Wie sollte eigentlich ein Bewerbungsschreiben bei einem Arbeitgeber in Kanada aussehen?
Nun letztlich unterscheidet es sich nicht wirklich von einem Bewerbungschreiben in Deutschland. Entsprechende Vorlagen kann man sich sogar auf den Seiten der Employment Center herunterladen.
Hier ein Beispiel wie man es nicht machen sollte.
Zitathi i am xxxx a german citizen. i have a short question to you ! since a long time it is a big wish for me to work on a ranch like yours. please tell me if there is a possibility to let my dream come true. Maby you need somebody on your ranch for the daily things. you will get a person who is very flexible in many positions. i am a professionel chef my hobby are riding,fishing and enjoying the nature. to here from you would make me really happy. for the moment thanks for the help and greetings out of germany take care
Gehen wir nicht auf das Englisch ein. Das kann man entschuldigen, aber wer ist die Person? Wie alt ist die Person? Was hat sie von bis gemacht? Was kann sie besonders, das einen Arbeitgeber davon ueberzeugen soll einen Job zu vergeben?
Entscheidende Informationen fehlen und lassen den Bewerber nicht in einem positiven Licht erscheinen.
Informationen wie vollstaendiger Name und Anschrift waren diesem Schreiben uebrigens auch nicht beigefuegt.
Wer sich fuer einen Job bewirbt und da ist es m. E. gleichgueltig ob in Deutschland oder Kanada, der muss seinen potentiellen Arbeitgeber von sich ueberzeugen. Wer hier nicht mit allen wichtigen Informationen von vornherein rausrueckt, der hat schon bei der Bewerberauswahl keine Chancen.
Hier noch ein paar minimale Eckpunkte fuer eine Bewerbung
- Bewerbungsschreiben - Lebenslauf mit Foto (am besten aus dem taeglichen Leben, man mochete ja wissen, wen man einstellt)
Vorlagen wie solche Schreiben aussehen koennen und welche Mindestdaten enthalten sein sollten, kann man sich beinahe ueberall herunterladen, wo es auch Office Software gibt. Microsoft bietet diese Vorlagen auch in deutsch und englisch zum Download an.
Nochmals zurueck zum Schreiben. Es laesst sehr deutlich erkennen, dass sich der Verfasser nicht wirklich mit dem potentiellen Arbeitgeber befasst hat und dass dieses Schreiben an zig andere Stellen ebenfalls geschickt wurde und es ihm eigentlich nicht wirklich um die Arbeit auf einer Ranch geht.
Wer ernsthaft auf einer Ranch oder sonst wo nach Arbeit sucht, sollte sich wohl erstmal mit den oertlichen Gegebenheiten befassen. Bei uns waere das z.B. dass der Sommer voll ausgenutzt werden muss und man nicht wirklich an Freizeit denken kann. Freizeit findet hier im Winter statt. Darum hoert man hier auch immer wieder, dass die Leute im Sommer auf einer Ranch arbeiten und im Winter in der Logging-Industrie.
Reiten und Angeln ist nicht wirklich das was einen von der Qualitaet einer Arbeitskraft ueberzeugt, zumal daraus auch nicht hervorgeht, wie lange und wie gut er reitet, geschweigedenn, ob western oder englisch. Irgendwelche Dinge, die tagsueber zu erledigen sind kann auch jeder 14jaehrige Ferienjobber hier machen.
Entscheidungsfreudiger werden Arbeitgeber dann eher, wenn es heisst, ich reite seit x Jahren, habe Pferde angeritten, Reitunterricht im (Reitstil) seit/bis gegeben. Ich wuerde mich freuen, wenn ich mehr Erfahrung im Umgang und der Ausbildung von Westernpferden sammeln koennte.
Wer sich also fuer einen Job auf dem kanadischen Arbeitsmarkt interessiert, der sollte nicht den gleichen Fehler machen wie der Verfasser des Zitat-Schreibens. Macht es richtig oder lasst es bleiben.
Noch eine wichtige Information fuer einen Arbeitgeber in Kanada waere, dass ein Arbeitsvisum etc bereits vorliegt oder beantragt wurde...
Passfoto und persönliche Angaben zum Geschlecht, Alter dürfen in einen kanadischen Lebenslauf nicht rein. Wer lesen kann ist klar im Vorteil!!!!! Das steht überall geschrieben. Gruss Schloßfrau
Kurzes Bewerbungsschreiben und Lebenslauf kann ich auf jeden Fall so bestätigen. Aber meines Wissens müssen keine persönlichen Angaben wie z. B. Alter oder auch Geschlecht gemacht werden. Foto? Hab ich wirklich noch nicht gesehen hier.
