Urlaub in Kanada! » Individuell oder Pauschal

Hallo zusammen,

ich bin neu hier (also ein freundliches Hallo) und auch unerfahren was Kanada angeht.
Meine Verlobte und ich planen Kanada als Hochzeitsreise, uns schweben ca 16 Tage im Westen Kanadas vor. Mit den Planungen bin ich noch ganz am Anfang, sprich möchte ich überhaupt alles individuell planen oder bequeme ich mich zu einer Pauschalreise und muss nicht nach passenden Hotels, Mietwagen etc. gucken?

Die erste Frage, die denke ich ein erfahrener Kanadareisender einfach beantworten kann, bezieht sich auf die Kosten. Hier habe ich schon ein wenig gegoogelt, anders als erwartet aber keine wirklich aussagekräftigen generellen Infos bekommen. Wie gesagt steht nun erstmal die nicht ganz billige Hochzeit an und da ist dann natürlich auch das Finanzille mitentscheidend. Könnt ihr mir da weiterhelfen?

Ansonsten denke ich, dass es interessante pauschale Angebote gibt soweit ich das bisher einordnen kann. Da wir Kanada noch garnicht kennen, möchten wir unterschiedliche Eindrücke mitnehmen. Wir haben schon reine Trekkingurlaube mit Zelt und Rucksack in Schottland hinter uns, möchten also schon auch dort ein wenig wandern und die Natur erleben. Wenn man aber nur einmal oder vorerst einmal in ein solches Land kommt, will man natürlich aber genauso auch Land, Leute und Kultur kennenlernen. Deshalb denke ich, dass eine gut gemixte Pauschalreise hier garnicht verkehrt ist, auch wenn ich generell gerne selbst plane.

Herzlich willkommen im Forum :-)

Das kann man so pauschal nicht beantworten. ICH würde jedem empfehlen das ganze alleine zu planen. Weil:
a.) Man das machenn kann worauf man SELBER Lust hat
b.) Man auch mal ein Hotel/Motel wechseln kann wenn es einem nicht gefällt
c.) Man nicht an eine Route gebunden ist
usw.

Eine vorgegebene Route ist sicherlich "schön" weil man sich um nix selber kümmern muss. Die Frage die ihr euch stellen müsst ist aber: Wollt ihr das?
Eine Pauschalreise hat den Nachteil, dass nicht viel Puffer dazwischen liegt.

Und zuletzt: Das Budget. Bequemer ist es mit dem Camper. Kostet aber auch mehr. Zelten wollt ihr auf eurer Hochzeitsreise wohl eher nicht ;-).
Bleibt dann noch die Alternative mit PKW und Model/B&B/Hotel.

Kostenmäßig bist du imho bei früh gebuchten Pauschalreisen etwas günstiger denke ich, wenn man das 1:1 gegenrechnet. Zusatzkosten hast du dann natürlich trotzdem noch.

Lange rede kurzer Sinn: Wenn ICH dir eine Empfehlung machen würde, dann würde ich empfehlen das selber zu planen.
Macht Spaß, man spricht nochmal drüber und man weiß was man möchte.

Danke für die schnelle und ausführliche Antwort.
Zelten muss wirklich nicht sein, da hast du Recht. Ich habe vergessen zu schreiben, dass für uns wohl nur Mietwagen und Hotel in Frage kommt. Wohnmobil ist toll, aber finanziell einfach nicht zu machen.

Hm, vielleicht bin ich altmodisch, aber ich würde mir schon was "Besonderes" suchen - und das kostet dann da zwar meist eher noch mehr, aber alles andere kann man auch sonst im nächsten Urlaub machen ... (bzw. es liegt halt im Auge des Betrachters, was man Besonders findet, das kann ja auch die Hütte am See sein)
Ich würde mir die richtig netten Lodges suchen bzw. schon mal die eine oder andere zwischendrin. Num-Ti-Jah am Icefields-Parkway wäre da mein Beispiel, die ist noch nicht mal gar zu gemütlich. Eventuell auch da am Emerald Lake, Lodge (die sind absolut auf Hochzeit eingestellt, man könnte die ganze Hochzeit dorthin verlegen). Oder die ganze Reise am Lake O'hara verbringen ... da ist aber vermutlich ausgebucht.
Eben - romantisch. Ich denke, die eine oder andere ist bei Pauschalreisen im Programm, kenne einen, der war mal da auf Rundreise. Die Rundreise beinhaltete irgendwie noch Vancouver Island mit Bärenlodge irgendwo und Kanutour am Grizly vorbei. Ganz billig war das sicher nicht. Aber ... lieber die Hochzeitsfeier günstiger organisieren. Wie war das noch gleich: am besten, die Gäste bringen das Essen mit

Vielleicht hilft es minimal, die Reise ab Mitte Sept. zu legen, nicht mehr ganz Hauptsaison, Wetter trotzdem oft sehr schön. Oder im Winter in eine der cosy cabins am Emerald Lake.

