgegenwaertig ... aber als Immegrant empfindet man dies wohl viel staerker als im eigenen Land.
@heidi/kraut: natuerlich gibts das auch in DE. nur ist mein eindruck dass hier erheblich mehr geht mit vita B als in DE. hier werden leute befoerdert/eingestellt das geht auf keine kuh-haut - ja das gibt's auch in DE, aber nicht in dieser dimension. mein eindruck in DE war stets dass man z.b. als bewerber eine faire chance hat wenn das profil passt. das ist hier KEINE grundvoraussetzung fuer eine stelle - hier werden stellen 'mal eben' so auf einer party vermittelt!!! das geht hier wie in koeln zu, wobei m.e. koelner kluengel nicht repraesentativ fuer DE ist...
Wir sind zwar erst ca. 2 Jahre hier in unserer ‚small town‘ aber das entspricht auch unserer Erfahrung. Mein Mann hat in dieser kurzen Zeit einige dieser Vitamin B-Story’s erlebt. Nur mal ein Beispiel. In seiner Funktion als Supervisor fuer ein elektrotechnisches Labor sollte er einen neuen Elektrotechniker einstellen, wofuer er Anzeigen oeffentlich schalten wollte. Neneee, meinte sein Chef, er haette da schon einen..., der Sohn eines Grosskunden aus China sei seit 1 Jahr in Vancouver und da ganz ungluecklich weil er dort nur einen Aushilfsjob hat. Auf die Frage ob er denn auf das Jobprofil passe wurde ausweichend geantwortet, wichtig war erst mal den Kunden in China nicht vor den Kopf zu stossen. Bei dem Interview das mein Mann dann via Telefon mit dem ,Empfohlenem, fuehrte stellte sich dann raus das der aus dem BWL-Bereich kam und ueberhaupt gar keinen technischen Hintergrund hatte und es zudem auch noch erhebliche Sprachschwierigkeiten gab. Der Chinese (also nichts gegen Chinesen, ich nenn Ihn jetzt nur mal so weil ich ja keinen Namen habe...) hat dann maechtig Druck ausgeuebt den Job zu bekommen und mein Mann hat sich dann wirklich ins Zeug legen mussen um Ihn abzuwehren . Er hat es aber schliesslich geschafft und hat nach dem ueblichen Verfahren jetzt einen guten und fachlich qualifizierten Mitarbeiter einstellen koennen. Trotzdem blieb der Beigeschmack, seinem Chef einen Gefallen ausgeschlagen zu haben. Das war nur ein Fall, der mir jetzt gerade einfiel... Wie hart2find schon sagt, Kluengel gibt es ueberall, aber hier kommt mir das manchmal schon sehr extrem vor.
Zitatdas geht hier wie in koeln zu, wobei m.e. koelner kluengel nicht repraesentativ fuer DE ist...
Hm? Das fängt in D doch schon bei den Ferienjobs an! Sehr viele die dort bei großen Firmen als Jobber arbeiten haben Angehörige oder Freunde wo dort Angestellt sind und diese haben sich für sie eingesetzt! So hab ich auch meinne Ferienjob bekommen ,weil mein Vater da lange gearbeitet hatte. Selbst Studenten die dort ein Praktikum machen wollen schaffen es oftmals nur weil sie Leute haben die sich dort für sie einsetzen. Ein ehemaliger Klassenkamerad hat nur seine Ausbildung beim einem Großkonzern bekommen, weil sein Vater dort ein wichtiger Mann in der IT- ABteilung war, mein Cousin hat seinen Job bekommen weil seine Mutter Chefsekretärin ist und sich für ihn eingesetzt hat, eine Kollegin hat ihren Job bekommen weil ihre Tante Chefsekretärin ist und sich sehr für sie eingesetzt hat und ein Bekannter hat seinen Ferienjob, seinen Praktikumsplatz und wohl bald auch seinen Job bei ner großen Baufirma bekommen ,weil sein Vater der Finanzchef ist!! Das alles war nicht in Köln!
Sehe da keinen Unterschied zu Kanada! Guck dir mal ein "Eliteinternat" wie Schloss Salem oder die European Business School an, keiner der da Abi/Abschluss gemacht hat, hat Angst keinen Studienplatz oder Job zu finden, die haben ne Liste mit allen Absolventen drauf und wenn einer was braucht werden die kontaktiert und früher oder später hat man nen Job oder was auch immer, nicht weil man was kann, sondern nur weil man mal auf der gleichen Schule war! Warum wollen wohl soviele in England nach Oxford und Cambridge? Wenn du da deinen Abschluss machst, kannst du durch die Alumni überall auf der ganzen Welt reinkommen, egal wie gut oder schlecht dein Abschluss ist!!!
