Hallo liebe Forengemeinde. Ich bin vor einiger Zeit auf den Ruf der Kandischen Wirtschaft nach Fachleuten reingefallen und suche seither nach den Suchenden. Interessanter Weise macht alles, was ich so zu lesen bekomme mehr den Eindruck auf mich dass man versucht die Leute fern zu halten, statt sie anzuziehen obschon Unmengen von Geld und Energie für Werbeveranstaltungen und Unterstützungsprogramme ausgegeben werden. So habe ich die ach so teuer angepriesene Jobmesse besucht und musste mit Bestürzung feststellen, das zwar jede Provinz einen Vertreter hatte, der in Vorträgen die Vorteile der Region pries, aber dann war auch schon Ebbe. An 2000 Ständen wurden LKW-Fahrer gesucht, an 10 weiteren Schweisser in einer Ecke hockte verlassen ein Flugzeugbauer der Avioniker suchte und Brose fing alles, was alleine laufen konnte ein, auch mich. Nach einem geradezu enthusiastischen Gespräch mit den Leuten vor Ort kam aber nach 4 Wochen die „freundliche“ Absage ohne dass die prophezeite Einladung zum Interview überhaupt gekommen wäre. Seither frage ich mich, ob ich da etwas energischer hätte nachhaken müssen, wie ich es bei einer deutschen Firma getan hätte. Andererseits wollte ich mich der kanadischen Mentalität anpassen. So antworte mir ein Flugzeugvercharterer bei dem ich für 3 Wochen einen Flieger mieten wollte, 5 Monate nach der Anfrage (2 Monate nachdem ich aus dem Urlaub zurück war). Vor 3 Wochen verschickte ich ca. 20 Anfragen an Einwanderungsberater. Gestern kam die erste Antwort. Inzwischen vermute ich, dass ich mit einem Dipl. Ing. Nachrichtentechnik einem Gesellenbrief in E-Technik, einer Hochspannungslizenz, zig Lizenzen für DIN14675 / VDS usw. und 12 Jahren Berufserfahrung in Kanada nicht mal Blumentöpfe verkaufen kann. Auch mit meiner JAR FCL Lizenz kann ich mir den Allerwertesten wischen denn auch hier wird eine neue Prüfung verlangt, obschon ich hier erfreulicher Weise feststellen durfte, dass die Fragen praktisch 1:1 übersetzt den deutschen Fragen entsprechen, so dass ich hier weniger grosse Probleme sehe. Meine Bewerbungen, die ich mal zu Jobangeboten im Internet verschickt habe, blieben allesamt unbeantwortet. Vielleicht sind sie so gotterbärmlich schlecht, dass sich die HRM verschaukelt fühlten oder es liegt an meiner Vermessenheit gerne wieder im akademischen Bereich arbeiten zu wollen, aber auch der Versuch als Servicetechniker für Alarmanlagen anzuheuern blieb ohne Antwort. Alles in allem beschäftigt mich die Frage: Bin ich zu doof für Kanada? Sicherlich kann ich versuchen in 22 Monaten das Visa via 67 Punkten zu erlangen aber dann stehe ich genau da, wo ich jetzt auch stehe, denn meine Ausbildung ist dann noch immer nicht anerkannt und sicherlich muss ich erst Mal eine Lehre und eine Prüfung machen, damit ich bei Wendy’s die Klos putzen darf. So las ich doch den leicht zynischen Kommentar im Ing – Forum von Fritz „Hi Nun haben wir einen eigenen Stammtisch: Welche Themen wollen wir diskutieren: Wie werde ich PEO? Wie finde ich einen Job in Kanada? Welche Berufe sind registriert?“ Ehlich gesagt, wenn da mal jemand mehr reinschreiben würde als „Such bei Google“ würde ich das schon mal sehr positiv finden. Fall sich jemand damit auskennt: In Europa boomt gerade die Solar-Energieerzeugung, vor allem mit nachgeführten Solarzellen. In der Regel wird über Wechselrichter ins Netz eingespeist (hier allerdings stark subventioniert). Ließe sich sowas in Kanada auch verkaufen? Hat schon mal jemand in Kanada Solarzellen im Einsatz gesehen? Keine experimentellen Anlagen auf dem Dach sondern Solar-Parks?
PS. Irgendwie bin ich auf den kommentar von maxim gespannt und: "ja, das Buch habe ich auch schon gelesen"
Ich kann Dir nicht viel schreiben, was Du nicht schon weisst. Auch bin ich selbst nicht vor Ort in CA und kenne mich daher nicht so gut aus wie die bereits vor Ort Befindlichen. Daher kann ich nur mein Empfinden widergeben:
Kanada schirmt seinen Arbeitsmarkt ab um lokale (vielleicht schlechter oder anders qualifizierte) Experten zu schuetzen. Volkswirtschaftlich ist dies vertretbar, moralisch gesehen moeglicherweise nicht.