Zitat von Iseldil im Beitrag #3

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Danke für die schnelle und ausführliche Antwort.
Zelten muss wirklich nicht sein, da hast du Recht. Ich habe vergessen zu schreiben, dass für uns wohl nur Mietwagen und Hotel in Frage kommt. Wohnmobil ist toll, aber finanziell einfach nicht zu machen.

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yikes... und wer moechte auf seiner Hochzeitsreise kochen??? ;)

Schließt die Augen und stellt euch Folgendes vor:
Ihr seid am Peyto Lake und genießt die Aussicht. Da diese so atemberaubend ist, könnt ihr euch einfach nicht satt genug sehen. Doch aus dem Hintergrund kommt ein Klatschen und eine Stimme reißt euch aus dem Traum "Noch 5 Minuten, dann müssen wir zum Bus". Das wird euch nicht nur am Peyto Lake passieren, sondern auch am Lake Louise, Moraine Lake, Athabasca Falls und so weiter.
Meine Meinung: Ganz klar individuell. Macht etwas mehr Planungsarbeit, aber dafür könnt ihr selber entscheiden, wo ihr übernachtet, und vor allem, wie lange ihr eine Aussicht genießen könnt. Warum nicht gleich bis zum Sonnenuntergang bleiben?

Zitat von manitobain im Beitrag #6

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yikes... und wer moechte auf seiner Hochzeitsreise kochen??? ;)

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Zitat von Harry and Ute im Beitrag #7

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Schließt die Augen und stellt euch Folgendes vor:
Ihr seid am Peyto Lake und genießt die Aussicht. Da diese so atemberaubend ist, könnt ihr euch einfach nicht satt genug sehen. Doch aus dem Hintergrund kommt ein Klatschen und eine Stimme reißt euch aus dem Traum "Noch 5 Minuten, dann müssen wir zum Bus". Das wird euch nicht nur am Peyto Lake passieren, sondern auch am Lake Louise, Moraine Lake, Athabasca Falls und so weiter.

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Mein früherer Boss war vor einigen Jahren zur selben Zeit wie ich in Kanada (allerdings nur 14 Tage)

Er hat pauschal gebucht mit Frau. Die Reise begann in Calgary und ging mit Bus und Zug (Rocky Mountaineer) inkl. Reiseführer durch die Rockies und nach Vancouver Island. Er hatte damals (2006) 7.000 Euro gezahlt. Es war recht bequem. Täglich ging es morgens um 6:30 h los, berichtete
er.

Nach der Rückreise hat er von meinem Aufenthalt einige Eindrücke erzählt bekommen und meinte, dass er nur 10 % davon mitbekommen hätte, obwohl er öfters an den selben Orten war wie ich (2007). Es war nicht sein erster Kanada-Aufenthalt. Geschäftlich war er schon mehrmals
in Vancouver etc.

Einige nahe Verwandte reisen auf Wunsch der Ehefrauen immer nur pauschal quer durch die USA, Australien, Kanada. Am Geld liegt es nicht,
sie können sich einiges leisten. Obwohl sie teils dort Jahre gelebt und gearbeitet haben, also beide oder ein Ehepartner das
Land richtig gut kennen, war man meist mit dem Bus oder Flieger (auch Helikopter) unterwegs. Die Ehemänner würden so gerne mit dem Motorhome oder Mietwagen unterwegs sein. Das lehnen die Damen strikt ab.

Vergeblich versuchte ich es ihnen "schmackhaft" zu machen, dass eine individuelle Reise großartig und vielseitig sein kann und
sie ist nicht immer extrem teuer. Demnächst starten sie wieder quer durch Kanada (pauschal).

Meine Verwandte erzählte mir von einem Nordamerika-Trip mit dem Bus,Fliegern und Schiffen. Im Bus mussten sie täglich, wie
in der Grundschule wöchentlich, den Platz wechseln (routieren). Außer, dass sie das Frühstück im Zimmer einnehmen wollten, waren sie
doch oft mit der Reisegruppen eng zusammen. Das wäre nichts für mich. Vielleicht für Alleinreisende, die sich nicht trauen oder es bequem
haben möchten, ist das ok.

Einmal saß ich in Victoria am Bastion Square (Inner Harbour) in einem Café und war so entspannt. Ein Musiker spielte Neil Young und
Bob Dylan Songs und es war grandioses Wetter und man konnte die Hafenszene gut beobachten (Wasserflugzeuge, Boote, Schiffe,
Kutschen, Seehunde...). Es war Anfang Oktober und 30 Grad.

Plötzlich tauchten deutsche Reisende auf, die so eine Rundfahrt (Kanada in 14 Tagen) machten und es wurde extrem laut und
nervig. Kasulskes aus Wanne-Eickel konnten kein Englisch und die Reiseführerin war nicht in der Nähe und Frau Kasulske
bekam einen Kaffee ohne Milch serviert, den sie sich selber am Schank geholt hatte (was so üblich war). Sie wollte aber Kaffee
mit Milch haben und das war ein Riesenproblem und ein Stimmungskiller. Das ganze Gezeter mit den Müllers, Meiers, Scheufeles und Hoppenstedts an den Nachbartischen war ätzend und laut und zerstörte uns damals etwas die entspannte Stimmung an diesem wunderbaren Herbstag. Das muss nicht sein, aber ich habe es öfters so in Erinnerung...

