Wuerde mich mal interressieren euere Meinung zu diesem Thema zu hoeren.
Die Geschichte habe ich Online gelesen, scheint das sich ein 60-jaehriger Gastwirt aus Balingen erhaengt hat, weil ihm wegen des Rauchverbots in Deutschen Gaststaetten die Gaeste ausbleiben und dadurch der Umsatz fehlt. Die Medien schieben den schwarzen Peter jetzt dem Gesetzgeber zu...... hat man den Eindruck.
Hier in Canada gibt es das Rauchverbot schon laenger, und betrifft nicht nur Restaurants sondern auch Bars, in Ontario auch alle oeffentlichen Gebaeude mit Umkreis von 9 Metern und Privatfahrzeuge wenn Kinder im Auto sind. Es gibt hier auch keine Moeglichkeit im Restaurant ein Raucherzimmer einzurichten. Also noch wesentlich strenger als in Deutschland.
Ich halte Rauchverbot grundsaetzlich fuer eine gute Sache, auch wenn man sagt der Gesetzgeber soll sich raushalten das wuerde zu weit in das Privatleben eingreifen - es scheint wirklich notwendig zu sein. Man sieht Leute mit Kleinkindern im Auto rauchen, wenn es Eltern nicht kapieren dann MUSS der Gesetzgeber im Sinne der Kinder handeln. Das gleiche gilt fuer einen Schutz der Nichtraucher, kann nicht angehen das ich als Nichtraucher ein Restaurant meiden muss weil Raucher drin sind. Lernt das der Wirt nicht, dann muss der Gesetzgeber eingreifen.
Ich moechte hinzufuegen das ich 23 Jahre lang geraucht habe, und seit September letzten Jahres nicht mehr Rauche, Grund zum aufhoeren war zum einen das Rauchen in Canada sehr unpopulaer ist, seht teuer ist, und ich einen 2-jaehrigen Sohn habe der das nicht sehen soll. Ich war wirklich leidenschaftlicher Raucher, aufzuhoeren war das haerteste was ich je getan habe, dennoch bin ich jetzt sehr guecklich nicht mehr zu rauchen. Ich sehe die harten Gesetze als guten Grund aufzuhoeren, bei mir war es einfach so das ich keinen Ort mehr zum Rauchen hatte, nicht in Restaurants/Bars, nicht im Auto, nicht zu Hause....... naja, und im Winter vor die Tuer um eine zu qualmen ist ja wirklich daemlich.
Was tun wegen den "verzweifelten" Wirten denen die Gaeste ausbleiben? Solange es in manchen Gaststaetten Raucherzimmer gibt, oder den Schlaumeier der aus seinem Restaurant einen Verein gemacht hat (1 Euro Mitgliedsbeitrag) und damit darf man da Rauchen, gehen die rauchenden Gaeste eben in diese Lokale. Wenn es aber (wie in Canada) ueberall strikt Rauchverbot gibt, dann fehlen die Optionen, und die Leute gewoehnen sich dran. Dann wird sich nicht viel aendern mit dem Umsatz. Hat hier ja auch funktioniert.
Tragisch, aber nicht zu verstehen. Wenn alle sich den Strick nehmen würden wenn die Geschäfte mal nicht mehr so laufen würden..... die Bäume würden wohl voll. Für mich eintragischer Einzelfall, der nun natürlich ausgeschlachtet wird und alle Kritiker des Rauchverbotes auf den Plan ruft. Selber bin ich Genussraucher, komme mit 1-3 Zigaretten am Tag aus. Bin daher nicht drauf angewiesen in Kneipen rauchen zu müssen und begrüße daher das Verbot in Gaststätten, Lokalen etc. Sicherlich ist es am Anfang für die Betreiber hart. Sinnvollerweise hätte man aber zum 01.06. oder 01.07. anfangen sollen damit. So hätte jeder Raucher ja mal kurz vor die Tür gehen können und den Kneipen wäre zum Einstieg nicht soviel Kundschaft verlorengegangen. Letztlich wird sich alles einpendeln wie bei Euch. Bloß der Schwarzmarkt wird besser blühen wegen der Nähe nach Osteuropa.....
Darauf eine gute Havanna....
P.S. Eine neue Studie bestätigt übrigens, dass Rauchen doch nicht so gesundheitsschädlich ist wie immer angenommen ! Untersuchungsleiter waren ein gewisser Dr. P.Mall und Dr. P. Stuyvesant.......