Auch reagiert der Arbeitsmarkt nur, ohne moeglicherweise ein Potenzial in anderen Bereichen zu sehen. Dagegen halten kann man als Kanadier, dass auf alternative Energien garnicht wertgelegt wird, denn das Oel ist im Sand ja da. Wieso also lokale Maerkte und Lobbies/Geldgeber schwaechen.
Persoenlich wuensche ich mir fuer mein potenzielles Haus in CA wie in DE, dass ich Brauchwasser ueber Sonnenkollektoren nutze. Mehrnoch, wuerde ich mir wuenschen, "meinen" Sonnenstrom fuer meine Elektrogeraete zu nutzen. Einerseits autark zu sein und moegliche Stromausfaelle zu umgehen, andererseits die laufenden Kosten gering zu halten. In DE ja nicht erlaubt.
Daher ist es einerseits einfacher, "Loecher" zu stopfen (fehlende fleissige Arbeitsbienen in Form von zB. zuverlaessigen LKW Fahrern) und zu warten, bis andere Experten benoetigt werden und sie dann nach CA zu holen.
Den SW-Antrag wuerde ich trotzdem beantragen. Wenn Du dann doch einen Arbeitgeber finden solltest, dann kannst Du relativ schnell nach CA durch ein AEO.
So las ich doch den leicht zynischen Kommentar im Ing – Forum von Fritz „Hi Nun haben wir einen eigenen Stammtisch: Welche Themen wollen wir diskutieren: Wie werde ich PEO? Wie finde ich einen Job in Kanada? Welche Berufe sind registriert?“ Ehlich gesagt, wenn da mal jemand mehr reinschreiben würde als „Such bei Google“ würde ich das schon mal sehr positiv finden.
Dann beteilige dich auch mal. Je mehr da mitmachen, desto besser kann jede Frage beantwortet werden.
@Denton In diesem Fall würde ich mich aber doch erst einmal an die goldene Regel halten: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten. Ich bin im Kanadischen Baumarkt hausieren gegangen um die fachkorrekten Bezeichnungen für Schaltgeräte und Standard-Installationsmaterial zu erfragen und ich weiss bis heute nicht sicher wie die korrekte Bezeichnung für Wechselschalter nun ist, toggle swich / two way switch / door switch Serienschalter gibt es erst gar nicht ... @stak74 > ?? Seit wann das? ?? Du darfst in DE Deinen Strom selber machen solange Du keine Abfallstoffe produzierst. Wenn Doch musst Du für die Abfallstoffe Zahlen, wenn es sich nicht nur um eine Netzersatzanlage handelt. Es gibt diverse Haushalte in DE / A und CH die ihren Strom selber machen... Nur verkaufen an Deinen Nachbarn darfst Du ihn nicht.
das Problem scheint doch die Anerkennung Deines Berufes zu sein bzw., daß er lizensiert ist. Daran läßt sich wohl nichts ändern, egal auf welche Weise man in den Arbeitsmarkt einsteigt (WP/PR) ... irgendwie verstehe ich die Frage nicht so ganz. Weil, "Bin ich zu doof für Kanada?" war doch rhetorisch gemeint, oder?
dhc - beaver, geiler post. Natürlich hast Du recht. Die Kanadier wollen keien Ausländer haben, nur als billige Arbeitskräfte. Die wollen quasi "Türken". Nur gibt es Länder die Kanada weit überlegen sind , aber das sehen die nicht. Die können mir ihrer eigenen Einwanderungspolitik nicht umgehen, also schotten sie sich ab und stellen absurde Barieren auf. Kein Mensch der welt kann mir plausibel erklären, warum ein deutscher Dipl. Ing hier nicht sofort anerkannt wird und mit Kusshand genommen wird. Das ist totaler Schwachsinn. @STAK moralisch ist es falsch, weil Leute ins Land gelockt werden und erwartungen geweckt werden, die überhaupt nicht erfüllt werden können/sollen. So mancher gibt viel auf, umhier noch mehr zu verlieren. das ist moralisch verwerflich. Wirtschaftlich ist es jedoch noch schwachsinniger. Man holt sich ein enormes Potentila ins Land und nutzt es nicht. Und bitte, das kanadische Ausbildungsniveau ist definitiv unter dem deutschen und die Arbeitsmoral ist noch viel tiefer. Hier kann man den Leuten beim arbeiten die Schuhe besohlen. deutsche werden angehalten langsamer zu arbeiten. Wenn die hier mal ihre Auslander wirklich ran lassen würden, dann wäre Kanada auch ohne Öl ganz vorne. Ich kann es mir erlauben dies sportlich zu sehen und meinen Aufenthalt zu genießen. Aber ich würde vor allem nie einem Akademiker zu einer Auswanderung nach kanada empfehlen.
