habe meinen 1-jährigen WH Aufenthalt hinter mir, eine weitere 6 monatige Sommersaison werde ich bei meinem Arbeitgeber in Ontario verbringen, mit dem Young Professional Visum.
Dieser Arbeitgeber, ebenso wie ein anderer, für den ich im Winter gearbeitet habe, haben mir angeboten, mich zu sponsorn, also LMO und dauerhaft in Kanada leben können.
Bin auch drauf und dran, diese Chance wahr zunehmen, mein Arbeitgeber aus BC stellt jetzt schon meine Position online.
Habe nun aber vor ein paar Tagen mit meiner besten Freundin und andere Leuten darüber gesprochen. Viele halten von der Idee nichts.
Ich erzähle erstmal von mir. Bin 24, habe Abitur gemacht, studiert und dann das Studium abgebrochen, wegen mangelnder Motivation und allgemeiner Unzufriendheit mit dem Studiengang. Dann wusste ich nicht weiter und bin nach Kanada. Dort bin ich recht schnell in die Gastronomie gerutscht, genauer gesagt in die Küche. (Das man in diese Branche "reingesaugt" wird, ist ja keine Seltenheit ) Habe einen tollen Arbeitgeber, Chef und Lehrer gefunden. Ich arbeite nicht einfach nur dort, sondern lerne fundierte Grundlagen der Küche. Ich bin der festen Überzeugung ich habe in 6 Monaten in dieser Küche mehr gelernt, als ein Großteil aller deutschen Azubis im gesamten ersten Lehrjahr. Nachdem ich diesen Arbeitgeber auf meinem Resumé hatte, war die weitere Jobsuche ein leichtes. Ich wurde teilweise per eMail eingestellt, weil man keine weiteren Fragen hatte.
Habe den Winter über in einem Resort in BC gearbeitet.
Und die ganze Zeit über, habe ich mich mit meiner Arbeit und mit meinem Leben extrem wohl gefühlt. Ich weiss nicht, ob hier Leute sind, die schon mal in Resorts gelebt haben. Ich schätze, manche können's und manche können es absolut gar nicht. Es ist auf jeden Fall total mein Ding! Und ich kann mir absolut vorstellen, weitere 5 Jahre so zu verbringen.
Nun kommen meine Leute zuhause immer mit solch Sprüchen wie: "Ach, nach 2 Jahren hast du die Schnauze voll!" "Das ist doch nichts, für auf die Dauer" "Ja, jetzt wo du nach Mitte 20 bist"
Mich machen diese Sprüche extrem sauer. Größtenteils, weil ich mittlerweile weiss, wie deutsch diese Einstellung ist. Ich habe eine ganz miese Abneigung gegen das deutsche Verständnis von Arbeit und Leben mit der Arbeit gewonnen. Und wenn mir das jetzt jemand aufzwingen will, werde ich richtig garstig.
Ich seh's bei Freunden und Familie: Schule, Ausbildung und dann der gleiche Arbeitsplatz bis zur Rente. Alles was davon abweicht wird komisch beäugt. Irgendwas kann doch da nicht stimmen. Oft Arbeitsplatz gewechselt, OMG sogar Branchen gewechselt?! Da guckt der nächste Arbeitgeber aber skeptisch. Und ganz Deutschland passt sich dem an. Dann doch lieber gradlinig immer den gleichen Scheiss machen.
Ich habe da absolut keine Lust drauf. Mir bereitet der Gedanke an das Arbeitsleben in Deutschland Unwohlsein. Ohne Übertreibung. Ich möchte nicht auf den deutschen Arbeitsmarkt angewiesen sein. Ich möchte nicht, dass sich jemand meine Bewerbung anschaut und fragt "Ups, was ist denn da passiert?!" und mich dann rechtfertigen müssen. Ich möchte keine Angst davor haben, arbeitslos zu werden und nicht schnell genug einen Job zu finden. (Kann in Kanada auch passieren, aber wohl kaum in dieser Branche!) Ich hätte Angst, in H4 zu rutschen, weil alles still steht und letztendlich zu Zeitarbeit gezwungen zu werden, für einen Arbeitgeber zu arbeiten, den ich hasse und täglich eine Arbeit hinter mich zu bringen die ich ebenfalls hasse und die mir dann auch noch den Feierabend versaut. Das alles natürlich für ein Gehalt, dass dich aus Verzweiflung laut auflachen lässt.
