an die, die schon in Kanada leben. Eine Frage interessiert mich brennend. Ihr seid (anfangs) "Auslaender" in Kanada. Werdet Ihr als solche behandelt wie es in Deutschland ist? Sind die Kanadier auch noch so nett, zuvorkommend und hilfsbereit wenn man kein Tourist mehr ist? Ok, hat viel mit einem selbst zu tun. Charakter usw. Wie erging es Euch anfangs, ... mit der Zeit? Schon mal Danke fuer Hinweise.
ich denke, dass die Frage im Allgemeinen nicht beantwortet werden kann. Wie auch in DE nicht.
Ich bin ja noch nicht in CA aber meine Erfahrung:
In grossen Metropolen ist es egal, zB. in Toronto, da bist Du einer unten Vielen.
Auf dem Land wirst Du als Exot gesehen und genauer beäugt, aber aus Neugierde auch häufiger angesprochen.... und dann stellt sich bald raus, dass sie selbst erst eine oder die 2te Generation in CA sind, aber natürlich waschechte Kanadier.
Aber kommt ja auf den KANADIER an und nicht auf KANADA...und die sind noch unterschiedlicher als die Vegetation
Zitat von MarkoOK, ist ein heisses Thema. Ich formuliere es mal so: Wie ist die Integration, Akzeptanz und Tolleranz gegenueber deutschen Einwanderern?
PS: @ maxim: das mit der Dame musst Du mir naeher erklaeren. Ich steh auf 'm Schlauch
So ein heisses Thema ist das nicht. In Canada ist jeder mehr oder weniger Auslaender, geht meistens nur 1 oder 2 Generationen zurueck. Grosse Staedte wie Toronto sind uebersaeht mit Immigranten, niemand wird dort Probleme mit Integration haben. In Kleinstaedten sind Auslaender kein Thema, die Leute interressieren sich woher man kommt, viele tippen aufgrund des akzents auf Deutschland. Die Reaktion ist sehr freundlich, meist hoert mann dann 2 Geschichten, die eine vom Vater oder Grossvater der im Krieg in Deutschland war, und woher die eigene Familie kommt. Canadier sind immer Canadier und noch etwas anderes, es ist nicht so langer her dass die Siedler aus Europa kamen.
Durch meine Reisen in die USA in den letzten 20 Jahren hatte ich immer den Eindruck dass Nordamerikaner wenig oder nichts ueber den Rest der Welt wissen. Wenn ich Germany erwahnte hoerte ich entweder "ist Hitler still in Power?" oder " ah ja, I know Germany, it#s 2 hours south from here"....... Canadier scheinen (vermutlich wegen der eigenen Geschichte) etwas mehr Interesse fuer das Ausland zu haben, viele waqren auf Reisen in Europa, sind interessiert.
Ich fuehle mich als Auslaender sehr wohl und akzeptiert in Canada.
Ob Auslaender behandelt werden wie in Deutschland? Nachdem ich in mehreren Branchen in Deutschland Einblick hatte wie Auslaender behandelt werden, dann kann ich sagen:"Nein."
Hier in Canada geht man davon aus das der Auslaender doof ist. Egal woher er kommt. Ob beim Autokauf, Immobilien-Browsing oder einfach beim Einkaufen. Man soll erst mal einen hoeheren Preis akzeptieren. Laeuft man weg, na da kann der Verkaeufer auf einmal einen "riessen" Rabatt geben.
Ob im Office oder auf der Strasse werden Auslaender die nicht so attraktiven Arbeiten zugeteilt. Bezahlung ist eh weniger.
Warum sollten auch Auslaender reingeholt werden? Ist gleich wie in Deutschland. Den billigen Heinz will man.
Und ich rede ja nun nicht nur von mir als Deutscher. Ich bekomme das ja auch mit wie die Philippinengemeinde mir so ihr Leid klagt.
Das da einige Herren Doktoren die hier in Nordamerika nur Taxi fahren wieder nach Hause gehen, dass kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ist halt alles eine Frage wie man sich einpasst, will man sich abheben wie ein weher Daumen dann wird man auch so behandelt. Klar ist nicht alles Gold was glänzt hier, aber man denkt sich seinen Teil und stößt die Leute nicht mit der Nase drauf. Es gibt vieles wo ich bewußt Europäer bleibe, aber da das meiste auf die häusliche Ebene sich beschränkt, muß das keiner mitbekommen, es sei den er ist an div. Bräuchen aus Europa interessiert. Die Gedanken sind frei, haben sie aber einmal den Mund verlassen ist das wieder was ganz anderes.
Die Frage war "Werdet Ihr als solche behandelt wie es in Deutschland ist? Sind die Kanadier auch noch so nett, zuvorkommend und hilfsbereit wenn man kein Tourist mehr ist?"