Erhängen von Wirten scheint gerade "in" zu sein.. habe gerade letzte Woche von meiner Mutter erfahren, daß sich der direkte Nachbar von meinen Eltern, der ein gut gehendes Restaurant in der Nähe von Mainz hatte, auch am Ostersonntag in seiner Küche aufgehängt hat.. ob das jetzt wegen der Nichtraucher Gesetzgebung war, weiß ich nicht, aber es gibt bestimmt noch andere Gründe sich aufzuhängen..
Jan, ich weiss nicht, ob man das so direkt vergleichen kann.
In Kanada ist vieles seit jeher verboten und die Leute sind damit aufgewachsen. Da koenntest auch mit der Haftung des Wirtes fuer das Wohlbefinden seines Gastes nach verlassen der Gaststaette weitermachen. Da wuerden die Wirte in Deutschland dir was husten. Hier ist das vollkommen normal und du wirst zur Haftung herangezogen, wenn der Gast auf dem Heimweg einen Unfall hat, der auf den Alkoholkonsum in deinem Lokal zurueckzufuehren ist.
Fuer mich stellt sich die Frage, ob er sich tatsaechlich wegen des Ausbleibens der Gaeste aufgehaengt hat. Das mag ja vielleicht der Ausloeser gewesen sein, aber sicher nicht der alleinige Grund. Wer weiss schon was in dem Mann tatsaechlich vorgegangen ist, das ihn zu so einer Verzweiflungstat greifen lies?
Im Augenblick kannst das Thema Rauchverbot in allen deutschen Nachrichten verfolgen und die Presse schlachtet es geradezu aus. Im zentralen Mittelpunkt wird das Rauchverbot gesehen. Nicht dargestellt wird, wie es vorher aussah und was fuer Themen drum herum noch zu eroieren waeren.
Allein des Rauchens wegen gehen sicher die wenigsten in ein Lokal. Aber nem Ex-Raucher brauch ich nicht versuchen zu erklaeren, wie das ist mit sozialen Drogen ist. Man sitzt in netter Runde beim Bierchen und dann kommt noch die eine oder andere Kippe dazu...
Ich finds gut wenn ich nichtmehr von irgendwelchen Leuten beim Essen vollgequalmt werde. Andererseits hab ich auch kein Problem, wenn Wirte ein Schild draussen hinmachen, dass es sich dabei um ein Raucherlokal handelt. Ist dann jedem seine eigene Entscheidung, ob er reingeht oder nicht.
Bin selber Raucher und verbrauche in 10 Tagen ca.9 Schachteln,von jeder Schachtel raucht meine Frau so 2-3 mit. In Canada 10 Tage = 2 Schachteln In USA 12 Tage = 2 Schachteln
Warum ist das so : weil ich die Gelegenheiten habe. Wenn ich hier irgendwo nicht Rauchen darf dann lass ich es. In userem Stammlokal darf geraucht werden ( Absauganlage in der Mitte des Lokals ) Der Wirt beklagt auch das weniger Gäste kommen,aber alles Nichtraucher. Diese Gäste fühlten sich erst mit dem Gesetz gestört,vorher nicht-seltsam.... Da zur Brauchtumspflege dienende Veranstaltungen von dem Gesetz ausgenommen sind (Stichwort Karneval in Köln ) kommen genau diese Gäste in das Lokal weil - es Freibier gibt - den Rest vom Jahr stört sie aber der Rauch.
Offensichtlich kann kein Kölner sein Bier trinken ohne es mit ner Kippe runter zu spülen. Ausserdem liegt es auch vieleicht daran das hier selbst der Gang zum Sche....haus gesetzlich geregelt ist,und nun noch ein Verbot war wohl für die Bürger zu viel. Hier rennt man zum Anwalt und beklagt sich das man in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt wird. Warum mach das kein Nordamerikaner ???
Hier in der gegend haben seit Einführung des Gesetzes ca. 40% der Eckkneipen dicht gemacht und der Rest trickst halt rum.
Sollen se doch bei uns genau so rigeros Rauchverbot erteilen wie in Ca. Dann würden sich auch die Gäste wieder auf die Lokale verteilen, Ich würde weniger Rauchen ne menge Euros sparen und vieleicht anfangen Allohol zu trinken.
Hab übrigens mal 8 Jahre zwischendurch nicht geraucht,warum ich wieder angefangen habe...............keine Ahnung.
hab noch vergessen zu unterscheiden: Restaurant und Kneipe.
Im Restaurant sollte man von sich aus schon nicht auf die Idee kommen zu rauchen. In Kneipen ist das ein wenig anders.Darauf bezog ich meinen Kommentar.
Zitat von AMRJan, ich weiss nicht, ob man das so direkt vergleichen kann.
In Kanada ist vieles seit jeher verboten und die Leute sind damit aufgewachsen.
