Das mag jetzt vielleicht ein recht kontroverses Thema sein und ich hoffe niemand fuehlt sich dadurch auf den Schlips getreten. Falls dem doch so sein sollte, sag ich schon mal 'sorry' im voraus.
Hier im Forum wurde ja bereits ausgiebig diskutiert, berichtet und festgestellt, dass man als Immigrant vielfach auf Probleme und Ablehnung seitens der Arbeitgeber und Behoerden in Kanada stoesst. Sei es, dass die Ausbildung aus Deutschland nicht anerkannt wird, oder das Erfahrungen 'on the job' nicht das Wert sind, was sie eigentlich sollten.
Nun ist es aber doch so, dass die breite Masse der Menschen (Ausnahmen bestaetigen die Regel) wenn sie auf jemanden treffen, der die eigene Sprache eher maessig oder gar schlecht beherrscht, unterbewusst nicht unbedingt ablehnend reagieren, aber sich doch in gewisser Weise ueberlegen fuehlen. Denn man kann dem Gegenueber nur vor den Kopf schauen - nicht rein - gerade in der Geschaeftswelt.
Wenn ich dann hier lese, dass sich potentielle Auswanderer ihre Bewerbungen uebersetzen lassen, ihr Schulenglisch, das sie seit 10+ Jahren nicht mehr angwandt haben, mal eben 'auffrischen' wollen oder aehnliches, dann kann ich die Kanadischen Arbeitgeber ein stueckweit verstehen.
Klar ist das alles oberflaechlich und ich zweifle gar nicht an der Kompetentheit vieler Auswanderer, aber dafuer bleibt eben kaum Zeit, wenn es letztendlich um das eigene Geld oder das der Firma geht.
Das mag jetzt nicht weiterhelfen, erklaert aber meiner Meinung nach ein wenig warum es so ist, wie es ist. Um dies zu aendern muss eben ein jeder seine Hausaufgaben machen und die Sprache, die Gepflogenheiten und andere 'Basics' vor der Kontaktaufnahme kenne. Nur so wird sich auf lange Sicht etwas aendern.
daß die Sprache der entscheidende Faktor zur Immigration ist sollte jedem klar sein. Da brauchen wir nicht allzuweit zu gehen...
Ich mußte in der ersten Woche bei meiner amerikanischen Firma einen Workshop auf Englisch leiten, hatte aber nur meine Schulkenntnisse von vor 10 Jahren zur Verfügung. Das Ergebnis kann sich jeder denken - zumindest ich habe mich dabei ziemlich mies gefühlt. Wie dem aus sei, nach dieser Blamage habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt und nur noch Englische Bücher gelesen. Mittlerweile sind 70% meiner Kontakte auf Englisch und ich habe keine Probleme mehr mit der Sprache.
Die Botschaft sollte eindeutig - Leute lernt Englisch (oder Französisch)!
Leider kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wie jemand ohne Sprachkenntnisse sich ein besseres Leben im Ausland erhoffen kann.
Ich gebe Euch beiden vollkommen recht, dass die Beherrschung der Sprache schon ein " Muss " ist.
Ich denke aber, dass es auch ein wenig auf den Beruf ankommt, den man in Kanada antreten will.
Ich z.B., als gelernte Bankkauffrau, habe bis vor kurzem als Kassiererin in einem Discounter gearbeitet, würde mior, trotz Gym-Englisch und dass ich Filem und Bücher in Englisch konsumiere, nicht zutrauen, nach Kanada zu gehen und in einem kaufmännischen Beruf anzufangen.
Da ist Sprache generell das A und O, da kann ich nicht da stehen und sagen : " Sorry, I don´t understand you "
Bei handwerklichen Berufen finde ich das Problem nicht so groß, solange man ungefähr sagen kann, was man machen will, kann man den Rest eher mit seiner geleisteten Arbeit bezeugen, ob man gut ist oder nicht.
Das wäre mir als Chef wesentlich lieber, wenn mein An seinen job beherrscht, als wenn er zwar die Sprache super kann, aber der Rest ist für den A... ! Die Sprache lernt man schneller, als seinen job.
Nur meine Meinung ( außerdem ist learning by doing immer noch die beste Methode )
ZitatDie Botschaft sollte eindeutig - Leute lernt Englisch (oder Französisch)!
