Hallo, ich muss mich wohl noch an das Gesundheitssystem hier gewoehnen. Aus D bin ich an Ueberweisungen zu Spezialisten gewohnt, oder man geht direkt zum Facharzt. Hier macht der family doctor alles, sogar frauenaerztliche Tests. Zum Hautarzt wurde ich auch nicht ueberwiesen, was in D definitiv der Fall gewesen waere. Auch als Kinderarzt fungiert er. Mir fehlt da irgendwie schon ein wenig das Vertrauen. Wie war das bei Euch zu Beginn, hattet Ihr auch Eure Zweifel, dass er alles kann und weiss?
Zitat von schinksAlso wir hatten noch nie Probleme zum Frauenarzt,Ohrenarzt oder Kinderarzt etc ueberwiesen zu werden.
Hallo schinks,
kann das daran liegen, dass ihr in einer großen stadt lebt? es auf den dörfern und in kleineren städten halt anders ist? oder liegt es auch an der provinz?
Hallo Oahu, Mein family doctor hat sogar meine Tocher entbunden, und ist jetzt auch ihre Aerztin. Wenn sie mal irgentetwas spezielles nicht weiss, oder es zu kompliziert ist, gibt es ne Ueberweisung zum Facharzt. Ich find es ganz prima. Allerdings hab ich auch Glueck gehabt nen guten family doctor zu kriegen, denn zu wechseln ist schwierig.
@Schinks Das Problem ist doch nicht, eine Ueberweisung zu bekommen, sondern die Wartezeit fuer einen Termin beim Spezialisten. Das kann Wochen oder Monate dauern.
@Maxim In laendlichen Gegenden stellt sich das Problem nicht. Es gibt dort keine Fachaerzte, dafuer muss man in die naechste groessere Stadt.
Im Allgemeinen habe ich nichts gegen das Family Doctor System. Das haelt die Kosten des Gesundheitsystems wenigstens ein bischen in Schach. Die sind eigentlich ziemlich gut ausgebildet und haben halt auch einen riesigen Erfahrungsfundus. Ein Landarzt in DE macht auch verdammt viel. Bei mir war einfach das Problem, dass mein GP nicht sonderlich gut ist. Und es ist fast unmoeglich, einen guten neuen zu finden. Also gehe ich lieber in eine walk in clinic.
Ich bin wie Schinks und Kos in Edmonton, und beide family doctors wollten mir keine Ueberweisung zum Frauenart zweck Pap test geben. War da auch ueberrascht. Die meinten, der family doc macht das, nicht der Spezialist. Ich merke gerade, der erst Arzt war ein family doc, der weite war in einer walk in clinic. Ist das ein Unterschied?
Ich finds doof, dass ein Kinderarzt als Spezialist gilt. Mein Sohn hat schlimme Beine und wir warten seit Monaten auf einen TERMIN! Den haben wir bis heute nicht und Kelowna ist ja nu nicht gerade klein.
Selbiges gilt fuer einen Termin fuer eine Hand-OP, der Schoenheitsdoctor hatte auch noch nicht die Zeit mal einen Termin- zum gucken- zu machen. Das war auch im Juni.
Ansonsten bin ich von unserem family doctor nicht gerade begeistert und gehe auch nur im absoluten Notfall.... Ach nee, warte...... Das war auch nichts. Hatte fuer 4 Tage einen schlimmen steifen Hals und als ich gar nichts mehr machen konnte, bin ich halt hin. Die haben mich dann gleich angemacht, weil ich keinen Termin hatte. Sind ja schliesslich keine Walk- in Clinic. Naja, zum Glueck kam ein anderer Patient nicht. Der Doktor hat dann nur gesagt, ich soll mir Pillen aus der Apotheke holen- ohne Rezept und warm halten. Das war auch fuer den .... In Deutschland hab ich ne Spritze gekriegt und fertig wars...
Naja, ich bin echt froh, dass wir selten krank sind....
P.S. Ist kein Schlechtmachen vom Land. Nur meine Erfahrungen. Kein Grund zum Wegziehen.
@Binelinchen: kannst du nicht alternative sowieso zu einer walk-in clinic gehen? ausser unserem kleinen hatte bei uns keiner einen family doc (doc war allerdings kinderarzt). und selbst fuer den kleinen sind wir auch durchaus zu einer baby walk-in clinic gegangen, wenn's during after hours war.
hinsichtlich schoenheits OP's dauerts im uebrigen auch ca. 4-6 monate bis man in toronto einen termin bekommt und dann nochmals einige monate bis zum termin. es kann also auch durchaus sein, dass man dann so ein jaehren warten muss. da du selbstzahler bist, kannst du natuerlich auch versuchen dies im ausland machen zu lassen - z.b. bei einem heimatbesuch....