Zitat von Trudy1Kein Mensch der welt kann mir plausibel erklären, warum ein deutscher Dipl. Ing hier nicht sofort anerkannt wird und mit Kusshand genommen wird. Das ist totaler Schwachsinn.
Diese Erklärung dürfte noch nicht einmal so schwer sein. Es gibt landestypische Gesetze und Sicherheitsrichtlinien. Einen Kanadischen Elektriker würde ich ja auch nicht in eine deutsche Schaltanlage lassen und wenn er anfängt, mir die Drähte in der Abzweigdose zu verdrillen beende ich sein Arbeitsverhältnis. Wäre er ein Deutscher würde er vorwurfsvoll erklären, dass er das in Kanada schon immer so gemacht hat und das das immer gut ist. Jemand der Planung und Baubegleitung machen möchte, sollte sich schon mit den Vorschriften und Gesetzen des Landes auskennen, in meinem Fall also die äquivalenten Vorschriften zu VDE / DIN14675 ... Ich erwarte auch nicht das da Hunderte stehen und darauf warten, das sie mich an die Hand nehmen und auf einen neuen Sessel setzen dürfen, aber wenn in jeder erdenklichen Medienquelle so für das Land geworben wird würde ich irgendwie mehr Interesse erwarten. Hier rufen mich alle Nase lang Headhunter an und wollen mich als Layouter und Schaltungsdesigner vermitteln, dabei habe ich gerade mal eine lausiges Minispartenprodukt am Markt und selbst das war nur ein Unfall. Ich habe mich schon am Sklavenmarkt beworben, bei Job-Agenturen, ... Nix. Kein Feedback, kein Interview, kein Interesse ...
Ich bin nicht vom Fach, sodass ich auf "qualifizierte" Aussagen mich verlassen musste. Vor 4 Jahren wurde neu gebaut. Mir schwebte vor, dass man "Eigenstrom aus eigenen Batterien betankt durch Solar" und den Rest, wenn man mehr verbraucht, dann das Stromnetz "belastet". Das ging nicht, technisch.
Dann wollte ich, dass Teile (zB: das oberste Stockwerk) nur Solarstrom nutzt, und der Rest EnBW.
Der ausführende Elektriker sagte, dass man in DE kein eigene Elektrizität "speichern" dürfte, sondern nur für Wassererwärmung.
@stak74 Unter diesen Umständen verstößt jedes größere Unternehmen, inklusive Parlament gegen gesetzliche Bestimmungen. Die horten Energie im MWh Bereich in ihren Kellern. Abgesehen davon: Wer will kontrollieren, ob ich meinen Wechselrichter von der Solarzelle oder dem Akku speise... Das scheint mir eine gewagte These zu sein. Hast Du mal beim EVU Deines Vertrauens nachgefragt?
Gas darfst Du nicht ohne Sondererlaubnis im Keller zu Strom umbauen, das ist bekannt, und das BKW muss beim Umweltamt angemeldet sein, aber dass Du Deine Akkus im Keller nicht laden darfst?
Objectiv gesehen gibt es fuer einen Deutschen Ingenieur oder Facharbeiter keinen Grund fuer eine Einwanderung nach Kanada:
Du must mehr arbeiten fuer weniger Geld und weniger Urlaub, die Abschluesse werden nicht anerkannt und muessen unter hohen Kosten nachgeholt werden. Du hast weniger Arbeitplatzsicherheit und weniger Fairness vom Arbeitgeber, insbesondere bei mittelgrossen Firmen. (Kleine Firmen sind auf dich angewiesen, grosse Firmen haben interne Prozesse und Gewerkschaften) Die Lebenshaltungkosten sind hoeher, Autoversicherung ist teuer, Uni und College kostet richtig Geld, Krankenversorgung ist schlechter als in Deutschland.
Es gibt sicherlich viele Gruende um nach Kanada einzuwandern, aber berufliche Verbesserung fuer einen deutschen Ing. ist nicht dabei. Viele Firmen brauchen keine Spezialisten sondern Leute die von allem etwas aber nichts richtig koennen. In Jobangeboten fuer Ingenieure wirst du oft die Berufsbilder von mehreren Berufen durchmixt finden: Hardware Ing., Layouter, Firmware Ing., PC Programmer, Elektriker, Project Manager. Die HR Abteilung will Beweise fuer alles sehen, und den Job bekommt dann schlussendlich ein Bekannter vom Chef der nur ein Drittel kann.