Leider kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wie jemand ohne Sprachkenntnisse sich ein besseres Leben im Ausland erhoffen kann.
ich bin immer wieder überrascht über diese art arroganz. wieso sollten denn leute, die die sprache nicht beherrschen kein besseres leben im ausland haben? als ob jeder forscher der in der wüste von ägypten buddelt perfekt arabisch kann........ wichtig ist doch hauptsächlich der wunsch, die sprache lernen zu wollen.
deswegen:
ZitatBei handwerklichen Berufen finde ich das Problem nicht so groß, solange man ungefähr sagen kann, was man machen will, kann man den Rest eher mit seiner geleisteten Arbeit bezeugen, ob man gut ist oder nicht.
Das wäre mir als Chef wesentlich lieber, wenn mein An seinen job beherrscht, als wenn er zwar die Sprache super kann, aber der Rest ist für den A... ! Die Sprache lernt man schneller, als seinen job.
Nur meine Meinung ( außerdem ist learning by doing immer noch die beste Methode )
Zitat von bettybouBei handwerklichen Berufen finde ich das Problem nicht so groß, solange man ungefähr sagen kann, was man machen will, kann man den Rest eher mit seiner geleisteten Arbeit bezeugen, ob man gut ist oder nicht.
Das wäre mir als Chef wesentlich lieber, wenn mein An seinen job beherrscht, als wenn er zwar die Sprache super kann, aber der Rest ist für den A... ! Die Sprache lernt man schneller, als seinen job.
Nur meine Meinung ( außerdem ist learning by doing immer noch die beste Methode )
Aber darauf will ich ja gerade hinaus. Natuerlich ist die eigentliche Arbeitsleistung und das Koennen wichtiger als ein moeglichst eloquenter Sprachgebrauch. Nur sind eben die Sprachkenntnisse das erste augenscheinliche Auswahlkriterium was viele Arbeitgeber in Kanada und ueberall auf der Welt ansetzen. Wenn der Arbeitgeber sagt, "Ok, das mit dem Englisch biegen wir schon hin, ich brauche den Mann/die Frau!" - umso besser! Nur ist das sicher nicht die Regel.
ich kann zu diesem Thema nur sagen: Der erste Eindruck eines jeden ist entscheidend beim Gegenüber (wenn auch nicht unbedingt bewußt). Aber fragt euch doch mal, wen würdet ihr nehmen, wenn es um eure Firma geht? Ich will mal von mir behaupten, kein oberflächlicher Mensch zu sein und der Person gegenüber auch immer noch eine zweite Chance zu geben. Aber tendenziell ist es bei dem Wesen „Mensch“ einfach so, dass man zu denen spricht, die einen auch verstehen.
Daher will ich mal auch sagen: lernt die Sprache. Ich fasse mich da selbst an den Hut. Bin zwar von schulischen Entferntsein „erst“ 28, aber ich frische mein Englisch nun auch erst einmal auf. Im Urlaub kann ich mich verständigen. Trotzdem will ich mich sicher fühlen in dieser Sprache. Wir wollen Anfang 2011 rüber. Bis dahin hab ich ja auch noch Zeit...
Also meine Lieben, jeder soll für sich entscheiden, ABER: ich finde es auch immer wieder wahnsinnig, wenn jemand mit Null Sprachkenntnis rüber geht und sich dann auch noch wundert, dass niemand Deutsch kann! ... huch, die sprechen ja alle Englisch... hätte ich das bloß vorher gewusst...
Reden wir über Immigration oder über bessere Lebensbedingungen? Für die Immigration in eine andere Kultur benötigt man die Sprache.
Wenn ein Handwerker (oder Trucker) ohne Sprache rüber geht so arbeitet er erstmal, wird aber von seinen Kollegen noch lange nicht anerkannt. Wer das nicht glauben möchte sollte mal hier ein bisschen im Forum rumsuchen.
In diesen schönen Sendungen im Fernsehen kommen immer wieder Trucker vor. ER ist immer unterwegs in seinem Truck - SIE hockt zu Hause und passt auf die Kinder auf. Ist das Immigration? Wir reden über auswandern, d.h. voraussichtlich den Rest seines Lebens dort zu verbringen.
