Betrifft zum Glück nicht mich, aber ich habe schlimme Geschichten von einem Internetfreund gehört:
Wurde angelockt von Firma und kam mit WP nach NB. Soweit so gut. Er wollte als Truckdriver arbeiten. Angekommen hat sich die Fa. so gut wie gar nicht um ihn gekümmert. Irgendwie mit viel Eigeninitiative den Führerschein gemacht. Mittlerweile betrifft die Sache schon mehr als 5 Familien die alle in diese Bude kamen und alle das selbe erlebten:
Flugkosten wurden bisher nicht erstattet, Trainingsmeilen sowie teilweise schwere Abladetätigkeiten während der Traineephase wurden bisher nicht bezahlt. Auf Nachfrage wird immer nur vertröstet. Als die Leute die Lizenz hatten bekamen sie wirkliche Dreckstouren und tagelange Standzeiten im Nirgendwo um sie wahrscheinlich zu zermürben. Medicalcheck mussten die Leute selber bezahlen, die Gebühr für die Trucklizenz selber, den Drugtest selber usw. Bisher gab es eigentlich noch keinen Cent und die ersten Familien geraten nun in wirkliche Schwierigkeiten. Von der Firma werden sie nun als Fu..... germans beschimpft. Ähnlich den Geschichten um die Firma NxxxC in einer anderen Provinz...
Ich nenne den Namen der Firma hier nicht aber an wen genau können sich die Betroffenen nun schnellstmöglich wenden? An den HRSD ist soweit klar, aber benötigen sie zusätzlich einen Anwalt um ihre Ansprüche durchzusetzen? Fast alle haben mittlerweile so gut wie einen neuen und anscheinend ehrlichen Arbeitgeber gefunden, wollen diese Firma aber nicht so davonkommen lassen.
Weil ich das ganze ja in Alberta erlebt habe, CDN.de aber verschwunden ist, nochmal:
1.) HRSCD benachrichtigen ->die rufen aber direkt beim Arbeitgeber an! 2.) Immigration einschalten - somit ist man auf der sicheren Seite. 3.) Bezirkspolitiker einschalten! Der sendet wenn noetig selber Anwaelte und Polizei in die Firma.
Hoert sich alles bekannt an. Wichtig ist auf gut will weiter zu arbeiten und ganz schnell ne andere Firma aufsuchen. Die nehmen die Leute mit Kusshand.
was ich dir neben den anderen Ratschlägen noch raten kann, schick die Betroffenen in die Truckerforen! Dort sind genug Trucker die zufrieden mit Ihren Firmen sind und diese Firmen suchen auch meist noch Fahrer- es gibt dort noch einen sozialen Zusammenhalt. Einen Ansprechpartner für das Thema ist Coyote, er reagiert aber nicht immer sofort, da er eben auch auf dem Bock unterwegs ist.
Ich habe für die Leute mittlerweile eine Menge interessierter Unternehmen aufgetan und auch einer der Betroffenen selber ist nicht untätig und hat ne Menge Appointments mit guten, bekannten Unternehmen in diesen Tagen. Alle diese Firmen sind bestürzt aber auch gleichzeitig ein wenig froh, kommen doch nun auf einen Schlag Fahrer mit Lizenz reingeschneit. Alle werden nächste Woche neue Verträge haben, können sich die Firma sogar aussuchen.
Sie wollen diese Firma die vor allem die Familien so im Regen stehen liess aber nicht so davon kommen lassen. Die Frage ist, ist es schlau nun sofort den HRSD einzuschalten? Die kennen sich doch hier auch alle und eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus. Was nützt es wenn sie dort anrufen? Die Firma wird die Schuld auf die unfähigen Deutschen schieben usw.
Kann man direkt auch zur Polizei gehen? Oder zu allen? Dieser Laden muss gehörig entrümpelt werden und vor allem dürfen die nie wieder Immigranten einstellen!