Ich sehe es bei Freunden. Ausbildung fertig > 5 Monate arbeitslos > H4 und kommt nicht raus. Oder Ausbildung fertig > 3 Monate arbeitslos > Zeitarbeitsfirma schon seit fast einem Jahr und einfach alles ist scheisse. Oder Studium fertig > findet keinen Job. Etwas anders; Studium fertig > Job gefunden und dies nun bis zu Rente. Töte mich!
Gut, die Resortjobs haben auch ihre Nachteile. Niedriger Lohn, oft harte Arbeit mit vielen Stunden, man muss sich mit der gestellten Unterkunft zufrieden geben, eigene Wohnung die den eigenen Wünschen entspricht; Fehlanzeige. Man lebt und arbeitet zusammen. Abstand finden teilweise sehr schwierig.
Aber mit all diesen Punkten kam ich bestens zu recht. Auch mit dem niedrigen Lohn hatte ich keine Probleme. Der kommt nämlich sehr gut in Kombination mit niedriger (oder gar keiner) Miete und kostenlosen Staffmahlzeiten. Und ich glaube, dass ich auch weiterhin gut damit fahre. Habe mit Leuten gearbeitet, die schon seit 10 Jahren so leben. Im Sommer im Osten, im Winter in den Westen, immer Resorts. In Deutschland hat niemand Verständnis dafür. Ist es die Assoziation mit polnischen Feldarbeitern, die saisonale Arbeit so unmöglich wirken lässt? Der Gedanke 'Hin und Her ziehen' = keine/wenig Besitztümer = arm? Der Glaube, man verdient doch nichts und ist ein armer Schlucker, der dem Geld hinter her wandern muss? Dass ich genügend Geld verdient habe will mir sowieso niemand glauben. Habe genügend Geld gemacht, um zwischen der Saison Urlaub zu machen und zu reisen. Ich habe so viel Zeit und Geld, dass ich jetzt 2 Monate in Südamerika verbringe und jeder mich ehrlich gesagt beneidet. Und selbst danach habe ich noch genügend Geld übrig, Geld welches theoretisch zur privaten Altersvorsorge gepackt werden kann, oder als Notfallgroschen, oder was weiss ich.
Ich gebe zu; die Tatsache, dass ich keine Ausbildung oder Studienabschluss in der Tasche habe, ist ein bisschen kritisch. Aber selbst dem kann ich entgegenwirken. Auch in Kanada. Und im fortgeschrittenen Alter sogar besser als in Deutschland. Sollte ich eine Ausbildung im kulinarischen Bereich anstreben, bin ich sogar sehr gewillt Geld dafür zu bezahlen, denn die Ausbildung in dem Bereich ist wesentlich besser, als in DE. Hätte ich Lust auf eine andere Branche (habe etwas im Gesundheitswesen im Hinterkopf), wäre es natürlich etwas netter, das in Deutschland für Lau zu haben. Aber dann bin ich auch wieder an DE geknüpft. Kann ich drauf verzichten. Apropos: als permanent resident muss ich keine Gebühren als internationaler Student bezahlen, richtig?
Ich halte meinen Plan absolut nicht für undurchdacht. Anders als andere Auswanderer, habe ich Land und Leute kennen gelernt, ebenso wie das Arbeitsleben und das allgemeine Überleben. Über die Zukunft mache ich mir auch Gedanken, wahrscheinlich sogar mehr, als lebe ich in Deutschland. (Private Altervorsorge z.B.) Potentielle Arbeitgeber habe ich schon, jeder würde mich wieder einstellen. Ausserdem wäre ich die ersten 2 Jahre an einen einzigen Arbeitgeber gebunden. Aufstiegschancen sehen extrem positiv aus. Eventuell sogar Sous Chefin. Den Fuß ins Management zu bekommen sollte nach gewisser Zeit und Erfahrung auch kein Kraftakt sein (im Management-Bereich ist die Firma bissl wackelig). Sollte ich nach den 2 Jahren doch keine Lust mehr auf's Hin und Her haben, habe ich zu 100% etwas Festes und fundiertes.
Ich weiss auch nicht so recht, was ich mit meinem Aufsatz hier bezwecke. Ein bisschen Zuspruch vielleicht. Klingt es wirklich so unvernünftig? Seid ihr immer noch deutsch genug, um zu sagen, mein Plan wäre quatsch? Bin ich vielleicht diejenige, die einen Knacks weg hat? Mir bereitet das echt Kopfschmerzen. Denn ich hätte gerne irgendwie die moralische Unterstützung meiner Freunde und Familie, aber ich bekomme sie so schnell nicht. Habe ich irgendwas vergessen, um sie zu überzeugen? Gibt's hier vielleicht Leute, die ähnliche Pläne haben? Oder die ähnliche Überzeugungsarbeit leisten müssen/geleistet haben?
