Direkt hat der Bahnstreik in DE wohl wenig mit Kanada zu tun. Die Tatsache, dass keine Container und damit auch Umzugscontainer nach Kanada mehr befoerdert werden schon.
Das mit den wirtschaftlichen Schaeden haben Streiks so an sich, waer sonst witzlos :-) Konzerne, die wegen Logistikproblemen auf dem Trockenen sitzen, haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht, die Arbeitsniederlegungen der Lokfuehrer kamen schliesslich nicht von heute auf morgen.
Die Bahn hat bei den Lokfuehrern eine 2-Klassengesellschaft, Beamte und Angestellte, die Beamten werden fuer gleiche Arbeit deutlich besser bezahlt, weshalb die streikenden mein vollstes Versaendnis haben, ich bin allerding auch nicht von Streiks betroffen rofl :-) Um pauschal 30% mehr Gehalt fuer alle gehts bei der Sache schon lange nicht mehr.
Die paar Container nach Canada.... Wayne? Die kommen dann halt ein paar Tage spaeter. Wo ist das Problem? 3 Wochen Laufzeit, oder 3 Wochen und 3 Tage? Das macht den Kohl nicht fett, wobei ich mir schon im klaren bin, dass es heutzutage einer mittleren Katastrophe gleicht, wenn das gestern bestellte nicht spaetestens morgen angeliefert wird, am besten weltweit.
Als ich klein war und wir bei Quelle was bestellten, kam das Zeugs nach 10 oder 14 Tagen. Heute werden die Menschen nervoes, wenns laenger dauert als 2 Tage. Kein Wunder, wenn alle Welt ueber Stress und Hektik klagt.
30% mehr hört sich viel an. Wenn man Glück hat, erfährt man, dass die deutschen Lokführer wesentlich weniger verdienen als die Landsleute aus den Nachbarländern. Egal, welchen Radio-Sender man hört, es fällt mir schon auf, dass es immer gegen die Lokführer geht und absolut nicht neutral beide Seiten darstellt.
Also wenn man sich so anschaut, für was die Französischen Lokführer streiken, da sind die Deutschen Lokführer doch richtig bescheiden gegen. Und ja, im benachbarten Ausland verdienen Lokführer eine ganze Ecke mehr.
Wie kommst darauf, dass ein Beamter besser bezahlt wird. Das sind Bundesbeamte und keine Landesbeamten. Bis zur Privatisierung waren das Besoldungsgruppen A5 und A6. Was das ausmacht kann man hier nachlesen http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/bund/
Die Androhung der GDL begrenzt sich nicht auf 3 Tage. Der wirtschaftliche Schaden eines Grosskonzerns ist eines. Das persoenlich Schicksal bei Betrieben, die sich sowas nicht leisten koennen und in der Folge Entlassungen vornehmen muessen ist etwas anderes. Europaeische Vergleiche dafuer herzuziehen ist Quark. Wo soll das denn sonst noch hinfuehren. Da kannst bei den Kindergaertnerinnen weitermachen, die in anderen europaeischen Laendern bis zu doppelt des deutschen Gehaltes haben. Dort sind es aber auch Studienberufe und keine Lehrberufe.
Bei Vergleichen sollte man dann schon im Land bleiben und nicht nach auslaendischen Kriterien vorgehen, oder?
bei der Deutschen (Bundes-)Bahn war die Laufbahn des Lokfuehrers eine Beamtenlaufbahn des mittleren technischen Dienstes. Einstiegsbesoldung als Anwaerter zum 'Lokomotivfuehrer zur Anstellung' in Besolungsgruppe A5. Danach kamen 'Lokomotivfuehrer' in A6, Oberlokomotivfuehrer A7, Hauptlokfuehrer in A8 und Lokomotivbetriebsinspektor in A9. Da die privatisierung der Bahn schon einige Jahre zurueckliegt, faehrt heute praktisch jeder Lokfuehrer mindestens in A7 (plus Zulagen).
Dem gegenueber stehen die angestellten Lokfuehrer, die nach der Ueberleitung zur DB AG als angestellt beschaeftigte Lokfuehrer nach dem sog. Fahrpersonaltarifvertrag verguetet werden, und das ist eine Ecke weniger als das, was beamtete Lokfuehrer erhalten.
Man braucht keine internationale Vergleiche bemuehen: wenn ein 40-jaehriger verheirateter Lokfuehrer mit 17 jahren Berufserfahrung und 2 Kindern in Deutschland netto nur 1800 bis 2000 Euro (plus Kindergeld)bekommt und der mtl. Bedarf fuer eine 4-koepfige Familie nach Hartz4 mit ca 1500 Euro (plus Kindergeld) ermittelt wird, dann besteht Handlungsbedarf - ich les immer, Hartz4 = Existenzminimum?