Die neuen Firmen kennen zum Grossteil die Ereignisse. Alle haben angeboten die neuen nötigen LMO so schnell wie möglich zu beschaffen. Die Leute sind also evtl. nur ca. eine Woche in einer Art statuslosen Zustand wenn überhaupt, denn noch existiert ja offiziell der alte Arbeitsvertrag noch. Die neuen Arbeitgeber meinten, dass sie die neuen LMO in solchen Notfällen teilweise in einem bis drei Tagen beschaffen werden und auch können.
Mit LMO ist es nur noch ein Gang zur Immigration für das neue Workpermit. Alle Firmen meinten in ca. einer Woche könnten die Jungs auf die Strasse - legal natürlich.
Wie ich eben am Telefon erfuhr, werden heute alle geschlossen zum HRSD laufen und das Ganze melden... Dann wird es hoffentlich seinen gerechten Gang gehen.
Wie ich eben am Telefon erfuhr, werden heute alle geschlossen zum HRSD laufen und das Ganze melden... Dann wird es hoffentlich seinen gerechten Gang gehen.
Der beste Weg, den nur so kann man andere Arbeitswillige vor dem gleichen Desaster schützen!
Firmennamen werde ich nicht nennen das wird wohl jeder verstehen. Die Firma wird mit Sicherheit noch genannt werden von den Betroffenen selber. Lasst die erstmal alles erledigen.
Aber: Es ist alles im Lot für die Betroffenen. Sie haben alle SOFORT grosszügigste und netteste Hilfe von einer anderen Company erhalten. Alle haben mit sofortiger Wirkung einen neuen und wirklichen Klassejob und klasse Touren, eigene Trucks, super Kunden (Weltunternehmen) die sie beliefern sollen. Nur grosse Warehouses werden angefahren, keine Kinkerlädchen oder Innercityverkehr. LMO wurde im Notfallverfahren so schnell von dieser Company organisiert, dass man staunt was doch alles möglich ist in Canada wenn sich die richtigen Leute darum kümmern. Das ging in Stunden über die Bühne. Und noch immer rufen diverse Firmen bei den Leuten an und bieten ihnen tolle Jobs. Sie können sich ja nicht vierteilen
Achso vergessen zu erwähnen: Die neue Company musste ja zwangsläufig Kontakt mit dem Labour Office aufnehmen um die "Blitz-LMO" zu bekommen. Die wollten natürlich wissen was denn so ein Notfall sein könnte, dass es so eilig ist. Folge war, dass die Behörden nun informiert sind und die Maschinerie anläuft.
Allen die noch in DE sind: Sprecht direkt mit den Firmen!!! Lasst Euch nie, aber auch niemals von sog. Einwanderungsberatern, Recruitern, Trainern oder wie sie sich auch immer schimpfen einlullen! Egal was auch immer sie Euch erzählen! Macht alles direkt mit den Companies! Sie warten wirklich auf Euch die guten Unternehmen! Das kann wirklich jeder selber machen. Eine gute Company ist bei allen Dingen behilflich. Immer. Das ist die einzige Quinteszenz die ich allen geben kann.
Nachtrag um die wenigen ehrlichen Berater nicht zu schädigen: Natürlich gibt es auch wirklich ehrliche, tolle Beraterbüros hier in Kanada! Achtet darauf, dass sie registriert sind vom Government und dort bekannt, ansonsten fahrt ihr volles Risiko!
Ja Coyote, Deine Vorhersagen sind voll eingetroffen! Leider Gottes hattest Du Recht. Der Timmi Kaffee ist nicht aufgehoben, nur aufgeschoben
Diese Firma residiert in Waterville NB Nähe Woodstock am ehemaligen Transcanada Highway 2 (Route 2), fängt mit D an und dann drei Buchstaben. Oder unabgekürzt einen recht langen Namen. Um es gleich klar zu stellen: Es ist nicht A...R Motors aus Woodstock!!!