P.S.: Nervige Popups im Forum für nicht angemeldete Leser ist ja ok. Alles andere nervt!
Warum nicht, wenn es dein Wunsch ist und machbar, würde ich mich auch nicht zurückhalten lassen. Du hast keine Verpflichtungen und wenn das Geld für dich reicht und das tut es offenbar, zumal die Hauptausgaben schon mal durch den Arbeitgeber durch freiwillige Leistungen abgedeckt sind, dann mach es. Ansonsten wirst du dir später immer selber vorwerfen diese Chance nicht genutzt zu haben. Ich wünsche Dir viel Glück, aber ich denke du wirst es schaffen.
He, es ist doch DEIN Leben! Und wirklich schlauer ist man immer erst hinterher Wie immer deine Entscheidung ausfällt, ich drücke die Daumen, dass es die richtige für dich ist!
Zitat von teufelieneWarum nicht, wenn es dein Wunsch ist und machbar, würde ich mich auch nicht zurückhalten lassen. Du hast keine Verpflichtungen und wenn das Geld für dich reicht und das tut es offenbar, zumal die Hauptausgaben schon mal durch den Arbeitgeber durch freiwillige Leistungen abgedeckt sind, dann mach es. Ansonsten wirst du dir später immer selber vorwerfen diese Chance nicht genutzt zu haben. Ich wünsche Dir viel Glück, aber ich denke du wirst es schaffen.
Genau, Danke!
Eben weil ich so jung bin, sollte doch jetzt der Zeitpunkt sein. Ich habe keine Kinder, denen ich die Auswanderung aufzwingen muss (Tut mir Leid, will niemandem was unterstellen), ich bin Single und niemandem in Deutschland verpflichtet. Eine Freundin drehte es so, dass ich, eben weil ich so jung bin, eine unüberlegte Entscheidungen treffe. Danke, ich bin 24, du blöde Kuh
Und selbst wenn es dir irgend wann nicht mehr gefällt: Mit Auslandserfahrung hast du gerade in der Gestronomie auch in Deutschland gute Karten. Denn alles was du über deutsche Jobs schreibt gilt mit Sicherheit für einen Berufszweig nicht: Gute Köche. Da ist es eher von Nachteil, zumindest in den ersten Jahren nicht in verschiedenen Betrieben aller Herren Länder gearbeitet zu haben. Nix mit "ein Arbeitsplatz bis zur Rente" (das letztere gilt aber inzwischen in jedem anderen Beruf auch, und wenn man nicht alle 3 Monate einen neuen Arbeitgeber im Lebenslauf hast guckt dich auch niemand schief an)
Allerdings: Es ist ein Knochenjob, den machst du nicht ewig!
Also ich finde es super wie du so über dein Leben/deine Zukunft nachdenkst und alles auch durchdacht hast. Du hast Recht, dass sehr viele Deutsche das Bedürfnis für (scheinbare) Sicherheit haben im Sinne von Schulabschluss -> Ausbildung/Studium -> gleicher Beruf bis Lebensende und sich nicht viele trauen aus der Reihe zu tanzen aus welchen Gründen auch immer. Der deutsche Ausdruck zu "follow your heart" wird ja auch so gut wie nie benutzt. Das können Deutsche denk ich grundsätzlich nicht so gut meiner Meinung nach. Die folgen eher was die Verwandtschaft oder Nachbarn sagen
Das sich Eltern/enge Freunde Sorgen machen ist ja legitim aber sie sollten dir nicht im Weg stehen. In diesem Sinn --> ergreif die Chance, mit 45 wirst du diese wahrscheinlich nicht mehr so bekommen.
Zitat von summer0280Mit Auslandserfahrung hast du gerade in der Gestronomie auch in Deutschland gute Karten.
Stimmt wohl. Ist aber auch die Frage, ob ich in Deutschland Lust auf Küche hätte. Kanadische Küchen sind schon schön stressig. Das dann aber gepaart mit tatsächlicher deutscher Arbeitsmoral? Na Holla die Waldfee!
Zitat von summer0280 Allerdings: Es ist ein Knochenjob, den machst du nicht ewig!