Die erste Antwort "Wie werden denn Ausländer in Deutschland behandelt?"
Gute Frage, Kollega :-)
Ein wenig wird man bei der Frage differenzieren muessen, es macht naemlich einen Unterschied, ob ein Kanadier, ein Schwede, ein Tscheche, ein Pole oder ein Schwarzafrikaner in Deutschland lebt. Einigen der genannten Voelkergruppen bringt der einheimische mehr Respekt, Achtung und Neugierde entgegen, anderen hingegen weniger bis gar kein... Aehnlich verhaelt es sich in Kanada. Als Kraut erlebt man auf kanadischem Boden nicht das gleiche wie als Punjabi. Hinter vorgehaltener Hand weiss man selbst im multikulturellen Toronto vieles ueber die diversen Voelker und Kulturen zu erzaehlen, da plaudern nicht nur Kanadier ueber Chinesen, sondern auch Polen ueber Inder - und umgekehrt.
Als zahlender, ahnungsloser Tourist wird man auf der ganzen Welt anders aufgenommen und behandelt wie als (konkurrierender) Mitbuerger; auch in Kanada ist der Dollar fuer viele ziemlich gross.
Zitat Wichtiger Hinweis für Doppelstaater: Bei Doppelstaatern (Erwachsene und Kinder) ist zu beachten, dass nach internationaler Übung - die Einreise nach und die Ausreise aus Deutschland nur mit deutschem Reisepass; - die Einreise in und die Ausreise aus dem anderen Staat (dessen Staatsangehörigkeit die Betreffenden ebenfalls besitzen) nur mit den nationalen Dokumenten des anderen Staates erfolgen kann.
Es handelt sich dabei fuer deutsche wohl mehr um eine Richtlinie (internationale Uebung), fuer US-Staatsbuerger zb ist es aber definitiv illegal, mit dem Pass eines anderen Landes in die USA einzureisen. Ertappte Verstoesse werden von den US-Behoerden strafrechtlich verfolgt.
War ja nur als Hinweis gedacht, fuer die, die den Antrag zur Beibehaltung der dt Staatsbuergerschaft vergessen haben, koennte der Schuss mit dem Gag beim Zoll nach hinten losgehn.
Was macht man eigentlich mit so vielen Paessen? Ausser Spesen nix gewesen? Kostet doch nur nen Haufen Geld, die Papiere alle Jahre neu machen zu lassen.
Kommt da etwa Neid auf? Ich kann nur mit zwei Pässen prahlen. Aber man kann die pässe ja auch so verstezt erneuern, dass man immer einen neuen hat, quasi ein Notfallpass für alle Fälle. Immerhin habe ich jetzt eine Anleitung, wann welchen Pass vorzeigen sollte. Da muss ich mir keine Gedanken mehr machen.
Zum eigentlichen Thema. Kanadier sind nicht ausländerfeindlich, sondern eher Ausländerängstlich. Ich habe eher den Eindruck, dass sie unsicher sind und am liebsten nur Kanadier da hätten, da wissen sie ja, wen sie vor sich haben. Wobei Maxims Punkt stimmt. Neufundländer werden ganz komisch angesehen, wobei diese sich selbst auch nicht als Kanadier sehen, eher als engländer oder was auch immer.
Und dann stimmt das mit, Ausländer ist nicht gleich Ausländer. Ein weißer europäer hat es auf jeden Fall einfacher als ein schwarzer Nigerianer. Wobei bei mir tippen sie auf Grund des Akzents immer auf Südafrika In den siebzigern wurde dennen ja toleranz verordnet. Die Kanadier haben das auch übernommen, sind aber im Grunde ihres Herzens nicht so ganz davon überzeugt. Und dann kommt noch 9/11 und das Verschwinden der kanadischen Kultur ( happy seasons, statt merry christmas).
Wenn man wissen will,w as ein Kanadier denkt, dann einfach mal in sein Horn blasen. Die fangen ganz schnell an zu reden und vergessen kurzfristig, dass man selber kein Kanadier ist. Positive Erfahrung habe ich auch durch das renovieren gemacht. Mit dem Thema können die was anfangen und ganz schnell spricht man eine Sprache.
Unterm Strich verstehen die Kanadier die Ausländer nicht, gar nicht. Sie verstehen auch nicht, dass die Ausländer nicht den kanadischen Boden küssen wollen, dankbar jede Scheißarbeit für ein paar Krümmel Lohn annehmen und Kanada oft nur als Durchgangslager benutzen bis sie genug Geld haben und den kanadischen Pass.
Für die kanadier gibt es zu viele Immigranten. D.h. sie können die Mengen nicht handeln. Ich finde die aktuelle Situation "unglücklich" für beide Seiten.
Und der Punkt, dass sie selber ja Immigranten sind/waren oder Kinder von solchen sind. Stimmt, fördert aber nicht deren Offenheit.