Ich selber hatte im Mai/Juni diesen Jahres ca. 15 Vorstellungsgespraeche. Da musste im Gespräch überzeugt werden, die wenigsten hatten sich die Bewerbung und den Lebenslauf wirklich durchgelesen (bevor ich kam). Höchstens 2. (ist natürlich schlecht möglich, wenn man noch außerhalb Kanada's ist)
Bei uns fliegt auch alles gleich in den Müll, was länger als 2 Seiten ist. Kommt vielleicht auch drauf an, auf welche Position man sich bewirbt, aber bisher habe ich das für noch keine Stelle anders gesehn. Gern gesehen wird, wenn man sich weiterbildet oder auch den Willen dazu zeigt.
Hab mir ein Buch gekauft "Bewerben und Arbeiten in USA und Kanada"..Das mit dem Foto ist inzwischen eine "Kann"-Sache..Alter, geschlecht, ob verheiratet..Kinder etc. soll tatsächlich nicht rein. Wer Interesse hat, in dem Buch sind einige vorgefertigte Bewerbungen und Lebensläufe auf verschiedene Bereiche zugeschnitten..muss man natürlich entsprechend ändern..ich kann die Seiten einscannen und mailen..PN mit Mail-Addy reicht. LG Birgit
Man muss kein Alter in einen Lebenslauf schreiben um erkennen zu koennen wie alt die Person in etwa sein muss.
Von Geschlecht war an keiner Stelle die Rede. Wer lesen kann ist wirklich klar im Vorteil. Ausserdem steht auch nirgends, dass ich das erwarten wuerde. Ein Foto erwarte ich auf jeden Fall. Man kann Personen von Uebersee nicht einfach mal so zu einem Vorstellungsgespraech einladen. Da ist ein Foto wohl nicht zu viel verlangt.
Wenn man danach fragt wer die Person ist, so moegen sich ja vielleicht einige ueber ihr Geschlecht definieren, aber das ist ein persoenliches Problem. Ein Arbeitgeber moechte wissen ob die Person fuer die Arbeit, die er anzubieten hat geeignet ist. Dazu gehoert es sich ein Bild von der Person machen zu koennen.
Ansonsten kann man auch gleich Schreiben: I'm applying for a job. Do you have one? I'll take it.
Man hat als Arbeitgeber auch eine gewisse Verantwortung, vor allem gegenueber Personen aus dem Ausland, die nicht von heute auf morgen wieder gehen koennen. Dieser Verantwortung muss man sich bewusst sein. Vermutlich gelangt man aber nicht zu dieser Ansicht, wenn man selbst noch nicht Arbeitgeber war und sich mit Bewerbung aus dem Ausland befassen musste.
Wir bekommen 4 Bewerbungen im Monat und ich muss sagen hier in Deutschland bräuchte auch kein Passfoto mit in die Bewerbung, denn ich gehe nicht nach dem äußeren sondern wir achten auf die Qualifikationen. Wenn uns die zusagt dann laden wir zum Vorstellungsgespräch ein und dann sehe ich den Bewerber. Wir waren dieses Jahr auch schon 2 mal in Kanada zum Vorstellungsgespräch und zur Not gibt es ja auch eine Webcam. Gruss Schloßfrau
Zitat von Schloßfrau...und zur Not gibt es ja auch eine Webcam. Gruss Schloßfrau
...oder ein virtuelles Bewerbungsgespräch über 'Second Life'.
Kein Witz, kommt wirklich bei immer mehr Firmen in Mode. Der virtuelle Avatar des Bewerbers (der diesem nachempfunden sein sollte) trifft sich im virtuellen Büro mit dem (echten) virtuellen Personalchef des potentiellen Arbeitgebers.
Zitat von AMRMan muss kein Alter in einen Lebenslauf schreiben um erkennen zu koennen wie alt die Person in etwa sein muss.
Von Geschlecht war an keiner Stelle die Rede. Wer lesen kann ist wirklich klar im Vorteil. Ausserdem steht auch nirgends, dass ich das erwarten wuerde. Ein Foto erwarte ich auf jeden Fall. Man kann Personen von Uebersee nicht einfach mal so zu einem Vorstellungsgespraech einladen. Da ist ein Foto wohl nicht zu viel verlangt.
