Hej Ezri, gechlort ist das Wasser überall hier. Ich kann dir nur sagen in Calgary ist es ganz okay -oder habe ich mich schon daran gewöhnt ??? Ich habe schon arge Sorgen gehabt. In Toronto z.b.habe ich mir sogar normales Wasser zum Zähneputzen und zum Kaffee kochen gekauft und des öfteren die Cola stehengelassen.
Wenn jemand bereits auf Hornby Island war und dort etwas, nun ja, irritiert war über den Gestank des Leitungswassers - es duftet gar vorzüglich nach faulen Eiern (Methan), dann kann man auch ganz gut mit dem Chlor leben.
Woran erkennt man einen Touristen auf Hornby? An den 30 Liter Kanister Trinkwasser, welchen er aus den CoOp schleppt... (Zum trinken, klar - aber auch zum Duschen...) Ein weiterer Trick beim Duschen: Duschgel in die Hand und unter die Nase halten.
Die Bewohner Hornbys möchten Ihr Wasser aber nicht missen, so schleppt Grandma immer ein Fläschen Hornby-Wasser mit, wenn sie verreisen...
Faule Eier Geruch ist Schwefel, nicht Methan. Kommt oefter mal in natuerlichen Quellen vor. Stinkt zwar, ist aber in den geringen Mengen nicht schaedlich.
Beim Chlor, was hier wirklich quasi ueberall wesentlich mehr verwendet wird, als in Dtld. bin ich mir da nicht so sicher. Deswegen haben wir einen Britta Filter fuer's Trinkwasser - immer schon, seit ich in Nordamerika bin (in den USA ist's genauso). Besonders schlimm ist Victoria (zumindest vor 10 Jahren, als ich da gewohnt habe. Hier in Montreal ist es auch ekelig, nicht nur chlorig, sondern auch noch truebe und ranzelig. Wahrscheinlich direkt aus dem St Lawrence Strom :kotz:
Trinkwasser, ich finde das ist ein Riiiiesenthema in Kanada, überall. Hier in Nova Scotia ist es meistens mit Uran und Arsen belastet, liegt halt an den geologischen Gegebenheiten. Wir haben Glück mit unserem Brunnen, da war kaum was davon nachzuweisen. Auch Eisen haben wir keins drin, noch mal Glück gehabt. Dafür haben wir mit coliformen Bakterien zu tun, nicht zu verwechseln mit E.Coli - das wär böse. Wir sind gerade auf der Suche nach dem Stein der Weisen, denn ein water softener für das hier sehr harte Wasser macht es zwar schön weich für deine Geräte, das Salz ist aber Gift für dein Septic... Beliebt sind auch die UV-lights die die Bakterien vernichten, allerdings braucht man dann vorher unbedingt einen Sedimentfilter da sonst das Licht zu schnell den Geist aufgibt. Revers-Osmose-Anlagen sind auch beliebt, das perverse ist allerdings, dass man dann wieder einen Filter davor setzt um einige Mineralien die man vorher rausgefiltert hat wieder zuzufügen. Ach ja, alles nicht so einfach, aber ehrlich gesagt dem Leitungswasser der Städte auf jedenfall vorzuziehen. Auch in Halifax riecht und schmeckt das Wasser extrem nach Chlor und wenn du im Restaurant ein Glas Wasser bekommst ist es meiner Meinung nach ungenießbar. Unser ph-Wert liegt bei etwa 6.5, das ist noch ok - ich habe allerdings gehört, dass gerade BC mit sehr niedrigen ph-Werten zu tun hat und um deine Wasserleitungen zu schützen muss da ein sog. neutralizer ran. Naja, mit der Zeit eignet man sich hier so manches Wissen an, aber eigentlich ganz interessant. Es wird einem so langsam klar, mit was die deutschen Wasserwerke so alles zu kämpfen haben.... kein Wunder das das Wasser immer teuerer wird, wenn ich mir überlege in welch guter Qualität es doch in Deutschland aus den Hähnen kommt. Das Beruhigende hier ist, es gibt im Prinzip für jedes Wasser eine Lösung, du musst dich nur entscheiden was du willst und was nötig ist. Grüssle Annett
Das Thema Trinkwasser ist sowieso eine Sache für sich. Kaum jemand macht sich wirklich Gedanken darüber. In der ehemaligen DDR wurde das Trinkwasser z.B. in den Fassungsanlagen mit eingelassenen Kapseln behandelt, die radioaktives Material enthielten, um Keime abzutöten. Diese Kapseln wurden aber mit der Zeit undicht, den Rest kann man sich sicherlich denken. Speziell hier in D ist kaum jemandem wirklich bewusst, dass wir mit die höchste Wasserqualität im Wasserhahn weltweit geliefert bekommen. Die Kontrollen sind sogar schärfer und lückenloser, als es beispielsweise bei Mineralwasser in Flaschen von Herstellern der Fall ist. Unser Wasserhahnwasser ist daher als Lebensmittel zu bezeichen, im wahrsten Sinn des Wortes. Dennoch wird es bedenkenlos und ohne Sinn und Verstand verschwendet, ohne dass sich Gedanken darüber gemacht werden, welcher Aufwand betrieben wird, diese Qualität zu gewährleisten und dann wird sogar noch gemosert, es wäre zu teuer. Klospülung mit unserem Trinkwasser ist die größte Dummheit schlechthin. Das Wasser in Ca ist dann ja genauso 'toll' wie in den USA. Uran und Arsen ist natürlich sehr bedenklich, insbesondere für Menschen mit geschwächtem System und Kinder. Eisen ist an sich zunächst einmal gar nicht so wild. Es führt halt bei Wasserfassungen und Brunnen zur Verockerung der Filterstrecken und Pumpen. Coliforme Bakterien sind in jedem Fall behandlungswürdig, da sie sowohl nicht-fäkaler, als auch eben fäkaler Herkunft sein können. Die Eintragsursache sollte man daher wirklich versuchen herauszufinden. Bei Escherichia Coli sollten in jedem Fall die roten Lampen leuchten, da sie in jedem Fall fäkaler Natur sind. Aber bei meinen Internetstreifzügen und Suche nach Infos deutet sich auch in Kanada eine zunehmende Sensibilisierung ab und es wird sich sicherlich in Zukunft einiges in dieser Hinsicht tun. Es geht nicht mehr nur um Bodenschätze, sondern der Bereich der Hydrogeologie und Umweltgeologie wächst stetig. Ist für mich - vollkommen uneigennützig natürlich - nicht unbedingt verkehrt.