Uebrigens: cooler Link zum Besoldungsrechner, hab ich schon lange gesucht, jetzt kann ich endlich nachgucken, wieviel mein Bruder verdient, verraet er mir naemlich nicht rofl :-)
Nun ich finde schon, dass man die Gehälter auch mit denen in den Nachbarländern vergleichen sollte. Zumindest bei denen mit ähnlichen Lebenshaltungskosten. In Deutschland gewinnt man den Eindruck, dass Arbeitskraft nichts mehr wert wäre. Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Arbeitnehmer in Dtld. innerhalb der letzten 10 Jahre eine Lohnsteigerung von 0,8 % hatte, die Lebenshaltungskosten durch die gestiegene Mehrwertsteuer (jetzt 19%), die Preiserhöhung für Milchprodukte und Fleisch und die gestiegenen Energiepreise (Benzin liegt hier in Siegburg derzeit bei 1,40 den Liter) aber ungleichmäßig höher gestiegen sind, fragt man sich schon, wie der normale AN überleben soll. Die Politiker ihrerseits haben gestern einstimmig (bis auf die Linken) ihre Diäten erhöht und verdienen jetzt 7460 € im Monat, um ihr Gehalt auf die Gehaltshöhe der Bundesrichter zu erhöhen. Wobei sie allerdings vergessen, dass die Zusatzeinnahmen der Politiker ungleich höher sind als die der Bundesrichter (die dürfen ja nicht)! Und wenn ich als Lokführer dann auch noch bedenken würde, dass mein Ober- Chef ein Jahresdurchschnittseinkommen von 7 Millionen € hat, wäre ich auch etwas stinkig Also los in den Arbeitskampf! Meine Unterstützung habt ihr! LG binci
Sodele, seit heute (Samstag) ist erstmal Ruhe im Karton... vorerst angeblich bis Mittwoch. Mir graut's jetzt schon, ich muss, wie viele andere auch pendeln... Ich hoffe, die werden sich bald einigen.
bei der Deutschen (Bundes-)Bahn war die Laufbahn des Lokfuehrers eine Beamtenlaufbahn des mittleren technischen Dienstes. Einstiegsbesoldung als Anwaerter zum 'Lokomotivfuehrer zur Anstellung' in Besolungsgruppe A5. Danach kamen 'Lokomotivfuehrer' in A6, Oberlokomotivfuehrer A7, Hauptlokfuehrer in A8 und Lokomotivbetriebsinspektor in A9. Da die privatisierung der Bahn schon einige Jahre zurueckliegt, faehrt heute praktisch jeder Lokfuehrer mindestens in A7 (plus Zulagen).
Dem gegenueber stehen die angestellten Lokfuehrer, die nach der Ueberleitung zur DB AG als angestellt beschaeftigte Lokfuehrer nach dem sog. Fahrpersonaltarifvertrag verguetet werden, und das ist eine Ecke weniger als das, was beamtete Lokfuehrer erhalten.
Man braucht keine internationale Vergleiche bemuehen: wenn ein 40-jaehriger verheirateter Lokfuehrer mit 17 jahren Berufserfahrung und 2 Kindern in Deutschland netto nur 1800 bis 2000 Euro (plus Kindergeld)bekommt und der mtl. Bedarf fuer eine 4-koepfige Familie nach Hartz4 mit ca 1500 Euro (plus Kindergeld) ermittelt wird, dann besteht Handlungsbedarf - ich les immer, Hartz4 = Existenzminimum?
Grob gesagt bleiben deinem A7er, wenn die Bahn denn ueberhaupt noch so viele A7 Stellen hat, (Ich vermute mal stark, dass alle, die in den Ruhestand gehen auch ihre Stelle mitnehmen und die Beamtenstelle dann auch wegfaellt.) auch nur knappe 2000EUR. So wo ist jetzt die grosse Ungerechtigkeit? Vielleicht darin, dass der Beamte sich selbst noch Privatkrankenversichern muss? Fallen bei einem 4 Personenhaushalt dann auch noch knapp 500EUR weg, wenn der Staat die Kinder zu 80% versichert. Wenn nicht, dann wirds mehr. Pflegepflichtversicherung kommt noch mit dazu. Ich wuerde mal behaupten, dass die Angestellten nicht extrem viel schlechter gestellt sind.
Sich mit dem Ausland zu vergleichen ist Quark. Da muessten wir die Politikerdiaeten ja auch mit dem Ausland vergleichen usw.
Zulage = Fahrzulage, bekommt glaub ich jeder Lokfuehrer. Um die 300 brutto. Ausserdem gabs bei der Ueberleitung zur DB AG fuer uebergeleitetes Personal eine persoenliche Zulage (PZUe), zwecks Besitzstandswahrung. Personal, das bei der DB AG und nicht bei der Deutschen Bundesbahn eingestellt wurde, kam nicht in den Genuss dieser Zulage und hatte gleich mal mehrere hundert DM weniger als Kollegen mit gleicher Taetigkeit.
Mit 17 Berufsjahren ist man gewoehnlich in Dienstaltersstufe 9 oder so, aber auf jeden Fall nicht in 3 ;-) Das mit der Krankenkasse ist korrekt, leider weiss das nur der kleinere Teil der auf die Beamten schimpfenden Restbevoelkerung, allerdings nutzen viele Familien alternative Moeglichkeiten, um den Rest der Familie sehr kostenguenstig in einer KV unterzubringen. Einem Teil der Beamten stehen nicht zuletzt Beihilfen oder gar die freie Heilfuersorge zu.
Aber lassen wir die Diskussion, die fuellt naemlich schon jede Menge Speicherplatz anderer Foren und zu einem Konsens ist es wohl nirgendwo gekommen ;-)