Thortsen, das trifft auf's Rauchen aber nicht zu, die Gesetze sind (zumindest hier in Ontario) relativ neu. Das Rauchverbot in Bars und Restaurant kam erst 2003, zuvor waren Raucher- und Nichtraucherbereiche ueblich. Besonders in Nordamerika sah man doch in den 50ern und 60ern Leute im Fernsehen rauchen, bei talkshows auch die Moderatoren, Gaeste sowieso....... heute darf das nur noch Altkanzler Helmut Schmidt.
Ich denke es ist in der Tat so das dem Raucher keine Wahl gelassen wird, nach dem Motto: "Willst Du rauchen dann bleib zu Hause."
Das Gesetz mit der Verantwortung des Wirtes nach Verlassen der Gaststaette kenn ich, das weitet sich sogar auf Privathaushalte aus. Soll heissen das, wenn ich zum BBQ in mein Haus einlade, ich als Gastgeber Verantwortung trage das die Gaeste nicht unter Alkoholeinfluss mit ihrem Fahrzeug mein Haus verlassen. Werden sie erwischt bin ich auch dran.
Glaube auch das der Wirt aus Balingen ganz andere Gruende hatte, wenn ich mir den Strick nehmen wuerde wenn es mit dem Geschaeft schlecht laeuft waere ich keine 30 geworden....
Thortsen, das trifft auf's Rauchen aber nicht zu, die Gesetze sind (zumindest hier in Ontario) relativ neu. Das Rauchverbot in Bars und Restaurant kam erst 2003, zuvor waren Raucher- und Nichtraucherbereiche ueblich. Besonders in Nordamerika sah man doch in den 50ern und 60ern Leute im Fernsehen rauchen, bei talkshows auch die Moderatoren, Gaeste sowieso....... heute darf das nur noch Altkanzler Helmut Schmidt.
Naja, so schlimm ist es nicht. Eddi hat auch mal geraucht.
ZitatGlaube auch das der Wirt aus Balingen ganz andere Gruende hatte, wenn ich mir den Strick nehmen wuerde wenn es mit dem Geschaeft schlecht laeuft waere ich keine 30 geworden.... Jan
Hallo Ihr Diskutierer, falls es Euch noch interessiert, ich wohne im schönen beschaulichen Balingen und habe den Wirt gekannt. Natürlich wurde der Selbstmord von Ulli von der Bildzeitung ausgeschlachtet. Allerdings war der "Bären" wie die Kneipe heißt die absolute Kultkneipe, da hat sich alles getroffen, egal ob Politiker oder Schüler, einmal im Monat hat eine gute Band gespielt und vor einem Jahr konntest du abends nicht durchlaufen so voll war es. Nach dem Nichtrauchergesetz hatte er wirklich massive einbußen, viele Leute bleiben lieber zuhause oder gehen nur kurz mal weg. Ulli wurden ständig irgendwelche Steine in den weg geworfen. Ausserdem war der Wirt selber Nichtraucher und das Haus in dem unten die Kneipe drin war sein Eigentum, deshalb auch der protest, und zu allem Übel hat sich letztes Jahr seine Frau scheiden lassen und er durfte seine 5 Kinder nichtmehr sehen. Diese ganze mischung kann einen Menschen zu dem treiben was letztendlich passiert ist und sein Abschiedsbrief war tatsächlich an die Politik gerichtet. Schade, Balingen hat viel verloren. So long, Elli
Danke fuer die Infos Elli, das bringt doch mal etwas Licht in die Sache. Wir haben ja schon vermutet das es da weit mehr gibt als einen Umsatzeinbruch.
Tragisch, wenn auch fuer mich nicht nachvollziehbar. Wie schlimm kann es denn sein das Selbstmord die bessere Option ist? Naja, das fuehrt zu einer ganz anderen Diskussion.
Hallo Jan, wir könnten ja eine Diskussion entfachen wie hoch die Selbstmordrate seit Hartz 4 in Deutschland ist, wieviele einen Freitod vorziehen weil manche Väter nicht mehr wissen wie sie ein ewiges "Nein" vor ihren Kindern verantworten können. Es heißt immer "Sozialstaat" Deutschland, auch das wäre ein interessanter Diskussionspunkt, es gibt hier in Old Germany viel zu Diskutieren denn da sind wir geübt, wie Du wießt. Welche Punkte kann man denn in Ca diskutieren? Ausser das Wetter, das ist glaube ich überall nicht ganz zufriedenstellend So long, Elli
Hartz4, kann meinen Kindern nichts bieten, und dann bring ich mich um und lass mene Kinder alleine? Etwas egoistisch, oder? Ja, ich hab's dann hinter mir, und meine Kinder sollen sehen wie sie damit klarkommen?