Von Anfang an waren die Deutschen dort nicht willkommen, das hat jeder gemerkt. Gleichzeitig stellte sich jeder die Frage warum sie die Leute erst holen. Von Anfang an wurde man wie Luft behandelt, Fragen wurden mit dem Verweis auf den deutschen "Einwanderungsberater" der die Leute ranholte abgewiegelt. Der wiederum hatte meist keine Antworten. Es war wochenlang die reinste Hölle für die meisten Fahrer dort. Kein Ablauf, keine Organisation, keine Appointments - nix. Und das Schlimmste: Keine Informationen wie es nun weiter läuft. Man stand einfach wie dumm da und wusste gar nicht was man nun machen sollte.
Und Geld gab es für die meisten nie. Weder Flugtickets wurden bezahlt, noch Trainingsmeilen oder geleistete Ausladearbeit die wirklich eine schwere Sauarbeit war. Nicht mal als Geste des guten Willens ein paar Dollar. Nullkommanull. Die ersten Leute wurden in die Staaten als Trainee geschickt ohne jegliche Versicherung, Führerschein hatten die meisten da auch noch nicht. Also konnte man eh nur dumm danebensitzen und aus dem Fenster gucken.
OK, dachte ich, ich beisse mich bis zur Lizenz da durch. Hab ich auch. Anderen fiel das aufgrund enger finanzieller Mittel sehr, sehr viel schwerer. Man muss sich vorstellen, da bilden sich die gerade eingetroffenen neuen deutschen Fahrer selber aus, weil sonst keiner da war der es gemacht hatte oder wenn nur selten. Aber alle hielten in dieser Zeit zusammen und haben es nun auch alle geschafft, alle haben ihre Trucklizenz irgendwie bekommen. Das war auch der Grund warum bisher nichts nach aussen gedrungen ist: Erst wenn auch der letzte von uns die Truck Lizenz hat, werden wir uns wehren. Vorher ist man in Canada ein Niemand.
Und selbst da hatten einige noch einen Funken Hoffnung, dass es besser werden würde wenn man erstmal allein rausfahren darf. Pustekuchen. Den Deutschen mit der langjährigsten Fahrerfahrung haben sie als Trainee!!! (also als Schüler) mit einer Fahrerin mit der geringsten Erfahrung rausgeschickt. Natürlich für einen läppischen Lohn: 10 Ct/Meile die er aber bis heute auch noch nicht gesehen hat, davon mal ab.
Andere von uns haben sie gleich allein rausgejagt... Echte Misttouren die einen wohl zermürben sollten: Anliefern von Baumärkten in Canada. Und zwar normale Filialen mit vollen Trailern bis zum Dach die man auch noch selber ausladen musste. Wer nun denkt, OK die paar Paletten schieb ich auch noch raus der irrt: Ein 53 Fuss Container vollgepropft mit Paketen, Kisten, Autoreifen. Alles einzeln raus und auf ein Rollband werfen. Nach 8 Stunden schleppen sieht man mal so langsam das Ende des Trailers. Die Trailer in Amerika sind so lang wie in Europa ein ganzer Sattelzug! Nach dieser Ochserei sollte man dann noch zum nächsten Kunden und nochmal "eben" eine 7 Stunden Tour fahren, schliesslich hatte man ja grad 8 Stunden Off-Duty Zeit (also nix getan lt. Dispatch).
Im übrigen werden solche Geschäftsfilialen in Amerika und Kanada üblicherweise von speziellen Nahverkehrsfahrzeugen beliefert. Daher kann man sich vorstellen wie eng es an mancher Baumarktrampe zuging da überhaupt mit einem 23 Meter langen US Tractor-Trailer Gespann ranzukommen. Die Rampenplätze dieser Baumärkte sind gar nicht für diese Monster ausgelegt und fast immer viel zu klein. Meist zusätzlich noch alles dichtgeparkt oder voller Gedöhns das da so im Weg rumliegt. Die Zufahrt geht meist über den normalen Kundenparkplatz. Was da am Nachmittag so an Publikumsverkehr los ist kann man sich grob vorstellen. Full Stress für den Fahrer von Anfang bis zum Ende dieser Aktion. Dagegen ist Aldi und Lidl beliefern in Deutschland eine Urlaubsfahrt.