Die provinziellen Ingenieursorganisationen wachen ueber den Begriff "Engineer" und verklagen Leute die den Begriff verwenden ohne Mitglied zu sein.
Arbeitsstellen fuer Ingenieure sind nicht so zahlreich wie in Deutschland, und gibts hauptsaechlich nur in groesseren Staedten. Und es macht keinen grossen Unterschied ob du in Berlin oder Toronto arbeitest, die Kanadische Natur ist dann weit weg.
Umwelttechnik ist auf einem viel niedrigeren Stand als in Deutschland, und alternative Energy wird groesstenteils mit Windkraft gewonnen. Verstaendlich, weil die Tage in den Wintermonaten sehr kurz sind.
Kanada will Einwanderer nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil das Land sich von Einwanderern wirtschaftliche Vorteile verspricht. Einwanderer bringen Geld ins Land und arbeiten in den Anfangsjahren fuer wenig Geld. Die Industrie ist von billigen Arbeitskraeften abhaengig, weil weniger automatisiert ist.
Wie schon jemand vorher gesagt hat, Kanada braucht "Tuerken". Kanada such derzeit haenderingend nach Arbeitskraeften, aber ueberwiegend Billiglohnarbeiter fuer manuelle Arbeit. Wenn ich in Edmonton manche Strassen (z.B. 99St, 118Ave west, etc.) in Industriegebieten durchfahre sehe ich 10, 20, 30 "Help Wanted" Schilder. Bonusse werden versprochen, Startpraemien, Tuition Reimbursement usw. , die Firmen sind verzweifelt auf der Suche nach Leuten die eine Karton heben koennen oder Fahrer oder Fast-Food Verkaeufer. Irgendwann muss ich mal rumfahren und Photos von den Schildern schiessen und ins Web stellen.
Die Loehne hier gehen fuer ungelernte Arbeit schon in die $15/Stunde, mit Praemien.
Konkret zu deinem Problem: - Als Elektriker hast du eine bessere Chance auf einen Job. Jeder braucht Elektriker, insbesondere mit SPS Erfahrung, und die Registrierung ist einfacher. - Ueberpruef dein Resume. Unter keinen Umstaenden Alter, Religion oder Photo angeben, das Resume fliegt in den Papierkorb. Andernfalls koennte die Firma von anderen Jobsuchern verklagt werden.
Eine Sache noch: Es gibt in Kanada keine formalisierten Arbeitszeugnisse. Du musst immer "Referenzen" angeben, also Telefonnummern von vorherigen Arbeitskollegen oder Bossen. Die werden dann angerufen um deine Erfahrung zu bestaetigen.
Ein zukuenftiger Arbeitgeber will nicht in Deutschland anrufen weil er kein Deutsch kann, also such deinen ersten Arbeitsplatz in einem "high-demand" Beruf wo Referenzen egal sind, oder ein Niedriglohnberuf, oder ueber "Vitamin B".
Die Technik ist in CA teilweise Jahrzehnte hinter unserer. Darum braucht dort ein engineer nicht so viel können. Die Anerkennung ist wohl auch nicht so schwer. Clevere finden immer einen Weg.
Für Akademiker ist die USA deutlich besser. Da sind die Bedingungen schon anders. In Deutschland ist nicht mehr alles so toll. Was du beschrieben hast, kann auch in einer Firma in D sein. In den letzten Jahren ist das total unfair geworden.
ich plane in urlaub zu gehen - also einige zeit nicht zu antworten -
aber die frage ist einfach so schön, dass ich noch antworte:
ja - sieh so aus / : - ))))
lasse ich mal die ewige qualitätsfrage auf seite, dann hast du zwei hauptpunkte, die es dir schwierig machen
1. marktsättigung - in deiner berufssparte
2. HR manager haben die schnauze voll - anträge von ing. aus dem ausland zu unterstützen die kennen doch die probleme genug - werden ja seit jahrzehnten besprochen und beschrieben -
die suchen sich dann leute aus - die bereits mit pr in ca sind
nicht zu übersehen: die kanadischen unis bilden ebenfalls in diesem beruf seit jahrhunderten aus (Bell-Cannada) und jedes jahr kommen alleine nach ontario rund 20.000 ing, oder leute mit vergleichbaren abschlüßen von unis aus england, usa, .... als landet immigrants
also : marktsättigung
zu dem thema hat wayfarer ja gutes geschrieben - keine job-zusagen oder ...
sobald er die pr hatte war es auf einmal einfach - und der jobvertrag war perfekt.
übrigens sind die kanadier mehr auf windkkraft aus.
nachtrag - hast du in canada oder in einer provinz/region nach jobs gesucht?