So eine Entscheidung sollte man nicht Hals über Kopf treffen sondern sich intensiv darauf vorbereiten. Dazu gehört aus meiner Sicht AUCH die Sprache.
Ein Arbeitgeber stellt in erster Linie jemanden ein, der die fachliche Kompetenz hat, aber dies ohne Sprachkenntnisse zu beweisen stell ich mir dann doch etwas schwierig vor.
@Thesto Will ein Forscher in Ägypten auswandern? Ich vermute mal, dass er in erster Linie dort ist um zu arbeiten... Zudem solltest Du an deiner Ausdrucksweise arbeiten! Arrogant nenne ich Leute, die ohne Sprachkenntnisse in ein Land kommen und sich für was besseres halten.
Zitat von Clingon Will ein Forscher in Ägypten auswandern? Ich vermute mal, dass er in erster Linie dort ist um zu arbeiten... Zudem solltest Du an deiner Ausdrucksweise arbeiten! Arrogant nenne ich Leute, die ohne Sprachkenntnisse in ein Land kommen und sich für was besseres halten.
also einer von uns hat hier wohl was falsch verstanden... es geht doch um "arbeiten" und ob ich in der wüste arbeite und kein arabisch kann oder in kanada und kein englisch ist doch wohl kein unterschied
und was "ohne sprachkenntnisse" mit "für was besseres halten" zu tun hat bleibt mir auch verborgen.
in meinen augen geht es einfach darum, dass man arbeiten will, aus dem alten sumpf raus und gewillt sich sich anzupassen und zu lernen. arrogant ist es dann sicher, wenn man erwartet, dass alle deutsch mit enem sprechen... wobei das dann doch möglicherweise eher in richtung dummheit geht
Arbeiten kann man überall! Warum sollte man dafür nach Kanada ziehen? In DE gibt es auch genug Jobs! Ansonsten kann ich noch die Schweiz und Österreich empfehlen, dann hat man zumindest nicht die Sprachbarriere.
Wenn man als Deutscher ins Ausland geht und der Ansicht ist man wüsste alles besser, aber auf der anderen Seite noch nicht mal die Sprache spricht, dann nenne ich das arrogant. Von diesen Personen gibt es in der Glotze unzählige Beispiele! Du kannst es auch Dummheit nennen, diesbezüglich bin ich in meiner Ausdrucksweise flexibel!
Ich finde es aber unverantwortlich Leute dazu zu animieren nach Kanada zu ziehen, obwohl diese keine ausreichenden Sprachkenntnisse haben. Da muss man erstmal STOP sagen. Wenn schon die Doktoranden als Taxifahrer enden, wie sollen diese dann eine Chance haben? Also doch erstmal die Sprache lernen und nicht Hals über Kopf nach Kanada ziehen.
Zitat von Clingon Ich finde es aber unverantwortlich Leute dazu zu animieren nach Kanada zu ziehen, obwohl diese keine ausreichenden Sprachkenntnisse haben. Da muss man erstmal STOP sagen. Wenn schon die Doktoranden als Taxifahrer enden, wie sollen diese dann eine Chance haben? Also doch erstmal die Sprache lernen und nicht Hals über Kopf nach Kanada ziehen.
... was soll ich sagen, ignorant ist das. mein mann kann kein englisch und ist trotzdem hergezogen und drei weitere seiner kollegen können kein englisch und sind auch hergekommen. uns geht es langsam aber sicher richtig gut und seine sprachkenntnisse werden immer besser. und das es in deutschland für über 40-jährige handwerker arbeit gibt ist ja wohl der pure hohn.
und dass die doktoranden als taxifahrer enden hat ganz allein damit was zu tun, dass hier deren diplome etc. nicht anerkannt werden, also ruhig mal informieren, bevor man so einen mist von sich gibt.
Du findest es also richtig Leute nach Kanada zu schicken, ohne dass dies ausreichende Sprachkenntnisse haben? Es ist ja nicht nur der Job sondern auch der Alltag zu bewältigen!