Ich denke mal es gibt viele Optionen zu einem Selbstmord, eigentlich passt das ganz gut in dieses Forum, da ja auswandern eine davon ist.
Wenn es mir richtig schlecht geht (warum auch immer), und ich sehe fuer mich keine Zukunft, dann kann ich es doch entweder woanders versuchen oder etwas anderes versuchen. Wenn ich ein Wirt bin, und mir bleiben die Gaeste aus. Dann kann ich doch z.B. das Haus (Du schreibst ja es war Eigentum) verkaufen oder verpachten, und mit dem Geld woanders hingehen. Wenn Wirt das einzige ist was ich mir in meinem Leben vorstellen kann, aber es wird in Deutschland zu schwierig, dann kann ich ja das gleiche in talien versuchen. Oder in Frankreich. øder wo auch immer.......
Das hat nichts mit Deutschland oder Canada zu tun, das ist eine Einstellungssache. Wenn etwas nicht klappt oder ich es einfach Leid habe, dann kann ich entweder aufgeben oder ich kann etwas neues beginnen. Die meisten hier im Forum haben entschieden etwas neues zu beginnen, und wandern aus. Warum auch nicht? 150.000 Deutsche entscheiden sich jedes Jahr zu diesem Schritt, allein das sind laut statistischem Bundesamt etwa 15 mal so viele wie diejenigen, die sich das Leben nehmen. Und auswandern ist nur eine Moeglichkeit. Uebrigens ist laut statistischem Bundesamt die Selbstmordrate seit 2003 rueckgaengig.
Ich will jetzt nicht Urteilen ueber den Wirt in Balingen, ganz allgemein gesagt finde ich aber Suizid ist der einfache Weg, man stellt sich nicht den Problemen sondern beendet einfach alles auf einen Schlag. Man hinterlaesst Chaos und Trauer, ignoriert seine Verantwortung fuer Familie, Freunde, Angestellte, etc. Aber rationell ist das wohl nicht zu erklaeren.
Hallo Jan, Ich wollte nur eine Diskussion anregen, das heißt nicht dass ich mit einem Freitod einig bin. Ich persönlich finde Selbstmord feige, es ist nichts weiter als davonlaufen. Es hat schon einen Grund weshalb ich mich in diesem Forum rumtreibe, Ich möchte auch in 3 Jahren De Tschüß sagen. Ich habe schon so viele Höhen und Tiefen in 46 Jahren erlebt und war schon oft an der Grenze angelangt, aber ich die Verantwortung für 3 Kinder, einen Kater und meinem Mann gegenüber. Ich werde auch den schritt über den großen Teich wagen, vorher sind hier noch so viele Dinge zu Klären und das braucht Zeit. Du hast natürlich vollkommen Recht dass man sich wegen dem Rauchverbot nicht erhängen sollte, und ich glaube den wahren Grund wird man nie erfahren. Gruß Elli
ich glaube das mit den Kneipen und vor allem deren Besucher nach dem Rauchverbot, hängt vor allem son bisschen damit zusammen wie die Leute so drauf sind.
Seit letztem Jahr gibt es auch in Niedersachsen das Rauchverbot. Riesenbeck, da wo ich wohne, liegt in der Nähe von Osnabrück. Zwischendurch sind wir immer mal wieder dort unterwegs. Ich muss sagen, dass sich Besucherzahlenmäßig kaum etwas getan hat. Wenn dann nur minimal.
Selbst hier im kleinen Riesenbeck (NRW) gibt es eine kleine Kneipe, es gibt nur eine, hat sich der Wirt am Anfang aufgeregt. Nun ist das alles normal, und auch der Bierumsatz stimmt. Und das wo aufm Dorf die Leute immer etwas sturer sind, und schwerer an was neues zu gewöhnen sind.
Sicherlich gab es am Anfang eine kleine Schockwelle, aber mal ehrlich, auch wenn tausende Raucher das erzählen, man hockt doch nicht jedes WE nun zuhause rum.
Außerdem ist die Luft viel besser und so fühlt man sich auch. Ich finde es super, das ich mir in "öffentlichen Räumen" und das sind Kneipen nun mal, da für jeden zugänglich, ich mir nicht mehr die "Abgase" anderer antun muss. Wenn Leute rumblähen und die Bude voll stinken, würden sich verständlicherweise auch viele Leute aufregen und das ist nicht mal wirklich gesundheitsgefährdend, jedenfalls nicht in normaler Konzentration.