Wenn man danach fragt wer die Person ist, so moegen sich ja vielleicht einige ueber ihr Geschlecht definieren, aber das ist ein persoenliches Problem. Ein Arbeitgeber moechte wissen ob die Person fuer die Arbeit, die er anzubieten hat geeignet ist. Dazu gehoert es sich ein Bild von der Person machen zu koennen.
Ansonsten kann man auch gleich Schreiben: I'm applying for a job. Do you have one? I'll take it.
Man hat als Arbeitgeber auch eine gewisse Verantwortung, vor allem gegenueber Personen aus dem Ausland, die nicht von heute auf morgen wieder gehen koennen. Dieser Verantwortung muss man sich bewusst sein. Vermutlich gelangt man aber nicht zu dieser Ansicht, wenn man selbst noch nicht Arbeitgeber war und sich mit Bewerbung aus dem Ausland befassen musste.
Gruss Thorsten
Hi AMR, ich habe so das Gefühl, als ob du bei euch Deutsche Sitten einführen möchtest. Du hast es wahrscheinlich geschafft und bist jetzt in Kanada Selbstständig. Von Tolleranz in Bezug auf Deine zu vergebene Stellen kann ich nichts sehen. War und ist es vielleicht die erste und einzigste Bewerbung die Du bekommen hast?? Wir Selbstständige müssen in Deutschland eine Prüfung u.a. über Sozialpädagogik und Menschenführung sowie das Management, einen Betrieb zu führen machen. Kannst du dich nicht mehr in deine Lage versetzen, als du in Kanada eingewandert bist? Es soll ja Leute geben, die vergessen haben, wo sie hergekommen sind. Mit der Versendung der E-Mail an andere Unternehmen stellst Du eine Vermutung dar. Vielleicht würde es ja auch helfen, dem Bewerber per E-Mail eine Nachricht zukommen zu lassen, indem er sich bei Dir in DEUTSCH, mit Bild,Alter Konfession usw. Vorstellen kann. Denke daran, jeder kann nicht so viel wie man selbst, denkt nicht so wie man selbst und arbeitet auch nicht so wie man selbst. Aber in jedem Menschen steckt was gutes, man muß ihm nur die Gelegenheit dazu geben.
Soweit mir bekannt ist, werden die persönlichen Angaben auch aufgrund von Diskriminierung nicht gemacht.
Und es wäre schön, wenn die meisten Arbeitgeber tatsächlich so denken würden, wie Thorsten aufführt. Leider kenn ich da richtig viele, denen das ziemlich egal ist.
Zitat von NeleSoweit mir bekannt ist, werden die persönlichen Angaben auch aufgrund von Diskriminierung nicht gemacht.
Und es wäre schön, wenn die meisten Arbeitgeber tatsächlich so denken würden, wie Thorsten aufführt. Leider kenn ich da richtig viele, denen das ziemlich egal ist.
Hallllloooo, wie ich das sehe, wollt ihr nicht in Kananda sondern in Deutsch..da Leben. Ihr meint auch, WIR haben es geschafft und jetzt stelle ich die Bedingungen.
Hi AMR, ich habe so das Gefühl, als ob du bei euch Deutsche Sitten einführen möchtest. Du hast es wahrscheinlich geschafft und bist jetzt in Kanada Selbstständig. Von Tolleranz in Bezug auf Deine zu vergebene Stellen kann ich nichts sehen. War und ist es vielleicht die erste und einzigste Bewerbung die Du bekommen hast?? Wir Selbstständige müssen in Deutschland eine Prüfung u.a. über Sozialpädagogik und Menschenführung sowie das Management, einen Betrieb zu führen machen. Kannst du dich nicht mehr in deine Lage versetzen, als du in Kanada eingewandert bist? Es soll ja Leute geben, die vergessen haben, wo sie hergekommen sind. Mit der Versendung der E-Mail an andere Unternehmen stellst Du eine Vermutung dar. Vielleicht würde es ja auch helfen, dem Bewerber per E-Mail eine Nachricht zukommen zu lassen, indem er sich bei Dir in DEUTSCH, mit Bild,Alter Konfession usw. Vorstellen kann. Denke daran, jeder kann nicht so viel wie man selbst, denkt nicht so wie man selbst und arbeitet auch nicht so wie man selbst. Aber in jedem Menschen steckt was gutes, man muß ihm nur die Gelegenheit dazu geben.