Ja, habe ich auch schon drüber nachgedacht. Bei meinem Arbeitgeber in BC stünden wie gesagt die Chancen auf managerial positions nicht zu schlecht. Habe in der letzten Winter Saison schon mit Management, HR und Küchenchef zusammen gesessen, weil mir zugehört und vertraut wurde und man mich als Mitarbeiterin geschätzt hat. Weil Personal wegen der saisonalen Stoßzeiten immer kommt und geht - auch in höher bezahlten Positionen - sehe ich gute Chancen für mich früher oder später aus der "Knochenarbeit" raus zu kommen.
Schon mal Danke für die positiven Zusprüche!
Ja, natürlich ist es normal, dass sich meine Leute zuhause ein bisschen Sorgen machen. Aber ich hab teilweise das Gefühl, das sind keine wirklichen Sorgen. Das macht mich leicht stinkig. Besonders weil viele Leute wissen, wie mein gescheitertes Studium an mir genagt hat und ich zuletzt äusserst unzufrieden in Deutschland war, wegen Perspektivlosigkeit. Und nun lief das letzte Jahr perfekt (!) und ich bin super zufrieden und einfach ein glücklicherer Mensch und habe die Chance das beizubehalten... Und dann kommen Leute und quatschen mir das schlecht. Ich hätte es eigentlich für mich behalten sollen, bis ich in Deutschland bin, nach dem ich aus Kanada "nach Haus komme". Jetzt muss ich in jeder neuen eMail, irgendeinen Quatsch lesen.
Mach Dein "Dingen" und lass Dich nicht davon abbringen. Wollte auch keine Lehre nach der Schule machen und bin damit bestens gefahren. Sicher ist immer etwas Gluecksache dabei.
Abundzu trifft man ja auch hilfreiche Leute................
Hab Mut. Ich denke du bist in einer guten Position. Lass und doch mal bisschen privat quatschen...ich komme aus dem selben Gebiet wie du und kann dich da ermutigen...
Solche halben Romane lese ich normalerweise gar nicht... aber ich finde es toll, mit wie viel Weitblick du über das Leben nachdenkst. Richtig, dein Leben. Freunde kommen und gehen, auf sie würde ich schon mal gar nicht hören. Ein wenig Vernunpft wäre aber auch angebracht. Ich weiss ja nicht wie es ist in der Gastronomie, aber falls du doch mal nach Deutschland kommen willst, wirst du ohne fertige Ausbildung, wahrscheinlich schlechter bezahlt, egal wie viel Erfahrung du schon hast. Ich würde auch mal über die Rente nachdenken. Was kannst du in Kanada bekommen, was in Deutschland. Reicht es dir? Leute mit Studium, die keine Arbeit finden, kenne ich auch, aber da muss man sehen was die studiert haben - meist irgendwas, was kein Mensch braucht. Und die Menatlität, in einer Firma bis zur Rente zu arbeiten, das hängt sehr stark davon ab, wo man lebt und was man von der Familie vorgelebt hat. Außerdem denke ich, dass sich immer alles ändern kann und eine getroffene Entscheidung nicht das Ende vom Lied ist - wenn man sich ansieht, wie viele Leute wieder nach Europa zurückkommen. Habe eine Freundin, die hat schon in 3 Ländern gelebt und ist jetzt wieder hier, weil sie möchte, dass die Kinder eine vernünftige Schulbildung bekommen und danach zieht es sie wieder weg, da bin ich sicher. Man sollte nicht mit 24 bereits das ganze Leben verplanen, weil es immer anders kommt als man denkt.
folge deinem Weg, er ist machbar und dein Weg allein! So wichtig Familie und Freunde sind, manchmal koennen Sie sich nicht in die Gefuehlswelt des Betroffenen einfuehlen.
Auch unsere Familie und Freunde hat nicht wirklich daran geglaubt, dass wir es schaffen, aber wir sind immer noch in CA und stehen kurz vor der PR - was will man mehr!
Versteht mich nicht falsch, ich will ja irgendwann eine Ausbildung machen. Ob nun Kanada, oder Deutschland, das kommt irgendwann schon. So vernünftig bin ich dann doch noch. Sollte das in Kanada sein, dann wird sich das halt noch ein wenig heraus zögern, aus finanziellen Gründen. Auch wenn einige kleine Colleges recht bezahlbar wirken. Wenn ich mich denn als nicht internationaler Student eintragen kann...