Zurück ging es meist über Toronto wo die meisten tagelang herumstanden um auf Rückladung zu warten. Und das an einem der Hauptdrehkreuze für Frachten in Nordamerika. Manchmal Tage die vergingen und dann steht man in einem dristen, grauen riesigen Gewerbegebiet herum und weiss eigentlich nie wann es weitergeht.
Weil das aber alles noch nicht spannend genug war, dachte sich die Company wohl, bauen wir noch ein paar lustige Schikanen ein: Denn ob man in den USA überhaupt tanken konnte wurde wohl nach Los entschieden. Wenn man Glück hatte piepste das Satellitensystem nicht, piepste es doch stand meist die Meldung: "Fuel in US is out". Gleichbedeutend mit: Eure Tankkarten könnt Ihr erstmal vergessen, die funzen nicht mehr. Das ist besonders lustig wenn man mitten in der Prärie im mittleren Westen der Staaten bei Schneesturm und Eis unterwegs ist und die Tankanzeige sich bedrohlich der Reserve näherte. Dann heisst es nicht nur nicht weiter kommen, sondern auch keine Heizung mehr. Und als wenn sie es im Dispatch sehen konnten: Kaum ist man an der letzten Tankmöglichkeit vorbeigerauscht (weil überall tanken geht bei dieser Co natürlich auch nicht) piepste das Sat System und die Meldung: "Fuel in US is online" kam. Sehr lustige Spielchen. In den USA kann man nicht mal eben so umdrehen auf den Interstates wie in Deutschland.
Sehr lustig auch die kleinen Nebeneffekte dieses Nichtfunktionieren der Tankkarten: Mit diesen Karten kann an bestimmten Truckstops auch ein wenig Bargeld geholt werden um z.B. die Mautstellen an den Interstates zu bezahlen. Ist die Karte aber down, gibts auch kein Geld. Nebensächlich zu erwähnen, dass "normale" Transportfirmen Transponder in ihren Trucks haben die einfach so durch die Mautstelle durchschiessen können (was war man auf die neidisch, kein Kleingeld zählen, keine Quittungen sammeln)
Und weil auch das evtl. für hartgesottene German Trucker noch zu langweilig war, dachte sich der Dispatch noch was Neues aus: "Geben wir dem Kunden doch mal die private Handynummer des Fahrers!". Kunde wartete natürlich schon seit 2 Tagen auf seine Ladung (kein Wunder, die Kollegen die die Ladung vorher transportiert hatten, mussten die selben Schikanen meistern, da bleibt schon mal einer länger stehen). Kunde unterhielt also noch leicht gereizt im breitesten Amislang den eh nicht ganz ausgelasteten deutschen Fahrer mit Schimpftiraden während der Fahrt wann er denn wohl denke mal anzukommen.
Wenn man dann noch weiss, dass es in Nordamerika üblich ist, dass Handygespräche auch vom Angerufenen zu bezahlen sind (zu einer Hälfte nämlich) freut sich der German Trucker über die nette Handyrechnung bzw. kriegt natürlich in den USA keine kanadischen Prepaidkarten zum aufladen. Was zur Folge hatte, dass Dispatch später fragte, warum man denn nicht ans Telefon ginge, da würden nur Pieptöne kommen... Hahaha...
Irgendwann kam man zurück und wollte in "sein" Fach schauen ob denn irgendwas drin liegt was wie ein Scheck aussehen könnte. Dummerweise gabs viele Fächer nur keins mit Namen der deutschen Fahrer. Kein Name = kein Fach = kein Lohn lautet da wohl die Devise.
Wir nehmen das ganze Erlebte mittlerweile mit Galgenhumor. Wir alle haben mittlerweile das komplette Gegenteil an Company als Arbeitgeber. Also die gibt es auch hier und anscheinend sind die Guten auch in der Mehrzahl. Was wir nun an Guten erleben in der neuen Company ist ebenso unglaublich, wie das was wir alle bei dieser Firma D.. aus Waterville NB erlebt haben. Es wird sich rührend um alle gekümmert und geholfen wo es nur geht... Da kamen einigen schon die Tränen und nur wer das vorher durchgemacht hat, kann es verstehen.