Zunächst einmal Kompliment, dass ihr es geschafft habt, aber deswegen werden trotzdem viele daran verzweifeln. Aus meiner Sicht sollte man es andersherum machen, um nicht in Kanada auf die Nase zu fallen. Auch Du wirst zugeben, daß man es mit ausreichenden Sprachkenntnissen einfacher hat.
Und - ja es gibt in DE auch Jobs für über 40-jährige!
Seine Diplome kann man sich entsprechend anerkennen lassen - unter der Voraussetzung man hat dafür ausreichend Sprachkenntnisse.
Zitat von ClingonDu findest es also richtig Leute nach Kanada zu schicken, ohne dass dies ausreichende Sprachkenntnisse haben? Es ist ja nicht nur der Job sondern auch der Alltag zu bewältigen!
ja! stell dir vor, mein mann hat hier die ersten drei monate alleine hier verbracht, ohne englischkenntnisse und hat uns trotzdem ein haus, telefon, internet, ein konto etc organisiert.....
also warum sollten andere das nicht auch können?
ZitatSeine Diplome kann man sich entsprechend anerkennen lassen - unter der Voraussetzung man hat dafür ausreichend Sprachkenntnisse.
anerkennen lassen? hast du den link nur gepostet, oder dir die seite auch mal durchgelesen zum thema ärzte zum beispiel? such doch einfach mal nach dentist und schau mal ob du recht hast.......
Zitat von HedonistWenn ich dann hier lese, dass sich potentielle Auswanderer ihre Bewerbungen uebersetzen lassen, ihr Schulenglisch, das sie seit 10+ Jahren nicht mehr angwandt haben, mal eben 'auffrischen' wollen oder aehnliches, dann kann ich die Kanadischen Arbeitgeber ein stueckweit verstehen.
Wenn sich jemand bei der Erstellung einer vernünftigen Bewerbung helfen lässt, heisst das noch lange nicht, dass er/sie die Sprache nicht spricht...ich hab mir einige Passagen meines Resumees übersetzen lassen..na und? Ich les trotzdem englische Bücher, schau englischsprachige Filme (ohne Untertitel) und konnte mich bisher in dieser Sprache immer gut verständigen. Ich würde mir übrigens auch Rat holen für ein deutsche Bewerbung wenns der Jobfindung hilft, kann ich doch einen Profi einschalten... Und die Sprachbarriere lässt sich einfacher überwinden, als die Barriere im Kopf, die viele haben LG Birgit
ich sehe den sprachlichen aspekt eher sekundär. die meisten leute haben nach 3-6 monaten aufenthalt ein recht brauchbares englisch drauf (abhängig von vorkenntnissen und lernfähigkeit). das reicht für beruf und alltag vollkommen aus - oftmals auch im office. mehrere jahre berufserfahrung oder "flexibilität" bzw. "anpassungsfähigkeit" kann man nicht so schnell erlernen...
im übrigen hat die anzahl der taxi fahrenden doktoranden einen anderen grund (u.a. ausbildungen werden nicht anerkannt oder - ähnlich wie in deutschland - akademikerschwemme)
Ich weiss gar nicht was ihr habt. Für jemand der englisch kann ist es schwer sich vorzustellen, dass jemand der kein englisch kann sich in eine Gemeinschaft eingliedern kann die eben englisch spricht.
Ich habe in Spanien gelebt ohne spanisch zu sprechen, ebenso in Brasilien ohne portugisisch zu sprechen. Klar habe ich im Land gelernt mich verständlich zu machen, klar habe ich keine Ahnung vn der Grammatik der Spraqche etc.
ABER ich hatte Spass dabei und habe innerhalb von 1 Monat mehr gelernt über Land UND Leute als in jedem Kurs den ich zur Vorbereitung hätte besuchen können.
Und in den Ländern in denen ich war habe ich ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht. OK, ich hätte dort keine Anstellung in meinem derzeitigen Job gefunden da der sehr stark vom korrekten Sprachgebrauch abhängig ist aber in meiner Erstausbildung habe ich Koch gelernt und um hier zu zeigen welche Einstellung ich zu dem Beruf habe hängt nicht ursächlch von der Sprache ab.
Für jemanden der nicht offen auf Leute zu gehen kann, also eher extrovertiert ist wird Integration OHNE Sprache sehr schwer werden, aber wer sagt denn dass sich Leute nicht öffnene können