Und an die Rente denke ich auch. Weil ich schon weiss, dass das in Kanada bissl kritisch ist. Besonders als Einwanderer. Ich habe mich schon informiert Leute, bin ja nicht blöd. Eine private Altersvorsorge wäre also Pflicht. Ebenso wahrscheinlich ein Zusatz zur Krankenversicherung, was der Staat da anbietet ist ja schon sehr mager. Und generell viel für den bekannten "Notgroschen" bereithalten. Ich war schon immer eine gute Sparerin, da sehe ich keine Probleme.
Aber mal Danke für den Denkanstoß, dass meine Entscheidung jetzt nicht für immer sein muss. In meinem Kopf ist das einfach so passiert. LMO > PR > und dann biste schon fast wieder zu alt, um zurück zu wandern. Immer langsam, Wirsinglein!
So muss es ja gar nicht kommen. Und wenn es das tut... Das erinnert zwar meistens an 'gescheitert', aber so muss es ja nicht sein. Gibt genügend Leute, die ihre Erfahrungen wo anders sammeln und dann wieder nach Haus kommen, um des Willen des Zuhause.
Das sollte ich vielleicht auch mal meiner Sippe so deutlich machen. Meine Entscheidung muss ja nicht für immer sein. Auch wenn ich mir sie in meinem Kopf so gesponnen habe.
Erstmal zur Reaktion von Freunden und Familie: Das ist etwas was viele von uns uns erlebt haben. Die Meinungen warum Freunde und Familie so reagieren sind unterschiedlich, ich z.B. bin ueberzeugt dass Neid eine grosse Rolle spielt. Die meisten Menschen sind eben so sehr in ihrer Heimat und ihrem sozialen Umfeld "verwurzelt", dass eine Auswanderung vollkommen undenkbar scheint. Dann sieht man Auswanderer im Fernsehen oder hoert hier und da Geschichten, und im Kopfkino spielt sich so einiges ab...... das war's aber auch. Wenn dann ein Freund oder sogar Familienmitglied aufsteht und sagt "ich machs's" kriegst Du so eine Reaktion. Sie meinen es nicht boese, denken aber wenn so etwas fuer sie "ausgeschlossen" ist, dann kanst Du es schon gar nicht machen.
Du wirst sehen, wenn Du auswanderst kriegst Du all diese netten Kommentare, "Canada ist ja nur 10 Flugstunden entfernt", "telefonieren kostet ja nicht viel", "wir emailen jeden Tag", usw. usw. Die emails kommen dann fuer ein paar Wochen, telefonate ausserst selten, besuche eigentlich nie. Aber egal, es geht um Dich alleine, nicht um das was die anderen denken........
Zum Resort: Ich habe selbst fuer 2 1/2 Jahre in einem Resort in Ontario gearbeitet, bin durch puren Zufall und ohne jede Erfahrung an diesen Job gekommen. Folgendes ist Ideal an dieser Idee, besonders fuer uns ausewanderer: Staff in Resorts ist meist ein "Internationaler Haufen", die Leute die in einem Resort arbeiten kommen von ueberall aud der Welt. Ganz bewusst werden Leute aus der ganzen Welt angestellt, der kulturelle mix ist es was Resortleben ausmacht, und je mehr Fremdsprachen fuer Resort-Besucher verfuegbar sind umso besser. Auf diese Weise wird das Problem der "Canada-Experience" eliminiert.....Desweiteren, ein Angestellter bleibt (average) etwa 2 Jahre im gleichen Resort, wechselt dann zu einem anderen. Das bedeutet, turnover ist relativ schnell, und Du gewinnst sehr schnell "seniority". Dadurch gehoerst Du schon nach 1 oder 2 Jahren zu den "alteren" und hast gute Aufstiegschancen, ich hatte 2 befoerderungen in 2 1/2 Jahren. Zu guter letzt, Du arbeitest in Deinem Job (z.B. Kueche) und lernst aber auch viel ueber die anderen Bereiche in einem Resort. Du kannst, und das wird unterstuetzt, ein sogenanntes "cross-training" machen, soll heissen Du arbeitest Deine 40 Stunden in der Kueche und kriegst dann noch ein paar Stunden Training in einem anderen Bereich des Resorts (front-office, maintanence, security, admin, was auch immer). Du kannst dann auch Deinen Job eines Tages innerhalb des Resorts wechseln.
Also, wenn Du die Chance hast in einem Resort zu starten ist das ein ziemlicher sicherer Einstieg in das Canadische Berufsleben. Es gibt auch eine Webseite fuer diese Jobs,