ZitatDas mit den Kluengelgeschichten ist allerdings normal, das gibt es ja auch in Dtl.
ZitatKlar in DE ist Vitamin B auch allgegenwaertig ... aber als Immegrant empfindet man dies wohl viel staerker als im eigenen Land.
@heidi/kraut: natuerlich gibts das auch in DE. nur ist mein eindruck dass hier erheblich mehr geht mit vita B als in DE. hier werden leute befoerdert/eingestellt das geht auf keine kuh-haut - ja das gibt's auch in DE, aber nicht in dieser dimension. mein eindruck in DE war stets dass man z.b. als bewerber eine faire chance hat wenn das profil passt. das ist hier KEINE grundvoraussetzung fuer eine stelle - hier werden stellen 'mal eben' so auf einer party vermittelt!!! das geht hier wie in koeln zu, wobei m.e. koelner kluengel nicht repraesentativ fuer DE ist...
Sehe ich auch so! Noch ein Beispiel : brauchst nur einen Kumpel haben, Direktor der Abteilung xyz, mit dem du in deiner Freizeit in einer Band spielst. Ratzfatz kannst du hier vom Musikerkumpel zum Arbeitskollegen aufsteigen und brauchst dir um deine berufliche Zukunft keine Sorgen mehr machen. Ob das Profil passt ist voellig egal. Doch solche Kungeleien stossen auch Kanadiern auf, weil das jeden betrifft der mit seinen beruflichen Faehigkeiten eigentlich praedestiniert waere. Meines Erachtens ist das hier in Kanada noch mal eine ganz andere Dimension als in D.
ZitatDas fängt in D doch schon bei den Ferienjobs an!
Ferienjobs? handelt es sich hierbei um temp aushilfsjob die quasi keinerlei kenntnisse/faehigkeiten voraussetzt? daher sind besetzungen ueber den kleinen dienstweg durchaus sinnvoll umd die recruitingskosten zu minimieren. das gilt hueben wie drueben. sofern die position eine entsprechende qualifizierung bedraf siehts allerdings etwas anders aus.
ZitatSehe da keinen Unterschied zu Kanada! Guck dir mal ein "Eliteinternat" wie Schloss Salem oder die European Business School an, keiner der da Abi/Abschluss gemacht hat, hat Angst keinen Studienplatz oder Job zu f
du sprichst hier von absoluten ausnahmen. es gibt ca. 2millionen studenten in DE davon sind vermutlich weniger als 10,000 an einer privaten (selbsternannten) elite-einrichtung. aber mach dir nichts vor: in CA boomen privat-schulen sehr extrem. ich weiss nicht wieviele es in TO gibt aber kinder an eine privatschule zu schicken ist hier gar nicht so ungewoehnlich. eltern zahlen ja schon fuer vorschulen hier um die $10 - 12,000/jahr...
unter uns: ich denke dass privat-unis wie ebs nachwievor ein sehr gutes preis/leistungsverhaeltnis haben. es ist relativ leicht reinzukommen und die studiengebuehren rechnen sich durchaus...
Privatschulen gibt es vielleicht 160 in Toronto, inklusive einer German-Immersion bis Klasse 8. Bei einer islamisch ausgepraegten Schule geht's ab 2500$ Jahresbeitrag los, normal sind eher 9-25k. Eine Boarding-School (Internat) bringt es auf 45k Jahresbeitrag. Viele sind nur fuer gewisse Jahrgaenge, oft 9-12. Klasse. Also, ob man da total enge Netzwerke knuepft? Bei 160 Schulen? Vielleicht am ehesten innerhalb einer Kategorie, also katholisch, juedisch etc. (viele sind einfach "Montessori"), aber ich denke, die Netzwerke kommen erst ueber die Unis (P.Eng.'s etc.). Die Sache mit den Empfehlung seh ich selbst, da man innerhalb der Firma als erster die Stellenausschreibungen mitbekommt und man ist auch evtl. motiviert, fuer $1500 Kommission mal jemanden zu empfehlen, den man vielleicht eh kennt. Diese Verschwoerungstheorie find ich etwas an den Haaren herbeigezogen, zumindest in der Grossstadt. Die ueberwiegende Mehrzahl, also 70-90% findet ganz klassisch einen Job mit normaler Bewerbung auf ausgeschriebene Stelle oder Guerillataktik.