Das Trink-Wasser (Leitungswasser) war in Victoria und auf der Insel nicht so toll. Hat man relativ schnell gemerkt. Schmeckte seltsam. In Deutschland trinke ich gerne Leitungswasser.
Als wir in North Vancouver eingeladen waren einige Tage, hatte der Hausherr so ein riesiges Wasserfiltergerät in der Küche. Sowas haben wir hier in unseren Büros (bei uns heisst es Powow...). Er riet uns, das Leitungswasser auf keinen Fall zu trinken. Kaffee wurde nur aus Mineralwasser zubereitet.
(Was ich immer vermisst hatte, war Sprudel....Mineralwasser ist ja stilles Wasser....)
Also ich trinke in D auch nur Leitungswasser, ich weiß ja wo es herkommt. Wasser in Pullen kaufe ich nie. Ich finde es aber schon ulkig, dass so fortschrittliche und technisierte Länder wie die USA und auch Kanada nicht in der Lage sind, ihren Menschen gutes Wasser über Leitung zu liefern.
Das mit dem Mineralwasser und Sprudel stimmt nicht so ganz. Ob ein Wasser ein Mineralwasser ist oder nicht, liegt ausschließlich nur am Anteil der gelösten Stoffe, sprich Mineralien, kann man ja auf den Flaschen auszugsweise lesen. Ob es dabei ein stilles Wasser ist oder Sprudel liegt nur am Kohlensäuregehalt. Allgemein rate ich immer zum Kauf von kohlensäurehaltigem Mineralwasser, wenn man denn in Pullen kaufen will. In stillem Wasser bilden sich unter dem Deckel oft Bakterien, vor allem im Sommer. In kohlensäurehaltigem Wasser passiert dies nicht, da die aggressive Kohlensäure dies verhindert. Da nimmt man doch einen gelegentlichen Rülps und Pups doch gerne in Kauf. Wie ich oben schon geschrieben habe, das Wasser aus dem einfachen Hahn hier in D wird besser und lückenloser kontrolliert, als das Wasser in Flaschen von Firmen. Eben weil unter Aufsicht staatlicher Stellen.
P.S. Beim Kauf von Mineralwasser als Faustregel immer darauf achten, dass es Calciumreich und Natriumarm ist. Auch sollte Nitrit nicht drin sein und und ebenfalls möglichst kein Nitrat, welches sich im Körper eben zu Nitrit umwandelt. Kömmt auf Dauer nicht so gut.
Hallo Ezri, also es gibt mit Sicherheit regionale Unterschiede, wie eben hier auch. Und wenn ich hier lese vom tollen Wasser in D, also wir haben hier z.B. dermaßen hartes kalkhaltiges Wasser, daß wir Kaffee und Tee mit Wasser aus Flaschen zubereiten. Ganz im Gegenteil zu den Ansichten hier fiel mir in B.C. auf, daß das Wasser sehr weich ist (ganz anderes Gefühl beim oder nach dem Haare waschen). Meine Verwandtschaft auf Vancouver Island hat Wasser aus eigenen Quellen aus dem Berg und das Wasser riecht weder schmeckt es irgendwie anders als reines herrliches frisches Trinkwasser.
Nun ja, regionale Unterschiede gibt es schon aus geologischen Gründen immer. Aber die Härte eines Wassers sagt allein noch gar nichts über die Qualität aus. Hartes Wasser ist halt dumm für Rohrleitungen, Kaffeemaschiene und Waschmaschiene (kein Calgon benutzt)?. Zur Beurteilung der Qualität des Wassers kommt noch ein Rattenschwanz an weiteren Parametern hinzu, z.B. pH-Wert, Temperatur, Trübung/Schwebanteil, gelöste Stoffe (Mineralien), Keimbelastung, Schadstoffbelastung (Chemikalien/Pestizide), u.s.w.. Und in der Gesamtheit aller Parameter nimmt das Leitungswasser in D eindeutig eine Spitzenposition ein. Ich kann auf der einen Seite ein sehr hartes Wasser haben und denke mir, was für ein Schrottwasser ich doch habe, dabei ist es von bester Qualität. Auf der anderen Seite habe ich ein weiches klares Wasser und denke mir, was für ein tolles Wasser ich doch habe, dabei ist es bakteriologisch und/oder chemisch belastet. Das sieht, riecht und schmeckt man nämlich in den seltensten Fällen. Wer also eine eigene Wasserfassung hat, egal ob Quelle oder Brunnen, sollte das Wasser durchaus mal untersuchen lassen, das kostet weniger, als man gemein hin annehmen würde. Aber das sollte es einem schon wert sein, insbesondere wenn man Kiddies hat.