ZitatP.S. Ist kein Schlechtmachen vom Land. Nur meine Erfahrungen. Kein Grund zum Wegziehen.
schon witzig dass man dies hier anfuehren muss, damit mit man nicht als canada basher gilt....
m.e. ist das system in CA nicht so schlecht, wenn man in metro areas wohnt und ist vermutlich in 80-90% ausreichend. in dringenden faellen muss man evtl. ueber die grenze und selbst bezahlen. man darf halt nicht vergessen, dass es das system meistens kostenlos und vergleichsweise unbuerokratisch ist. das laeuft in DE ganz anders: vorallem bei leuten die z.b. nicht berufstaetig oder gar selbststaendig sind, kann der spass monatlich mal eben schlappe 350-600 euronen kosten!
Ich halte von deutschen Hausärzten absolut nichts und gehe immer direkt zum Facharzt. Wenn die family doctors in Canada "Fachbehandlungen" häufiger machen, hätte ich zu denen wohl durchaus Vertrauen.
Nur die Wartzeiten.... was ich da so aus dem transatlantischen Familienkreis mitkriege... Zum Glück bin ich selten krank, aber die längste Wartezeit bislang waren 2 Wochen, bis mein (direkt aufgesuchter) Chirurg ein Bett und einen OP-Tisch im Krankhenhaus bekam um mich aufzuschnippeln.
@hrd2fnd: Kostenlos ist das ganze mitnichten. Du finanzierst das nur eben nicht durch Beiträge sondern durch Steuern. Nicht missverstehen: Ich finde das gut, und wäre froh es wäre in Deutschland genauso.
bei uns in der Schweiz geht man immer zuerst zum Hausarzt, Die zugewanderten Deutschen glauben hier auch, der behandle nur Schnupfen und Huste, Aber das ist ein Allgemeinmediziner. Er überweist erst weiter wenn er mit seinem Wissen nicht weiterkommt, das Wissen ist hier aber grösser als in Deutschland. oder unser Vertrauen?
Zitat@hrd2fnd: Kostenlos ist das ganze mitnichten. Du finanzierst das nur eben nicht durch Beiträge sondern durch Steuern. Nicht missverstehen: Ich finde das gut, und wäre froh es wäre in Deutschland genauso.
ja, hast natuerlich recht. wenn du zurueck nach DE kommst, dann empfindet du's allerdings in CA als fuer 'umsonst' bzw. kostenlos - vorallem wenn du dann in DE privat versichert bist und die ganze familie entsprechend einzeln versichert werden muss.
Zitat@hrd2fnd: Kostenlos ist das ganze mitnichten. Du finanzierst das nur eben nicht durch Beiträge sondern durch Steuern. Nicht missverstehen: Ich finde das gut, und wäre froh es wäre in Deutschland genauso.
ja, hast natuerlich recht. wenn du zurueck nach DE kommst, dann empfindet du's allerdings in CA als fuer 'umsonst' bzw. kostenlos - vorallem wenn du dann in DE privat versichert bist und die ganze familie entsprechend einzeln versichert werden muss.
Nicht überall in CAN ist es kostenlos. In BC musste man auch, je nach Lohn, für BC Medical bezahlen. Bin jetzt wieder in DE und zahle hier weniger als in CAN, da der Arbeitgeber die Hälfte übernimmt. Es wird auch direkt vom Lohn abgezogen. Ausserdem wird hier auch die Zahnarztversorgung von der Versicherung übernommen.
Zitat von Lobobei uns in der Schweiz geht man immer zuerst zum Hausarzt, Die zugewanderten Deutschen glauben hier auch, der behandle nur Schnupfen und Huste, Aber das ist ein Allgemeinmediziner. Er überweist erst weiter wenn er mit seinem Wissen nicht weiterkommt, das Wissen ist hier aber grösser als in Deutschland. oder unser Vertrauen?
genau das ist es, da man in D so oft ueberwiesen wird, dachte ich wirklich, die Hausaerzte sind nur fuer allgemeine Dinge zustaendig, und dadurch fehlt mir jetzt ein wenig das vertrauen, aber das ist doch quatsch, denn auch Allgemeinmedizinier studieren mehrere Jahre. Ich muss mich jetzt einfachmal an das neue System hier gewoehnen.
überwiesen wird man in kanada auch. nur nicht so oft wie DE, weil die wartezeiten viel zu lang sind und es nicht soviele spezialisten gibt wie in DE. für kleine OPs kann es manchmal mehrere jahre dauern. für einfache sachen wie ultraschall mehrere monate. für einen spezialisten einige monate bis zu über einem jahr, vielleicht auch länger. dann kann es aber auch sein, dass man z.B. nach vancouver oder calgary fliegen muss, weil es den spezialisten nirgendwo in der nähe gibt.