LG nach BC Mariner
Es hat nichts mit deutschen Sitten zu tun, wenn man Verantwortungsgefuehl zeigt, oder doch? Eben weil ich mich sehr gut in die Zeit meiner Auswanderung zurueckversetzen kann, finde ich es sehr wichtig hier auf mehr zu achten, als wie das einfache 0815 Schema. Klar koennte sie/er sich auch in deutsch vorstellen, aber wie schon geschrieben, das Englisch habe ich ihr/ihm nicht angekreidet.
Ich gebe dir vollkommen recht, dass nicht jeder das kann was der andere kann und das ist auch gut so.
Ueber Bewerbungen kann ich mich nicht beklagen. Wir hatten seit letzten Jahres ueber 300 Bewerbungen.
Es gibt genuegend Ranches auf denen "Touristen" full-time arbeiten. Wie legal das ist, ist wohl den meisten hier bekannt.
Uebrigens kann man auch in Deutschland selbstaendig sein ohne eine Betriebsfuehrungspruefung gemacht zu haben.
ich meinte eigentlich den Teil mit dem Verantworungsbewusstsein von AMR. Sorry, war wohl nicht ganz klar ausgedrückt.
Schloßfrau und Nordwind,
hoffe, das sprengt nicht den Rahmen.
Hier mal paar Beispiele. Ich lass jetzt auch mal außen vor, was man hätte besser machen können und vorher informieren und inwieweit man selbst Schuld ist etc.
1) 2004 / 2005 sind ca. 25 Deutsche in der damaligen Firma meines Mannes eingestellt worden. 12 Dollar Stundenlohn wurden gezahlt. Die Männer waren alles ausgelernte und ausgebildete Fachkräfte. Laut Aussage der Agentur konnte man damit gut leben. Später hat man natürlich festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Ausnahmslos alle sind mit dem YWEP hergekommen. Klar, man „hätte“ wechseln können, aber nach Aussagen der Agentur konnte man das nicht. Das wussten die meisten nicht. Man hat einfach der Agentur vertraut. Sicher kann man hier auch die Agentur an den Pranger stellen, aber die Firma wusste letztlich auch, was sie den Mitarbeitern zahlt und das diese „theoretisch“ ein Jahr lang bleiben müssen. Viele sind übrigens einfach wieder nach Deutschland abgehauen und einige andere haben das ganze Jahr nur 12 Dollar bekommen.
2) Eigentlich ist meine Firma ziemlich klasse, wir haben ca. 10 verschiedene Nationen hier arbeiten. Derzeit versuchen wir einen Schweisser aus China zu bekommen, da wir die hiesigen nicht mehr bezahlen koennen. Meine Firma ist der Meinung, wenn der sich nicht gut macht, schicken wir ihn „einfach“ zurück. Ich hab auch lange mit meiner Firma darüber diskutiert. Mir kommt das irgendwie wie Menschenhandel vor, auch, wenn das krass ausgedrueckt ist. Passt er nicht, muss er halt gehen. Am Ende gehen doch beide Seiten ein Risiko ein. Der AG - wen bekomm ich? Der AN - wohin geh ich? Gerade für Chinesen ist das sicher ein etwas größerer Kulturschock als für Europäer.
3) Firma gleich über die Strasse hat 30 Rumänen letztes Jahr reingeholt. Mittlerweile ist alles vor Gericht, da der versprochene Lohn nicht gezahlt wurde und den meisten gesagt wurde, die Familien können in absehbarer Zeit hinterhergeholt werden.
4) Freund arbeitet in Calgary - LMO sagt 28 Dollar, er kriegt 22. Und das passiert hier ziemlich oft. Sicher kann man dagegen angehen, aber gerade bei den Neulingen - wer kann so gut Englisch? Diskutieren? Wer hat die Nerven gleich am Anfang sich auf so was einzulassen? Leute werden geködert und wenn sie erst mal hier sind....wird's schon irgendwie gehen.
Man muss zugeben - es fehlen oftmals Informationen, aber nicht jeder hat die Kommunikationsmöglichkeiten oder viele vertrauen auch einfach dem neuen AG oder der Agentur. Und einige kommen auch aus einer gewissen Verzweiflung hierher.
Wenn ich mich in De Selbstständig machen will, dann benötige ich als Handwerker 1. Fachpraktischen Teil I 2. Fachtheoretischen Teil II 3. Prüfung für die betriebswirtschaftlichen, kaufmannischen und rechtlichen Kenntnisse Teil III 4. Prüfung der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse Tei IV Also nix da mit mal ohne nix sich Selbstständig machen. Ist ne Harte Nuss bis zur Sebstständigkeit.