Ok, das waren nur ca. 40 Minuten, weil noch einiges abzuhaken war für die Reise-Gruppe, aber wenn ich mir vorstelle, mit denen
zwei Wochen unterwegs zu sein, würde ich danach nochmals eine Woche Urlaub brauchen.

In Europa und Asien habe ich noch nie private Pauschalreisen gebucht und es klappte bisher immer bestens, auch wenn man
ein Greenhorn seinerzeit war. Das ist ja oft das Reizvolle. Klar, Kanada ist ein teures Reiseland. Irgendeinen im Umfeld gibt es
immer, der schon mal in Kanada war und Tipps geben kann. Auch beim ADAC und anderswo (hier) gibt es Tipps.
Also, wenn man es in Europa schafft, von A nach B zu kommen, dann klappt es doch auch in Kanada. Ich hatte kürzlich ein
junges Familienmitglied mit dabei (Ersttäter) und das war ein hervorragender Reisebegleiter. Vor der Reise hörte ich öfters:
Mein Englisch ist nicht so gut, ich werde keinen Ton sagen, blablabla... Am Ende war alles bestens und wir gingen nicht verloren,
weder in der Wildnis noch in einer Großstadt. Das meiste planten wir spontan, höchstens am Abend zuvor, ansonsten am Morgen,
was wir unternehmen wollten. Es ergaben sich großartige Aktivitäten und Kontakte.

Klar war ich in Europa mit Reisegruppen schon unterwegs, aber das waren Pflichtreisen. Da seilte man sich so schnell als möglich
vor Ort ab . Weit entfernt von der Gruppe und fand Einheimischen, mit denen man kurze Zeit die Region zusammen genießen
konnte.

... letztendlich fahren die Individualisten nicht selten die Strecken, die die Reiseveranstalter im Programm haben. So viele Möglichkeiten gibt es in der Nationalparkzone auch nicht.

Wenn euch das alles selbst so erstmal zu unübersichtlich und stressig ist, wie wäre es mit rein Vancouver Island, das hat man nicht alle Tage, Regenwald und Wale und Strand und Natives und überhaupt. Den West Coast Trail sollte man auch mal gemacht haben. Mehr einsauen kann man sich am North Coast Trail. Vielleicht trifft man einen Bär. Das gesparte Geld wird in Seafood investiert und mal eine hübsche Lodge. Da hat man in zwei Wochen genug zu tun und es ist wunderschön und was völlig anderes für jemanden aus Europa. Da genügt dann ein Auto für eine Woche. Fährt man halt mal wieder dieselbe Straße zurück.

Zitat von Kokanee im Beitrag #11

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... letztendlich fahren die Individualisten nicht selten die Strecken, die die Reiseveranstalter im Programm haben. So viele Möglichkeiten gibt es in der Nationalparkzone auch nicht.

Wenn euch das alles selbst so erstmal zu unübersichtlich und stressig ist, wie wäre es mit rein Vancouver Island, das hat man nicht alle Tage, Regenwald und Wale und Strand und Natives und überhaupt. Den West Coast Trail sollte man auch mal gemacht haben. Mehr einsauen kann man sich am North Coast Trail. Vielleicht trifft man einen Bär. Das gesparte Geld wird in Seafood investiert und mal eine hübsche Lodge. Da hat man in zwei Wochen genug zu tun und es ist wunderschön und was völlig anderes für jemanden aus Europa. Da genügt dann ein Auto für eine Woche. Fährt man halt mal wieder dieselbe Straße zurück.

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Das kommt meiner Meinung nach immer auf den Geldbeutel darauf an!
Bei Individuell zahlt man eben einiges mehr, als bei Pauschal :-)

Bei meinen über 20 Reisen nach Nordamerika waren wir immer auf eigene Faust unterwegs. Sri Lanka/Thailand/China mit Tibet da war ich mit einer Gruppe unterwegs (China/Tibet nur 9 Personen, ideal)
Schau in den Reiseprospekten für Canada nach, was da auf Rundreisen so angesteuert wird. Seid Ihr mit Mietwagen/Motel unterwegs könnt Ihr bleiben wo und so lange ihr wollt. Das Motel an Ort und Stelle aussuchen. Das war für uns noch nie ein Problem. Nur in Jasper und Banff ist es viel besser die Unterkünfte zu reservieren, da herrscht im Sommer Hochbetrieb. Auch das Essen war immer unproblematisch. Wir essen nur einmal am Tag richtig, dazu das Frühstück. Die Strecke Vancouver- Richtung Icefield PW ist sehr schön.